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frau-heuferscheidt · 11 months ago
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Alles was war – ein Blick in den Rückspiegel
Nun sind wir also auf der Zielgeraden. Und damit – und weil es sich zeitlich gerade fast perfekt ausgeht – möchte ich euch heute dazu einladen, auf das vergangene Jahr meines Lebens zurückzuschauen. Etwaige Parallelen dürft ihr danach selbst ziehen. Also, macht es euch bequem, nehmt euch ein paar Snacks – und los geht’s.
Winter 2023
„Das mit uns, das passt einfach nicht mehr.“
Diesen Satz glaube ich am Rosenmontag des vergangenen Jahres aus dem Mund des Mannes zu hören, der mir um 8.15 Uhr in unserem gemeinsamen Wohnzimmer gegenübersitzt. Auf der Couch, die er selbst bezahlt hat, und die er nie leiden konnte, weil lila keine schöne Farbe für ein Sofa ist. Trägt den dunkelblauen Mantel, den wir wenige Monate vorher noch gemeinsam in einem Designer-Outlet kurz hinter der holländischen Grenze gekauft haben. Dazu den unverhältnismäßig teuren Pullover, den wir vierzehn Tage zuvor gemeinsam in München gekauft haben. Auf der äußersten Kante sitzt er, als ob er nur zu Besuch wäre, guckt mich mitleidig an, und ich denke, nein, das kann nicht sein.
Du träumst.
Das hat er gerade nicht zu dir gesagt, der Mann, mit dem du seit sechzehn Jahren zusammen und seit zehn Jahren verheiratet bist. Der noch vor zwei Tagen auf der größten Karnevalsparty der Stadt mitten auf der Tanzfläche eine Knutscherei mit dir angefangen hat, die wir anschließend daheim fortgeführt haben. Und waren wir nicht erst gestern noch gemeinsam auf einem Kindergeburtstag? Nein, so ein Blödsinn, das hier, das passiert hier gerade nicht wirklich. Totaler Bullshit.
Und während ich noch darauf warte, dass dieser absurde Traum endet, fällt schon hinter ihm die Tür ins Schloss. Instinktiv schaue ich auf die Uhr: 8.32 Uhr. Siebzehn Minuten hat er für die Aktion gebraucht. Aha. Na dann.
Eine Stunde später setze ich mich an den Laptop. Homeoffice. Meine beste Freundin fragt an, ob wir später zum Karnevalsumzug wollen. Ich rede mich darauf raus, dass ich heute keine gute Gesellschaft sei.
Am Abend kommt er nach Hause. Ich setzte das Kind vor den Fernseher, folge ihm ins Schlafzimmer, wo er anfängt, eine Tasche zu packen. Ich frage ihn, ob das ein Scherz war. Nein, sagt er, kein Scherz. Er bleibt dabei.
Also koche ich das Abendessen, während er in den Keller zieht. Decke den Tisch, wir essen gemeinsam, räumen anschließend zusammen auf. Er bringt unsere Tochter ins Bett.
Anschließend sitze ich allein auf der Couch, starre meinen Ehering an. Rufe ihn im Keller an, frage, ob das jetzt wirklich meine neue Realität sein soll. Er bejaht. Ich lege auf und telefoniere anschließend zwei Stunden mit meinen Eltern.
Hello Darkness, my old friend, denke ich, als ich ins Bett gehe.
Und nun?
Die vier Wochen darauf sind die schlimmsten meines Lebens. Ich lebe unter einem Dach mit einem Mann, der noch konsequenter als zuvor alles hinter sich stehen und liegen lässt. Wohne einem Gespräch bei, in dem meiner Tochter von ihrem Vater erklärt wird, dass Mama und Papa sich nicht mehr liebhaben. Stimmt nicht, denke ich, nur du hast mich nicht mehr lieb. Ich hab dich lieb, vielleicht lieber, als jemals zuvor, bleibe aber stumm.
