#Destruktivismus
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Das Gespenst des Destruktivismus
Ansage: »“Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus” – mit diesen Worten begann das 1848 veröffentlichte Kommunistische Manifest von Karl Marx. Heute geht ebenfalls ein Gespenst um – zumindest in Deutschland und teilweise auch in der Schweiz: Das Gespenst des Destruktivismus. Dieses Gespenst basiert auf der Dekonstruktion bestehender traditioneller Werte und ihrem Austausch […] The post Das Gespenst des Destruktivismus first appeared on Ansage. http://dlvr.it/T5ybn4 «
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FANTASY-ROMAN
Die 52 Gebote
Ein utopischer Roman
Neue versus Alte Gesellschaft: In der Geschichte der Menschheit sind dies immer auswechselbare Etiketten gewesen. Die Gegenwart verdient nicht automatisch das Etikett “Fortschritt”, so wenig wie die Vergangenheit (außer in der Zeit) automatisch ein Schritt zurück ist. Ebenso wenig wie die Sieger immer in die Zukunft marschieren und die Besiegten nur verdienen, auf dem Abfallhaufen der Geschichte zu landen.
Wie immer begann das staatliche Fernsehen sein Programm mit einem lächelnden Moderator, der verkündete “Heute ist ein schöner Tag” und uns aufforderte “deswegen lasst uns alle fröhlich sein.”
Die Idee, die der thematischen Besetzung jeder Kalenderwoche, in sozusagen paariger Anordnung, zwischen Hammer und Amboss, war einfach und doch genial. Die Menschen wurden jede Woche gezwungen, sich einem bestimmten Motto zu stellen und in eine ihm entsprechende Rolle zu schlüpfen. Was war die Folge dieses Rollenspiels? Jeder wurde bewusst an Abgründe geführt, niedere Instinkte wurden hochgepeitscht, die in der Woche darauf durch ihre Kehrseite konterkariert wurden (selbst zwischen Mitleid und Barmherzigkeit wurde geschickt ein Dualismus konstruiert). In dieser ständigen Konfrontation zwischen Gut und Böse beziehungsweise zwischen Destruktivismus und Konstruktivismus wurde dem einzelnen seine existentielle Einsamkeit vor Augen geführt und dass Geborgenheit nur in der großen Gemeinschaft von Partei und Staat möglich war.
Er hieß Gerard LeGrand, mit einem großen G, und wie aus seinem Namen hervorging, hatte er französische Vorfahren, und er betätigte in jeder 52. Kalenderwoche des Jahres die Glastrommel, in der sich von 1 bis 50 nummerierte Kugeln (zu 25 Paaren zusammengefasst) befanden. Die Reihenfolge, in der sie die Glastrommel verließen, legte fest, wann das jeweilige Wochenmotto im nächsten Jahr an der Reihe war. Nur die 51. Woche war immer die Woche der Erleuchteten, und die letzte Woche des Jahres war, was das Thema betraf, unter dem sie begangen wurde, der feien Verfügung durch die Regierung vorbehalten. In der Regel wählte sie für diese Woche ein aktuelles Thema aus, das ihre Wahlaussichten begünstigen sollte, und eigentlich standen jedes Jahr irgendwelche Wahlen an.
