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Cusco, Peru
Von Lima nach Cusco. Mit dem Bus eine Strecke von über 1.100 Kilometern und das nicht bequem über die Autobahn, sondern mitten durch die peruanischen Anden. Knappe 22 Stunden sollte die Busfahrt dauern und dabei nicht nur ätzend lang sondern auch nicht ganz ungefährlich sein. Also haben wir uns einen Flug gebucht. Inlandsflüge sind günstig, warum also das Risiko einer Busfahrt eingehen? Es gibt aber auch hier einen Haken: Man startet in Lima auf Meeresniveau und landet nach nicht mal einer Stunde auf 3.500 m. Wer schonmal auf so einer Höhe war und versucht hat drei Treppenstufen hinaufzugehen, weiß, wie sehr man sich ein Sauerstoffzelt wünscht! Scheiße, ist die Luft hier dünn .. Wir haben drei Tage zum Akklimatisieren eingeplant, bevor an Tag 118 unserer Reise die Wanderung über den Inka Trail bis nach Machu Picchu beginnen sollte.
Aber erst einmal zu Cusco, der ehemaligen Hauptstadt des Inka Reiches und der sauerstoffärmsten Stadt, in der wir bisher waren: Schon der Landeanflug auf das große Plateau mitten in den Anden war spektakulär! Auf einmal überquert man die letzte Bergspitze und landet, ohne wirklich an Höhe zu verlieren, mitten in einem der höchsten Gebirge der Welt. Und gleichzeitig sind wir in einer der schönsten Städte gelandet, die wir auf der ganzen Reise gesehen haben. Eine Allstadt mit unzähligen kleinen Gassen, Märkte in jedem Hinterhof und der Blick auf die hohen Berge zu allen Seiten. Am ersten Abend haben wir mit einem so unbeschreiblichen Ausblick auf die beleuchteten Berge gegessen, dass uns schnell klar war, warum diese Stadt das Zentrum des untergegangenen Inka Reiches und gleichzeitig Sitz der Könige war. Unglaublich schön!
Am ersten richtigen Tag haben wir auch hier eine Free Walking Tour mitgemacht, bei der wir wirklich viel über die Kultur der Inkas und dieses schöne Fleckchen Erde mitgenommen haben.
Und dann ist etwas nicht so cooles passiert .. Wir wussten von der Höhenkrankheit und wir wussten auch, dass man noch so fit sein kann: es kann Jeden treffen. Manche Menschen haut die dünne Luft ganz schön aus den Socken und so war es auch bei Rike. Am dritten Tag ging es für und sehr früh morgens ins Krankenhaus, weil Atemprobleme beim Aufwachen kein so gutes Zeichen waren. Aber wir hatten sehr sehr großes Glück im Unglück. Da wir schnell reagiert und übers Internet eine deutsche Ärztin erreicht haben, konnte Rike sofort geholfen werden. Nach drei Tagen Krankenhaus und viel Sauerstoff war der Albtraum erst einmal vorbei. Wir waren heilfroh, dass Rike wieder auf den Beinen war, auch wenn dieses Erlebnis für uns ein wenig Umplanung bedeutet hat. Wer die Tage mitgezählt hat, weiß, dass wir nun eigentlich schon auf dem Weg nach Machu Picchu hätten sein sollen .. das hatte sich erledigt. Genauso, wie unsere geplante Weiterreise zwei Wochen später. Die logische Konsequenz der wirklich starken Probleme mit der Höhe war, diese baldmöglichst zu verlassen. Und von Peru aus nach Bolivien weiterzureisen, wie wir es schon lange geplant hatten, kam dadurch nicht mehr in Frage. Aber wenn wir Eines gelernt haben, dann, dass die Gesundheit zu jeder Zeit vorgeht! Natürlich war das Alles ein riesen großer Schock und im ersten Moment wirklich traurig und schade. Unsere Reise wird nun also nicht wie geplant in Bolivien enden, sondern bereits in Peru. Aber wir hatten viel Glück im Unglück, wir sind gesund und wir haben auf dieser Reise schon wirklich viel erlebt!
Pünktlich zu unserem zweijährigen Jubiläum durfte Rike das Krankenhaus wieder verlassen und wir konnten unseren Tag an diesem schönen Ort umso mehr genießen!
.. aber wenn es einmal blöd läuft, dann richtig! Gerade einmal 24 Stunden waren wir aus dem Krankenhaus raus, da waren wir auch schon wieder auf dem Weg zurück. Dieses Mal mit hohem Fieber und wie sich herausstellte mit verschiedenen Infektionen. Hört sich an, wie ein schlechter Film, was? So haben wir uns auch gefühlt. Keine schöne Sache am anderen Ende der Welt. Aber unsere Familien haben uns aus der Ferne bei Allem unterstützt, Tim durfte mit im Krankenhaus übernachten und entgegen unserer Erwartungen war die medizinische Versorgung auch dieses Mal wirklich gut. Und so haben wir als Team auch diese Prüfung gemeistert!
Da Rike noch einige Tage Medikamente nehmen musste und noch nicht “Fit to Fly” war, sind wir noch in Peru geblieben. Einerseits war das Heimweh nach diesen Erfahrungen sehr groß, andererseits war es wichtig für uns auch diese Zeit Revue passieren zu lassen. Wir empfinden es nicht als Aufgeben an Tag 132 anstatt an Tag 144 nach Hause zu fliegen, ganz im Gegenteil: wir haben so viele schöne Orte auf der Erde gesehen, wir haben die große Kugel einmal umrundet und sind zu einem noch stärkeren Team geworden, als wir es eh schon waren! Und wir haben 4,5 Monate nichts Schlimmeres erlebt, als Kakerlaken und eine Erkältung.
Um ein Fazit aus diesem Albtraums zu ziehen: wir hatten Glück im Unglück und auch wenn Bolivien noch auf uns warten muss .. wir haben noch so viel Zeit so viele Plätze dieser Erde zu besuchen und zu entdecken. Das Wichtigste ist, dass wir beide gesund sind und vielleicht passiert ja alles aus einem bestimmten Grund ..
Aber unser Bericht zu Cusco hat neben dieser Schauergeschichte noch mehr zu bieten: Das Inka Reich hat sich zu Hochzeiten über die gesamten Anden von Ecuador bis nach Chile erstreckt. Cusco war zu dieser Zeit der strategisch wichtigste Ort in mitten des Reiches und auch die Hauptstadt. By the way: Inka ist eigentlich nur die Bezeichnung des Königs des Volkes der Quechua. Aufgrund falscher Übermittlungen werden heute aber die gesamte Kultur und das damalige Volk so genannt. Leider sind die Inkas dem spanischen Kolonialismus vollkommen zum Opfer gefallen - wenn nicht durch Gewalt, dann aufgrund von eingeschleppten Krankheiten. Die Kultur wurde so schnell verdrängt, dass nur wenige Zeugnisse der vielen, intelligenten Menschen überliefert wurden. Das sichtbarste Erbe der Inkas sind ihre in die höchsten Ebenen der Anden gebauten Städte, aber dazu später mehr.