Ende März komme ich von einem sehr späten Pressetermin nach Hause, als meine Mutter anruft und mir sagt, dass mein Opa gestorben ist. Sie selbst wird eine Woche später operiert, weil sie wieder Krebs hat. Meiner Schwester steht ebenfalls ein größerer Eingriff bevor. Ja, sonst noch was, du Scheißjahr?
Zwischendurch bleibt mir die Flucht in die Münster-Storyline von Aww. Wenn gar nichts mehr geht, häufig nachts, und ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen, schreibe ich die Liebesgeschichte zweier Medizinstudenten auf. Habe Angst vor der Berlin-Timeline, aber die hat ja noch Zeit. Die wird mich schon früh genug einholen, wie ich annehme. Genauso wie mein reales Leben.
Anfang April hat er endlich eine Wohnung, und nach fast sechs Woche, in denen wir im eigenen Haus wie Falschgeld umeinander rumgelaufen sind, werfe ich ihn endgültig raus. Er zieht innerhalb von zwei Stunden aus. Zum Abschluss kommt er noch einmal ins Esszimmer und fragt, ob er den Fernseher – der mir gehört – mitnehmen darf. Ich stehe am Rande einer Existenzkrise.
Und dann ist er weg.
Sommer 2023
„Dein Zimmer ist leer wie die Stadt am Sonntagmorgen“, singen Fettes Brot Anfang Mai in der Halle Münsterland. „Schön wär’s“, raune ich meiner Freundin zu, die neben mir steht, und die lacht. Denn ja – schön wäre es.
„Ich ziehe nicht einfach die Tür hinter mir zu“, hat er gesagt – und dann genau das getan.
Die ersten Monate des Frühlings bis in den frühen Sommer hinein bin ich also damit beschäftigt, hinter ihm her zu räumen. Und was mich zuerst noch nervt, wird bald zu einem absurden Hobby: seine Bachelorarbeit? Scheinbar uninteressant, weg damit. Kaufvertrag unserer ersten Küche? Müll. Hochzeitsbilder? Ciao, ein paar wenige hebe ich für unsere Tochter auf. Ah, schau an, unser Bausparvertrag, den kündige ich doch mal direkt.
Irgendwann bin ich fertig. Kurz vor der Schlüsselübergabe – meine Eltern sind unsere Vermieter – rufe ich ihn an und bitte, mit dem Sprinter aus der Firma zu kommen und den Müll mitzunehmen. Ich hätte da ein wenig aussortiert.
Er kommt, lädt ein. Und schaut mich anschließend mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Kommst du mit zur Müllverbrennungsanlage?“ – „Äh? Nein?“ – „Äh, doch? Das ist nicht nur mein Müll? Na gut, denke ich, einfach auch deshalb, weil mir die Kraft für irgendeine Diskussion fehlt. Also gesagt, getan, wir fahren gemeinsam zur Müllpresse. Unsere Tochter sitzt in der Mitte, trägt ihr Prinzessin Elsa Kleid und isst Quarkbällchen. Wenn das hier eine Serie oder ein Film wäre, denke ich, würde ich sofort umschalten.
Und dann fliegt alles, was ich aussortiert habe, in die Müllpresse. Wir reden nicht, wir werfen. Im Gegensatz zu ihm weiß ich, was er da wegschmeißt. Und so fliegen sie, die Kirchenblätter unserer Trauung, die Menükarten, die Reiseunterlagen vergangener Urlaube, die Babyschlafsäcke unserer Tochter, die Steuerunterlagen aus dem Jahr 2010.
Es ist absurd. Und befreiend.
Im Juni fliege ich für eine Woche nach Sardinien, allein mit meiner Tochter. Sitze früh morgens am Gate und frage mich ernsthaft, ob ich vielleicht bescheuert bin. Was ich mir wohl denke, und was sein soll, wenn hier irgendwas schief geht. „Du machst jetzt gar nix. Und da geht auch nix schief. Du steigst jetzt ins Flugzeug, und ihr macht euch eine schöne Woche“, lautet der Rat aus einer bestimmten Chatgruppe, und den befolge ich.
