#Kinogeschichte
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Ansichtskarte / Vintage Postcard / ПОЧТОВАЯ КАРТОЧКА
Ташкент. Здание кино-театра «Родина».
Фотохроника ТАСС. Фото Н. Кубеева. Г 85708. И-11/2008/1662/Л. Зак. № 3270. Цена 25 коп. Подписано к печати 4/ХІ 1947 г.
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Der 1. „Angelique“ von 1964 beinhaltet einige der Hoch-Erotischesten Szenen der Kinogeschichte
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Piraten
... ist ein Film von Roman Polański aus dem Jahr 1986. Er wollte den ultimativen Piratenfilm drehen und ließ dazu nach seinen Vorstellungen extra die "Neptune" bauen.
Das Schiff mit einer Länge von 63 und einer Breite von 16,5 Meter, hat ein Eigengewicht von 1.500 Tonnen Es soll ein authentisches spanisches Linienschiff Ende des 17. / Anfang des 18. Jahrhunderts darstellen.
Der Film, mit einer genreüblichen Geschichte, ist nicht als filmischer Höhepunkt in die Kinogeschichte eingegangen. Gelobt wurde einzig Walter Matthau in der Rolle des Captain Red.
Die Produktionskosten schossen von ursprünglich veranschlagten $ 15 gleich auf $ 40 Millionen und soll weltweit nicht einmal $ 7 eingebracht haben.
Einzig bei den Kostümen überzeugte der Film und gewann dafür den französischen Filmpreis César.
Diese "Neptune" die voll seetauglich ist wurde von der Filmgesellschaft als eine Art Filmmuseum öffentlich zugänglich gemacht und liegt heute im "Porto Antico", also im alten Hafen von Genua.
Der alte Hafen von Genua
Aus Anlass des Kolumbusjahres 1992 (500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas) wurde der alte Hafen von dem Genueser Stararchitekten Renzo Piano, der auch am Neubau des Potsdamer Platzes in Berlin maßgeblich beteiligt war, grundlegend umgestaltet. Heute beherbergt dieser Teil des Hafen das Aquarium, das Meeresmuseum, ein Antarktismuseum, eine Kinderstadt, ein Kongresszentrum und zahlreiche andere kulturelle Einrichtungen.
Der alte Hafen von Genua
Der alte Hafen von Genua hat hat in den letzten 20 Jahren einen tiefgreifenden Wandel durchgemacht und ist heute einer der größten Touristenmagneten im Nordwesten Italiens. Früher ein Zentrum der Wirtschaft und des Handels ist der alte Hafen heute Anlegeplatz für hunderte von touristischen Booten und Yachten.
Das Piratenschiff "Neptune":
Das Segelschiff "Neptune" im alten Hafen von Genua
Als Drehort für seinen Film "Piraten" brauchte der Regisseur Roman Polanski im Jahr 1986 ein authentisches, spanisches Linienschiff aus der Zeit von 1680 bis 1710. So wurde das Schiff "Neptune" nach genauen Angaben Polanskis gebaut. Insgesamt arbeiteten 2000 Menschen 2 Jahre lang an diesem Schiff (Baukosten 8,2 Millionen Dollar).
Das Segelschiff "Neptune" im alten Hafen von Genua
Das Schiff hat drei Decks, ist 63 Meter lang und ist 16 Meter breit. Sein Gewicht beträgt 1500 Tonnen. Das Schiff ist vollständig seetüchtig, kann mit einer Geschwindigkeit bis zu 5 Knoten (ca. 9 km/h) fahren und ist im Film mit voller Besegelung zu sehen. Es ist mit insgesamt 70 Kanonen bestückt.
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Mit Filmen wie „Der Pate“ und „Apocalypse Now“ hat er Kinogeschichte geschrieben – heute wird der Regisseur Francis Ford Coppola 85 Jahre alt.