Auch, wenn man denken könnte, Cusco wäre aufgrund unserer Erlebnisse zu unserem städtischen Feind geworden; so ist es nicht! Was aber auch daran liegt, dass wir nach Krankenhausaufenthalt Nr. 2 Besuch bekommen haben. Tobi, wir haben Dich auf diesem Blog schon einmal erwähnt und auch, wenn sich unser Treffpunkt von Lima nach Cusco verschoben hat - schön, dass wir dich hier wiedergesehen haben! :) Wir waren gemeinsam mit Tobi in der Berufsschule und er ist jetzt schon einige Zeit in Südamerika unterwegs. Da gab es erst einmal viel zu erzählen!
Und wir haben noch etwas über Peru gelernt: die Menschen feiern gerne, ausgiebig und viel! Nach der Feierkultur rund um die WM in Lima gibt es auch in Cusco keinen Tag, an dem nicht irgendetwas gefeiert wird. Nach unserem Geisterstadt-Ostermontag-Erlebnis in Darwin, Australien haben wir Cusco während Fronleichnam erlebt - auf Spanisch Corpus Christi genannt. Zwei Tage lang wurden Bilder von Heiligen über den Hauptplatz der Stadt getragen und es waren gefühlt alle Andenbewohner Perus anwesend - und hier leben im Umland mal eben zwei Miliionen Menschen! Begleitet wurde das ganze von Feuerwerk .. eigentlich eine super Sache, allerdings nicht jeden Tag um 6:00 Uhr morgens!! Kaum war Corpus Christi nach einer Woche Meerschweinchenessen vorbei, ging das Fiesta del Cusco los. Jeden Tag Paraden voller tanzender Kinder und Kapellen und rund um die Uhr laute Musik. Was genau hier jetzt einen Monat lang gefeiert wird, haben wir nicht ganz verstanden. Im nächsten Monat steht dann Karneval an, noch Fragen? Die Feierlaune und die Lebensfreude der Peruaner verleihen der Stadt aber auf jeden Fall einen sehr besonderen Charme und stecken an!
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Lima, Peru
Welcome to Peru! Ein neuer Kontinent, eine neue Welt…
Nach langen langen Flugstunden, von Auckland über Buenos Aires bis nach Lima, fanden wir uns nachts auf einmal im Getöse der peruanischen Hauptstadt wieder. Eine Reise von insgesamt 20 Stunden lag hinter uns - nicht nur über den gesamten Pazifik, sondern auch noch über den halben südamerikanischen Kontinent. Als ob das nicht schon anstrengend genug war, kam dann auch noch die 17-stündige Zeitverschiebung hinzu.
Angekommen also in Peru. Laut, groß und unbekannt. Von vorne herein hatten wir unsere Reise in drei große Abschnitte geteilt: Zwei Monate Asien, zwei Monate Australien und Neuseeland und zuletzt ein Monat in Südamerika. Bewusst hatten wir uns somit das größte Unbekannte bis zum Schluss aufbewahrt. Und das war auch gut so! In vier Monaten Reise lernt man Einiges dazu und lässt sich von Kulturunterschieden immer weniger beeindrucken. Wie sollte uns Peru also noch schocken können?
Zugegeben, so ganz einfach war es dann doch nicht. Schnell haben wir gemerkt, dass wir mit unseren gereiften Englischkenntnissen aus den letzten Monaten nicht wirklich weit kommen werden - also blieben nur viel Geschick, Körpersprache und Rikes Spanischskills aus der Schulzeit. Das erste Problemchen kam dann schon im Taxi vom Flughafen zur AirBnb-Wohnung: erklärt mal einem peruanischen Taxifahrer nur mit Handzeichen und einfachen Spanischvokabeln, dass man nicht auf Hochzeitsreise ist.. Spät am Abend sind wir dann endlich in der Wohnung angekommen und waren froh, endlich schlafen zu können. Wer’s glaubt... Natürlich konnte wir drei Tage überhaupt nicht schlafen und hatten den schlimmsten Jetlag überhaupt!
Lima ist die viertgrößte Stadt des südamerikanischen Kontinents (nach Rio, Sao Paulo und Buenos Aires) und ist wahrscheinlich der Inbegriff der Unterschiede. Favelas, Drogen und Kriminalität auf der einen Seite und auf der anderen Seite wunderschöne Kathedralen und Einkaufsviertel. Da muss man erst einmal zurecht kommen...
Aber egal ob Spanisch, Englisch oder Hindu: das Leben funktioniert überall auf der Welt gleich. Oftmals reichen bekanntlich schon ein nettes Lächeln und die grundlegenden Höflichkeitsformeln des jeweiligen Landes und der Alltag ist schon viel einfacher. Na klar, Lima ist mit vielen Rauben und Diebstählen (den ganzen anderen Kram mal ausgelassen) nicht ungefährlich. Aber wenn man sich hier an grundlegende Verhaltensregeln hält, muss man schon Pech haben, um in unangenehme Situationen zu geraten. Natürlich sollte man nicht abends in der Dunkelheit offen mit seinem iPhone und der Kreditkarte rumfuchteln, aber ist das nicht selbst bei uns in Düsseldorf mancherorts so?
Und so haben wir uns in unseren drei Tagen in der 11-Million-Einwohner Stadt nicht einmal unsicher gefühlt. Wir haben in Miraflores, dem touristischsten Viertel der Stadt, in einem schönen Zimmer einer AirBnB Wohnung gewohnt. Auch wenn hier die typische Hektik der Stadt nicht auszublenden ist, reiht sich ein schickes Restaurant an den nächsten schicken Einkaufsladen. Dazu befindet sich direkt nebenan das beliebte Künstlerviertel Barranco. Von Favelas und Kriminalität waren wir hier weit entfernt.
Unseren ersten Tag in der fremden Welt haben wir in diesen beiden wohlhabenden Stadtteilen verbracht und waren sofort verzaubert von der Farbpracht und dem Charme des Landes. Die bunten Häuser, enge Straßen, viele imposante Gebäude und die lebendige Kultur der Peruaner sind beeindruckend, besonders nach der eher “normalen” Welt in Neuseeland.