1. Die Woche der Aufrichtigkeit
2. Die Woche der Heuchelei
3. Die Woche der Sieger
4. Die Woche der Besiegten
5. Die Woche der Wollust
6. Die Woche der Entsagung
7. Die Woche der Faulen
8. Die Woche der Tüchtigen
9. Die Woche der Völlerei
10. Die Woche der Genügsamkeit
11. Die Woche der Gewalt
12. Die Woche des Leidens
13. Die Woche des Überflusses
14. Die Woche des Mangels
15. Die Woche der Ehrlichkeit
16. Die Woche der Unehrlichkeit
17. Die Woche der Schlauen
18. Die Woche der Dummen
19. Die Woche der Toren
20. Die Woche der Nutzlosen
21. Die Woche der Fähigen
22. Die Woche der Unfähigen
23. Die Woche des Mitleids
24. Die Woche der Barmherzigkeit
25. Die Woche der Unduldsamkeit
26. Die Woche des Verzeihens
27. Die Woche der Unerbittlichkeit
28. Die Woche der Gnade
29. Die Woche der Willfährigen
30. Die Woche der Standhaften
31. Die Woche der Verräter
32. Die Woche der Versager
33. Die Woche der Schuldigen
34. Die Woche der Unschuldigen
35. Die Woche der Gewinner
36. Die Woche der Verlierer
37. Die Woche der Erlösten
38. Die Woche der Verdammten
39. Die Woche der Dicken
40. Die Woche der Dünnen
41. Die Woche der Heiligen
42. Die Woche der Sünder
43. Die Woche der Gläubigen
44. Die Woche der Ungläubigen
45. Die Woche der Wölfe
46. Die Woche der Lämmer
47. Die Woche der Reinen
48. Die Woche der Aussätzigen
49. Die Woche der Reichen
50. Die Woche der Armen
51. Die Woche der Erleuchteten
Ich wurde im Jahre acht vor Abschaffung der Woche der Liebe gezeugt. Dies verdient deshalb Erwähnung, weil die Regierung acht Jahre später eine Reform des Kalenderjahres beschloss, die als die große Kalenderreform in die Geschichte einging. Mit ihr erhielt jede Woche des Jahres eine neue Bedeutung. Ein Ergebnis der Reform war die Streichung der Woche der Liebe, die die Liga zur sexuellen Gleichstellung von Mann und Frau durchgesetzt hatte. Danach fand der Zeugungsakt nur noch in vitro statt, ohne jeden Leistungsdruck, wie ein Urintest, und der Begriff Liebe wurde (jedenfalls im offiziellen Sprachgebrauch) ersetzt durch Befriedigung der Libido.
Die Regierung hatte die 52. Woche dieses Jahres zur Woche der “Großen Versuchung” ausgerufen. “Wehe”, hieß es in einer öffentlichen Verlautbarung, “wenn die große Versuchung sich eurer bemächtigt. Die darin besteht, die Wahrheit zu unterdrücken und eure Führer zu verleumden, die Lüge zu verbreiten und schlecht Zeugnis wider eure Führer zu reden, die Feinde unserer Ordnung zu übersehen und ihre Beschützer nicht zu unterstützen. Wehrt euch dagegen! Bleibt standhaft! Verteidigt unsere Gesellschaft, der die Zukunft gehört!”
Alle öffentlichen Stellwände waren mit diesem Aufruf vollgepflastert, und große Spruchbänder mit ihm überspannten die Hauptstraßen.
Es waren die letzten Tage des Jahres, das Fernsehen rief noch einmal zu Höchstleistungen in Produktions- und Dienstleistungsbetrieben auf, und es wurde bereits an der Legende des noch nicht ganz abgelaufenen Jahres gestrickt, das dazu bestimmt war, als ein Jahr der Höchstleistungen in die Geschichte einzugehen. Zwar war schon das Jahr davor ein Jahr der Höchstleistungen gewesen, aber Höchstleistungen konnte es nie genug geben.
Produktinformation
· ASIN : B07WG9W8W6
· Sprache : Deutsch
· Dateigröße : 1828 KB
· Gleichzeitige Verwendung von Geräten : Keine Einschränkung
· Text-to-Speech (Vorlesemodus) : Aktiviert
· Screenreader : Unterstützt
· Verbesserter Schriftsatz : Aktiviert
· X-Ray : Nicht aktiviert
· Word Wise : Nicht aktiviert
· Seitenzahl der Print-Ausgabe : 190 Seiten
· Amazon Bestseller-Rang: Nr. 989,773 in Kindle-Shop (Siehe Top 100 in Kindle-Shop)
o Nr. 21,900 in Fantasyromane
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Destruktivismus. (hier: WU (Wirtschaftsuniversität Wien)) https://www.instagram.com/p/B8txPGGAd1y/?igshid=7215kih3r9km
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Die 52 Gebote
Ein utopischer Roman
Neue versus Alte Gesellschaft: In der Geschichte der Menschheit sind dies immer auswechselbare Etiketten gewesen. Die Gegenwart verdient nicht automatisch das Etikett “Fortschritt”, so wenig wie die Vergangenheit (außer in der Zeit) automatisch ein Schritt zurück ist. Ebenso wenig wie die Sieger immer in die Zukunft marschieren und die Besiegten nur verdienen, auf dem Abfallhaufen der Geschichte zu landen.
