#Fürimmerhaus

[missbookiverse]

Früher habe ich ständig Hörbücher von Kai Meyer gehört: die Reihe um Merle im verzauberten Venedig, die Wellenläufer in ihrer Wasserwelt, das grandios gruselige Hörspiel zur Alchemistin, die fliegenden Teppiche über Dschinnland und später auch die Gestaltwandler der Arkadien-Trilogie und die Bits und Bobs, die im selben Zeitraum so erschienen (Phantasmen, Asche und Phoenix). Irgendwann war ich allerdings übersättigt und nach ein, zwei Testläufen mit den Seiten der Welt gönnte ich mir eine Pause von einem der größten deutschen Phantasten. Fünf Jahre später hat mich das Fürimmerhaus jedoch neugierig gemacht: Standalone mit einem magischen Haus, das als Auffangbecken für Held*innen im Ruhestand fungiert? Bin ich dabei.

Seit meinen intensiven Meyer-Zeiten hat sich in seinem Kosmos allerdings nicht viel geändert. Seine Ideenvielfalt ist nach wie vor unerschöpflich, er spielt gern ein bisschen mit der Metaebene und versteht sich darauf, lebendige Settings und Handlungen zu schreiben. Nichtsdestotrotz bin ich da irgendwie drüber hinweg bzw. gibt es andere Elemente, die mich nach wie vor nicht überzeugen können. Allen voran die Figuren. Dank ihrer individuellen Eigenschaften sind sie zwar leicht auseinanderzuhalten und im Fall vom Kaninchenmann Hengis oder Holzpuppe Hyazinthe auch originell, aber es fehlt ihnen an Tiefe. Sie haben eine gewisse Coolness und Besonderheit, hinter der nie mehr hervorblitzt. Hinzu kommt, dass Meyer ja eigentlich sehr bildlich schreibt, ich aber enorme Probleme damit hatte, mir viele der Szenen vorzustellen, was aber auch an meiner stets davongleitenden Konzentration gelegen haben kann.

Das Grundkonzept des Fürimmerhauses, ein unendliches Haus in dem Held*innen landen nachdem sie ihre Welt gerettet und nun nichts mehr zu tun haben, ist faszinierend und hätte ein wunderbares Spiel mit Metaelementen und Intertextualität erlaubt (wie Piranesi, an welches das Fürimmerhaus stark erinnert, es in Perfektion tut), aber das Potenzial wird nie ausgeschöpft. Habe ich mir all die Anspielungen auf Alice im Wunderland (weißes Kaninchen, Herzkönigin) nur eingebildet? Warum nicht noch viel mehr andeuten, woher die Held*innen, die inzwischen unter Amnesie leiden, kommen und was ihre Rolle war? Das hätte eine vorzügliche Schnipseljagd nach Literaturklassikern werden können. Aber gut, der Autor wollte eben in eine allgemeinere Richtung gehen, hat dabei aber leider verpasst, seine Idee organisch zu vermitteln. Stattdessen gibt es alle paar Kapitel einen Info Dump, bei dem neue Fakten enthüllt werden, die sich unspektakulär und langweilig anfühlen. Am Ende ist die ganze Idee enthüllt, zwar in sich logisch, aber ich habe sie ohne jede Gefühlsregung (kein Klickgefühl, keine Überraschung, kein Hut ab für so viel Cleverness) hingenommen. Demnach werde ich in Zukunft eher mal wieder eine von Meyers alten Trilogien ausbuddeln oder einfach ganz die Finger von ihm lassen.