Am zweiten Tag haben wir Limas Altstadt erkundet. Tausende Menschen, tausende Märkte und unzählige prunkvolle Kathedralen und Balkone aus der Kolonialzeit zeichnen die ältesten Straßen der Stadt. Mitte des 15. Jahrhunderts wurden hier die ersten Siedlungen vom spanischen Eroberer Pizarro gegründet. Dieser konnte die Höhenluft der damaligen Hauptstadt Cusco nicht vertragen und entschied sich kurzerhand dazu mit Lima einen strategisch klugen Ort an der Küste zu etablieren. Seit den 1950er Jahren explodiert die Stadt förmlich - heute lebt jeder dritte Peruaner im Wirtschaftszentrum des Landes. Tourismus war hier aber bis vor wenigen Jahren ein Fremdwort: terroristische Organisationen, sowie das eigene Militär und eine große Inflation haben das Land jahrelang kontrolliert. Erst vor ca. 10 Jahren hat es eine (immer noch korrupte) Regierung geschafft, das Land zu einem sichereren und bereisbaren Ort umzustrukturieren. Armut und Kriminalität haben sich seitdem gebessert - Peru ist jedoch außerhalb der belebten Stadtteile nach wie vor ein bitterarmes Entwicklungsland. All diese Informationen haben wir bei einer Free Walking Tour mitgenommen: während einer mehrstündigen Wanderung durch die Stadt werden einem die wichtigsten Plätze und interessantesten Informationen näher gebracht. Am Ende gab es für uns sogar noch einen Pisco Sour - das alkoholische Nationalgetränk der Peruaner.
Bereits bei unserer Ankunft sind uns unfassbar viele Menschen in peruanischen Fußballtrikots aufgefallen. Das hat einen besonderen Grund: seit 36 Jahren ist die kleine Fußballnation zum ersten Mal wieder für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Der gesamte Stolz und die Hoffnung des Volkes konzentrieren sich auf die Nationalmannschaft. Überall Fahnen, riesige Werbetafeln und Trikots. Jeder dritte Einwohner der Stadt (keine Übertreibung) hatte ein Shirt der Rojiblanca an. An unserem letzten Abend in der Stadt fand dann auch noch eines der letzten Testspiele des Teams vor der WM im Nationalstadion in Lima statt. Über 700.000 Peruaner haben sich um ein Ticket für das Spiel gegen Schottland beworben - für zwei deutsche Touristen schien also keine Möglichkeit, dieses Spektakel zu besuchen. Wir brauchen aber nicht lange überlegen, wer von uns beiden der größere Fußballfan ist und als die Möglichkeit bestand an (leider nur) ein Ticket für das Spiel zu kommen, war sofort klar: dieser Abend und dieses Erlebnis seien Tim gegönnt! Schnell noch ein paar Schotten kennengelernt, die extra für dieses eigentlich völlig unwichtige Spiel nach Südamerika gereist waren und schon konnte der Abend losgehen. Gemeinsam mit 400 Schotten ging es im Bus zum Stadion. Es schien, als wäre die gesamte Energie des Landes für den Abend in das Estadio Nacional gezogen, um die Mannschaft in der richtigen Verfassung nach Russland zu schicken. Eine unbeschreibliche Stimmung, die man mit unserer Stadionatmosphäre in Deutschland nie vergleichen könnte! Peru hat den Abend (wie hätte es anders sein sollen/dürfen) mit 2:0 für sich entschieden und das ganze Land war am nächsten Tag im Ausnahmezustand. Übrigens: Während wir uns zuhause mit Özil, Erdogan und einem beschrifteten Trikot beschäftigen, ist der Kapitän der peruanischen Nationalmannschaft, Paolo Guerrero, trotz Kokainskandal gefeierter Nationalheld und kurz nach dem Spiel gegen Schottland doch noch zur WM zugelassen worden .. Mit den Schotten ging es zurück nach Miraflores und zum ersten Mal seit vier Monaten hatten wir uns Abends mal wieder etwas Neues zu erzählen. Es ist nicht so, als wäre uns zu irgendeiner Zeit der Gesprächsstoff ausgegangen, aber wenn man 16 Wochen lang jeden Tag und jeden Schritt des Anderen begleitet, war es ein ganz vergessenes Gefühl, sich am Ende des Tages von unterschiedlichen Erlebnissen erzählen zu können :)
Nach den ersten drei aufregenden und abwechslungsreichen Tagen auf dem unbekannten Kontinent ging es für uns weiter nach ..
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Auckland, Neuseeland
Rucksack auf dem Rücken, Taxi fahren, schleppen, auspacken. Auf einmal kommt das Backpacken zurück in unser Reiseleben. Nach 29 wunderschönen Tagen Campinglifestyle standen wir wieder da: auf dem Bürgersteig mit allen sieben Sachen auf dem Rücken, wartend auf das Taxi, das uns zur Unterkunft bringen sollte. Auf einmal war alles wieder wie gewohnt…
Mit dem Taxi ging es zu unserer gebuchten Unterkunft. Wir hatten uns schon vor einer Weile um eine gute AirBnb Wohnung in Auckland gekümmert, denn das Abgabedatum des Campers und der nächste Flug standen schon seit Reisebeginn fest. Aus Kostengründen haben wir uns in Australien und Neuseeland „nur" für ein Privatzimmer entschieden. Das heißt, dass man in einem privaten Bereich einer bewohnten Wohnung schläft und sich meistens Küche, Badezimmer und sonstige Räumlichkeiten teilt. Bisher war es trotzdem immer cool, gerade weil sich unsere Gastgeber meistens in ihre eigenen Zimmer zurückgezogen hatten oder kaum zuhause waren. Unsere Gastgeberin in Auckland wollte diese angenehme Eigenschaft wohl noch toppen und ist brav in den Heimaturlaub nach China geflogen. Ein echter Luxus, denn die Wohnung war top ausgestattet und mitten im Herzen der Stadt gelegen. Neben Küche, Bad und Schlafzimmer nur für uns, gab es sogar einen Fußmassage-Automat!! Super geil. Abends auf der Couch die Füße in das kleine Gerät stecken und dabei wärmen und massieren lassen. Backpacken auf höchstem Niveau.
Trotz der klasse Wohnung war es zunächst ein komisches Gefühl wieder „sesshaft“ zu sein und so viel Platz zu haben. Fast ein kompletter Monat auf nicht mal acht Quadratmetern im Camper Bruno lag hinter uns und jetzt fing das normale Reisen wieder an.
Wir waren nun in der Hauptstadt! Auckland! Millionenstadt! Da muss doch was los sein... naja, geht so. Zwar lebt statistisch gesehen jeder dritte Kiwi in der größten Stadt des Landes, dennoch kam trotz 1,5 Million Einwohnern erstaunlicherweise keine richtige Metropolen-Atmosphäre auf. Für uns aber kein großes Problem. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt schon viele große Städte erlebt und Auckland war eben eher „Neuseeland" als eine Metropole. Die Stadt lebt, wie auch der Rest des Landes, mehr von ihrer Natur als von pulsierenden Straßen oder der typischen Großstadthektik. Durchzogen von vielen kleinen Vulkanen und durch die Lage direkt am Wasser hat sie aber schon ihren Charme.
