peterschoenau
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peterschoenau · 2 years ago
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Die Uschebti
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peterschoenau · 2 years ago
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Der Abseiler
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peterschoenau · 2 years ago
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Die Verheißung
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peterschoenau · 2 years ago
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AUTOREN VON WELTRUF VERÖFFENTLICHEN VIELLEICHT NICHT BEI AMAZON, ABER ICH TUE ES!
AUSSCHNITT AUS MEINEM NEUEN ROMAN (in Arbeit)
Cerebrum Aeternitas
Das Gehirn formt die Seele
Die Seele verkörpert die Sehnsucht nach Höherem
Wie die Erde ein unfruchtbarer Ort wurde
„Vor kurzem hatte sich in der Stadt ein besonderer Frauentreff organisiert, in einer Bar im Zentrum mit dem beziehungsreichen Namen „Der Immoralist“. Wer sich über den Ursprung der Namensgebung wunderte, kam auf den Inhaber der Bar zurück, ein mysogener Junggeselle, aber mit einer Liebe für den französischen Schriftsteller André Gide, dessen Roman "Der Immoralist" seine Lieblingslektüre war, weil er sich mit der Leitidee seines Helden identifizierte: Der schmale Weg, den wir zwischen der Skylla der völligen Anpassung und Selbstverleugnung und der Charybdis des totalen, sich Freiheit nennenden Egoismus wählen müssen.
Der Mann, der die Bar betrat, musste sich zuerst an den Anblick gewöhnen, der ihn erwartete. Die Bar war seltsam besetzt. Am Tresen war nur ein Hocker frei, auf den er sich setzte, die anderen belegten Frauen. Doch es waren keine Frauen, die man am Tresen einer Bar erwartete, also entweder jung, aufreißerisch, Jeans und etwas anorexisch oder etwas männlich, um nicht aufzufallen. Alle waren mittelalt und konservativ gekleidet. Männer an einem Bartresen ist normal, aber seine Belegung durch Frauen, die alle den Eindruck machten, als ob sie einem goldenen Käfig entflohen seien oder zumindest einer Familie mit einem Mann als Gutverdiener und zwei süßen Kindern, netten Schwiegereltern und Großeltern und ansonsten das eigentliche Leben nur durch eine Panzerglasscheibe betrachten - weniger. Auch die im Kreis um den Tresen angeordneten Tische, deren Mitte ein kleiner Topf mit einem Lilaplastikveilchen zierte, waren nur von Frauen besetzt, Hier waren die vertretenen Altersklassen allerdings differenzierter, Alt mischte sich mit Jung, und Alt hatte an einem Tisch sogar die Gesellschaft mit Sehr Alt gesucht,
Er bestellte einen Gintonic.
„Was bevorzugen Sie?“ fragte der Mann hinter der Theke, „ich habe Gordons…“
Er unter brach ihn: „Ich bevorzuge Tanqueray.
„Auch damit kann ich dienen“, antwortete der Barmixer, in dem er den Inhaber der Bar vermutete, weil auf dem Tresen ein Schild mit folgendem Hinweis stand: „Here you are served by Michel, the owner of this place. Tips are welcome.“
Die Frauen links und rechts von ihm waren gegensätzlicher als sie nicht sein konnten. Das Alter der einen schätzte er auf etwa 25 Jahre, während die andere nach seinem Urteil die Vierzig schon überschritten hatte.
Vor jeder von ihnen stand ein Cocktailglas mit einer milchig blauen Flüssigkeit, an der sie ab und zu nippten.
Die ältere Frau trug ein en blaues, grün plissiertes Jackett, und ihr Haar hatte einen Ponyschnitt, während die jüngere mit ihrem lang auf die Schultern fallenden blonden Haar und der eng geschnittene Jeansjacke, unter der eine weiße Bluse ihre vollen Brüste nur unvollkommen verbarg, wie eine Ausgabe der jungen Brigitte Bardot wirkte.
Sie beugte sich zu ihm hinüber und lächelte ihn an.
„Ich nehme an, Sie sind zum ersten Mal hier,“ sagte sie.
„Wie kommen Sie darauf?“ fragte er.
„Sehen Sie sich um“, war ihre Antwort, und sie machte mit ihrem rechten Arm eine ausholende Bewegung.