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ARTE TV: Hollywood-Indianer (Sonntag, 3. März um 22:45)
In seinem unterhaltsamen und aufschlussreichen Dokumentarfilm beleuchtet Filmemacher Neil Diamond aus dem Volk der Cree die filmische Darstellung der nordamerikanischen Ureinwohner in einem Jahrhundert Kinogeschichte. Dazu unternimmt er eine Reise vom tiefen Süden der USA bis in den Norden Kanadas. Die filmische Darstellung der amerikanischen Ureinwohner von der Stummfilmzeit bis heute steht im Mittelpunkt des vorliegenden Dokumentarfilms. Filmemacher Neil Diamond präsentiert unzählige Filmausschnitte aus historischen und aktuellen Hollywoodfilmen und stellt Fragen an berühmte Filmpersönlichkeiten, Aktivisten, Filmkritiker und Historiker, die teilweise selbst von amerikanischen Ureinwohnern abstammen. So diskutiert er mit der Filmlegende Clint Eastwood in dessen Filmstudio im kalifornischen Burbank über die Darstellung von „Indianern" im Western und über die Bedeutung des Mythos von „Cowboys und Indianern" für die USA. Auch bekannte Aktivisten für die Rechte der Ureinwohner wie John Trudell, Russell Means und Sacheen Littlefeather kommen im Dokumentarfilm zu Wort. Darüber hinaus bietet der humorvolle Film Kommentare verschiedener Filmkritiker und Historiker, darunter Jesse Wente, Filmkritiker des kanadischen Fernsehsenders CBC, Angela Aleiss, Autorin und Studentin von Native American Studies, sowie Melinda Micco, Professorin für Ethnic Studies am kalifornischen Mills College. Der Film bietet einen wunderbaren Blick auf das Kino aus dem Blickwinkel der Menschen, die Darsteller in den allerersten bewegten Bildern waren. Sie haben überlebt und können heute ihre Geschichten auf ihre eigene Art erzählen. Hier können Sie den Film auch streamen: ARTE Read the full article
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Erster offizieller Trailer zu “Der Exorzist: Bekenntnis”
Vor genau 50 Jahren sorgte der furchteinflößendste Horrorfilm der Kinogeschichte weltweit für Schockwellen. Nun, in diesem Herbst, beginnt mit DER EXORZIST: BEKENNTNIS ein neues Kapitel des Schreckens. Blumhouse und Regisseur David Gordon Green, die bereits mit ihrer erfolgreichen Wiederbelebung des Halloween-Franchise für Furore gesorgt haben, kreieren ein neues Horrorerlebnis, das Zuschauer*innen in Angst und Schrecken versetzen wird.
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Dringend gesucht: Der erste Kärntner Spielfilm von 1917 Sonderschau 2023 im Klagenfurter Kinomuseum am Lendkanal
Der 1917 in Kärnten gedrehte Stummfilm „Der schwarze Chauffeur“ gilt als verschollen. Regie führte der in Wien geborene Joe May, die Drehbuchvorlage stammt vom Kärntner Michelangelo Baron Zois. In den Hauptrollen sind Stummfilmstars Mia May - die Frau des Regisseurs - und Bruno Kastner zu sehen.
Nachdem es sich - mit allergrößter Wahrscheinlichkeit - um Kärntens ältesten Spielfilm handelt, ist das Kinomuseum Klagenfurt seit Jahren auf der Suche nach einer Kopie. Gemeinsam mit international tätigen Filmhistorikern sowie Filmarchiven haben wir uns auf die Suche gemacht.
Das Kärntner Tagblatt schreibt im Jänner 1918 über die Österreich-Premiere im Villacher Parkkino: „Eine ganz außergewöhnliche Sehenswürdigkeit ist das vieraktige Lustspiel „Der schwarze Chauffeur“, in dem Mia May, die bekannte Filmdarstellerin, als amerikanische Milliardärin Ellen Carenna und zugleich in der Rolle ihrer Ahnfrau, der Gräfin Gracchenberg, neue Beweise ihrer Vielseitigkeit gibt. (...) Für Kärnten bietet der Film noch erhöhtes Interesse dadurch, dass der Hauptteil der Handlung auf Kärntner Boden spielt und auch im Laufe des letzten Sommers hier aufgenommen worden ist. Wir sehen wunderschöne Aufnahmen aus der Umgebung von Friesach, von den Schlössern Hochosterwitz und Eberstein sowie dem Zollfelde. Dazwischen sind auch Bilder vom Wörthersee und der Blick vom Villacher Draukai gegen den Dobratsch mit eingeflochten.“
Der im Sommer 1917 gedrehte Film hatte am 26.Oktober 1917 im Tauentzienpalast in Berlin seine Premiere und war dann in weiten Teilen Europas zu sehen. Mit den vielen Schlössern und den schönen Landschaften wäre der Film auch eine gelungene Fremdenverkehrswerbung geworden, wäre nicht der Erste Weltkrieg über Europa gezogen.
