#Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert
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Finanziers in Sehnsuchtsräumen: Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert
Frau Dr. Korinna Schönhärl ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Duisburg-Essen. Am 2. Oktober 2017 erschien in der Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ihr neues finanzgeschichtliches Fachbuch „Finanziers in Sehnsuchtsräumen: Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert“:
Wie treffen Bankiers ihre Entscheidungen? Wie identifizieren und managen sie Risiken? Wie funktioniert der Aufbau von Vertrauen im Bankgewerbe? Die Studie untersucht diese Fragen am Fallbeispiel Griechenlands und zeichnet die Integration dieses peripheren Finanzmarktes in den europäischen Ländern zwischen 1820 und 1914 nach.
Ausgehend von methodischen Anregungen der „Behavioral Finance“ analysiert sie in neun Fallbeispielen (u.a. Auslandsanleihen, die Gründung der Nationalbank, die Trockenlegung von Sumpfgebieten, der Kanal von Korinth, die internationale Finanzkommission, der Handel) die Risikoperzeption und das Investitionsverhalten britischer, französischer, deutscher und schweizerischer Bankiers.
Griechenland im Zeitalter des Philhellenismus erscheint dabei als „Sehnsuchtsraum“, wo jeder Investor vor dem Hintergrund bestimmter, polarisierender Stereotype seine Entscheidungen zu fällen hatte, die oft auf die Antike rekurrierten und stark emotional aufgeladen waren.
Durch die Engführung von Kultur-, politischer und Finanzgeschichte rückt die Vielschichtigkeit der Risikoperzeption in den Blick, bei der Netzwerke oder der Einfluss der Politik ebenso Entscheidungen bedingen konnten wie der unbedingte Glaube an wissenschaftliche Expertise oder nationale Selbstüberschätzung. Die Studie gibt Auskunft darüber, wie sich die Risikoeinschätzung und das Risikomanagement von Bankiers im Laufe des 19. Jahrhunderts veränderten.
Finanziers in Sehnsuchtsräumen: Europäische Banken und Griechenland im 19. Jahrhundert, 1. Auflage 2017, 505 Seiten mit 4 farbigen Abbildungen, 18 schwarz/weiß-Abbildungen, gebunden, ISBN 978-3-525-36090-3, 80,- Euro, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
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Hans-Georg Glasemann
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Bild: Vandenhoeck & Ruprecht (F11/21-10/2017)
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