„Alles Frauen“, gab er zu.
„Deswegen sind Sie eine unerwünschte Ausnahme,“ bestätigte sie, und ihr Lächeln wurde noch um eine Spur süßer.
Inzwischen hatte Michel seinen Gintonic vor ihm auf den Tresen gestellt.
„Wohl bekomm‘s“, sagte er.
Er nickte dankend.
Der Gintonic war gut gemixt. Er liebte einen gut gemixten Gintonic mit Tanqueray.
Er trank sein Glas leer.
„Wollen Sie schon gehen?“ fragte die jüngere Frau, die ihn gerade zu einer unerwünschten Ausnahme erklärt hatte.
Er räusperte sich und sah sie nicht an.
„Zahlen bitte.“
Michel löste sich aus dem Gespräch mit einem anderen Gast und kam zu ihm hinüber.
„Es tut mir leid“, sagte er und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Leise fügte er hinzu: „Immer diese zickigen Weiber“.
Die Blicke aller Frauen verfolgten ihn, als er das Lokal verließ.“
*
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peterschoenau · 2 years ago
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Endmoränen – Eine vorläufige Biografie – Neue korrigierte Ausgabe
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peterschoenau · 2 years ago
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Exporthilfe
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peterschoenau · 2 years ago
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EINFÜHRUNG IN MEINEN NEUEN ROMAN - ERSCHEINUNGSDATUM NOCH UNBEKANNT, WEIL ARBEIT IN PROGRESS
Cerebrum Aeternitas
Das Gehirn formt die Seele
Die Seele verkörpert die Sehnsucht nach Höherem
Wie die Erde ein unfruchtbarer Ort wurde
Der britische Spielehändler Gamestation hatte sich etwas einfallen lassen. Eine Änderung der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Wer bei Gamestation bestellte, verkaufte gleichzeitig seine unsterbliche Seele. Das Unternehmen zeigte damit, dass viele Leute die AGB nicht lesen, obwohl es immer wieder zu Datenschutzskandalen beim Online-Handel kommt. 90 Prozent der Käufer, die an diesem Tag ein Produkt bestellten, stimmten den Vertragsbedingungen zu. Rund 7.500 Seelen wechselten dadurch den Besitzer.
Es herrscht eine große Auswahl an unter entsprechenden klimatischen Bedingungen noch funktionsfähigen Gehirnen kürzlich Verstorbener, die sich – unter Wahrung der dafür bestehenden medizinischen Voraussetzungen – für eine Transplantation eignen.
Das Angebot ist das Monopol einer Organisation privaten Rechts mit dem klangvollen Namen: Cerebrum Aeternitas, an der der Staat allerdings mit 55% des Aktienkapitals beteiligt ist und deswegen seine Präferenzen bei der Auswahl zur Geltung bringen kann.
Ihre Nomenklatur unterscheidet:
NGS (no grew subjects) = Subjekte ohne austauschbare Gehirne
GS (grew subjects) = Subjekte mit austauschbaren Gehirnen
*
Die Austauschbarkeit der Gehirne ist an Bedingungen der Frischtoten geknüpft: Alter, Geschlecht, letzter Lebendstatus (Rentner, berufstätig [angestellt oder selbständig, Unternehmer]). Schulabschlüsse, akademische Grade, Studiengänge ohne Abschluss, berufliche Qualifikationen, Familienstatus (ledig, verheiratet, geschieden, verwitwet), finanzieller Status (Bankauskunft), Krankengeschichte, politische Orientierung.
Verfahren der Transplantation: Computer-Gehirnabsaugung der frisch Verstorbenen (d.h. von Gedächtnis/Persönlichkeit) und Übertragung auf das Gehirn einer anderen Person.
Vorgehen: das Transplantationssubjekt an einen Computer anschließen, die neuronale "Schnittstelle" des Individuums kartieren (d.h. die Gehirnversion von "Atem", "Blinzeln", "Zehen wackeln" usw. ermitteln), das Austauschgehirn mit diesen Informationen füttern und es in Echtzeit in den sedierten Körper des Transplantationssubjekts verpflanzen, dessen Gehirn zeitgleich durch das transplantierte Gehirn ersetzt wird.
