Tumgik
#G20HH17
froschperspektiven · 7 years
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Frau Richterin, Frau Schöffin, Herr Schöffe, Frau Staatsanwältin, Herr Jugendgerichtshelfer, Sie müssen heute über einen Mann urteilen. Sie haben ihn als 'aggressiven Kriminellen' und als 'respektlos gegenüber der Menschenwürde' bezeichnet. Mich persönlich kümmert es nicht, mit welchen Attributen Sie mich benennen. Ich bin nur ein Junge mit einem starken Willen. Zunächst einmal möchte ich sagen, dass die Herrschaften Politiker, Polizeikommissare und Staatsanwälte wahrscheinlich glauben, dass sie den Dissens auf den Straßen aufhalten können, indem sie ein paar Jugendliche festnehmen und einsperren. Wahrscheinlich glauben diese Herrschaften, dass das Gefängnis ausreicht, um die rebellischen Stimmen aufzuhalten, die sich überall erheben. Wahrscheinlich glauben diese Herrschaften, dass die Repression unseren Durst nach Freiheit aufhalten wird. Unseren Willen, eine bessere Welt zu erschaffen. Nun gut, diese Herrschaften täuschen sich. Sie liegen falsch, das beweist auch die Geschichte. Denn wie ich mussten bereits unzählige junge Menschen Gerichtsverfahren wie dieses hier durchleben. Heute ist es Hamburg, gestern war es Genua und davor wiederum war es Seattle. Sie versuchen, die Stimmen der Rebellion, die sich überall erheben, mit allen 'legalen' Mitteln und 'prozessrechtlichen Maßnahmen' einzugrenzen. Wie dem auch sei, wie auch immer die Entscheidung des Gerichtes lauten wird, sie wird nichts an unserem Protest ändern. Denn noch viele junge Männer und Frauen, die von den gleichen Idealen angetrieben werden, werden auch weiterhin überall in Europa auf die Straßen gehen, ohne sich dabei um die Gefängnisse zu kümmern, die Sie mühevoll versuchen, mit politischen Gefangenen zu füllen. Aber kommen wir nun zum Punkt, Frau Richterin, Frau Staatsanwältin, Frau Schöffin, Herr Schöffe, Herr Jugendgerichtshelfer. Kommen wir zum Punkt. Wie Sie sich vorstellen können, werde ich heute in Bezug auf die Sache, wegen der ich angeklagt bin, von meinem Recht zu schweigen Gebrauch machen. Aber ich möchte etwas über die Beweggründe sagen, weswegen ein junger Arbeiter aus einer abgelegenen Stadt in den östlichen Voralpen nach Hamburg gekommen ist. Er tat dies, um sein Missfallen am G20-Gipfel zum Ausdruck zu bringen. G20. Allein der Name an sich hat etwas Perverses. 20 Menschen, Männer und Frauen, welche die reichsten Industrieländer der Welt vertreten, versammeln sich um einen Tisch. Sie sitzen alle zusammen, um über unsere Zukunft zu entscheiden. Ja, ich habe es richtig gesagt: 'unsere' Zukunft. Meine Zukunft, die Zukunft aller Menschen, die heute hier in diesem Saal sitzen, sowie die Zukunft weiterer 7 Milliarden Menschen, die auf unserer schönen Erde wohnen. 20 Menschen entscheiden über unser Leben und unseren Tod. Selbstverständlich ist die Bevölkerung zu diesem netten Bankett nicht eingeladen. Wir sind nichts anderes als die dumme Schafsherde der Mächtigsten der Welt. Hörige Zuschauer dieses Theaters, in dem eine Handvoll Menschen die ganze Menschheit in der Hand hat. Frau Richterin, ich habe lange darüber nachgedacht, bevor ich nach Hamburg gekommen bin. Ich habe an Herrn Trump gedacht und an seine Vereinigten Staaten von Amerika, die sich unter der Flagge der Demokratie und der Freiheit für die Polizisten der ganzen Welt halten. Ich habe an die vielen Konflikte gedacht, die der amerikanische Riese in jeder Ecke des Planeten anstiftet. Von Nahost bis nach Afrika. Alles mit dem Ziel, die Kontrolle über die eine oder andere Energiequelle zu erlangen. Nicht so wichtig, dass dann immer die gleichen sterben: Zivilisten, Frauen und Kinder. Ich habe auch an Herrn Putin gedacht, den neuen Zaren Russlands, der in seinem Land systematisch die Menschenrechte verletzt und sich über jegliche Art von Opposition lustig macht. Ich habe an die Saudis und an ihre auf Terror gründenden Regierungen gedacht, mit denen wir westliche Länder riesige Geschäfte machen. Ich habe an Erdoğan gedacht, der seine Gegner foltert, tötet und einsperrt. Ich habe auch an mein eigenes Land gedacht, in dem jede Regierung mit Gesetzesdekreten pausenlos die Rechte von Studenten und Arbeitnehmern beschneidet. Kurzum, das sind sie, die Hauptdarsteller des prächtigen Banketts, das im letzten Juli in Hamburg stattgefunden hat. Die größten Kriegstreiber und Mörder, die unsere heutige Welt kennt. Bevor ich nach Hamburg kam, habe ich auch an die Ungerechtigkeit gedacht, die unseren Planet zerstört. Es scheint mir schon fast banal zu wiederholen, dass 1% der reichsten Bevölkerung der Welt genau so viel Reichtum besitzt wie 99% der ärmsten Bevölkerung zusammen. Es scheint mir schon fast banal zu wiederholen, dass die 85 reichsten Menschen auf der Welt genau so viel Reichtum besitzen wie 50% der ärmsten Bevölkerung der Welt zusammen. 