Die Sonderschau im Klagenfurter Kinomuseum ab 1. Juli 2023 wird alle zusammengetragen Informationen über den Film „Der schwarze Chauffeur“ präsentieren und hofft mit der Hilfe der Besucherinnen und Besucher, weitere Spuren zum verschollenen Stummfilm zu finden. Außerdem wollen wir unsere Ausstellungsfläche erweitern und zeigen auf der großen Leinwand im Burghof-Kino in Klagenfurt und beim Kinosommer in Villach eine Suchmeldung für den ältesten Spielfilm aus Kärnten.
Das Kinomuseum am Lendkanal in der Wilsonstraße 37 ist bis 27.August 2023, jeweils Samstag und Sonntag von 10.00 - 18.00 Uhr geöffnet.
Kontakt: Klagenfurter Kinomuseum am Lendkanal, Wilsonstraße 37, 9020 Klagenfurt am Wörthersee - [email protected]
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Vom Titel bis zur letzten Szene Provokation - Babylon. Rausch der Ekstase von Damien Chazelle
Warnung: Der folgende Text enthält Informationen zu inhaltlichen Details und dem Ausgang des Films!
Die erste Szene von Damien Chazelles neuestem Werk aus und über das alte Hollywood belegt die Angemessenheit des Filmtitels. Die hier gezeigte Party hat alles im Übermaß, inklusive eines Angst und Schrecken verbreitenden Elefanten und ganzen Bergen von Drogen. Nach Margot Robbies Aussagen verbrachten die Darsteller zwei Wochen in diesem Set.
Doch Rausch und Ekstase bleiben für den Gesamteindruck letztlich nicht so bestimmend, wie man es erwarten würde. Chazelle liefert einen Blick hinter die Kulissen der bei Nacht glanzvollen wie schockierenden Welt Hollywoods und hinter die Gesichter der Filmschaffenden. Damit gibt er ein verzerrtes Spiegelbild der Traumfabrik Hollywood, wie er sie in La La Land (2016) noch als Musical glorifizierend auf die Leinwand brachte. Täuschung und Künstlichkeit sind ein wichtiger Bestandteil dieses konkreten Films und prinzipiell des Produkts Film, speziell seitdem deren Produktion in abgeschlossene Studios verlegt worden ist. Nach dem ausufernden Vorspann bis zur Titeleinblende und ebenso schwelgerischen Szenen am Filmset endet der Film in tragischen Lebensverläufen und dem Scheitern von Träumen. Im Gegenzug finden einige der Figuren in diesem Kaleidoskop aus Lebenschroniken und Filmhistorie eine lohnenswerte Alternative zum erfolgreichen, aber auch zehrenden Leben in Hollywood. Chazelle verwebt in einem insgesamt bewusst überladenen Film verschiedenste lose verbundene Erzählstränge und bietet damit ein Spiegelbild einer Zeit mit Stimmen und Gesichtern des Kinobetriebs. Neben den Hauptfiguren treten Regisseure, Maskenbildner, angsteinflößende Statistenmassen, Film- und Tontechniker, eine Filmkritikerin und natürlich Zuschauer in Erscheinung, denn all diese Bestandteile sind für das oft mystifizierte System Hollywood von existenzieller Bedeutung.