Wie immer begann das staatliche Fernsehen sein Programm mit einem lächelnden Moderator, der verkündete “Heute ist ein schöner Tag” und uns aufforderte “deswegen lasst uns alle fröhlich sein.”
Die Idee, die der thematischen Besetzung jeder Kalenderwoche, in sozusagen paariger Anordnung, zwischen Hammer und Amboss, war einfach und doch genial. Die Menschen wurden jede Woche gezwungen, sich einem bestimmten Motto zu stellen und in eine ihm entsprechende Rolle zu schlüpfen. Was war die Folge dieses Rollenspiels? Jeder wurde bewusst an Abgründe geführt, niedere Instinkte wurden hochgepeitscht, die in der Woche darauf durch ihre Kehrseite konterkariert wurden (selbst zwischen Mitleid und Barmherzigkeit wurde geschickt ein Dualismus konstruiert). In dieser ständigen Konfrontation zwischen Gut und Böse beziehungsweise zwischen Destruktivismus und Konstruktivismus wurde dem einzelnen seine existentielle Einsamkeit vor Augen geführt und dass Geborgenheit nur in der großen Gemeinschaft von Partei und Staat möglich war.
Er hieß Gerard LeGrand, mit einem großen G, und wie aus seinem Namen hervorging, hatte er französische Vorfahren, und er betätigte in jeder 52. Kalenderwoche des Jahres die Glastrommel, in der sich von 1 bis 50 nummerierte Kugeln (zu 25 Paaren zusammengefasst) befanden. Die Reihenfolge, in der sie die Glastrommel verließen, legte fest, wann das jeweilige Wochenmotto im nächsten Jahr an der Reihe war. Nur die 51. Woche war immer die Woche der Erleuchteten, und die letzte Woche des Jahres war, was das Thema betraf, unter dem sie begangen wurde, der feien Verfügung durch die Regierung vorbehalten. In der Regel wählte sie für diese Woche ein aktuelles Thema aus, das ihre Wahlaussichten begünstigen sollte, und eigentlich standen jedes Jahr irgendwelche Wahlen an.
1. Die Woche der Aufrichtigkeit
2. Die Woche der Heuchelei
3. Die Woche der Sieger
4. Die Woche der Besiegten
5. Die Woche der Wollust
6. Die Woche der Entsagung
7. Die Woche der Faulen
8. Die Woche der Tüchtigen
9. Die Woche der Völlerei
10. Die Woche der Genügsamkeit
11. Die Woche der Gewalt
12. Die Woche des Leidens
13. Die Woche des Überflusses
14. Die Woche des Mangels
15. Die Woche der Ehrlichkeit
16. Die Woche der Unehrlichkeit
17. Die Woche der Schlauen
18. Die Woche der Dummen
19. Die Woche der Toren
20. Die Woche der Nutzlosen
21. Die Woche der Fähigen
22. Die Woche der Unfähigen
23. Die Woche des Mitleids
24. Die Woche der Barmherzigkeit
25. Die Woche der Unduldsamkeit
26. Die Woche des Verzeihens
27. Die Woche der Unerbittlichkeit
28. Die Woche der Gnade
29. Die Woche der Willfährigen
30. Die Woche der Standhaften
31. Die Woche der Verräter
32. Die Woche der Versager
33. Die Woche der Schuldigen
34. Die Woche der Unschuldigen
35. Die Woche der Gewinner
36. Die Woche der Verlierer
37. Die Woche der Erlösten
38. Die Woche der Verdammten
39. Die Woche der Dicken
40. Die Woche der Dünnen
41. Die Woche der Heiligen
42. Die Woche der Sünder
43. Die Woche der Gläubigen
44. Die Woche der Ungläubigen
45. Die Woche der Wölfe
46. Die Woche der Lämmer
47. Die Woche der Reinen
48. Die Woche der Aussätzigen
49. Die Woche der Reichen
50. Die Woche der Armen
51. Die Woche der Erleuchteten
Ich wurde im Jahre acht vor Abschaffung der Woche der Liebe gezeugt. Dies verdient deshalb Erwähnung, weil die Regierung acht Jahre später eine Reform des Kalenderjahres beschloss, die als die große Kalenderreform in die Geschichte einging. Mit ihr erhielt jede Woche des Jahres eine neue Bedeutung. Ein Ergebnis der Reform war die Streichung der Woche der Liebe, die die Liga zur sexuellen Gleichstellung von Mann und Frau durchgesetzt hatte. Danach fand der Zeugungsakt nur noch in vitro statt, ohne jeden Leistungsdruck, wie ein Urintest, und der Begriff Liebe wurde (jedenfalls im offiziellen Sprachgebrauch) ersetzt durch Befriedigung der Libido.