Es soll die beste Woche des gesamten Jahres für meine Tochter und mich werden.
Am Tag unserer Rückkehr verkündet mein Mann, dass er eine neue Freundin hat. Aha, hat sie den Sprung von der Affäre zur Freundin also doch noch geschafft. Interessant. Glückwunsch.
Da ich logischerweise den weiteren Verlauf von Aww kenne, verabschiede ich mich in die Pause. Aus der ich, so denke ich, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht noch mal zurückkommen werde.
Herbst 2023
Der Sommer vergeht. Ich verbringe Zeit mit meinem Kind, aber auch mit meinen Freunden, besuche Schützenfeste, Dorfpartys und eine Menge Konzerte. Unsere Tochter wird eingeschult, betretenes Schweigen auf dem Schulhof. „Machen wir noch ein Bild zusammen, als Familie?“ – „Familie. Selten so gelacht. Aber ja, bitte, lass uns ein Foto machen.“
Ich arbeite viel, komme gefühlt zu nichts. Daheim bekomme ich zwei neue Badezimmer. Der Rasen muss gemäht, die Wäsche gewaschen, die Bude geputzt werden. Ich stelle Möbel um, mitten in der Nacht. Und auch sonst läuft mein Leben fantastisch.
Zwischendurch öffne und schließe ich immer wieder die Dateien von Aww. Soll ich? Soll ich nicht? Ich soll, sagen die Reviews und Nachrichten.
Also dann, denke ich. Wer weiß, vielleicht macht es die Sache ja nur noch realistischer und authentischer. Und selbst wenn nicht, macht das Schreiben vielleicht wenigstens den Kopf frei.
Winter 2023/2024
Meine Tochter geht gerne zur Schule, lernt rasch. Ist aufmerksam und empathisch und fröhlich und mein Ausgleich zu allem anderen. Mein Anker, mein Ruhepol. Der Teil meines eigenen Herzens, der auf dem Bürgersteig vor mir herläuft.
Zu Weihnachten bekommt sie von mir das erste Harry Potter Buch, und seitdem verbringen wir gemeinsam eine Menge Zeit in Hogwarts. Wir schauen Filme, kochen und backen. Als ich es an Heiligabend immer noch nicht geschafft habe, die restliche Deko aufzustellen, übernimmt sie das für mich. Sie muss mich nur anschauen und weiß, wie es mir geht. Und sie fragt nicht, sie handelt. Ich versuche, sie vor den meisten Dingen zu bewahren, aber unsere Verbindung ist zu eng dafür. War sie immer schon, aber sie ist noch enger geworden seit der Trennung. Sie erklärt mir in einem Nebensatz, in der allmorgendlichen Hektik, dass sie weiß, dass ich ihre Mama bin. Und keine andere Frau das jemals sein wird. Ich gehe ins Badezimmer, mache die Tür hinter mir zu und heule. Wir kommen deshalb fast zu spät Schule, aber was soll’s.
Nachts schaue ich sie an und frage mich, was und wo ich ohne sie wäre.
Auf dem Weg zum Co-Parenting
Wenn der Mensch, der dir fast 20 Jahre näherstand als jeder andere, einfach geht, nimmt er einen Teil von dir mit. Und dieser Teil ist für immer verloren.
Wir haben uns gestritten, persönlich, am Telefon, per WhatsApp. Rechtsanwälte wurden eingeschaltet, Unterhaltszahlungen berechnet. Es gab Schuldzuweisungen, Beschimpfungen, Vorwürfe.
