#Das überrollt mich gerade eiskalt
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papierflamingo · 8 months ago
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„Hung up (Time goes by so slowly)“
Nein, so direkt hat das mit „Büro Winterscheidt“ nichts zu tun (Instagram Jokolade vom 13.5.2024)
Und die erste Folge ist schon raus: hier geht’s zur Jokoladenserie
Aber der Witz, Joko als Sekretär zu haben, der sich überall auskennt, sich ungefragt einmischt, Zugtickets bucht und einfach laut und bunt ist… Danke meine Liebe, du weißt wen ich meine und du steckst da jetzt mit drin!
In loser Folge und Kapitellänge werden wir JK über ein Jahr hinweg verfolgen. Was auf dem Weg passiert, überlasse ich den beiden. Wird schon schiefgehen 💛
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(Nein ich habe sehr wenig mit Madonna am Hut aber während meiner verzweifelten Suche nach einem Titel ist mir plötzlich die Melodie und der Text dazu im den Sinn gekommen, also, hier: „Hung up“, Madonna )
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melr11 · 8 years ago
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Eiskalte Rache 54
Marco
„Mach nicht so ein Gesicht. In meinem Büro steht doch das Sofa aus Lucas Zimmer, dort kann Jason doch schlafen. Es ist doch nicht für Ewig. Nur ein paar Nächte“-„Was heißt –nur- und wie viel sind –ein paar-?“-„Er hat nicht gesagt wie lang er bleiben mag“-„das wird ja immer besser. Wir haben in Dortmund sehr viele Hotels und wenn er sich davon keins leisten kann, dann …“-„zahlst du es?“ Nicole verschränkte die Arme fest vor ihrer Brust und sah mich bitter böse an. Natürlich war mir klar was sie mir damit sagen wollte. Ich schluckte den bitteren Kloss runter, seufzte und rollte mit den Augen. „Nein, es gibt auch Motels, Hostels und Fremdenzimmer. Die sind nicht teuer! Oder lass ihn bei dir in der Wohnung schlafen. Luisa wird ihm schon nichts tun“ sagte ich gehässig und verschränkte ebenso meine Arme vor der Brust. „Wer ist das überhaupt?“-„hatte ich doch schon gesagt“ gleichgültig zuckte meine Freundin mit der Schulter, drehte sich von mir weg und packte einen weiteren Teller in den Geschirrspüler. „Du hast gesagt, er wäre ein alter Freund“-„du kannst dich ja doch erinnern“ kam es schnippisch, jedoch nicht in meine Richtung. Ich lehnte mich an die Arbeitsplatte ihr gegeben über und sah zu, wie sie auch noch den Rest an benutzten Geschirr einräumte. „Heute Nacht, morgen sucht er sich etwas anderes und mir ist egal was. Und nein, ich werde es nicht bezahlen“ lenkte ich als Kompromiss ein und hoffte sie würde sich darauf einlassen. „Bist du schon wieder eifersüchtig?“-„Mit Recht!“ sagte ich lauter als beabsichtig. Da funkelte sie mich böse an und kam mir bedrohlich näher. „Marco, ich will dir den Spaß nicht verderben, aber ich bin auch nicht wirklich davon berauscht das Jason hier ist. Jedoch habe ich ihn viele Jahre nicht mehr gesehen und da wir unschön auseinander gegangen sind, brauchst du dir erstens keine Sorgen zu machen und zweitens, würde ich gerne wissen, ob er sich geändert hat“-„ach? Unschön auseinander. Darum lässt du ihn dann so einfach hier rein?“-„Du bist hier, dann passiert nichts“ das sagte sie leise und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Sie ließ ihre Schultern sinken und drehte sich wieder von mir weg. Da stand ich plötzlich ganz allein und fühlte mich wie ein Trottel.