Brad Pitt verkörpert den einstigen Stummfilmstar Jack Conrad, dessen Niedergang beispielhaft für den typischen Verlauf einer Starkarriere ist, nicht nur in einer Umbruchszeit wie dem Ende des Stummfilms. An seiner Seite steht Margot Robbie als Nellie LaRoy, ein aufstrebendes Talent der letzten Stummfilmjahre, welche sich und ihre Karriere immer weiter selbst zerstört – weil sie sich nicht verbiegen lässt. Dabei zeigt sie einen äußerst unsympathischen Egoismus und sabotiert die Produktion der Kollegin um ihre Position als Star zu festigen. Sie wird gleichzeitig von ihrem Vater beschämt und in ihrem Milieu gefangen gehalten. Im Vergleich mit der französischen Produktion The Artist (2011), in welchem die gleiche Phase der Kinogeschichte (1927-32) zum Thema gemacht wird, sind hier beide Protagonisten letztlich als abstürzende Ex-Stars zu sehen. Jack unverschuldet, und Nellie, weil ihr Talent im gemäßigten Tonfilm-Hollywood nicht mehr gefragt ist. Keine der episodenhaft angeordneten Geschichten endet in einem uneingeschränkten Happyend, das Drama überwiegt. Gefördert wird die extravagante, aber wahrhaftig wirkende Darstellerin von Manny Torres (Diego Calva), der sich bei der ersten Begegnung in sie verliebt und auf seinem Weg vom Hilfsarbeiter zum persönlichen Assistenten des Superstars und letztlich Studioleiter bei MGM mitzunehmen versucht. Dieser klassische Verlauf des amerikanischen Traums wird aber schlagartig beendet, als er Nellies Spielschulden begleichen will – mit Falschgeld aus der Requisite. Hinzu tritt mit Lady Fay Zhu (Li Jun Li) eine offen lesbisch lebende Asiatin, die eigentlich schauspielern will, aber nur als Gestalterin der Texttafeln in den Stummfilmen engagiert wird. Mit dem Siegeszug des Tonfilms verliert sie ihre Arbeit und auch ihre Freundin Nellie.
Mit Sidney Palmer ergänzt ein Jazztrompeter das Ensemble, dessen Karriere bei MGM mit einem letzten blamablen Eindruck endet, als Manny ihn dazu auffordert, sich das Gesicht dunkler zu schminken. Der Grund für diese Forderung ist rein finanzieller Natur: Damit der Film auch in den rassistischeren Südstaaten gezeigt werden kann, darf keine gemischte Musikergruppe auf der Bühne stehen – und der Hautton seines Stars ist eine Nuance zu hell. Die Entscheidung Mannys markiert auch den charakterlichen Verschleiß vom einst mit großen Augen staunenden Sympathieträger. Hinzu kommt die Unterbindung der Beziehung Nellies zu Lady Fay – aus Publicity-Gründen und Eifersucht. Sidney kehrt im Anschluss auf die Konzertbühne zurück und wirkt beim ersten Auftritt befreit. Die Musik hat für Chazelle wie üblich eine Hauptrolle, aber die Realität ist eine Kamera, welche schlecht mitwippende Darsteller filmt und nicht die Musiker an der Seite.
Dieses fünfköpfige Ensemble tritt in der Eröffnungsszene erstmals zusammen, zerstreut sich mit punktuellen Begegnungen wieder, um dann am Ende von Manny nochmal erinnert zu werden. Hier einzelne Erzählstränge herauszugreifen, fällt schwer, da sie in- und umeinander fließend inszeniert werden. Grob gesagt trifft sich das Ensemble 1926 bei einer Party, um dann bis 1932 bei ihrem holprigen Übergang in die Welt des Tonfilms begleitet zu werden. Jack, Nellie und Lady Fay leiden unter dieser Umstellung während Manny und Sidney erstmal davon profitieren – bis zu zwei zentralen Entscheidungen, welche den Verlauf dann zur Tragödie wenden. Das nach außen hin gemäßigte Hollywood des frühen Tonfilms ist mit einer moralischen Perversion verbunden und zwingt ihre Mitwirkenden sich zu verbiegen und zu verstellen, auch fernab der Leinwand und dem Set. Umso härter fällt der Abgrund der Filmwelt und ihrer Industrie aus.