85 Menschen gegenüber 3,5 Milliarden. Nur ein paar Zahlen, die ausreichen, um eine Vorstellung zu bekommen. Und dann, Frau Richterin, Frau Schöffin, Herr Schöffe, Frau Staatsanwältin, Herr Jugendgerichtshelfer, bevor ich nach Hamburg kam, habe ich an meine Stadt gedacht: an Feltre. Das ist der Ort, an dem ich geboren wurde, an dem ich aufgewachsen bin, an dem ich leben möchte. Es ist ein kleines mittelalterliches Städtchen, das wie ein Juwel in die östlichen Voralpen eingelassen liegt. Ich habe an die Berge gedacht, die sich bei Sonnenuntergang rosa färben. An die wunderschönen Landschaften, die ich das Glück habe aus dem Fenster meines Zuhauses sehen zu können. An die umwerfende Schönheit dieses Ortes. Und dann habe ich an die Flüsse in meinem schönen Tal gedacht, die von den vielen Unternehmern geschändet werden, die Genehmigungen haben wollen, um dort Elektro-Wasserwerke zu bauen, unbeachtet der Schäden, die sie der Umwelt und der Bevölkerung zufügen. Ich habe an die Berge gedacht, die vom Massentourismus befallen werden und zu einem grausigen Militärübungsplatz geworden sind. Ich habe an den wunderschönen Ort gedacht, an dem ich lebe und der an skrupellose Geschäftemacher verscherbelt wird. Genauso wie viele andere Täler in jeder Ecke des Planeten, in denen die Schönheit im Namen des Fortschritts zerstört wird. Angetrieben von all diesen Gedanken hatte ich mich also entschieden, nach Hamburg zu kommen und zu demonstrieren. Hierher zu kommen, war für mich mehr eine Pflicht als ein Recht. Ich habe es für richtig gehalten, mich gegen diese gewissenlose Politik zu erheben, die unsere Welt in den Abgrund treibt. Ich habe es für richtig gehalten zu kämpfen, damit zumindest etwas auf dieser Welt ein bisschen menschlicher, würdevoller, gerechter wird. Ich habe es für richtig gehalten auf die Straße zu gehen, um daran zu erinnern, dass die Bevölkerung eben keine Schafserde ist und dass sie in Entscheidungsprozesse involviert werden muss. Die Entscheidung, nach Hamburg zu kommen, war eine parteiische Entscheidung. Es war die Entscheidung, mich auf die Seite von denen zu stellen, die um ihre Rechte kämpfen. Und gegen die, die sie ihnen wegnehmen wollen. Es war die Entscheidung, mich auf die Seite der Unterdrückten zu stellen. Und gegen die Unterdrücker. Es war die Entscheidung, gegen die kleineren und größeren Mächtigen zu kämpfen, die unsere Welt behandeln, als wäre sie ihr Spielzeug. Und denen es dabei egal ist, dass immer die Bevölkerung ihren Kopf dafür hinhalten muss. Ich habe meine Entscheidung getroffen und habe keine Angst davor, wenn es einen Preis geben wird, den ich ungerechterweise dafür zahlen muss. Nichtsdestoweniger gibt es noch etwas, das ich Ihnen sagen möchte, ob Sie mir es glauben oder nicht: Gewalt mag ich nicht. Aber ich habe Ideale und ich habe mich entschieden, für sie zu kämpfen. Ich bin noch nicht fertig. In einer historischen Zeit, in der überall auf der Welt neue Grenzen entstehen, neue Zäune mit Stacheldraht aufgebaut und von den Alpen bis zum Mittelmeer neue Mauern errichtet werden, finde ich es wundervoll, dass Tausende junger Menschen aus jedem Teil Europas bereit sind, gemeinsam in einer einzigen Stadt für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen. Über jede Grenze hinaus. Mit dem einzigen Ziel, die Welt etwas besser zu machen als wir sie vorgefunden haben. Denn, Frau Richterin, Frau Schöffin, Herr Schöffe, Frau Staatsanwältin, Herr Jugendgerichtshelfer, wir sind nicht die Schafherde von zwanzig mächtigen Herrschaften. Wir sind Frauen und Männer, die das Recht haben wollen, über ihr eigenes Leben selbst zu entscheiden. Dafür kämpfen wir. Und dafür werden wir weiterkämpfen.