Ich drehte mich zur Seite, knuffte mein Kissen, zog meine Decke fester ans Kinn und sah auf die Uhr. Es war mittlerweile nach 3 Uhr und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie ich in wenigen Stunden über den Platz schleichen würde. Jedoch fand ich einfach nicht in meinen Schlaf, den Nicole offensichtlich hatte. Ihr Atem ging regelmäßig und ich vernahm ihr süßes leises Schmatzen. Nur zwei Etagen tiefer schlief dieser Jason und ich hatte große Lust ihn aus seinem Schlaf zu reißen. Wenn ich nicht konnte, sollte er auch nicht dürfen. Innerlich seufzte ich, denn es machte keinen Sinn. Nicole ging meinen Kompromiss noch ein, gleich nach dem sie „Gute Nacht“ gesagt hatte und sich von mir weg drehte. Ich musste also nur noch wenige Stunden ausharren. Natürlich würde ich dafür sorgen, dass er direkt mit mir zusammen das Haus verließ. Ich könnte ihn problemlos bei einem Hotel absetzen. Am anderen Ende der Stadt. Oder am anderen Ende von NRW. Vielleicht auch am besten direkt zurück nach England. Der Gedanke war verlockend, aber nicht sehr rational. Plötzlich beschlich mich ein ungutes Gefühl. Ich dachte nämlich an Luisa. Sie war eifersüchtig auf Nicole und ich versuchte Parallelen zwischen ihr und mir zu finden. Schließlich war es bei Luisa eindeutig krankhaft, vielleicht bei mir auch? Dann fiel mir noch etwas ein. Etwas, was ich längst vergessen hatte, dabei war es doch solch ein tiefgreifendes Erlebnis von Nicole und sie hatte es mir anvertraut. Langsam, leise und vorsichtig drehte ich mich in ihre Richtung. Längst hatte sie sich mir wieder zugewandt und ich fuhr automatisch die Konturen ihres Gesichtes ab, die sich im Dunkeln dennoch leicht abhoben. Mein Blick fiel auf ihren Oberarm, der nicht mehr richtig von der Decke bedeckt war. Ich konnte das Tattoo aber ausmachen und konnte meine Finger nicht bei mir lassen. Zärtlich ging ich mit meiner Fingerspitze darüber und konnte die Wulst fühlen. Ich schluckte kräftig und zog schnell meine Hand zurück, als Nicole schmatzte und sich zur Seite rollte. Stocksteif blieb ich liegen und vermied es sogar zu atmen, bis ich sicher sein konnte, dass sie weiter schlief. Diese Sache, wenn das schlechte Gewissen einen überrollte, war mir ja kein unbekanntes Gefühl mehr, dennoch bekam ich einen Kloss im Hals. Schon in Bali hatte Nicole mir erzählt, warum sie ein Tattoo am Arm hatte. Sie erzählte mir nicht nur, was es bedeutete, sondern auch was es überdeckte. Sie hatte von einem Exfreund erzählt, der so eifersüchtig war, das sie sich von ihm trennte und er ihr quasi zum Abschied eine bleibende Erinnerung hinterließ. Ich war wirklich ein Trottel! Kein Wunder das Nicole mich und meine Eifersucht nicht sonderlich ernst nah. Vielleicht erinnerte ich sie sogar damit an ihren Ex. Vielleicht war Jason ja wirklich nur ein alter Freund und es hatte überhaupt nichts zu bedeuten. Ich schloss endlich meine Augen und versuchte meine innere Mitte zu finden, die gefüllt war mit neuen guten Vorsätzen. Ich wollte Nicole nicht verlieren, was nicht neu war und ich selbst ging dennoch jedes Mal geradewegs darauf zu, sie von mir zu entfernen. Eifersucht hin oder her, ich musste diese Scheiße unter Kontrolle bekommen. Sie gab mir nämlich nie wirklich Grund zum Anlass, also lag es ganz allein bei mir.