Wir haben den ersten Nachmittag auf der Top-Attraktion der Stadt, dem Fernsehturm, verbracht. Von hier konnte man das gesamte Stadtbild gut beobachten. In den nächsten Tagen sind wir viel gelaufen, sind auf den Mt. Eden, den größten der städtischen Vulkane gewandert und mit der Fähre durch den Hafen gefahren. Das Gefühl etwas zu verpassen, wenn wir hier nicht die typischen Städtetrip-Touris spielen, hatten wir nicht und so konnten wir unsere Zeit in Neuseeland in Ruhe ausklingen lassen und uns auf den nächsten Abschnitt unserer Reise vorbereiten.
Aber ein Highlight durfte natürlich nicht fehlen: Für den letzten Abend haben wir uns Tickets für ein Spiel der Auckland Warriors, einer der großen Rugby Mannschaften Neuseelands, gekauft. Aus unserer Sicht erlebt man Länder und Kulturen am Besten, wenn man “richtig” dabei ist. Und wo ist man mehr mittendrin als zwischen 20.000 grölenden Rugbyfans? Ein cooler Ausklang unserer fünf Wochen in diesem vielseitigen Land.
Danke Neuseeland für die schöne Zeit! Ob wir irgendwann noch einmal wiederkommen, wissen wir noch nicht. Wir haben unglaublich viel von diesem schönen, unberührten Land am anderen Ende der Welt gesehen und haben 20 besuchte Orte, 473892 Erinnerungen und Fotos und zwei Paar dreckige Wanderschuhe mehr im Gepäck. Aber unsere Reise ist noch nicht zu Ende!
Auf geht es zum nächsten, von uns bisher unentdeckten Kontinent, der mit Sicherheit wieder viele Überraschungen und schöne Ecken für uns bereit hält! Aber vorher heißt es erst einmal 17 Stunden im Flieger sitzen und den Pazifik überqueren .. Na, wer errät, wo es für uns als nächstes hingeht? :)
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Bye Bye, Bruno
Der Tag musste kommen. Vor wenigen Wochen lag er noch in weiter Ferne - doch Zeit verfliegt bekanntlich am schnellsten, wenn man sie genießt.
In Auckland mussten wir unseren geliebten Camper Bruno nach 29 Tagen Camping-Abenteuer wieder abgeben. Knappe 5.000 (genau 4.972,7) Kilometer begleitete er uns durch Sonne, Wind und Regen an Gletschern, Regenwäldern, Stränden und Vulkanen vorbei und war dabei stets unser Kleiderschrank, unsere Küche, unser Transportmittel, unser Wohnzimmer, unser gemütliches Bett - alles in allem unser Zuhause auf vier Rädern. Auch wenn wir uns damals im Reisebüro hauptsächlich wegen des unschlagbaren Preises für das Modell Kuga vom Anbieter Travellers Autobarn entschieden haben, hätte es für uns keinen besseren Reisebegleiter geben können.
Bruno hatte auf weniger als acht Quadratmetern mehr zu bieten, als das ein oder andere Hotelzimmer. Der modernen Einrichtung inklusive Living Equipment, Mikrowelle, Gasherd und Kühlschrank fehlten nur noch ein kleiner Heizlüfter für die kalten Herbstnächte und ein Toaster und der Luxus war komplett. Seit Tag 1 hatte alles seinen Platz und das Gefühl, immer alles, was wir besitzen bei uns zu haben und damit völlig frei durch die Landschaften Neuseelands zu ziehen, ließ eine schwer zu beschreibenden Eigenromantik entstehen.
Wir haben die vier Wochen mehr als genossen! Grund dafür war aber auch die Camping-Infrastruktur in Neuseeland. Dass die hiesigen Campingplätze „Holiday Parks“ heißen, trifft es ziemlich gut. Jeder von uns angefahrene Stellplatz für die Nacht war ausgestattet mit sauberen Duschhäusern, einer großen Küche, großen Stellflächen und wie bereits beschrieben gab es teilweise sogar einen Spa-Bereich!
Natürlich mag der ein oder andere jetzt sagen, dass man erst von Camping sprechen kann, wenn man fünf Tage hintereinander nicht duscht und jeden Abend unter einem anderen Baum am Straßenrand stehen bleibt. Natürlich mag das „Wildcampen“ eine schöne Sache sein .. wir haben uns aber dafür entschieden und mit einem Stromanschluss für die Nacht und einer Dusche am Morgen ein bisschen „Camping-Luxus“ zu gönnen - und diese Entscheidung haben wir auch nicht bereut. Da wir den Herbst vor allem Nachts deutlich gespürt haben, waren wir froh unseren Heizlüfter mit ein wenig Strom versorgen zu können und Abends kochen und anschließend warm essen zu können.
Mit einem festen Zuhause unter dem Hintern kommt natürlich auch ein gewisser Alltag und der sah meistens so aus: Der Wecker klingelte um acht Uhr morgens. Denn Rike und Tim mussten/wollten beide duschen und frühstücken, bevor um 10:00 Uhr der Check Out der meisten Campingplätze läutete (warum man mitten in der Nacht den Campingplatz verlassen muss, muss uns nochmal jemand erklären - wollen die noch neuen Rasen sähen, bevor der nächste Wagen auf dem Fleck parkt?!). Zuerst war Rike an der Reihe, denn in ihrer Duschzeit hatte Tim genug Zeit um das Schlafzimmer ab- und das Wohnzimmer aufzubauen. Unser Bett bestand nämlich aus den beiden Sitzbänken, die ca. von der Mitte des Wagens bis zur Heckklappe an beiden Seiten fest montiert waren. Im „Nachtmodus“ wurde die Tischplatte in die Mitte zwischen die beiden Bänke eingehängt. Die Rücken- und Sitzpolster der Sitzbänke dienten anschließend als bequeme Matratze - so wechselte problemlos und innerhalb weniger Minuten unser Essbereich zum Schlafzimmer und umgekehrt. Anschließend nur noch Bettlaken, Kopfkissen und Schlafsäcke drapieren und et voilà! Doppelbett iz da. Und es war verdammt gemütlich!
Während Rike also morgens als Erste duschte, funktionierte Tim das Bett zum Essbereich um. Eine Taktik, die seit Tag Eins wunderbar funktionierte - denn sobald Rike zurück kam, war Bruno bereit für das Frühstück. Ach ja, Frühstück: Rike macht bekanntlich das weltbeste Rührei (da hat sich Tim genau die Richtige ausgesucht). Wenn auch Tim mit seiner Morgenroutine fertig war und zum Camper zurückkehrte, stand das 5 Sterne Frühstück à la Rike schon auf dem Tisch. Ein perfekter Start in den Tag! Danach nur noch fix spülen, alle Lebensmittel wieder verstauen, Stromkabel einpacken und die Fahrt konnte losgehen!
Durchschnittlich waren wir täglich zwei Stunden auf der Straße. Fahrtagen mit 6 Stunden hinterm Steuer standen hier aber auch Tagen gegenüber, an denen unser Bruno sich einmal ausruhen durfte. Meistens kamen wir gegen 18:00 Uhr am auserwählten Campingplatz für die Nacht an. Danach so langsam das Abendessen vorbereiten, Essen und den Abend mit einer Dokumentation ausklingen lassen. So sahen unsere typischen Campingtage aus!