Erklärung Fabio V.s vorm Amtsgericht Hamburg-Altona
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xamiboy · 7 years
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G20?!
Terrible things are happening in Hamburg. Left-wing TERRORISTS are burning cars, destroying property and looting stores, acting violently against the police who try to minimize the damage and yet politicians blame the police. Imagine you have to literally walk into hell: A crowd of 12000 people who hate you without any obvious reason, you only do your job which is defending the law and protect citizens. Demonstrate, Protest. BUT do it non-violently. It's a sad day for Germany. I hope all of the policemen and policewomen stay safe. https://www.youtube.com/watch?v=pv9CPrgo_MI
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leonie1988 · 7 years
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My 2 cents about G20: from a Hamburg citizen (Hamburger)
The police tried to protect our city from anarchists. Lefties tried to destroy our city but all they did was to make their political views and "ideas" seem every bit as crazy as other extremist world views which are making us afraid of walking down the streets of our own hometowns. Most people of Hamburg wanted peaceful demonstrations, but all they got was discredit to their cause.
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korrektheiten · 7 years
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Linksextremisten attackieren Polizei
JF: Linksextremisten haben am Freitag Polizisten in Hamburg angegriffen. Eine Gruppe Vermummter attackierte am morgen Dienstfahrzeuge der Bundespolizei vor deren Revier in Altona. Sie schmissen Steine gegen die Fahrzeuge und warfen einen Molotowcocktail gegen einen Polizeibus. Bislang wurden mehr als hundert Polizisten verletzt. http://dlvr.it/PSr4qY
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rennesel-de · 7 years
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Was läuft hier eigentlich gerade verkehrt??? . . . #nog20 #g20 #g20hh17 #g20hh #terror #anschlag #renneselde #elbe #Hamburg #hamburgmeineperle #hh #alster #hafenliebe #hafencityhamburg
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antifaboxingirl · 7 years
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#FightLikeAGirl #NoG20 #G20HH17 #Hamburg #WelcomeToHell
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soldan56 · 7 years
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#BlockG20 #G20HH17
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tomperanteau · 7 years
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New article has been published on The Daily Digest
New article has been published on http://www.thedailydigest.org/2017/07/09/sick-cnn-lies-to-protect-violent-rioters-who-beat-journalists-torched-cars-and-attacked-police/
SICK. CNN Lies to Protect VIOLENT RIOTERS Who Beat Journalists, Torched Cars and Attacked Police
THIS IS CNN — WHERE COMPLETE LIES ARE PEDDLED AS ACTUAL EVENTS
Violent rioters and far left thugs beat journalists, torched cars and attacked police in Hamburg during the G20 Summit.
.#Antifa pic.twitter.com/j0QXa5FzDb IF I CAUGHT THEM BURNING MY CAR, I WOULD BEAT THEM TIL THEY DON'T MOVE ANYMORE. #Hamburg #G20 @NFL @NBA
— EDDIE STRIKES BACK (@WHITEMANONFIRE) July 7, 2017
//platform.twitter.com/widgets.js
The far left protesters in Europe are as violent as they are in the US.
So you live in #Hamburg , worked all week, pay taxes, it's a summer night and some #welcometohell scum passes by and burns your car #G20HH17 pic.twitter.com/1fCgu7k1u4
— Seimen Burum (@SeimenBurum) July 7, 2017
//platform.twitter.com/widgets.js
CNN called the protests “an eclectic and international mix of demonstrators peacefully flooding the streets.” //platform.twitter.com/widgets.js
An eclectic and international mix of demonstrators peacefully flooded the streets of Hamburg as G20 wraps up https://t.co/mUvsQtXQf8 pic.twitter.com/kCcvdkvLRW
— CNN (@CNN) July 8, 2017
//platform.twitter.com/widgets.js
Paul Joseph Watson is right again.