Es gibt 100 Billionen neuronale Verbindungen im Gehirn. Selbst heute ist es relativ banal, so viele Daten zu kopieren. Wenn jede neuronale Verbindung ein Byte ist, sind das 100 Terabyte an Daten). Das computerkopierte Gehirn zu übertragen ist also relativ einfach.
Die Auswahl der Übertragungsgehirne hatte einen anfangs rein handwerklichen Maßstab und war auf ausgesuchte Fälle beschränkt. Die Transplantation erhielt jedoch durch den wissenschaftlichen Fortschritt einen immer umfassenderen Charakter, vor allem nach der Entwicklung eines Verfahrens, bei dem das Erbgut durch eine sogar schon im frühen Kindesalter mögliche Impfung an die nächste Generation weitergegeben wird.
Die Beschränkung auf ausgesuchte Fälle wurde daher von der Formel dass „sämtliche Bevölkerungsgruppen, denen keine der Impfung entgegenstehenden Risiken bescheinigt werden“ für die Gehirntransplantation wählbar seien, abgelöst. Die Entscheidung über Ausnahmen von dieser Regel, sei es aus medizinischen, ethischen oder anderen Gründen war in einer ersten Phase einer besonderen Abteilung des Innenministeriums übertragen worden, die sich aber damit bald überlastet zeigte. Daher war diese Aufgabe einer neu gegründeten privaten Unternehmung als Teil ihrer allgemeinen Zuständigkeit für die neue Technologie übertragen worden. Man hatte ihr den geheimnisvollen, aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen unverdächtigen Namen „Cerebrum Aeternitas“, grob übersetzt „Ewiges Gehirn“ gegeben. Ihr Logo war eine mehrfarbige Hochglanzabbildung des Großhirns, und im Firmenverzeichnis war als Ihr Zweck die „Erforschung des zerebralen Universums und seiner Ränder“ eingetragen.
Dadurch jedoch, dass das Innenministerium 55% des Aktienkapitals der „Cerebrum Aeternitas“ hält, kann es über einen eigens dafür gebildeten Ausschuss mit dem einerseits beziehungsvollen aber andererseits auch unverdächtigen Namen „Vita Universitas“ eventuelle Präferenzen bei der Auswahl der Spender und Empfänger zur Geltung bringen oder ihre Ablehnung beschließen. Obendrein erhält der Ausschuss eine monatlich aktualisierte elektronische Liste der landesweit durchgeführten Transplantationen. Ein auf höchster Ebene zusammengestellter Stab aus Experten der verschiedensten Bereiche: Ärzte, Psychologen, Soziologen, EDV-Spezialisten, für die Leichenkonservierung zuständige Tiefkühlfachleute sowie Abgeordnete der verschiedenen interessierten Ministerien unterstützt den Ausschuss in der Entscheidung über die Verwertungsoptionen für die Austauschgehirne.
Im Augenblick stand das Projekt „Prätorianer-Garde“ im Vordergrund des Interesses. Gesucht wurden Austauschgehirne für die spezielle Schutzeinheit des Präsidenten der Republik. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin das Leben des Präsidenten zu schützen, sie soll auch seiner ständigen latenten Bedrohung begegnen und ihr vorbeugende Maßnahmen ergreifen können.
Der Ausschuss war zu seiner wöchentlichen Sitzung zusammengekommen, um unter anderem über einen Fall der Auswahl von Gehirnspendern zu beraten, die unter die Ausnahmeregel fallen.
Vorsitzender des Ausschusses, der fünf - von Kollegen mit etwas Spott in der Stimme - als die qualifizierten Weisen bezeichnete Mitglieder umfasste, war Dr. Heinrich Hildebrandt, im Zivilberuf Honorarprofessor für psychologische Chemie an der LMU München, von dem das folgende Zitat über den Nutzen der von ihm als genetische Erneuerung bezeichneten Gehirntransplantationen überliefert ist: “Wir werden ein Volk der Sieger und Triumphatoren züchten. Ohne das Endziel, die Veränderung des allgemeinen Erbgutes unserer Bevölkerung, wird das allerdings nicht möglich sein“.
