#KinderaufSchmetterlingsflügeln
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"Wem immer wir Zeit schenken, dem schenken wir ein Stück von uns"
„Der Verlauf war einfach klasse.“ Organisator Stephan Perner zeigt sich erfreut, dass seine Benefizveranstaltung zu Gunsten des Vereins „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“, die am Samstagabend (18. September 2021) in der Großsporthalle in Burg auf Fehmarn stattfand, erfolgreich verlief und beachtliche 7.540 Euro an Spenden für den guten Zweck gesammelt werden konnten. Anfang nächsten Jahres will der Verein sich auf Fehmarn niederlassen. https://oh-presse.de/lokal/fehmarn/aus-liebe-zum-menschen-hilfe-auf-dem-weg-der-trauer/
Verein wird 2022 direkt auf Fehmarn tätig
Der Verein begleitet vorrangig Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer, aber auch Erwachsene können das Angebot in Anspruch nehmen. Große Anerkennung und viel Applaus für seine hervorragende Arbeit erfuhr Stephan Perner von allen Beteiligten. Durch seine Tätigkeit in der Notfall-Seelsorge habe er gemerkt, wie wichtig diese Arbeit ist und dass der Verein „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ auch direkt auf Fehmarn tätig werden muss, erklärt er. „Das war ausschlaggebend dafür, dass ich erfolgreich versucht habe, hier den Standort aufzubauen.“
Dank und Anerkennung für seine hervorragende Arbeit erfuhr Stephan Perner von allen Beteiligten. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF
Bereits vor zwei Jahren entstand die Idee
Bereits vor zwei Jahren entstand die Idee für die Benefizveranstaltung. Knapp ein Jahr wurde nahezu täglich etwas geplant, viel Freizeit wurde geopfert. Lars Schäckermann, unter anderem Leiter der Kinderfeuerwehr auf Fehmarn, kennt die Arbeit des Vereins von seiner Tätigleit in der Notfall-Seelsorge, sagte sofort seine Unterstützung zu. Er war nicht nur maßgeblich an der Organisation beteiligt, sondern will demnächst auch selbst die Ausbildung zum Trauerbegleiter absolvieren.
Zahlreiche Gäste und buntes Unterhaltungsprogramm
Gruppenbild mit Dame (v.l.n.r.): Kreispräsident Harald Werner, Schirmherr Ingo Gädechens (MdB), erster Stadtrat Heinz Jürgen Fendt, Probst Dirk Süssenbach, Organisator Stephan Perner und Gabi Stienemeier-Goss, Koordinatorin des Familienhospizvereins „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF Zahlreiche Gäste konnte Stephan Perner begrüßen: Die Koordinatorin des Familienhospizvereins „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ Gabi Stienemeier-Goss, Ostholsteins Kreispräsidenten Harald Werner, Bundestagsabgeordneten Ingo Gädechens als Schirmherr und Fehmarns ersten Stadtrat Heinz Jürgen Fendt sowie den Probst des evangelischen Kirchenkreises Ostholstein, Dirk Süssenbach. Für Unterhaltung sorgten der Musikzug Rellingen und die „Jesus House Singers“, Polina, die Tanzgruppe des SV Fehmarn und „die Hamburger Putz- und Toilettenfrau Elfriede Bohnsack".