Fantasy für Jugendliche | 2021 erschienen Gelesen von Simon Jäger | goodreads | Verlagsseite

[frankiedowntherabbithole]

Bei 117 Büchern in 2021 war auch ein Haufen Mist dabei. Hier meine sehr subjektive Liste der Bücher, die ich letztes Jahr gar nicht mochte: • Nina LaCour: Watch over me • Susan Ee: End of Days • Jana Oliver: Retro Demonology • Kai Meyer: Fürimmerhaus • Cassandra Clare: Queen of Air and Darkness • Carsten Henn: Der Buchspazierer • Austin Chant: Peter Darling • R.F. Kuang: Die Schamanin • Emily Dickinson: Complete Poems • Abbie Cawser: A Heaviness that's gone • Jeanne Ryan: Nerve Stimmt ihr zu? Mochtet ihr eines dieser Bücher? Lasst mich wissen, warum. . . . . . #bulletjournalgermany #bujogermany #bulletjournal #bujo #bookstagram (hier: Baden-Württemberg, Germany) https://www.instagram.com/p/CYgLiK9KmnM/?utm_medium=tumblr

[missrose1989]

{📚Neuzugang📚} Heute habe ich mal wieder einen Neuzugang für euch, den ich euch schon bei einem anderen Thema mal gezeigt hatte. 😇 Eingezogen ist das Buch "Fürimmerhaus" von Kai Meyer aus dem Fischer Sauerländer Verlag. ❤📚❤ Ich bin total begeistert von dem Buchschnitt von der Bücherbüchse. 🥰 Den Klappentext und die Signatur habe ich euch natürlich wieder dazugepackt. 🔖📖📚 #buch #book #neuzugang #kaimeyer #Fischer #fischerverlag #buchschnitt #coverlove #coverhighlight #selbstgekauft #bücherbüchse #signiert #signierterschatz #buchliebe #leselust #leseratte #booknerd #bookstagram #ichliebelesen #germanbookstagram #bookstagrammer #bookstagramdeutschland #bloggen #blogger #blogger_de #bloggerlife #Buchblog #buchblogger #missrosesbuecherwelt (hier: Dresden, Germany) https://www.instagram.com/p/CU8DfQogtOb/?utm_medium=tumblr

[missbookiverse]

Mein Motto im Januar lautete “Altlasten”. Damit wollte ich mich dazu anhalten, die Bücher zu beenden (oder abzubrechen), die ich im letzten Jahr angefangen und dann irgendwann ruhen gelassen habe. Bis auf A Peculiar Peril, zu dem ich zeitlich nicht gekommen bin, hat das auch gut geklappt. Beendet habe ich dadurch White is for Witching, ein haunted house Narrativ, das viel Zeit und Muße zur Interpretation braucht, und Shadow Show, Kurzgeschichten, die Ray Bradbury Tribut zollen, aber weit entfernt von ihrem Vorbild sind. Bei dieser Sammlung ärgere ich mich im Nachhinein sie zwanghaft beendet zu haben, egal wie  rigoros ich beim Überfliegen und Abbrechen der einzelnen Storys war.

Viel mehr gefesselt hat mich Beneath the Keep, das Prequel zur Queen of the Tearling Trilogie, obwohl ich den Roman gleichzeitig für eine überflüssige Ergänzung der Reihe halte. Ähnlich gut fand ich die Mischung aus Mathe und Magie im Gothic-inspirierten The Death of Jane Lawrence und die kleine, geheimnisvolle Erzählung im Stile der Stepford Wives, Comfort Me with Apples. Die meisten Schweinchen hat diesen Monat aber das wundervoll illustrierte Julia & the Shark abgeräumt.

Mit The Ice Palace habe ich eine gelungene Übersetzung aus dem Norwegischen gelesen, die mir besser gefallen hätte, wenn ich die Ausgangssituation der Erzählung nachvollziehbarer gefunden hätte. Von Kai Meyer nehme ich mit dem Fürimmerhaus schließlich vorerst Abschied. Seine neueren Romane treffen einfach nicht mehr meinen Geschmack. Und auch meinen Versuch mit dem begrabenen Riesen habe ich aufgegeben, weil er mir einfach zu langatmig ist.

Was war euer Lieblingsbuch im Januar?