Aber, das alles – zu jeder Zeit – außerhalb der Kinderohren. Verabschiedung im Flur unseres ehemals gemeinsamen Hauses, ich wünsche ihr viel Spaß mit dem Papa, obwohl ich genau weiß, dass sie heute Abend bei einer mir völlig fremden Frau übernachten wird. Die ihr die Nägel lackieren und Zöpfe flechten und sie am nächsten Tag vielleicht sogar zur Schule bringen wird. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf beiße ich die Zähne zusammen, und kaum, dass die Haustür hinter ihr und ihrem Vater ins Schloss gefallen ist, greife ich zu meinem Handy und nehme eine wütende Sprachnachricht auf. Acht Minuten lang, voller Beschimpfungen, für meine beste Freundin.
Dennoch – das Kind gehört nicht zwischen die Fronten. Sie darf bei der neuen Freundin ihres Vaters reiten? Prima, viel Spaß. Sie bringt Sachen mit, die sie dort gebastelt hat? Na, das hast du aber toll gemacht. Danke dafür. Mein Ego leidet, natürlich. Aber das ist mein Problem. Ich möchte ein glückliches Kind, und keine Feindbilder erschaffen. Koste es, was es wolle.
Die erste Zeit war schwierig. Oft war er nicht verfügbar, mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigt, die plötzlich wichtiger waren als sein Kind.
Aber, heute, ein Jahr später, ist es okay. Noch nicht gut, aber so wenig er am Anfang da war, so sehr ist er es jetzt. Er ist und bleibt ein guter Vater.
Wir schaffen es mittlerweile, uns auf einer neutralen Ebene zu begegnen – mit kleinen Ausreißern. Manchmal ruft er an, weil er mir etwas erzählen möchte, was nur ich verstehe. Weihnachten klagt er über seine anstrengende Familie, ich weise darauf hin, dass ich mit den Leuten nichts mehr zu tun habe. Er lacht und sagt, dass er mich beneidet.
Wir lieben uns nicht mehr, nicht im klassischen Sinne.
Und trotzdem habe ich noch ein Zitat für euch, was euch – sehr ähnlich oder genauso – in der nächsten Zeit noch einmal begegnen wird: „Ich werde immer sauer auf ihn sein. Aber er ist der Vater meines Kindes.“
Will sagen – diese Verbindung, die werden wir nicht verlieren. Nicht, solange wir beide leben, ganz egal, wie alt unsere Tochter ist.
Diese Verbindung ist sehr speziell und mit keiner anderen zu vergleichen.
Und lieben, lieben werden wir uns auch immer, auf irgendeiner Ebene. Weil wir für immer eine besondere Position haben werden für den jeweils anderen – egal, wie oft wir übereinander schimpfen oder sauer sind.
Danke
Das vergangene Jahr war eine Reise. Vor allem zurück zu mir selbst.
Mein ständiger Begleiter: Aww – und ihr.
Diese Reise wird nun also innerhalb der nächsten Wochen zu Ende gehen – und ich möchte euch danken.
Für jedes Review, jede Diskussion, jeden Shitstorm, jede Nachricht.
Dafür, dass ihr diese selbsterfüllende Prophezeiung genauso liebt und hasst wie ich.
Dafür, dass ihr nicht nur Team Klako, Team Joko oder Klaas seid, sondern auch Team Jens und Team Amelie. Oder auch schon mal Team Thomas Schmitt.
Danke für die ungebrochene Liebe, die ihr dieser Fanfiction entgegenbringt, und die mich niemals nicht verlegen machen wird.
Danke.
Wir lesen uns.