Er eröffnete die Sitzung mit einer Erklärung: „Uns liegt heute ein besonderer Fall zur Beschlussfassung vor. Es handelt sich um die Transplantation des Gehirns des wegen mehrfachen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen zum Tod durch Erhängen verurteilten Serientäters S. Die Strafvollstreckung ist für den Zwanzigsten des folgenden Monats angesetzt. Zu den Straftaten von S gehören die Tötung seiner Ehefrau mit 36 Messerstichen und die Vergiftung seiner Geliebten, deren Leiche er zerstückelte und in einem Gefrierschrank aufbewahrte. Als Empfänger seines Gehirns hat das zuständige Ministerium die Mitglieder des Personenschutzes des Vorsitzenden des Ministerrates, im Volksmund auch als Prätorianergarde bezeichnet, vorgeschlagen. Die Befürworter dieser Lösung argumentieren, dass der potentielle Gehirnspender ein Mehrfachmörder mit nachgewiesener moralischer Indifferenz, Skrupellosigkeit, und Gefühlskälte sei, und die Substitution seines Gehirns den Empfängern aus dem Kreis des Personenschutzes die Entscheidungsfindung in Krisenfällen erleichtern und die Anwendung von Untersuchungsmethoden ohne die Grenzen, die für einen Beamten mit normaler Laufbahn bestehen, um Ergebnisse zu liefern, befördern könne. Diese Maßnahme wäre auch der Loyalität gegenüber dem Dienstherrn nicht abträglich, da der Spender dem Empfänger dankbar sein wird, weil er ihm durch die Gehirntransplantation in gewisser Weise ein Leben nach dem Tode ermöglicht: Cogito, ergo sum“. Dr. Hildebrandt leistete sich nach diesem Bonmot den Anflug eines Lächelns und machte eine Pause.
„Wir können heute zu diesem Vorschlag des Ministeriums ein positives oder negatives Votum abgeben, und das Ministerium kann unserer Beschlussfassung folgen oder auch nicht. Aber entscheidend wird in diesem konkreten Fall letztendlich die Empfehlung des Vorsitzenden des Ministerrates zu diesem Vorschlag sein, schließlich geht es um seinen Personenschutz, und er ist gegenüber seinen Ministern weisungsbefugt“.
Er räusperte sich und sah sich unter den Mitgliedern des Ausschusses um.
„Man könnte darüber diskutieren, ob eine solche Empfehlung des Vorsitzenden des Ministerrates, wenn auch nicht rechtlich – bedenklich, es liegt in seinem Ermessen, eine solche Empfehlung auszusprechen – sie es vielleicht doch ethisch-moralisch ist, weil sie einen Präzedenzfall schafft, den man zwar heute akzeptieren kann, doch wo soll man die Grenze ziehen? Immerhin machen wir einen Mehrfachmörder zu einem Staatsschützer. Aber das steht auf einem anderen Blatt, und der Vorsitzende des Ministerrates kann seine Empfehlung, die in diesem Fall einer Entscheidung gleichkommt, außerdem immer mit einem übergeordneten nationalen Interesse begründen, womit man natürlich jeder Kritik einen Riegel vorschieben kann“, und achselzuckend fügte der Vorsitzende des Ausschusses hinzu: „Dazu braucht er nicht einmal das Einverständnis der Betroffenen – der Mitglieder des Personenschutzes, wenn sie denn aufgefordert werden sollten, ihr Einverständnis abzugeben“.
Nach kurzem Schweigen ergänzte er seine letzte Bemerkung noch mit dem von einem süffisanten Lächeln begleiteten Hinweis: „Ich nehme an, dass eine Ablehnung der Maßnahme ein Grund für die Entlassung aus dem Dienstverhältnis wäre“.
*
Durch Dekret des Vorsitzenden des Ministerrates wurde der Passus in der alten Fassung des entsprechenden Erlasses, in der es geheißen hatte, dass „sämtliche Bevölkerungsgruppen, denen keine der Impfung entgegenstehenden Risiken bescheinigt werden“ für die Gehirntransplantation wählbar seien, durch die Zwangsanwendung der Gehirntransplantation regierungsamtlicher Spender auf alle Neugeburten ab Inkrafttreten des Erlasses ausgeweitet; die entsprechende Impfung werde die Weitergabe von Erbgut zur völkischen Entwicklung an die zukünftigen Generationen sicherstellen, wie der Erlass weiter ausführte.
Für Ausnahmen von dieser Regelung waren entweder eine richterliche Anordnung oder ein positiv beschiedener Antrag der Erziehungsberechtigten bei der für die entsprechende Genehmigung zuständigen Behörde erforderlich.