Die Regierung hatte die 52. Woche dieses Jahres zur Woche der “Großen Versuchung” ausgerufen. “Wehe”, hieß es in einer öffentlichen Verlautbarung, “wenn die große Versuchung sich eurer bemächtigt. Die darin besteht, die Wahrheit zu unterdrücken und eure Führer zu verleumden, die Lüge zu verbreiten und schlecht Zeugnis wider eure Führer zu reden, die Feinde unserer Ordnung zu übersehen und ihre Beschützer nicht zu unterstützen. Wehrt euch dagegen! Bleibt standhaft! Verteidigt unsere Gesellschaft, der die Zukunft gehört!”
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· Format: Kindle Ausgabe
· Dateigröße: 1828 KB
· Seitenzahl der Print-Ausgabe: 191 Seiten
· Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
· Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
· Sprache: Deutsch
· ASIN: B07WG9W8W6
· Text-to-Speech (Vorlesemodus): Aktiviert
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Neue versus Alte Gesellschaft: In der Geschichte der Menschheit sind dies immer auswechselbare Etiketten gewesen. Die Gegenwart verdient nicht automatisch das Etikett “Fortschritt”, so wenig wie die Vergangenheit (außer in der Zeit) automatisch ein Schritt zurück ist. Ebenso wenig wie die Sieger immer in die Zukunft marschieren und die Besiegten nur verdienen, auf dem Abfallhaufen der Geschichte zu landen.
Wie immer begann das staatliche Fernsehen sein Programm mit einem lächelnden Moderator, der verkündete “Heute ist ein schöner Tag” und uns aufforderte “deswegen laßt uns alle fröhlich sein.”
Die Idee, die der thematischen Besetzung jeder Kalenderwoche, in sozusagen paariger Anordnung, zwischen Hammer und Amboss, war einfach und doch genial. Die Menschen wurden jede Woche gezwungen, sich einem bestimmten Motto zu stellen und in eine ihm entsprechende Rolle zu schlüpfen. Was war die Folge dieses Rollenspiels? Jeder wurde bewusst an Abgründe geführt, niedere Instinkte wurden hoch gepeitscht, die in der Woche darauf durch ihre Kehrseite konterkariert wurden (selbst zwischen Mitleid und Barmherzigkeit wurde geschickt ein Dualismus konstruiert). In dieser ständigen Konfrontation zwischen Gut und Böse beziehungsweise zwischen Destruktivismus und Konstruktivismus wurde dem einzelnen seine existentielle Einsamkeit vor Augen geführt und dass Geborgenheit nur in der großen Gemeinschaft von Partei und Staat möglich war.
Er hieß Gerard LeGrand, mit einem großen G, und wie aus seinem Namen hervorging, hatte er französische Vorfahren, und er betätigte in jeder 52. Kalenderwoche des Jahres die Glastrommel, in der sich von 1 bis 50 nummerierte Kugeln (zu 25 Paaren zusammengefasst) befanden. Die Reihenfolge, in der sie die Glastrommel verließen, legte fest, wann das jeweilige Wochenmotto im nächsten Jahr an der Reihe war. Nur die 51. Woche war immer die Woche der Erleuchteten, und die letzte Woche des Jahres war, was das Thema betraf, unter dem sie begangen wurde, der feien Verfügung durch die Regierung vorbehalten. In der Regel wählte sie für diese Woche ein aktuelles Thema aus, das ihre Wahlaussichten begünstigen sollte, und eigentlich standen jedes Jahr irgendwelche Wahlen an.