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offiziellejjlfanseite · 11 months ago
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Sie drehen wieder :D
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Tatort "Der Fluch der Grabmaske"
Foto: © WDR/Taimas Ahangari
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rheingoldweg12a · 11 months ago
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Keine Ahnung, ob das schon hier war. 😁
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almanyalilar · 3 months ago
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manusmichaschwandtfanpage · 3 months ago
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Ost rock Pressetermin 2012 Fotos | IMAGO
"Ost rock Pressetermin 2012 Fotos | IMAGO" https://www.imago-images.de/search/v2?querystring=Ost%20rock%20Pressetermin%202012
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emil-girl11 · 4 months ago
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Jetzt? Keine Ahnung… ist ein Pressetermin…
Schade *leise*
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jarry · 5 months ago
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WDR-Programmänderung anlässlich des Todes von Richard Rogler - Presselounge - WDR
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technicontrastron · 5 months ago
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Israel's military response to the terrorist attacks by Hamas on October 7, 2023 now goes too far for more than half (57%) (+7 compared to March) Only one in five (18%) still believe that military action by Israel against Hamas is justified even if the Palestinian civilian population is also affected (-5). Two thirds of Germans (68%) do not consider this to be justified (+7) A majority of German citizens (68%) reject the recently discussed military support of Israel by Germany.
Over half now
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lokaleblickecom · 5 months ago
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gutachter · 10 months ago
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Urin-Schock in der alten Tonnenhalle: Eröffnung verzögert sich
Neuhausen: „…Eigentlich sollten Jutier- und Tonnenhalle ab 2026 ein neues Kreativquartier in Neuhausen bilden. Doch nun wurde in der Tonnenhalle eine Belastung entdeckt, von der keiner so recht weiß, wie sie dort hinkam: Nitrat. „Eine solche Belastung kann eigentlich nur über Urin in die Wände gelangen“, sagte Ehbauer gestern bei einem Pressetermin vor Ort. Ans Licht kam die Belastung bei der…
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offiziellejjlfanseite · 2 years ago
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Hier die offizielle WDR Presseseite zu “MagicMom”
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horseweb-de · 10 months ago
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warumichradfahre · 10 months ago
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warumichradfahre.blog goes Cyclingworld
Vor ein paar Tagen schrieb mich der Pressedienst Fahrrad an, bei dem ich schon lange registriert bin. Sie teilten mir die Pressetermine auf der Cycleworld mit und luden mich zu einem Messerundgang mit Gunnar Fehlau am Samstag Morgen ein. Und teilten mir mit, dass ich mich als Blogger akkreditieren lassen kann. Das tat ich dann und bekam heute einen Pressetagesausweis, mit dem ich die Messe…
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rhoenblick · 1 year ago
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Südkorea: Messer-Attentat auf Oppositionsführer Lee Jae-myung — RT DE
Südkoreas aussichtsreichster Oppositionsführer Lee Jae-myung wurde am Dienstag während eines Besuchs in der südlichen Großstadt Busan in den Hals gestochen. Der Politiker blieb danach bei Bewusstsein, wie Parteifunktionäre vor Ort mitteilten. Lee besichtigte im Rahmen eines Pressetermins die Baustelle eines neuen Flughafens. — Weiterlesen…
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Ost-Rock - Pressetermin mit den Bands Die Puh | IMAGO
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gedeonburkhard · 1 year ago
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Im "Dschungelcamp" sieht sich Gedeon Burkhard nicht, bei "Let's Dance" hat er dagegen schon mal mitgemacht. Warum, hat der Schauspieler im Interview erklärt. Ebenfalls erklärt hat der ehemalige Kollege von "Kommissar Rex", warum es so schwierig ist, neben einem Tier zu brillieren.
Gedeon Burkhard: In einer Zeit, in der das deutsche Kino keine großen Erfolge feiern konnte, war "Abgeschminkt!" ein echter Überraschungserfolg. Wenn man so will, war dieser Film ein Teil des Anstoßes zu der Phase, die man dann den "neuen deutschen Film" nannte. Die heutigen Komödienerfolge von Til Schweiger und Matthias Schweighöfer kann man eigentlich direkt darauf zurückführen.
Viele Schauspieler wollen nicht so gerne mit Kindern und Tieren spielen, weil die alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie waren mehr als drei Jahre lang mit "Kommissar Rex" unterwegs. Wie oft ging Ihnen dieses ungeschriebene Gesetz durch den Kopf?