"Sterbebegleitung ist eine bereichernde Arbeit"
Moderatorin Mandy Schmidt: "Sterbebegleitung ist die bereicherndste Arbeit, die ich je gemacht habe." / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF Durch den Abend führte Moderatorin Mandy Schmidt, die selbst über Erfahrung in diesem Bereich verfügt, wie sie im Gespräch mit der OHP erzählte: „Mir liegt der Verein ,Kinder auf Schmetterlingsflügeln‘ sehr am Herzen. Ich weiß, wie wichtig diese Arbeit ist. Ich mache selbst Sterbebegleitung, bin in Kiel im Hospizverein. Es klingt immer alles so traurig: Sterben, trauern, Hospiz, Trauernde und Sterbende begleiten - aber diese Arbeit ist die bereicherndste, die ich je gemacht habe, weil man so eng mit Menschen in Kontakt kommt.“
Schöne Momente im Leben finden oder beleuchten
„Das Ziel ist ja immer, die schönen Momente im Leben zu finden oder zu beleuchten - gerade bei Trauernden“, gibt Mandy Schmidt zu bedenken. „Diese Menschen wieder auf den Weg zu bringen, Freude am Leben zu finden, ist total schön. Wenn man Halt und Stütze sein kann für so einen Menschen, ist das toll und total wichtig.“
Die kleinen Schmetterlinge boten ein entzückendes Bild
Den Auftakt des Abends gestalteten die kleinen tanzenden „Schmetterlinge“ des SV Fehmarn. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF Den Auftakt des Abends gestalteten die kleinen tanzenden „Schmetterlinge“ des SV Fehmarn. Mit ihrer Darbietung boten sie ein entzückendes Bild, das vom Publikum mit viel Applaus belont wurde. Als „Räupchen“ erwachten sie aus ihrem Schlaf, tanzten dann zu einem Kinderlied, bevor sie zu rockiger Musik richtig loslegten.
Trauerbegleitung ist ein wichtiges Thema
Der Musikzug Rellingen war mit 39 Personen angereits. Vorsitzende Steffi Wiechmann (vorne) meint: "Trauerbegleitung ist ein wichtiges Thema." / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF Mit schmissigen Klängen startete der Musikzug Rellingen bereits morgens anderthalb Stunden am Petersdorfer Dorfteich, bevor er am Abend auf der Benefizveranstaltung auftrat. 39 Personen spielten aktuelle Popsongs, Evergreens und Marschmusik. „Trauerbegleitung ist ein wichtiges Thema, wo gerade auch junge Menschen Hilfe benötigen“, meinte Vorsitzende Steffi Wiechmann, „deshalb möchten wir das gerne unterstützen.“
Bridge over troubled water
Für Michael Thermann, Pastor aus Neukirchen bei Heiligenhafen und Chorleiter der "Jesus House Singers", war ebenfalls sofort klar, das Projekt zu unterstützen. Nicht nur klasssische Gospel, sondern auch Evergreens, Pop-, Rock- und Folksongs hat der Chor im Repertoire. Am Samstagabend durfte „Bridge over troubled water“ von Simon & Garfunkel nicht fehlen, „als Verbindung zur Fehmarnsundbrücke“ schlug Michael Thermann den Bogen.
Nicht nur klasssische Gospel, auch Evergreens, Pop-, Rock- und Folksongs haben die "Jesus House Singers" im Repertoire. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF
"Dieser Verein ist eine ganz tolle Institution"
Ostholsteins Kreispräsident Harald Werner verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, „aus diesem Anlass mal wieder auf Fehmarn zu sein. Dieser Verein zur Trauerbewältigung ist schon eine ganz tolle Institution. Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger darauf zurückgreifen können, dass sie Hilfe suchen und finden. Ich hoffe, dass sich auch viele Fehmaraner*innen damit identifizieren und den Verein unterstützen. Das wäre mein größter Wunsch." Ehrenamt sei eine wichtige Säule der Demokratie, stellte er heraus.