Einige besondere Momente lassen sich aus der Bilderflut aber herausgreifen und einer davon zeigt diesen Abgrund in extremer Form. Der Executive Producer Tobey Maguire mimt eine in der Darstellung an Charlie Chaplin angelehnte Figur, deren Ausstattung sehr an die Inszenierung des Pinguins in Tim Burtons zweitem Batman-Film erinnert. Diese für Maguire untypisch fiese Rolle funktioniert genau wegen dieses Kontrastes zum üblichen Image sehr gut. Nach der beklemmenden Geldübergabe müssen Manny und der Möchtegern-Kriminelle und Dealer des Studios den süffisant grinsenden Unternehmer in die Abgründe eines Unterhaltungsbunkers begleiten. Nur hier gäbe es noch mutiges Entertainment, meint ihr Gastgeber, während die Partys von Hollywood so brav und angepasst geworden seien. Die Zeiten von Partys wie der mit Nellies Schlangenkampf scheinen zu diesem Zeitpunkt vorbei zu sein. Hier wird die schmale Grenze zwischen Unterhaltung und dem Abyss der Gesellschaft deutlich umrissen sowie das alte Erfolgskonzept von „Brot und Spiele“ ins Gedächtnis gerufen. Wie Nellie am Beginn des Films, verweist auch Maguires Figur darauf, dass man Star ist oder nicht, man wird es nicht erst oder lässt sich dazu machen. Doch dass, was er unter Star sein versteht, würde auch die rabiate bis ungehobelte Nellie abschrecken. Diese Horrornacht endet nicht im groß inszenierten Kuss inklusive Liebeserklärung, sondern in der einsamen Flucht Mannys nach Mexiko. Nellie schwankt ebenso aus seinem Leben wie sie hinein wankte. Damit findet auch diese Liebesgeschichte ein tragisches Ende.
Nellies größter Auftritt bleibt eine der Großensembleszenen. Bei einem Treffen der kultivierten Gesellschaft mit dem Kinoensemble soll Nellies Image bereinigt werden. Ihr Auftritt im geschlossenen Abendkleid zeigt, dass sie künstlich gestaltet werden soll und sich, ebenso wie Sidney Palmer, in höchstem Maße eingeengt und eingesperrt fühlt. Denn bis dahin sieht man Margot Robbie im nur das Nötigste bedeckenden Schal-Kleid, im kurzen Sommerkleidchen, nur in Latzhose auf den Schultern eines Footballspielers und im Collegeoutfit inklusive kurzem Rock und ohne BH. Nellie schmeißt hier ihre Mission des Imagewechsels spektakulär hin, auch wenn sich diese Eskalation andeutet und in den Bildern rhythmisch vorab forciert wird. Nach einem derben Witz wirft sie den Gästen vor die wirklichen Tiere zu sein, nicht sie, die zwar das Buffett mit Händen leer isst und anschließend alles Gegessene auf den teuren Teppich erbricht, sondern die zugeknöpften Herrschaften. Mit so einer Orgie hatte sie einst den Schritt ins Filmbusiness geschafft, hier bleibt ihr nur der resignierende Gesichtsausdruck Mannys und die stille Zustimmung ihrer Kollegen Jack und Sidney. Auch für Jack markiert dieser Abend das Erkennen des eigenen Karriereendes. Das lachende Publikum bei einer Vorstellung seines neuen Films und ein Gespräch mit der ihn von Beginn an begleitenden Filmkritikerin bestätigt dies im Anschluss.
Hier hätte Schluss sein können – aber Chazelle schließt (wie in La La Land) einen Ausblick an, zwanzig Jahre später. 1952 kehrt Manny nach Hollywood zurück – als Tourist und genügsamer Familienvater. Den Umbau Hollywoods zeigt der Regisseur in einer Reihe von Baustellenbildern, ergänzt um Zeitungseinblendungen. Hier wird der frühe Tod von Nellie mit einer kleinen Anzeige belegt. Den krönenden Abschluss findet das Ganze in einem Kinobesuch Mannys, dem ersten seit Jahren. Als Krönung oder Fazit des Films wird hier ein dramaturgisch und inszenatorisch bemerkenswerter Verdichtungsmoment platziert. Mannys Erinnerungen, die belustigten Reaktionen des modernen Publikums auf die Szenen seines Lebens und ein wilder Ritt durch die Filmhistorie werden zu einer großen Huldigungsszene der magischen Filmwelt gegenüber verwebt. Vom Stummfilm zum Tonfilm, über die Animationen, den Farbfilm bis hin zu 3D-Kino und dem Schritt in die Datenströme, welchen einige als „Ende des Kinos“ einschätzen. Die Figur Manny, das Auge des Publikums, erlebt wie das bewegte Bild Zeiten überdauern und die Vergangenheit bewahren kann, allerdings nicht vor der perspektivischen Verzerrung in der Retrospektive zu bewahren ist. In einer halben Minute rauscht Chazelle durch die Kinogeschichte. Über die ersten bewegten Bilder, den auf die Zuschauer zufahrenden Zug, Georges Melières Reise zum Mond, der Beginn des Farbfilms mit dem Zauberer von Oz, die digital erneuernde Optik von Matrix, die Dinosaurieranimationen in Jurassic Park bis hin zu dem 3D-Miterleben des Sturzes von einer Klippe in James Camerons Avatar. Am Ende wird aus dem bitteren Weinen Mannys ein Lächeln, denn die versprochene Ewigkeit haben sie alle damit erreicht. Seine Begegnung mit Nellie, deren Auftritte als aufreizende Frau und Skandalnudel zu Beginn ihrer Karriere, seine Versuche dieses Image zu verändern, Jacks Versuche seine melodramatischen Stummfilmerfahrungen direkt auf den Tonfilm zu übertragen und die rauschenden Feste sind zu Erinnerungen einer Allgemeinheit und Anekdoten eines neuen Publikums geworden. Damit bekommt die Unterhaltung eine große Bedeutung und Jacks Plädoyer über den Wert des Kinos für die Menschen eine konkrete Bestätigung. Babylon demonstriert, dass anspruchsvolle und facettenreiche Unterhaltung auch in überdrehten Bildern einer höchst künstlichen und teuren Hochglanzproduktion möglich ist – wenn man sich auf die Untertöne einlässt und das Gesehene reflektiert statt es direkt zu konsumieren.