What really happened; Hoards of violent rioters set cars on fire, beat up journalists and looted stores.
CNN is VERY fake news. https://t.co/7m286pch3Q
— Paul Joseph Watson (@PrisonPlanet) July 9, 2017
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CNN says THIS is peaceful.
DeBlasio enjoys visit to Hamburg & hopes he brings same goodwill [READ MORE HERE]
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froschperspektiven · 7 years
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Eine Gastronomin aus St. Pauli
“Anwohner versuchen, eine Barrikade zu löschen, ich stehe daneben und überlege gerade, ob die noch Hilfe brauchen. Die Situation ist ruhig. Die Polizeieinheit, die gerade verschwunden ist, kommt zurück. Ab dann geht alles sehr schnell. Der Gruppenführer kommt auf uns zu, ich hebe die Hände und sage: 'Wir sind Anwohner und wollen nur löschen.' Er versteht, der ganze Zug kommt zum Stehen. Nur einer versteht nicht und kommt aus der zweiten Reihe vorgeschossen und schubst mich mit voller Wucht. Ich fliege sehr weit, knalle mit Kopf und Knie irgendwo gegen. Leute helfen mir, der Einsatzleiter kommt zu mir und entschuldigt sich. Auf meine Forderung kommt auch der sehr junge Polizist zu mir und entschuldigt sich. Er hat nicht mehr durchgesehen. Dann Krankenhaus, Diagnose: Kniescheibenbruch. Montag OP. Sechs Wochen Ausfall. Bitte keine Diskussionen darüber, wer gut ist und wer schlecht. Die Geschichte zeigt einfach, wie gefährlich es ist.” 
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blognewsphoto · 7 years
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G20 : Ausschreitungen am Freitag
#G20 : Ausschreitungen am Freitag Fotos sind online #nog20 #g20ham17 #g20hh17
Am Freitag ist es in Hamburg am Rande des G20 Gipfels zu Ausschreitungen bei spontanen Demonstrationen gekommen. Die Lage eskalierte Abends im Schanzenvirtel vollends.
Tagsüber ist es rund um die Landungsbrücken immer wieder zu größeren Ansammlungen von Menschen gekommen. Viele haben hier friedliche ihre Abneigung gegen den G20 Gipfel, oder auch nur deren Politik geäußert. Diese Versammlungen,…
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zislaweng-blog · 7 years
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#POTUS ist mit seiner #AirForceOne aus Hamburg abgeflogen. #G20Summit #G20HH #G20HH17 #NoG20
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korrektheiten · 7 years
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Anti-G20-Demo eskaliert: Polizei setzt Wasserwerfer ein
JF: Die linksextreme Anti-G20-Demonstration „Welcome to hell“ in Hamburg ist wie erwartet kurz nach Beginn eskaliert. Als vermummte Demonstranten die Polizei mit Steinen und Flaschen bewarfen, setzten die Einsatzkräfte Wasserwerfer ein. Die Deutsche Polizeigewerkschaft verteidigte das Vorgehen. http://dlvr.it/PSjMbM
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ecologiadigital · 7 years
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Happening now #Hamburg: Solidarity without borders demo #g20protest #G20HH2017 #G20HAM17 #G20HAM #G20HH17 #G20Hamburg #NoG20 #allesallen http://pic.twitter.com/lOUM057RQM
— manisha (@manisha_bot) July 8, 2017
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candidovsky · 7 years
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Imágenes inéditas de la reunión entre Trump y Putin en Hamburgo #G20HAM17 #G20HH17 #G20Summit #G20Hamburg
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antifaboxingirl · 7 years
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During an anti G20 protest. A young woman climb up an armoured vehicle where she was directly attacked by cops using pepper spray.
#FightLikeAGirl #NoG20 #G20HH17 #Hamburg #WelcomeToHell
Source G20 Doku
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wmathison · 7 years
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RT @46616C7365: Looks like war in Germany #Hamburg #G20 #G20Hh17 #g20ham2017 #G20HH2017 https://t.co/33v12KUjAY
Looks like war in Germany #Hamburg #G20 #G20Hh17 #g20ham2017 #G20HH2017 http://pic.twitter.com/33v12KUjAY
— █👁█ (@46616C7365) July 7, 2017
via Twitter https://twitter.com/wmathison July 07, 2017 at 10:23AM
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