Apropos Essen: ob ihrs glaubt oder nicht - wir können jetzt kochen! HA! Die Gabe wurde zwar auch ein wenig aus der Not heraus geboren, weil wir dann doch keine vier Wochen von Weißbrot, Nudeln und Ketchup leben wollten, aber von Tag zu Tag hat uns das Kochen mehr Spaß gemacht. Also war von Pfannkuchen über Nudelpfanne und Wraps bis zu Reis und Fleischgerichten alles dabei. Eingekauft für unsere Festmahlzeiten haben wir meistens bei Pak’N’Save, einem neuseeländischen Discounter, der von innen eher wie ein Baumarkt aussieht, aber alles zu bieten hatte, was unser Die-deutsche-Botzeit-vermissendes-Backpacker-Herz begehrte. Ein weiterer Vorteil unseres Stamm-Einkaufsladens: Tankgutscheine! Denn die einzige Sache, die das Camping-Herz dann doch fast täglich bluten ließ, war das Tanken. Kleiner Bruno, großer Durst, großer Tank .. durchschnittlich 15 Liter auf 100 km haben wir dann doch ziemlich zu spüren bekommen.
Doch das Ganze haben wir gerne in Kauf genommen. Mithilfe Brunos konnten wir 20 Ziele in 29 Tagen besuchen, sind vom Süden bis in den Norden gefahren und haben all unsere Highlights sehen können. Und wir haben uns wirklich gefragt, wie man dieses vielfältige Land sonst bereisen sollte. Natürlich besteht auch die Möglichkeit von den „Städten“ aus in einen (chinesischen) Reisebus einzusteigen und die Highlights mehr oder weniger abzuklappern, aber vor allem die spontanen Stopps und Seitenstraßen der Kilometerlangen Highways sind es, die Neuseeland für uns zum Roadtrip-Land Nummer 1 machen! Wie oft haben wir angehalten für ein Foto, für einen unbezahlbaren Ausblick oder einfach nur für fünf Minuten an der frischen Luft? Wie froh waren wir unseren Plan jeden Moment ändern zu können und rechts abzubiegen, wenn uns die linke Abzweigung nicht gefallen hat?
Aber es gibt neben der Freiheit, der wunderbaren Natur und der vielen frischen Luft noch etwas, das diesen Roadtrip für uns so besonders gemacht hat: vier Wochen zu Zweit auf engstem Raum. Es gibt wahrscheinlich keine härtere Probe für ein Paar und die tägliche Dusche hat wahrscheinlich auch ihren positiven Einfluss genommen, aber wir sind besser miteinander ausgekommen als je zuvor. Vielleicht sind wir nach den letzten vier Monaten auch schon zu einer einzigen Person geworden, aber wir haben die Zeit ohne all die unnötige Ablenkung und jeglichen Luxus so sehr genossen. Unsere erste gemeinsame Wohnung muss also nicht besonders groß sein ;)
Am Ende der Reise, angekommen in Auckland, ging die Rückgabe kurz und schmerzlos über die Bühne. Auf Wiedersehen, lieber Bruno! Viel Spaß mit den nächsten Backpackern (so viel Spaß wirst Du nie wieder haben!) und stets gute Fahrt! KYY457, wir werden Dich und dieses Abenteuer nie vergessen. Mit Dir haben wir eine eigene kleine Reise auf unserer großen Weltreise erleben können, dafür sind wir Dir sehr sehr dankbar. Und Du hast uns auf den Geschmack gebracht: Camping mit einem Campervan ist einfach cool. Auch wenn wir Dich wahrscheinlich nie wieder sehen werden, dann bestimmt eines Deiner weltweit verstreuten Geschwister. Vielleicht ja sogar schon im nächsten Jahr in Island! ;)
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Bay of Islands, Neuseeland
Unsere letzten Campingtage haben wir nördlich von Auckland in der Gegend Bay of Islands verbracht.
Eigentlich sollten es nur zwei Tage werden, um unsere Liste der gesehenen Tiere zu erweitern. Also ging es für uns nach Paihia, von wo aus am ersten Morgen unsere Bootstour entlang der kleinen Inseln vor der Küste beginnen sollte, die auch Entdecker James Cook bei seiner Entdeckung Neuseelands zuerst zu Gesicht bekam. Während unserer drei Stunden auf dem Wasser haben wir unsere letzten Wunschkandidaten unter den Meeresbewohnern beobachten können: Delfine! Während der große Pottwal in Kaikoura nur kurz zum Hallo Sagen aufgetaucht ist, haben uns einige der gelenkigen Tiere wirklich lange auf unserer Tour begleitet und sogar ihre Freunde gerufen, sodass wir eine wirklich große Gruppe beobachten konnten. Mal wieder absolut faszinierend :)
Nach der Tour haben wir noch einen Zwischenstopp in Russell eingelegt. Dieser Ort ist einer der geschichtsträchtigsten in Neuseeland, da hier ganz zu Beginn die erste Hauptstadt und vor allem das wichtigste Handelszentrum beheimatetet waren. Heute ist der Ort aber in erster Linie verschlafen und in unseren Augen etwas zu ruhig. Dennoch haben wir hier, ganz typisch, eine Pause für Fish und Chips eingelegt.
Zum Ende unserer Zeit mit unserem Bruno haben wir in Sachen Camping auch noch einmal richtig Glück gehabt. Eigentlich können wir uns über keinen Campingplatz beschweren, schließlich hatten wir fast überall WLAN, ordentliche Duschen, eine Küche etc. Aber der Campingplatz in Paihia hat es uns besonders angetan. Jeden Morgen konnten wir draußen in der Sonne frühstücken und hatten einen ganz privaten Platz, direkt am Wasser. Dieser schöne Ort war es auch, der uns dazu veranlasst hat unsere Zeit in Paihia zu verlängern, bevor es für uns weiter nach Auckland gehen sollte.
Aber die Gegend rund um Bay of Islands hat wie gesagt nicht nur schöne Landschaften und coole Meeresbewohner zu bieten, sondern war ebenso Schauplatz der wichtigsten Momente in der neuseeländischen Geschichte. Veranschaulicht wird das Ganze ein paar Kilometer nördlich von Paihia in den Waitangi Treaty Grounds. Versprochen wurden uns hier die Geschichte Neuseelands ab Stunde Null, die Besiedlung der Inseln durch die Maoris und das spätere Eintreffen der Briten. Einen letzten Versuch, mehr über die Geschichte zu erfahren, war uns dieser historische Ort wert - und wir wurden endlich belohnt! Alle guten Dinge sind eben drei ..