Burkhard: Der Satz ging mir nicht nur durch den Kopf, der fiel auch des Öfteren am Set - im Spaß natürlich. Es steckt aber auch ein wahrer Kern darin, denn Kinder und Tiere agieren vor der Kamera vollkommen natürlich, echt und wahrhaftig - sofern sie das machen, was sie machen sollen. Diese Authentizität nimmt die Kamera auf. Alle Filmemacher arbeiten ja daran, Momente der Wahrheit einzufangen, und vor allem Tiere spielen eigentlich immer oscarreif.
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Sie arbeiten auch als Synchronsprecher und haben Ihre Stimme unter anderem Keanu Reeves und Joaquin Phoenix geliehen. Haben Sie die beiden mal getroffen?
Burkhard: Ich habe schon viele US-Stars getroffen, aber mit diesen beiden Künstlern haben sich meine realen Wege noch nie gekreuzt - leider. Vor allem Ausnahmeschauspieler Joaquin Phoenix würde ich wirklich gerne mal kennenlernen.
Sie haben bei der italienischen Variante von "Let's Dance" mitgemacht. Würden Sie das auch bei einer deutschen Staffel machen?
Burkhard: Wenn dieselbe Situation entstehen würde, in der ich damals war, dann vielleicht schon. Damals war in Italien gerade eine Serie mit mir angelaufen und wir wollten über diesen Weg darauf aufmerksam machen. Im Prinzip war es Öffentlichkeitsarbeit für die Serie, ohne dass wir einen Pressetermin nach dem anderen machen mussten.
Käme eine Teilnahme im "Dschungelcamp" für Sie infrage?
Burkhard: Sagen wir es so: Im Moment sehe ich mich dort nicht.
Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?
Burkhard: Dass man sich sieht und vom Blitz getroffen wird, gibt es auf jeden Fall. Ob das dann nur Leidenschaft ist oder Liebe oder etwas, das zur Liebe führt, zeigt sich natürlich erst mit der Zeit.
Alte Liebe rostet nicht - was halten Sie davon?
Burkhard: Ich glaub schon, dass eine lange Beziehung sehr viel überwinden kann, weil eine sehr große Verbindung da ist.
Am Ostermontag sind Sie in dem Film "Rosamunde Pilcher: Mein unbekanntes Herz" (20.15 Uhr, ZDF) zu sehen. Sie spielen einen Mann, dessen Frau bei einem Unfall ums Leben kommt. Ihr Herz wird einer herzkranken Frau implantiert. Was halten Sie von Organtransplantationen?
Burkhard: Wenn man eine braucht, ist es sicher wunderbar. Ansonsten finde ich es ein schwieriges Thema. Mir persönlich wäre es am liebsten, wenn uns der Staat diese Entscheidung abnehmen würde. Jeder sollte einfach ein Organspender sein. Dann müsste man nicht über das Thema, einen entsprechenden Ausweis und den Tod nachdenken. Ich glaube, dass das viele davon abhält.
Macht es für Sie einen Unterschied, ob man das Herz oder zum Beispiel die Leber eines anderen Menschen transplantiert?
Burkhard: Ich nehme an: nein. Aber das sind genau diese merkwürdigen Fragen, die man sich eben stellt. Wahrscheinlich ist das alles absurd, dennoch haben die meisten Menschen diese Gedanken.
Zu Beginn des Films planen Sie, für ein paar Jahre nach Kuala Lumpur zu gehen. Wo könnten Sie sich vorstellen, ein paar Jahre lang zu leben?
Burkhard: Durch meinen Beruf kann ich mir vorstellen, überall zu leben. Ich war schon länger in den USA, in England und in Österreich. Seit ich Vater bin, hat sich das aber ein wenig verändert, weil ich jetzt doch dort verwurzelt bin, wo meine Familie und vor allem mein Kind ist. Ich kann ein Kind ja nicht einfach so entwurzeln wie mich selbst.
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