Chazelles Werk reiht sich nahtlos in seine Filmografie ein. Die Musik steht stark im Fokus, auch wenn die Ekstase hier besser gelingt, während die tragischen Schlussmomente von einem auffällig an den Titeltrack von La La Land erinnernden Stück getragen werden. John Hurwitz, der feste Fels an Chazelles Seite, hat einen unverkennbaren Stil – der wenig Überraschungen bereit hält, aber äußerst mitreißend ist – damit also die erfolgreichste Form der Pop-Musik auf Jazz-Basis mit vielen Klischees und ein würdiger Nachfolger für das Leitmotive zu Tode steigern von John Williams. Als Filmmusik funktioniert diese Form der Emotionalisierung auf der großen Leinwand wunderbar, und die Wirkung ist hier relevanter als die kompositorische Einzigartigkeit. Der Fokus auf die Musik beeinflusst aber auch das Porträt eines vergangenen Hollywoods, welches Chazelle erstaunlich ambivalent zu betrachten weiß. Neben eindeutig idealisierten Vorstellungen eines alten goldenen Zeitalters stehen Verfall, Niedergang und zeitliche Begrenzungen des Ruhms. Diese Stimmung sah er selbst nicht in der historisch adäquaten Jazzmusik der 1920er Jahre vertreten, daher die treibende Musik mit instrumentalen Mitteln der Zeit. Doch ein Ideal bleibt unangetastet: die Ewigkeit, welche bekannte Künstler mit Engeln und Geistern teilen – ein Geschenk, dass sie als solches nur schwer wertschätzen können. Mannys Kinobesuch belegt diese wichtige Feststellung der Filmkritikerin im Gespräch mit dem gestürzten Star. Die immer wieder miteinbezogenen Musiker am Filmset bleiben aber dennoch namenlos und sind damit nicht wirklich Teil dieser Ewigkeit, Sidney ausgenommen.
Für Cineasten bietet die Produktion neben gezielt schockierenden Szenen diverse Anspielungen auf Höhepunkte der Kinogeschichte und beeindruckende bis überwältigende Nachbildungen der Kinosets beim Stumm- und Tonfilm.Der Höhepunkt dieser Reise ist dann die Sequenz am Ende. Die Kinowelt verändert sich von einem jahrmarktartigen Kaleidoskop an gleichzeitig gedrehten Szenen verschiedener Produktionen auf kleinen Bühnen und Statistenszenen des großen Kostümfilms, stets im Wettlauf mit der natürlichen Beleuchtung zu einem abgeschlossenen Studio, in welchem vollkommene Ruhe zu herrschen hat und jeder Schritt genau festgelegt ist. Dadurch steigt das Stresslevel und die Drehzeit erhöht sich sichtlich. In einer andauernden Szene zeigt Chazelle, wie die ständige Wiederholung und das Scheitern an sich öffnenden Türen, falschen Schuhsohlen und Markierungen auf der Studiobühne alle Beteiligten an ihre Grenzen führt. Margot Robbie wird in ihrem naturgewaltigen Spiel dadurch behindert und die nervenaufreibende Stimmung droht zu kippen. Ganz im Gegenteil wird das Set des Stummfilmstudios deutlich idealisiert, als magisch bezeichnet und durch die Nachstellung bekannter Szenen und die real wirkende tobende Schlacht rund um die Zelte der Darsteller visuell besonders aufwändig inszeniert. Die große Kussszene im Schein der letzten Sonne des Tages wird Margot Robbies gezielten Tränen entgegengestellt. Beide Hauptdarsteller zeigen hier auch die Magie des Schauspiels sowie ihre persönlichen Fähigkeiten, in ihrer Rolle und als Brad Pitt und Margot Robbie. Denn in Wahrheit vergräbt Nellie ihre Ängste in sich, ihr Kollege ist bei seinem einzigen Auftritt dieses Drehtages volltrunken und wird praktisch den Berg hoch geschoben. Doch in dem Moment, wo die Kamera läuft und die Musiker aufspielen, wird er zu einem König und verliert alle Züge der Trunkenheit. Mit dem Wort Cut fällt er sofort zurück in die Realität, und steht wieder wackliger auf seinen Füßen.