Begonnen mit einem Museum, in dem die ersten Siedler Neuseelands, die Maoris kommend von den polynesischen Inseln, vorgestellt werden, wird auch der erste Kontakt mit den Briten geschildert, als diese 1769 mit James Cook als Kapitän die Nordinsel erreichten. Allerdings waren die Briten nicht die ersten Europäer, die die ferne Landmasse sichteten. Der Holländer Abel Tasman, der Namensgeber von Nieuw Zeeland, hat aber nie neuseeländischen Boden betreten.
Wir haben in diesem Museum endlich einen Zusammenhang zwischen all den Bruchstücke der Neuseeländischen Geschichte verstanden. Während wir in Australien immer wieder geschockt waren, wie die englischen Kolonialherren die Aborigines ausgerottet, beraubt und unterdrückt haben, schien die Kolonialisierung Neuseelands zur etwa gleichen Zeit völlig anders abgelaufen zu sein.
Aber von Beginn an: die Maoris sind vor ca. 800 Jahren auf der Suche nach neuem Land per Boot nach Neuseeland gekommen. Die Sage beschreibt einen Maori Chief, der damals den Zugvögeln auf der Suche nach unentdecktem Land folgte. Schnell besiedelten die Vorfahren der heutigen Maoris die Inseln und lebten im Einklang mit der Natur. Und das völlig ungestört für ca. 600 Jahre. Zur Zeit des British Empire segelte James Cook mit seiner Besatzung durch die Weltmeere. Kaum, dass Australien „entdeckt“ und zur englischen Kolonie erklärt war, ging seine Reise weiter, um Abel Tasmans Entdeckung zu bestätigen. Und genau an dieser Stelle wird es interessant: Währung unserer Führung über die Treaty Grounds stellte eine Australierin die entscheidende Frage. Warum sind die Aborigines in Australien während der Kolonialisierung fast vollständig ausgerottet worden, während die Maoris in Neuseeland die Entdecker scheinbar friedlich empfingen und im Einklang mit ihnen lebten? Die Antwort schien simpel, wenn auch sie das Verbrechen der Entdecker Australiens nicht rechtfertigt. Während man zur Zeit der Kolonialisierung in Australien Menschen vorfand, die als Nomaden einen Kontinent bewohnten, der Leben größtenteils fast unmöglich macht, waren die Maoris mit ihrer Umwelt gesegneter. Neuseeland bot seit Beginn der Besiedlung unglaublich reiches Land und ein unabhängiges Ökosystem auf kleinem Raum, sodass die Maoris in ihren Stämmen schnell sesshaft wurden. Dies begründete eine andere, schnellere Entwicklung ihrer Kultur. Hinzu kommt, dass die Aborigines durch ihre Umweltbedingungen ihr Leben hauptsächlich dem Überlebensinstinkt widmeten, während die Maoris schon seit mehreren hundert Jahren Seefahrer waren und mehr kannten, als nur das Fleckchen Erde der polynesischen Inseln, von denen sei ursprünglich kamen. Die ersten Briten die in Neuseeland eintrafen wurden von den Maoris größtenteils mit Interesse begrüßt und man begriff schnell, dass man vom British Empire gegenüber anderen Kolonialmächten Schutz in Anspruch nehmen konnte und war somit bereit, das Land zu teilen. Vielleicht hat an dieser Stelle aber auch das Bewusstsein über die eigene Besiedlung des Landes vor einigen hundert Jahren die Offenheit gegenüber Neuankömmlingen begründet ..
Natürlich klingt all das noch etwas zu reibungslos und es wäre naiv zu denken, der Zusammenprall zweier völlig unterschiedlicher Kulturen sei von Beginn an und bis in alle Tage problemlos abgelaufen. Natürlich waren nicht alle Maori Chiefs damit einverstanden ihr Land bedingungslos an die englische Krone abzugeben. Ein aus England gesandter Botschafter war es, der die meisten der Maori Chiefs versammelte, um einen Vertrag auszuhandeln und signieren zu lassen, der das spätere Gründungsdokument der englischen Kolonie darstellen sollte. Der Vertrag bestand allerdings aus zwei Fassungen - einer auf Maori Sprache und einer auf Englisch - die sich aufgrund der Sprachbarriere in machen Punkten unterschieden. Das besagte Dokument hat noch bis vor wenigen Jahrzehnten zu großen Debatten geführt, da die Briten diesen Vertrag mit dem Vorsatz der Kolonialisierung Neuseelands aufgesetzt hatten, während die Maoris in ihrer Version das Recht und die Souveränität über ihr Land unterschrieben. Auch wenn diese Gründungsdokument eigentlich eine Einigung der Interessen darstellen sollte, so sorgten Diskrepanzen in den Übersetzungen dafür, dass die Briten in ihrem Business-as-usual aus Neuseeland innerhalb kürzester Zeit eine, dem Britischen Königreich unterstehende, Kolonie machten. Die Interessen der Maoris wurden dabei schnell vergessen, sodass es zu Unruhen im Land und schließlich zu einer Königsbewegung der Maoris kam.
Also haben die Maoris, wie auch die Aborigines im Laufe der Zeit immer mehr Land verloren und wurden zeitweise an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Eine offizielle Entschuldung des britischen Königshauses vor einigen Jahren galt als Versuch der Wiedergutmachung in diesem Konflikt.
Heutzutage hat sich die Situation größtenteils entspannt. Die Maoris stellen über 14% der Bevölkerung dar und sind gefühlt und praktisch gleichberechtigte Mitbürger, anders als die Aborigines in Australien. Die Maori Sprache gilt nach Englisch als zweite Amtssprache und die ursprünglichen Orts- und Straßennamen sind erhalten geblieben. Am häufigsten aber begegnet einem die Begrüßung „Kia Ora“, was so viel heißt wie “Hallo”.
So unterschiedlich können sich Kulturen entwickeln und genauso unterschiedlich wurde mit dem Reichtum Jahrhunderte bzw. Jahrtausende alter Kulturen umgegangen. Sehr erstaunlich, wie die gleichen Kolonialherren das Potential der Aborigenes vor der Verdrängung und Unterdrückung nicht einmal in Frage gestellt haben, während man in Neuseeland das Wissen über Natur und die Umgebung schnell schätzen lernte und von ihr profitierte.
Wir sind sehr froh zum Ende unsere Zeit in Neuseeland endlich das Geheimnis um die Maoris gelüftet zu haben und haben uns nach drei entspannten Tagen auf den Weg nach Auckland gemacht, um dort noch die letzten Tage unserer Zeit am anderen Ende der Welt zu genießen.
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Coromandel Peninsula, Neuseeland
Die Nordküste Neuseelands ist in Sicht und somit bleiben uns nur noch wenige Tage mit unserem Bruno. Aber auch für diese Tage haben wir uns noch ein paar schöne Orte rausgesucht.