1. Die Woche der Aufrichtigkeit
2. Die Woche der Heuchelei
3. Die Woche der Sieger
4. Die Woche der Besiegten
5. Die Woche der Wollust
6. Die Woche der Entsagung
7. Die Woche der Faulen
8. Die Woche der Tüchtigen
9. Die Woche der Völlerei
10. Die Woche der Genügsamkeit
11. Die Woche der Gewalt
12. Die Woche des Leidens
13. Die Woche des Überflusses
14. Die Woche des Mangels
15. Die Woche der Ehrlichkeit
16. Die Woche der Unehrlichkeit
17. Die Woche der Schlauen
18. Die Woche der Dummen
19. Die Woche der Toren
20. Die Woche der Nutzlosen
21. Die Woche der Fähigen
22. Die Woche der Unfähigen
23. Die Woche des Mitleids
24. Die Woche der Barmherzigkeit
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26. Die Woche des Verzeihens
27. Die Woche der Unerbittlichkeit
28. Die Woche der Gnade
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31. Die Woche der Verräter
32. Die Woche der Versager
33. Die Woche der Schuldigen
34. Die Woche der Unschuldigen
35. Die Woche der Gewinner
36. Die Woche der Verlierer
37. Die Woche der Erlösten
38. Die Woche der Verdammten
39. Die Woche der Dicken
40. Die Woche der Dünnen
41. Die Woche der Heiligen
42. Die Woche der Sünder
43. Die Woche der Gläubigen
44. Die Woche der Ungläubigen
45. Die Woche der Wölfe
46. Die Woche der Lämmer
47. Die Woche der Reinen
48. Die Woche der Aussätzigen
49. Die Woche der Reichen
50. Die Woche der Armen
51. Die Woche der Erleuchteten
Ich wurde im Jahre acht vor Abschaffung der Woche der Liebe gezeugt. Dies verdient deshalb Erwähnung, weil die Regierung acht Jahre später eine Reform des Kalenderjahres beschloss, die als die große Kalenderreform in die Geschichte einging. Mit ihr erhielt jede Woche des Jahres eine neue Bedeutung. Ein Ergebnis der Reform war die Streichung der Woche der Liebe, die die Liga zur sexuellen Gleichstellung von Mann und Frau durchgesetzt hatte. Danach fand der Zeugungsakt nur noch in vitro statt, ohne jeden Leistungsdruck, wie ein Urintest, und der Begriff Liebe wurde (jedenfalls im offiziellen Sprachgebrauch) ersetzt durch Befriedigung der Libido.
Die Regierung hatte die 52. Woche dieses Jahres zur Woche der “Großen Versuchung” ausgerufen. “Wehe”, hieß es in einer öffentlichen Verlautbarung, “wenn die große Versuchung sich eurer bemächtigt. Die darin besteht, die Wahrheit zu unterdrücken und eure Führer zu verleumden, die Lüge zu verbreiten und schlecht Zeugnis wider eure Führer zu reden, die Feinde unserer Ordnung zu übersehen und ihre Beschützer nicht zu unterstützen. Wehrt euch dagegen! Bleibt standhaft! Verteidigt unsere Gesellschaft, der die Zukunft gehört!”
Alle öffentlichen Stellwände waren mit diesem Aufruf vollgepflastert, und große Spruchbänder mit ihm überspannten die Hauptstraßen.
Es waren die letzten Tages des Jahres, das Fernsehen rief noch einmal zu Höchstleistungen in Produktions- und Dienstleistungsbetrieben auf, und es wurde bereits an der Legende des noch nicht ganz abgelaufenen Jahres gestrickt, das dazu bestimmt war, als ein Jahr der Höchstleistungen in die Geschichte einzugehen. Zwar war schon das Jahr davor ein Jahr der Höchstleistungen gewesen, aber Höchstleistungen konnte es nie genug geben.
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