#Mitternachtsschwimmer
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GlockenbachWelle – Die Welle mit Andrea O‘Brien
GlockenbachWelle – Die Welle mit Andrea O‘Brien (Hördauer ca.67 Minuten) https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2024/09/Glockenbachwelle-_Obrien-Upload.mp3 Die 27. Welle mit Andrea O‘Brien Herzlich willkommen bei der 27. Ausgabe der GlockenbachWelle. Bevor in diese Folge reinhört, solltet ihr mal einen Blick auf euer Bücherregal werfen und zählen, wie viele eurer Lieblingsbücher…
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#Andrea O‘Brien#ÜbersetzerWelle#Glockenbachbuchhandlung#GlockenbachWelle#Jeanie und Julius#Mitternachtsschwimmer#Nur Lesen ist schöner#Pamela Scholz#Stephanie Sack
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Plädoyers für die Freundschaft in großen Naturdarstellungen - Mitternachtsschwimmer und Ein klarer Tag
Wasser, Schwimmen, Schwimmbad, Strand und Meer sind naturgemäß viel vertretene Themen in den Sommerprogrammen der Verlage. Neben locker leichten Sommerkrimis, natürlich in Urlaubsorten und gerne am Meer angesiedelt, ist auch die belletristische Abteilung davon betroffen. Letztes Jahr versüßte Caroline Wahls aufsehenerregender Debütroman 22 Bahnen den Sommer – in diesem Jahr begleitet sie den Leser erneut mit dem Folgeroman Windstärke 17. Neben Der große Sommer von Ewald Arenz sind auch Kinderbücher wie etwa Rattensommer ohne die Kulisse des Freibades nicht auszudenken. Für einige Autoren und viele Leser gehören diese auf dem Land aussterbenden Domizile zum festen Bestandteil vom Sommer und dem nostalgischen Gefühl von Schulferien, die meist in der Erinnerung an diesen Ort gebunden sind. Heutzutage werden in den Gärten Pools und damit private Schwimmbäder aufgestellt. Die Erinnerung an das Freibad im Sommer wird kommenden Generationen wohl weniger präsent sein. Freiheit und Meer sind eng miteinander verknüpfte Vorstellungen, da das Bild von Reisen mit dem Schiff über große Distanzen, in nicht erreichbar scheinende Fernen Teil eines allgemeinen Freiheitsgedankens sind. Man denke nur an Zwei Jahre Ferien (Jules Verne), Moby Dick (Hermann Melville) oder Robinson Crusoe (Daniel Defoe), Klassiker der Abenteuerliteratur und ein Plädoyer für die Neugier auf die Welt, welche weit hinter den Küsten und Hafenstädten zu finden ist.
Zwei Romane des Spätsommers allerdings sind hier als weniger epochal und weit denkende, dennoch sehr kluge und menschliche Romane hervorzuheben. Zum einen der Roman Mitternachtsschwimmer von der Irin Roisin Maguire (übersetzt von Andrea O`Brien, auch verantwortlich für die Übersetzung von dem Dumont-Titel Leonard und Paul vom Iren Rónán Hession) und der Text Ein klarer Tag von der Schottin Carys Davies (ebenso wie der Vorgänger West übersetzt von Eva Bonné, u.a. auch für die Übertragung des im Oktober erscheinenden neuen Romans von Richard Powers und den Werken des Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah verantwortlich). Es handelt sich um schwer vergleichbare Werke, da Maguire letztlich mit großen Kulissen arbeitet und Davies in ihrer Narration und Sprache im ersten Moment weniger eindrucksvoll wirkt. Beide Autorinnen aber gehen von vergleichbaren Ausganssituationen aus: Männer, deren Leben gerade im Umbruch sind brechen aus unterschiedlichen Gründen aus ihren Leben aus – und reisen an eine Küste, in unbekannte Gefilde und Ortsstrukturen. Dort finden sie eine neue wie unerwartete Orientierungsfigur und es entstehen überraschend herzliche Freundschaften zwischen schwer zugänglichen Menschen. Zudem teilen sich die Geschichten einen starken Protagonisten: das raue, nicht zähmbare Meer.
Mitternachtsschwimmer ist das Debüt der irischen Sporttaucherin und Ganzjahresschwimmerin Maguire. Diese Fachkenntnisse ermöglichen ihr authentische Schilderungen des Meeres und des nicht ungefährlichen Schwimmens im oder auch Leben mit dem Meer. Die Autorin schildert eine kleine Dorfgemeinschaft an der irischen Küste. Dort lebt die abweisende Grace mit einem Monster von Hund – zumindest optisch. Ihr erster Auftritt ist der als Schreckgespenst der störenden Touristen. Diese Szene bleibt im Gedächtnis haften, ebenso wie diverse Lebensrettungsmomente, Naturphänomene, tastende Dialoge zwischen Grace und Evans Sohn und natürlich die Suchstaffeln, welche im Höhepunkt der Spannungskurve eine entscheidende Rolle spielen. Personell treten das Herz des Dorfes, die Betreiberin des Lebensmittelladens, die Trinkergruppe aus der dunklen Dorfkneipe und nette wie schwatzhafte Nachbarn zu dem zentralen Trio hinzu. Die eingespielten Abläufe dieser abgeschiedenen Gegend werden mit dem Auftauchen eines erschütterten jungen Mannes gestört – und durch die einschränkenden Maßnahmen der Corona-Pandemie. Der Großstädter Evan geht eskapistischen Wünschen nach, welche aber unverhofft lange andauern und zwingend werden. Die Gründe für seine Flucht werden langsam und in kleinen Happen präsentiert. Damit wird eine unverhältnismäßige Dramatisierung der Geschichte mit antikem Dramenpotential umgangen. Einziger Schwächemomente hier ist der Endpunkt der Freundschaft zwischen Grace und Evan, welcher eine zu große Deutlichkeit hat und dem vage hoffnungsvollen Ausgang entgegensteht. Die besondere Qualität des Romans ist die Beiläufigkeit, mit welcher die Autorin ihre Figuren charakterisiert und in kleinen Details liebenswert macht. Auch die harte Schale von Grace bekommt Evan mit seiner Hilflosigkeit geknackt und spätestens im Umgang mit seinem tauben Sohn wird sie als mitfühlende, vom Leben an der Küste ausgehärtete Frau enttarnt. Sie ist eine wunderbare Gestalt, welche die Sympathien des Lesers mit jedem neuen Kapitel erarbeiten muss. In ihrer harschen, ablehnenden Haltung weist sie auch die Leser zunächst von sich. Neben dem Charakteraufbau sind auch die Naturschilderungen eindrucksvoll. Die visuelle Qualität der Sprache wird mit dem auffallend schönen Cover fortgeführt, welches auf jedem Büchertisch durch seine künstlerische Qualität heraussticht und in keiner Kritik unerwähnt bleiben darf.