Unser nächster Stopp war die Coromandel Halbinsel im Nordosten. Die Landschaft, durch die wir hier gefahren sind, erinnerte uns eher an die Südinsel: kurvige, enge Straßen durch dichte Waldlandschaften und der immer wieder durchschimmernde Ausblick auf das Meer. Im neuseeländischen Sommer ist die Halbinsel voll von Campern, die die Strände besuchen, surfen und Sonne tanken. Zu unserer Reisezeit, im neuseeländischen Herbst, begegnet man hier viel Ruhe. Unser Ziel war der Hot Water Beach mit der angrenzenden Cathedral Cove. Nach dem Frühstück sind wir eine Stunde gewandert, um zum ersten mal seit 1,5 Monaten wieder Sand unter den Füßen zu spüren. Die Cathedral Cove liegt an einem abgelegenen Strand und macht durch ihr ausgespültes Gestein dein Blick frei auf eine weitere verrückte Gesteinsformation. Ähnlich wie bei den Zwölf Aposteln in Australien, steht hier ein riesiger Felsen isoliert einige Meter vom Strand entfernt und erzählt die Geschichte der unendlich vielen Wellen, die über Millionen Jahre hier angekommen sind.
Wir haben noch ein wenig die Freiheit am Meer genossen und sind anschließend über die kurvigen Straßen zurück aufs Festland gefahren.
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Hobbiton, Auenland
Wer kennt sie nicht? Die großartige Herr der Ringe-Trilogie (und die ebenfalls guten Hobbit-Filme). Wenn nicht selbst gesehen, dann haben die Meisten schon mal die Bücher gelesen oder zumindest den legendären Ausruf „Mein Schatz“ gehört. Weil Tim ein großer Fan der Filme ist, musste Rike sie vor der Reise natürlich auch noch zu sehen bekommen. Die Filme zeigen einzigartige Landschaften und wurden erstaunlicherweise allesamt in Neuseeland gedreht. Auf der Nordinsel befindet sich mit Hobbiton das noch vollständig und original erhaltene Filmset des Dorfes der Hobbits. Ein Bier im Green Dragon trinken, Bilbos Haus entdecken oder die wundervolle Aussicht auf das gesamte Örtchen genießen: Mit dem Besuch dieses Drehortes ging für uns beide ein kleiner Traum in Erfüllung!
Angekommen in „The Shire‘s Rest“, dem Ausgangspunkt Hobbitons. Die Umgebung besteht aus saftig grünem und hügeligem Weideland. Bereits hier spürt man die verwunschene und zauberhafte Landschaft des Auenlandes. Irgendwo hinter einem der Hügel musste der Ort liegen... Wie für uns bestellt, begrüßte uns passend dazu die strahlende Sonne. Nach dem Check-In und kurzer Wartezeit, wurden wir mit einem stilechten Bus wenige Minuten zum Filmset gefahren. Auf dem Weg dorthin wurde uns ein kurzer Film zur Entstehung und Geschichte des Ortes gezeigt - eine perfekte Einstimmung für die kommenden Stunden.
Einige Meter später waren wir da. Augenblicklich befanden wir uns in einer anderen Welt, abgeschirmt von den Hügeln und weiten Wiesen des Umlandes. Bald tauchten die ersten „Hobbit-Holes“ auf und der Anblick auf die gesamte Landschaft eröffnete sich uns. Schnell kamen Erinnerungen an bestimmte Filmszenen auf und durch die vertrauten Anblicke fühlten wir uns, als wären wir schon einmal an diesem Ort gewesen. Denn im Gegensatz zu so vielen anderen, aufwändig und kostspielig aufgebauten Filmsets, ist Hobbiton nach den Dreharbeiten als eigenes Dorf stehen geblieben. Es sieht somit exakt so aus, wie in den Filmen und es fühlt sich auch genau so an - friedlich und märchenhaft.
Nach dem ersten Staunen ging es für uns während einer zweistündigen Führung über die vielen Trampelpfade und Hügel. Man kann das Set nur mit geführten Touren besichtigen und das ist auch gut so. Unser Guide erzählte uns viele interessante Anekdoten zu den Dreharbeiten und dem gesamten Dorf.
Hier mal ein kleiner Ausschnitt aus den Geschichten rund um das Dorf der Auenlandbewohner: Wie schon beschrieben, ist das Filmset originalgetreu erhalten geblieben und hat nicht unter der üblichen Kurzlebigkeit der Filmindustrie gelitten. Filmregisseur Peter Jackson und vor allem die Besitzerfamilie des Fleckchens Erde haben wohl schnell den touristischen Wert der Umgebung erkannt. Für das Hobbit-Dorf wurden damals die privaten Schafweiden der Alexander Familie auserkoren. Was für ein riesiges finanzielles Glück - während die meisten Bauern des Landes um jeden Dollar kämpfen müssen, verdienen sich die Alexanders goldene Füße. Täglich werden knapp 30 geführte Touren angeboten mit jeweils ca. 40 Plätzen. Ein Ticket kostet schlappe 84$ (NZ-Dollar). Genau, ihr habt richtig kopfgerechnet: das macht einen reinen Tagesumsatz von 100.800$. Na klar, Betriebskosten und jegliche Abgaben müssen noch abgezogen werden. Trotzdem eine Stange Geld und ein netter „Nebenverdienst“ für die Alexander-Farm!
Und zu all dem Ruhm gehörte auch eine riesige Portion Glück: Als Filmregisseur Peter Jackson und seine Filmcrew damals auf Erkundungstouren durch die Landschaften seines Heimatlandes waren, auf der Suche nach dem perfekten Drehort für Hobbiton, erspähte er aus dem Helikopter eine große Weide. Beim Anblick eines bestimmten Baumes, der während Bilbos 100. Geburtstag zu DEM Baum Hobbitons wurde, stand für ihn fest: hier ist das perfekte Zuhause der Hobbits. Aber verrückterweise wäre die Auszeichnung des wertvollsten Baumes Neuseelands hier fast nicht vergeben worden: nur kurze Zeit zuvor wollte die Alexander Familie den mächtigen Baum auf der Suche nach neuem Brennholz fällen. Heutiger Ruhm und Reichtum wären somit nie Zustande gekommen und Jackson hätte seinen Traum-Baum wohlmöglich nie gefunden.