Die Perspektive Mannys bietet dem Zuschauer einen staunenden, aber direkten Zugang zu dieser Welt. Ein zentrales Thema ist neben diesen erstaunlich wenig glorifizierenden Blicken hinter den Vorhang der Wert des populären Unterhaltungskinos gegenüber der elitären Hochkultur und konkret dem Theater. Jack Conrad kämpft für die Verteidigung dieser Werte des Kinos und scheitert mit seinen aufgesetzt wirkenden Hinweisen auf Bauhaus, Strindberg und andere moderne Künstler der späten 1920er Jahre am Publikum und an seinem Gefangensein im eigenen Erfolg und Klientel. Ein Sinnbild seiner fallenden Karriere. Sein Handlungsstrang ist nicht nur wegen Pitts guter Schauspielleistung hervorzuheben, sondern auch, weil er die umfassendste Charakterentwicklung macht. Die letzte Einstellung, durch die bewusst offen gelassenen Tür gedreht, zeigt die Grenze des Starimages und der Filmrealität. Für den letzten Schritt geht er alleine in ein nicht einsehbares Zimmer. Der Absturz des kurzzeitigen Stars Nellie wiederum ist vorhersehbar, Manny Torres Aufstieg wird am entscheidenden Wendepunkt beendet und seine große Liebe zu Nellie stirbt mit dieser Karriere in Hollywood.
Nicht nur der Filmtitel zwingt zu einem Vergleich mit verschiedenen Filmen und Serien über die Traumwelt des frühen Hollywoods und dem internationalen Kino der 1920er Jahre. Das goldene Stummfilmzeitalter hat, ebenso wie andere historische Filmthemen, Chiffren und Standards entwickelt, welche immer wieder auftauchen. Auch wenn in diesem Fall der Titel Babylon eher auf ein bekanntes Buch über Hollywood zurückzuführen ist, liegen Vergleiche mit der deutschen Serie Babylon Berlin und mit dem oben schon genannten Film The Artist auf der Hand. Die größte Gemeinsamkeit mit Babylon Berlin ist die Umsetzung der Musik und deren zentrale Bedeutung für die gesamte Produktion sowie die aufwändige szenische Inszenierung. Denn in beiden Fällen ist der perfektionierte Sound des 21. Jahrhunderts ein bewusst benutztes Mittel der Künstlichkeit, keine authentische Wiedergabe der Musik der 1920er Jahre. Sie fungiert als Träger eines idealisierten Bildes einer zeitlich begrenzten Stimmung. Die Bilder zu den Konzertmomenten sind mit der künstlichen Wirklichkeit eines Musikvideos zu vergleichen. Mit The Artist verbindet Babylon die Handlung, während die Machart sie vollkommen differiert. Chazelle bietet großes Eventkino mit sehr versteckter Tragik und viel Spaß am Ekel und Übermaß, während The Artist kunstvoll das Bild von Ende und Anfang anhand von zwei gegengesetzten Biografien interpretiert. Dabei schwelgt er in den Schwarzweiß-Bildern, ebenso wie Chazelle in den Kostümfilmszenen aufgeht. Die französische Handschrift des Films bleibt aber im positiven Sinne unverkennbar.