Warnende Stimmen von Wissenschaftlern, dass es durch die Vermehrung der Androgene (männliche Hormone) bei der Frau zu einer Vermännlichung (Androgenisierung oder Virilisierung) kommen könnte, fanden kein Gehör. Sie hatten außerdem darauf hingewiesen, dass es neben Anzeichen wie starker Körperbehaarung und ausbleibender Menstruation zu Unfruchtbarkeit kommen könne. Was nach Aussage eines ihrer Sprecher sogar als eine wahrscheinliche Hypothese angesehen werde.
Eine Warnung, die durch das Ergebnis einer späteren vertraulichen Untersuchung bestätigt wurde: Die mit dem wissenschaftlichen Ausdruck „Virilisierung“ bezeichnete Vermännlichung der behandelten Frauen trat ein wie vorhergesagt, was der einfachen Tatsache geschuldet war, dass über 90% der Gehirnspender Männer waren, die ihre Frauen nicht überlebt hatten, oder staatlicher Gewalt ausgelieferte Menschen wie zum Beispiel in der Haft verstorbene Gefängnisinsassen. Der weibliche Nachwuchs der behandelten Frauen wurde von den Kritikern als „Amazonen“ beschimpft, Frauen, die sich den Männern gegenüber in allen Bereichen nur behaupten und sie zur Erreichung dieses Ziels mit dem unfairen Mittel der Gehirntransplantation bekämpften. Die Befürworter der Transplantation des Gehirns, die für das Verfahren den weniger einschneidenden Ausdruck „genetische Behandlung“ wählten, sprachen dagegen, voll des Lobes, von einer Schließung der „Gendergap“ und einer gesellschaftlichen Aufwertung der Frau. Endlich sei die Frau den Männern in jeder Hinsicht wirklich gleichgestellt, hieß es allenthalben. Hervorgehoben wurde besonders die die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Frauen in allen Bereichen. Erst als die Statistiker aufgrund der neuesten Daten über das Bevölkerungswachstum Alarm schlugen, stellte sich eine nüchternere Betrachtung dieses Fortschritts ein, den manche jetzt als Pseudofortschritt bezeichneten: Als eine unerwünschte und zu spät erkannte Folge der Erbgutveränderung wurden die betroffenen Frauen durch die Überschwemmung mit männlichem Testosteron steril. Nachdem die letzte Generation unbehandelter Frauen nicht mehr im geburtsfähigen Alter war und ihre nachfolgenden „genetisch“ behandelten Generation keine Kinder mehr zur Welt brachte, drohte Unfruchtbarkeit die Erde allmählich zu entvölkern.
*
Wer konnte unter diesen Umständen die Fortpflanzungsfähigkeit der menschlichen Rasse wiederherstellen und garantieren? Diese Tragödie trieb die obskursten Blüten. Eine davon war das Projekt einer Gruppe, die die Lösung in extraterrestrischen Welten suchte. Sie wollte sich in einem Raumschiff auf die Suche nach einer neuen Welt machen, in der ihr Fortbestand garantiert war. Es war die Rede von einem neu entdeckten Planeten im Sonnensystem, der sogenannte Planet der Affen. Messungen hatten ergeben, dass dort menschliches Leben und eine Fortpflanzung mit den dort lebenden genkompatiblen Primaten, deren Existenz Forscher auf der Erde festgestellt hatten, möglich wäre. Die menschliche Rasse könnte vor einem Neubeginn stehen.
*
Es war ein grauer Tag in Twenstedt. Kalt und nass. Das Wetter beschrieb eine Endlosschleife, die mit matschigen Vorgärten und Straßen begann und endete. Alles war matschig.
Die Teams der Rundfunk- und Fernsehsender, die sich durch heftige Regenschauer den Weg zum Eingang der Grund- und Hauptschule des Ortes bahnten, hatten die Kragen ihrer Mäntel hochgestellt, stießen mehr oder weniger vernehmlich alle Schimpfworte aus, die sie im Laufe ihres Lebens gelernt hatten, und fragten sich, was sie an diesen gottverlassenen Ort geführt hatte. Bis die vor dem Schulgebäude geparkten Einsatzfahrzeuge der Polizei vor ihnen auftauchten. Da fiel es ihnen wieder ein: Die Nachricht, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet und die Schule seit gestern aus ihrem beschaulichen Dasein gerissen und in einen Ort nationalen Interesses verwandelt hatte.
