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lorismalls · 5 years ago
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In der Vergangenheit hatte ich in bestimmten Kreisen oft das Gefühl, meine Weiblichkeit verstecken zu müssen, um ernst genommen zu werden. Es zahlte sich aus, meine Kurven nicht zu betonen und mich dafür betont intellektuell zugeben nicht, dass ich auf mein Aussehen reduziert werde. Mich sinnlich und sexy zu geben, weil ich mich so fühle, könnte mir irrtümlicherweise als Schwäche ausgelegt werden oder gar auf Belustigung, Höhne oder Abwertung stoßen und im Widerspruch zu meinen persönlichen Qualitäten stehen. Aber wieso? Warum wird die optische Wahrnehmung expliziter Weiblichkeit zurückgedrängt und entwertet? Feminismus bzw. auch moderne gesellschaftliche Entwicklungen in ihrer Gesamtheit, sollten nie den Anspruch erheben, die Frau dem gesellschaftlich konstruierten Männlichkeitsideal anzupassen. Geschweige denn, Frauen wegen ihres vermeintlich sexuellen Auftretens, ihrer Freizügigkeit oder bestimmter Kleidungsweisen abzuwerten. Diese Annahme führt zu einer Entwürdigung der Frau als Ganzes in der Gesellschaft und so auch ihrer weiblichen Schöpferkraft, die eben nicht gesellschaftlich konstruiert ist, sondern in der sich das große, alles umfassende Mysterium spiegelt: das Geheimnis unseres Lebens. Menschen, die bestimmten Frauen die Weiblichkeit absprechen, nur weil diese nicht ihren Definitionsmustern entsprecht („Wer denkst du, wer du bist, um diese für die Allgemeinheit zu definieren?“) sind meiner Meinung nach, genauso Idioten wie Menschen, bei denen die Emanzipationsbewegung durch kurze Kleidung, nackter Haut oder die Kunst der Verführung bedroht wird. Nur über meine Leiche werde ich mich der Waffe entledigen, die mir in der Männerherrschaft Macht verleiht und die garantiert immer geladen ist: meinen Körper. Feminismus heißt für mich, dass jede Frau so sein darf, wie sie möchte, ohne verurteilt, entwürdigt oder benachteiligt zu werden und darin unterstützt wird, sich von selbstverletzenden und destruktiven Denkweisen zu emanzipieren. Den eigenen und den der Anderen. Es ist mir eine Ehre, Euch unter dem Titel „GUERRERAS“ (Deutsch: Kämpferinnen) eine Fotostrecke vorzustellen, die Frauen in den Vordergrund stellt, die mich Aufgrund ihrer inneren Stärke inspiriert haben und die durch ihre persönlichen Geschichten wissen, was es heißt zu kämpfen. Jede auf ihre eigene Art und Weise. GUERRERAS kämpfen gegen Zwänge und Urteile, für Solidarität und Freiheit. GUERRERAS ziehen füreinander in die Schlacht. GUERRERAS kämpfen für sich selbst, um der Mensch zu sein, der sie sein möchten. GUERRERAS erkennen einander am Blick. Es ist ein Kampf um fundamentale GERECHTIGKEIT. Die erste GUERRERA die ich Euch vorstelle, heißt Mandy. Ich liebe das Funkeln in ihren Augen, irgendetwas zwischen Zerbrechlichkeit und wilder Entschlossenheit. Fragil und gleichzeitig unzerstörbar. Die verschiedenen Pole stoßen sich nicht ab, ganz im Gegenteil, sie verschmelzen zu einem Tanz und übernehmen im Wechselspiel die Führung. Ihre Weiblichkeit beschreibt sie, als eine innere Bewegung, die sich zeitweilig anfühlt wie ein ruhiger Ozean, in dem sich alle sicher fühlen. Manchmal aber auch wie eine Welle des Chaos, die in der Berührung mit der der Außenwelt bricht. Mandy ist in Berlin geboren und durch zahlreiche Umzüge, in verschiedenen Kiezen beheimatet. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie zunächst in Friedrichshain, Weißensee und später in Pankow. Heute lebt sie im Wedding. Als eine der liebevollsten Menschen, die ich kenne, bin ich sehr dankbar dafür, dass wir uns auf unseren Wegen begegnet sind. Als GUERRERA plädiert sie, für die eigene mentale Gesundheit zu kämpfen und diese als essenzielle Quelle für Liebe und Verständnis zu schützen und pflegen. Nach Mandys Geburt erlitt ihre Mutter eine posttraumatische Belastungsstörung und erfuhr dabei von der Außenwelt wenig Unterstützung. Mandy erzählte mir, dass die Menschen damals nicht verstanden, warum eine Frau nach der Geburt ihres Kindes in Depressionen verfällt und dass sie ihr Handeln als Undankbarkeit deuteten. Die junge Mutter zerbrach an den Schuldzuweisungen, die ihr ohnehin fragil errichtetes Selbstwertgefühl, in sich zusammenfallen ließ. Um die Menschen um sich herum zufrieden zu stellen, unterdrückte sie ihre Gefühle und kämpfte mit all ihren Kräften darum, den Schein zu bewahren, auch wenn sie die innere Zerstörung kaum aushalten konnte. Durch fehlende Unterstützung und um der Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Welt standhaft zu bleiben, nahm sie starke Medikamente. „Sie haben ihr ihre ganze Persönlichkeit, ihr ganzes Ich, ihre ganze Seele genommen.“, vertraut Mandy mir an und verleiht ihren Worten dabei so viel Kraft, dass ich das Gefühl bekomme, eine Stammesführerin voller Weisheit spricht zu mir. Mandy fordert Frauen dazu auf, den Mut zu entwickeln, jegliche Art von Gefühlen äußern zu können und sich gegenseitig darin zu unterstützen. Für die Frauen zukünftiger Generationen wünscht sie sich, dass sie füreinander einstehen und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft reflektieren lernen. „Wir Frauen sind stark. Wir waren es immer und werden es immer sein und vor allem ist niemand von uns Allein.“, sagt sie und blickt mir dabei direkt in die Augen, ihr Blick ist durchdringend und wirkt tief auf mein Innerstes. Dabei fällt mir auf, dass ich mir noch nie die Zeit genommen habe, ihre Augen so explizit zu betrachten. Irgendwoher kenne ich dieses blau, es erinnert mich an das kristallklare Wasser der Karibik, wenn es an einem besonders schönen Tag den Himmel spiegelt. „Wir sind verschieden aber gar nicht so verschieden.“, führt Mandy fort und bringt mich wieder zurück in das Hier und Jetzt. „Ich wünsche mir Einheit in der Unterschiedlichkeit zu erkennen. Wir alle sind am lernen, leben und wachsen und ich fühle mich stark und zuversichtlich, wenn ich diesen Prozess in den Menschen, die mich umgeben, erkennen kann, wenn wir uns mit Verständnis und Mitgefühl miteinander verbinden.“
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