Auch wenn viele Kritiken sich auf die ekelerregenden Szenen zu Beginn des Films gestürzt haben, sind sie nicht entscheidend für den Gesamteindruck. Diese provokanten Szenen leisten das, wozu sie geplant sind: Überwältigungsmomente durch Übertreibung. Dabei sind einzelne Momente viel einprägsamer, wie der Blick des ansonsten so schön staunenden Mannys auf die Menge der wütenden Statisten (also vieler gewaltbereiter Obdachloser und Junkies) und seine Einschüchterung mittels Pistolenschüssen. Doch die wirklich prägnanten Szenen sind die Momente am Set, Jacks Kunstgespräche und seine Streitereien mit seinen (für ihn Kauderwelsch sprechenden) Ehefrauen und ein zentrales Gespräch mit der Kunstkritikerin. Chazelle setzt sich, dem Titel entsprechend keine Grenzen, weder inhaltlich noch inszenatorisch. In La La Land porträtierte er ein vergangenes, zeitlich schwebendes Traumland, hier den Abgrund dieses Traumes in all seiner Pracht. Aber im Kino ist es eine visuell, musikalisch wie erzählerisch atemberaubende Achterbahnfahrt – ohne Kitsch und Glitzer. Viele Episoden und Momente werden zu einem Kaleidoskop aus Menschen, Funktionen, Orten, Emotionen - alles versammelt an einem magischen Ort namens Hollywood. Und dabei fliegen die drei Stunden Filmdauer am Zuschauer ebenso schnell vorbei wie die Umbruchphase zwischen 1926 und 1932 an den darin verwickelten Filmschaffenden. Der Magie des Kinos kann man dabei nur schwer entgehen.
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Ansichtskarte
Filmbühne Capitol Leipzig Filmbühne Capitol Leipzig Größtes Filmtheater der DDR - Festivaltheater der alljährlich im November stattfindenden Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche
DTVL (III/18/197 L 24/67)
#Leipzig#Kino#Filmbühne Capitol#1960er#1967#Bezirk Leipzig#Innenaufnahme#DTVL#Philokartie#DDRPhilokartie#CinePhilokartie#BezirkLeipzig#Architekturphilokartie#akLeipzig#InnenarchitekturDerDDR#Kinogeschichte#Kinosaal#Filmkultur#Ansichtskartenfotografie#AnsichtskartenfotografieDerDDR#deltiology#VintagePostcard
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Der 1. „Angelique“ von 1964 beinhaltet einige der Hoch-Erotischesten Szenen der Kinogeschichte
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Anno 1949
Kino Wienzeile
Bestuhlung Anno 1956
Die Lichtspiele Wienzeile (6., Linke Wienzeile 4, ehemals Magdalenenstraße 4) wurden 1911 unter dem Namen Kinoplastikon von Karl Juhasz gegründet, einem Pionier der Wiener Kinogeschichte, der hier bis Ende 1912 das von ihm patentierte "Kinoplastikon" zeigte - eine Mischform aus Film und Theater, bei der vor allem Märchen und Sagen in dreidimensionalen "Bildern" vorgeführt wurden.
Zuvor befand sich hier das Himmel (Kabarett), dessen Räume genutzt werden konnten und 1914 für 361 Personen Platz boten. 1915 wurde das Kino in Hötzendorferkino umbenannt. 1920 wurden die Lichtspiele Wienzeile eröffnet und nach einem Umbau (1922) boten diese für 550 Personen Platz, 1934 wurden sie auf 555 Plätze erweitert. 1947 wurde das Kino - gemeinsam mit dem Maria-Theresien-Kino, dem Löwen Kino und dem Flieger Kino - von der Sascha Filmproduktion GsmbH geführt.
Anno 1964 Außenaufnahme des ehemaligen "Wienzeile" Kinos in der Linken Wienzeile, wo der Film "Schneewittchen und die sieben Zwerge" gezeigt wird.
Der Film "Das Omen" im Kino Wienzeile
Anno 1976
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Ausstellung der Ehrenfelder Kinogeschichte im Bunker K101 Köln #k101 #kinogeschichte #ehrenfeld #ehrenfelderkinogeschichte #brucelee #seinefaustistdertod #kinosterben (hier: bunker k101) https://www.instagram.com/p/B50J8GbIdPH/?igshid=1to8dtzk3a7m9
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