Endlich merkte ich wie der Schlaf kam und ich mit ihm gehen wollte, doch dann fiel mir wieder etwas Neues ein. Nicole sagte etwas, was plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekam. „Unschön auseinander gegangen. Vielleicht hat er sich geändert. Du bist hier, dann passiert nichts“. Sofort war ich wieder hell wach, richtete mich auf und war kurz davor meine Freundin aus dem Schlaf zu reißen. Ich war ein Trottel und daran hatte ich nun wirklich keine Zweifel mehr. Auch hatte ich überhaupt keine Zweifel mehr daran, was ich mir gerade zusammen kombiniert hatte. Jason war Nicoles Exfreund. Er musste es sein! Warum aber hatte sie es mir nicht gesagt und nur von einem „alten Freund“ gesprochen?
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melr11 · 8 years ago
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Eiskalte Rache 41
Marco
Meine Knöchel traten weiß hervor, so sehr verkrampfte ich sie um das Lenkrad. Ich hatte völlig vergessen wie ich es zurück in mein Auto geschafft hatte. Mein Blut rauschte immer noch in meinen Ohren und mein Adrenalin schien einen reichen Überschuss produziert zu haben. Ich erinnerte mich an kein Spiel, bei dem ich mich so fertig fühlte. Das Loch, welches ich durch die Frontscheibe am Gucken war, hatte mittlerweile die Größe des Ozonloches angenommen und ich fühlte mich nicht in der Lage das Auto zu starten. Zeit war nur noch ein Wort und dieses hatte seine Bedeutung verloren. Der nächste Schritt meines Planes stand noch vor mir und er würde schwerer werden, als eine Luisa auszuschalten. Nicole musste endlich wissen was Sache war und ich müsste dann nicht mehr lügen. Endlich konnte ich meinen Blick senken, seufzte nochmals und startet den Motor. Mein letzter Blick schweifte über das Gebäude, welches hinter einer hohen Hecke lag und unweigerlich biss ich mir auf die Innenseiten meiner Wangen. Ich konnte nur hoffen das Richtige getan zu haben. Was, wenn ich damit ihre Therapie gefährdet hatte? Oder wenn sich ihre Trauer in Wut entlud und sie nun kopflos um sich schlug? Was wenn sie sich etwas antat? Ich schluckte schwer bei diesem dunklen Gedanken. Welchen Schmerz müsste Nicole dann erleiden und alles nur, weil ich so hart zu Luisa war. Mein Schlucken war schmerzhaft, da es immer trockener wurde in meinem Hals und der Motor gab glucksende Geräusche von sich, bis er ausging. Das Auto machte einen kleinen Satz nach vorn, doch es war alles nur ein Nebeneffekt. Meine Hände fielen mir in den Schoss und meine Füße waren von den Pedalen abgerutscht, weswegen ich den Motor abgewürgt hatte. Völlig lasch und ohne jegliche Kraft saß ich da und schaute weiter in mein Ozonloch. Das schlechte Gewissen schnürte mir die Luft ab und mein Brustkorb wurde von einem 10-Tonner langsam überrollt. Ich hatte nicht nachgedacht und mit meinem unüberlegten Handeln alles in Gefahr gebracht. Meine Hand ging zum Zündschlüssel, den ich zog und mit Beton an den Füßen stieg ich aus meinem Auto aus. Mit hängendem Kopf schlich ich zurück zum Tor und erst, als ich fast dagegen lief, schaute ich auf. Der Hof war leer. Weit und breit war kein Mensch  mehr zu sehen. Der Schlüssel gab einen klackenden Laut von sich, als er gegen das Metall schlug und ich das Gitter mit meinen Finger umschloss. Es war fast, als könnte ich ein Echo davon hören. Ich sah langsam an der Schule hoch und konnte in den obersten Stockwerken Gitter an den Fenstern sehen. Direkt überzog eine eiskalte Gänsehaut meinen Nacken und rieselte nach unten. „Verdammt“ kam es leise über meine Lippen und blitzschnell ließ ich das Tor los, als hätte ich einen elektrischen Schlag bekommen. Die ersten zwei Schritte ging ich rückwärts, dann drehte ich mich um und rannte zu meinem Auto zurück. Der Motor jaulte lautstark auf und schon zog ich auf die Straße und war in Rekordzeit zurück in Dortmund.
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