Eine ganz andere Wirkung hat der sprachlich wie materiell schlankere Roman Ein klarer Tag. 1843 wird der junge und bedürftige Freikirchler John Ferguson vom Gutsbesitzer auf eine schottische Insel geschickt um den letzten Bewohner, den zum Einsiedler gewordenen Ivar, von dort zu vertreiben. Der Besitzer möchte ab sofort nur noch Schafe auf seiner Insel halten, unbeaufsichtigt und dementsprechend günstiger. Diese Bemühungen sind historisch verbürgt und Beispiel einer erzwungenen Entwurzelung. John kommt wohlbehalten auf der Insel an, aber danach verläuft nichts nach dem vorher gefassten Plan. Den vorbereiteten Brief des Gutsbesitzers und das Glossar der dialektalen Wörter gehen schnell verloren, und John baut zu Ivar nach einem Unfall eine sehr enge Beziehung auf. Ausgangspunkt des Romans war die Konfrontation der Autorin mit einer ausgestorbenen Inselsprache und so wird im Roman die Kommunikation und der Spracherwerb oder auch deren Erhalt in den Mittelpunkt gestellt. Einen Seitenstrang bildet die Geschichte der Ehefrau von Ferguson, welche ihrem Mann nachreist und ihre Perspektive auf das arme Leben an der Seite eines gerade zur Minderheit der Freikirche konvertierten Kirchenmannes miteinbringt. Auf der Insel wirken die gewinnorientierten Wünsche des Gutsbesitzers schwach gegenüber den meteorologischen wie landschaftlichen Realitäten. John steht wie Evan an einem Scheidepunkt seines Lebens und nur die unverhoffte Begegnung mit dem wie Grace hart wirkenden Inselbewohner gibt ihm einen Anstoß – und verhilft ihm aus seiner Einsamkeit und Desorientierung. Ivar wiederum wird als Teil der Vegetation beschrieben, als harter, einsamer, aber sehr empfindsamer Mann. Viele Jahre lebt er allein und von der aufs Festland gezogenen Familie verlassen auf seiner Insel. Auch der Gutsbesitzer hat sich hier seit vielen Jahren nicht mehr gezeigt. Mit John aber bekommt er einen Freund angespült – und einen gelehrigen Schüler. Die Ausgewogenheit dieser Freundschaft ist ein weiterer Unterscheidungspunkt zu Mitternachtsschwimmer und der lange asymmetrischen Beziehung zwischen Grace und Evan. Aber auch dieser Roman endet mit einem offenen Blick in einen neuen Tag, welcher schon fast zu optimistisch gezeichnet wird. Immerhin verlässt Ivar seine Heimat und wird in eine für ihn fremde Welt verfrachtet. Er hat dabei zumindest einen Freund an seiner Seite.
Die beiden Romane folgen einem Trend in Bezug auf den in gewisser Weise distanzierten, künstlichen Umgang mit der wilden Natur und einer Glorifizierung des freien Lebens mit der Natur. Aber in beiden Fällen wird auch die Härte und Einsamkeit dieser Randgebiete nicht ausgespart, sondern als entscheidender Teil des Lebens dargestellt. Schönheit und Unberechenbarkeit bilden die Endpunkte einer breiten Skala der Eigenschaften des Meeres. Aber in jedem Fall ist es in seiner Wildheit frei von menschlicher Einflussnahme – weitestgehend zumindest. Vielleicht wird der Traum von Küstenorten für unsere Bildschirmbestimmten Augen immer größer, unsere Unfähigkeiten allerdings auch. Evan und John scheitern an den Herausforderungen des Meeres, sind auf das Wissen und die Demut der Anwohner angewiesen und sind so trotz ihres modernen Wissensstandes, ihres intellektuellen Vorsprungs sehr hilfsbedürftig. Und diese weit verbreitete Distanz zur Natur ist in Zeiten des Klimawandels ein Faktor der nur schleichenden Bemühungen zum besseren Zusammenleben mit der Natur. Die Romane von Maguire und Davies sind Porträts der Schönheit und existentiellen Kraft des Meeres sowie der einer tiefen Freundschaft und der Wärme von Menschlichkeit. Und das ganz ohne Kitsch und Gefühlsduselei und vor allem in fesselnder, starker wie karger Sprache.
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