Trauer und Leid bleiben oft im Verborgenen
Talkrunde auf dem Podium: Gabi Stienemeier-Goss, Mandy Schmidt, Harald Werner, Heinz Jürgen Fendt, Dirk Süssenbach und Stephan Perner (v.l.n.r.). / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF Fehmarns erster Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister Heinz Jürgen Fendt betont: „Es ist außerordentlich wichtig, dass wir so etwas hier auf Fehmarn haben. Und ich denke, dass wir seitens der Stadt solche Gruppen unterstützen mit Dingen, die wir dazu beitragen können. Ich hoffe, dass die Menschen hier auf Fehmarn das Projekt bewegt, weil solche Dinge ja nicht oft im Blick sind. Trauer und Leid werden oft im Verborgenen ausgehandelt. Aber das ist etwas, was in die Gesellschaft getragen werden muss. Denn sowohl Glück als auch Trauer gehören zum Leben dazu.“
Unser Leben kann sich schlagartig ändern
„Der Verein ,Kinder auf Schmetterlingsflügeln‘ begleitet mich eigentlich von der ersten Stunde an, als die Grundidee in Bosau entstand“, blickte Bundestagsabgeordneter Ingo Gädechens, Schirmherr der Veranstaltung, zurück: „Heute wird sehr professionell und mit viel Liebe die Sterbebegleitung gemacht. Unser Leben kann sich schlagartig verändern, wenn jemand in der Familie stirbt. Und oftmals kommt ein Kind dann zu kurz, weil die Eltern zu sehr in ihrer eigenen Trauer gefangen sind. Hier dann professionell zu begleiten, ist eine große Aufgabe, die hervorragend vom Verein begleitet wird.“
Therapeutikum WestFehmarn spendete 2.000 Euro
Oliver Kettner (rechts) überreicht Stephan Perner die Spende in Höhe von 2.000 Euro. Foto: Privat / Lars Schäckermann Im Rahmen einer Tombola hatte das „Therapeutikum WestFehmarn“ 1.500 Euro für den guten Zweck eingenommen. Die Klinikleitung erhöhte die Summe auf 2.000 Euro, die Klinikleiter Oliver Kettner überreichte: „ Wir schätzen das Engagement des Vereins sehr und wissen, wie wichtig es ist, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beim Abschiednehmen und in ihrer Trauer zu begleiten, wenn sie in ihrer Familie schwerer Krankheit und Tod begegnen.“
Elfriede Bohnsack: "Dieser Tag ist jede Spende wert"
„Wenn mir Herr Perner fünf Euro zustecken tut, dann stripp‘ ich auch“, hatte Elfriede Bohnsack im Vorfeld versprochen (oder gewarnt). Sie hatte einen kleinen Verkaufsstand dabei. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF „Als ich mein Spendenlied gesungen habe, waren die Leute kaum zu bremsen mit ihren Spenden“, ist die „Hamburger Putz- und Toilettenfrau Elfriede Bohnsack“ überzeugt, viel dazu beigetragen zu haben, dass das Geld an diesem Abend reichlich floss: „Dieser Tag ist jede Spende wert, wenn du hier Geld rein tust, dann ist das nicht verkehrt, genau wie ein Moment, den man nur von der Spardose kennt“, gab sie zum Besten. Und ihr Alter Ego Stefan Baumgarn-Jung ergänzte: „Das war ein Abend, der uns sehr berührt hat.“
"Wenn mir Herr Perner 5 € zustecken tut, dann stripp‘ ich"
„Wenn mir Herr Perner fünf Euro zustecken tut, dann stripp‘ ich auch“, hatte Elfriede Bohnsack im Vorfeld versprochen (oder gewarnt). Aber damit hatte sie kein Glück, das Geld wanderte doch lieber in die Spendendose. Sie freute sich trotzdem, dabei sein zu dürfen: „Es ist mir eine Ehre.“
"Dann ist das Kind wieder da, wo es hingehört"
Gabi Stienemeier-Goss, Koordinatorin des Familienhospizvereins "Kinder auf Schmetterlingsflügeln": "Es sind großartige Momente, wenn die Kinder irgendwann nicht mehr zu den Trauergruppen kommen." / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF „Das schönste und wertvollste, Geschenk, das wir anderen Menschen geben können, ist Zeit. Wem immer wir Zeit schenken, dem schenken wir ein Stück von uns.“ Diesen dänischen Spruch gab Gabi Stienemeier-Goss, Koordinatorin des Familienhospizvereins „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“, der Versammlung mit auf den Weg. Es seien großartige Momente, wenn die Kinder irgendwann nicht mehr zu den Trauergruppen kommen, weil andere Dinge wie Fußball spielen wieder wichtiger geworden sind, fuhr Gabi Stienemeier-Goss fort: „Dann ist das Kind wieder da, wo es hingehört. Das ist ein ganz besonderer Moment, das ist ein Geschenk. Zu wissen, dass wir diese kleinen Menschen einen Teil ihres Lebens begleiten können - und sie dann wieder loslaufen und an ihrem Leben teilnehmen.“
Die kleinen Schmetterlinge der Tanzsportgruppe des SV Fehmarn begeisterten mit ihren Tänzen. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF
Die kleinen Schmetterlinge der Tanzsportgruppe des SV Fehmarn begeisterten mit ihren Tänzen. / FOTO: HILKE HAHN-WOLFF
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