In den Klassen 9a bis 9c mit insgesamt Siebzig Schülern beiderlei Geschlechts hatten die Mädchen, wenn man sie nach dem Vorgefallenen noch als solche bezeichnen konnte, die Lehrer aus dem Unterricht verjagt und ihre männlichen Mitschüler zu Geiseln ihrer Forderungen an die Schulleitung gemacht, die der beherrschenden Stellung der Frau in der heutigen Gesellschaft stärker Rechnung tragen müssten, und sie geschlossen in der Kantine der Schule eingesperrt. Dabei war es angeblich seitens der Mädchen auch zu Anwendung physischer Gewalt gekommen. Besonders, als einige der männlichen Mitschüler angeblich versuchten, sie mit Verspritzen von Samenflüssigkeit aus ihrem erigierten Penis zu provozieren.
Auf den Schulalltag bezogen verlangten die weiblichen Revolutionäre unter anderem:
1. Erteilung des Unterrichts durch weibliche beziehungsweise männliche Lehrkräfte entsprechend den Gendermehrheiten in der Klasse.
2. Eine Umgestaltung der Lehrpläne, die die stärkere Rolle der Frauen in der Gesellschaft widerspiegelte. Die Neuausrichtung des Fachunterrichts, bei der verstärkt auf die Beteiligung von Frauen am menschlichen Fortschritt beziehungsweise an der humanen Entwicklung hingewiesen werden müsse (das betreffe nicht nur die wissenschaftlichen Fächer, sondern reiche bis zum Werkunterricht und der Rolle der Frau in der Geschichte der Menschheit)
3. Für den Schulalltag forderten sie die folgenden Veränderungen:
a) Bestrafung machistischer Verhaltensweisen bis hin zum Unterrichtsausschluss
b) Wahl des Klassensprechers nach den Geschlechtermehrheiten in der Klasse
c) Wegfall von Gendemarkierungen in der Anrede: Verbot der Anrede „Fräulein“ oder „Frau“ in jeder Art von Kommunikation (auch in Zeugnissen). Anrede nur noch mit dem vollen Familienamen.
d) Einführung des geschlechtsübergreifenden Klassenverbands für alle Jahrgangsstufen.
e) Abschaffung der getrennten Pausenhöfe für „Jungen“ und „Mädchen“.
f) Wegfall des geschlechtergetrennten Sportunterrichts zur Erhöhung des Wettbewerbpotentials und der sexuellen Gleichberechtigung.
g) Zeugniserteilung ohne geschlechtsspezifische Einträge,
h) Recht eines Klassenverbandes auf Beantragung einer Lehrerabwahl, an deren Ergebnis sich die Schulleitung zu halten verpflichtet wäre.
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peterschoenau · 2 years ago
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Rezension von „Flieg Flieglein, flieg in Facebook
Ein faszinierender Ausblick in eine Welt, die von einer Katastrophe in die andere taumelt und an ihrer eigenen Unzulänglichkeit über kurz oder lang daran zugrunde gehen wird. Roman als E-book und Taschenbuch bei AMAZON von Peter Schönau
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peterschoenau · 2 years ago
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Revenge in the valley of the temples
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peterschoenau · 2 years ago
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Das Paradies
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peterschoenau · 2 years ago
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Schwindelanfälle
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peterschoenau · 2 years ago
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Bevor sich der Kreis schließt
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peterschoenau · 2 years ago
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Vom 16. November bis zum 20. November GRATIS bei AMAZON
DAS BAHIA-PROJEKT
Ein schweizerischer Smaragdschürfer, -händler und –schmuggler, auch Richter und Staatsanwälte in Palermo und Turin sind an seinen Preziosen für ihre Frauen interessiert.
Der Smaragdhändler und ein Staatsanwalt tun sich zusammen, um die wohlhabende Frau des Staatsanwalts verschwinden zu lassen: Es geht nicht (nur) darum, die Frau des Staatsanwalts zu beerben. Vielmehr wollen die zwei Verschwörer ihre Freiheit, um ungestört ihre homosexuelle Beziehung ausleben zu können.
Ist Luigi Speroni, der Staatsanwalt, dem "Gift der Tropen" verfallen oder ist er in Bahia den Reizen einer Mulattin erlegen  und suchtnach einem Weg sucht, sich von seiner Frau zu trennen beziehungsweise sie beiseite zu schaffen ohne auf ihr Geld zu verzichten"
Den letzten Satz spricht der Libanese: Warum müssen Männer miteinander ins Bett gehen, wenn es in Bahia so viele schöne Frauen gibt?
"Schon die alten Ägypter schrieben dem Smaragd auch Heilkräfte zu, vor allem für die Augen, als Gegenmittel gegen alle Gifte und in der Geburtshilfe, wo der Smaragd auf den Oberschenkel gelegt die Niederkunft beschleunigen, auf dem Schoß aber verzögern sollte.
Nero trug zur Kräftigung seiner Augen angeblich ein Smaragdmonokel.
Die Sitte, dass Ärzte den Stein tragen, hat sich bis heute in Arabien und Nordafrika erhalten.
Die lebhafte Leuchtkraft seiner Farbe macht den Smaragd zu einem einzigartigen Edelstein. Doch sind wirklich gute Qualitäten recht selten, oft stören Einschlüsse die Gleichmäßigkeit der Farbe – Zeichen der bewegten Entstehungsgeschichte, die diesen Edelstein kennzeichnet. Feine Einschlüsse mindern aber die Wertschätzung keineswegs. Im Gegenteil: Ein Smaragd in tiefem, lebhaftem Grün hat selbst mit Einschlüssen noch einen deutlich höheren Wert als ein fast lupenreiner Smaragd von blasserer Farbe. Liebevoll nennen Fachleute die zahlreichen, für diesen Edelstein typischen Kristalleinschlüsse, Risse oder Sprünge "Jardin". Sie gelten ihnen als Identitätsmerkmale eines natürlich gewachsenen Smaragds.
In Spitzenqualitäten sind feine Smaragde sogar wertvoller als Diamanten.
Die wichtigsten Smaragdvorkommen befinden sich in Kolumbien, aber auch in Brasilien werden Smaragde gefunden. Sie sind in der Regel allerdings etwas blasser und weniger wertvoll. Die bekanntesten Minen sind Carnaiba (Bahia) und Etabira (Minas Gerais). Die schöneren Steine, mit einem herrlichen Grün, kommen jedoch aus der Smaragdmine Santa Teresina de Gois."
(Auszug aus dem Abschnitt "Einführung", verfasst offensichtlich von jemand, der mit der eigentlichen Polizeiarbeit nichts zu tun hat, eines Papiers der Antimafia-Distriktstaatsanwaltschaft von Catanzaro über die Verbindungen zwischen Geldwäsche und Gold- und Edelsteinschmuggel)
In Bahia war Frühling, aber dieser Oktobermorgen vermittelte schon einen Vorgeschmack auf die feuchte, drückende Hitze des Sommers. Deswegen waren alle dankbar, als am Vormittag ein leichter Wind aufkam und auf seinem Weg vom Meer landeinwärts in den engen Gassen des Pelourinho bis zum Mercado Modelo für etwas Kühlung sorgte.
Meistens schlief der Wind schnell wieder ein, doch man war schon mit wenig zufrieden. Freundliche Genügsamkeit war einer der Hauptwesenszüge der Menschen dieser Stadt. Was Ausgelassenheit nicht ausschloss. Man muss die Feste feiern wie sie fallen war ein Motto, das hier zuhause war.
Für die Bewohner der Rua direita de Santo Antonio hatte dieser Wind nur eine unangenehme Nebenwirkung. Er roch nach Latrine und Kloake, was eine Folge der vielen Hunde und Katzen war, die zu jeder Tageszeit auf der Rotunde am Ende der Straße ihr Geschäft verrichteten. Aber an der Praça, an der das Haus, mit Wohnung, Ausstellungsräumen und Werkstatt, des Gemmologen Raul Gründner stand, hatte sich dieser Fäkalgeruch schon wieder verflüchtigt…
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peterschoenau · 2 years ago
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Rendsburg Literarisch
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peterschoenau · 2 years ago
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Rendsburg Literarisch
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Obras en castellano
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peterschoenau · 2 years ago
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Der Regen
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