Am Ende dauerte es über zwei Jahre, bis das Filmset stand. Am aufwändigsten war natürlich der Bau der über 40 Hobbithäuser - doch auch die Detailverliebtheit Jacksons ließ die Aufbauarbeiten in die Länge ziehen. Nur zwei Beispiele: Zwischen den Dreharbeiten der Herr der Ringe-Filme und der Hobbittriologie vergingen einige Jahre. Jedoch spielt die Geschichte der Hobbits vor der Herr der Ringe-Saga. Somit musste der Baum auf Bilbos Haus für die zweiten Dreharbeiten natürlich jünger aussehen. Daher musste ein Baum mit 200.000 künstlichen Blättern angefertigt werden, der den ursprünglichen Baum ersetzen konnte. Als Jackson einige Tage vor Drehbeginn den neuen Baum begutachtete, störte er sich so sehr am Grünton der Blätter, dass er einen (gezwungenermaßen) fleißigen Helfer alle 200.000 Blätter neu anmalen ließ. Noch so ein Ding: Jackson gefielen die hiesigen Schafe der Alexander Farm nicht - insgesamt 13.000 Tiere. Ihre Schnauzen waren ihm zu schön und zu „rein“ für Mittelerde. Somit mussten kurzerhand alle Schafe ausquartiert werden. Für die Dreharbeiten mussten dann perfekte, weniger schöne Schafe aus dem fernen England eingeflogenen werden. Ganz schon viel Tamtam dafür, dass hier für die Herr der Ringe-Triologie nur 12 Tage gedreht wurde!
Zusätzlich wurden uns noch viele der ausgefuchsten Filmtricks erklärt. Nahezu jedes der 40 Häuschen besitzt eine unterschiedlich große Eingangstür. Na klar, insgesamt sind alle Türen für menschliche Verhältnisse klein. Da die Figuren im Film aber allesamt unterschiedlich groß dargestellt werden sollten, musste die Türen der Häuser entsprechend angepasst werden. Beispielsweise wurden die Szenen mit Gandalf vor besonders kleinen Türen gedreht, während die Hobbits vor den größeren Hauseingängen platziert wurden. Durch diese perspektivischen Tricks konnte das Haus-Hobbit-Verhältnis immer gleich dargestellt werden. Da leider auch die Ausrichtung des Dorfes zur Sonne nicht in Jacksons Konzept passte, wurden einige Szenen im Film rückwärts gedreht, um die Sonne nicht auf-, sondern untergehen zu lassen.
Natürlich ist bei weitem nicht alles „Fake“ - ganz im Gegenteil: das Wichtigste, nämlich die Atmosphäre des Dorfes, war real und exakt so, wie man es sich vorher vorgestellt hat. Das kleine Fleckchen Frieden ist wirklich bezaubernd und zieht jeden, ob Filmkenner oder nicht, in seinen Bann. Man fühlt sich wirklich wie in einer fernen Welt oder wie, naja, wie in einem Filmset. Damit all das auch so bleibt, kümmern sich täglich viele Gärtner darum, dass jeder Kohlkopf und jeder Grashalm in seiner guten Verfassung bleiben. Wer also Lust bekommen hat, den Spuren der Hobbits zu folgen, der wird die gleiche Atmosphäre zu spüren bekommen, wie wir.
Nach der zweistündigen Wanderung durch das Dorf blieb uns noch etwas Zeit um das legendäre "Green Dragon” zu besuchen. Die Kult-Gaststätte aus den Filmen wurde zu touristischen Zwecken zu einem waschechten Pub umgebaut. Für jeden Besucher gibt es hier sogar noch ein Freigetränk - unter anderem ein besonderes Bier, das weltweit nur in dieser Kneipe ausgeschenkt wird.
Leider haben wir Frodo und Bilbo diesmal nicht persönlich kennenlernen dürfen. Dafür aber ihr Zuhause, ihre Häuser und sogar ihr eigens gebrautes Bier. Ein absolut lohnenswerter Reise in eine kleine Parallelwelt!
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Hamilton, Neuseeland
Nach wie vor auf den Spuren der Maori Kultur unterwegs, haben wir in Hamilton einen Zwischenstopp eingelegt. Hier wollten wir uns ein Museum anschauen, welches in Sachen Maori Geschichte sehr vielversprechend klang. Leider war es alles andere als das. Wieder einmal eine Ausstellung über Neuseeland im ersten Weltkrieg und neben verschiedenen Ausstellungsräumen mit abstrakter Kunst, ein weiterer Raum, der die Geschichte Indiens und Neuseelands erzählt. HÄ?! Inzwischen ein wenig genervt, wollten wir Hamilton nach einer Stunde im Museum und einen kurzen Einkauf schon wieder verlassen. Cambridge sollte unser Ziel für den Abend heißen, aber wir sind dann doch nicht auf direktem Weg weitergefahren. Als wir das Eingangsschild der Hamilton Gardens gesehen haben, wollten wir noch ein wenig die Sonne genießen. Wir waren in den letzten vier Monaten jeden Tag draußen und die frische Luft wollten wir uns auch heute nicht entgehen lassen. Und wir sind im Paradies gelandet! Genau zur Golden Hour, kurz bevor die Sonne untergeht, sind wir durch die wunderschönen Gärten gelaufen. Die verschiedenen Bereiche der Hamilton Gardens haben jeder sein eigenes Thema. Während der japanische Garten mit typischen Pflanzen, Wasser und einer kleinen Brücke geschmückt ist, sieht der indische Garten aus wie ein Wassertempel. Im englischen Garten läuft man unter Blumenranken her, während man im Garten im Maori Stil ein typisches Haus mit Holzverzierungen findet. Manchmal sind die zufälligen Begegnungen wirklich die Schönsten! So enttäuscht wir erst von Hamilton bzw. unserem Zwischenstopp waren, so sehr wurden wir mit einem unglaublich schönen Nachmittag mit anschließendem Sonnenuntergang verwöhnt. Dank des schönen Lichtes konnten wir die Stimmung auch ein wenig auf den Bildern einfangen. Uff, beim durchlesen des Textes ist uns gerade aufgefallen, dass wir uns anhören, als wären wir um 50 Jahre gealtert .. aber wir können euch beruhigen, wir sind immernoch 21! Auf der Reise haben wir aber zum ersten mal die Zeit für stundenlanges Streunern in öffentlichen Parks und der Natur generell. Und uns ist aufgefallen, dass das ziemlich schön sein kann! Zuhause putzt man in den fünf freien Minuten der Woche eher den Badezimmerfußboden oder ärgert sich über rote Ampeln, anstatt einfach mal die Beine in die Hand zu nehmen und vor die Tür zu gehen. Wir hoffen, dass wir den Wir-brauchen-jeden-Tag-frische-Luft-Drang neben unseren 45kg Gepäck auch noch mit nach Hause nehmen können :)
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Waitomo Caves, Neuseeland
Als Must-See auf der Nordinsel standen für uns natürlich auch die Waitomo Caves auf dem Programm. Diese Höhlen sind bekannt für ihre „Glühwürmchen“, die in den dunkleren Höhlen zu tausenden vor sich hin leuchten.
Im strömenden Regen sind wir in der Gegend angekommen und haben uns wie so oft in einem i-Site über die Möglichkeiten informiert, die Umgebung zu erkunden. i-Site ist eine staatliche Touristeninformation in Neuseeland, bei der man nicht in sauteure Unternehmungen hineingequatscht wird, sondern sich völlig neutral über seine Möglichkeiten informieren kann.
Da die Waitomo Cave nur mit geführten Touren zu erkunden sind, sollte der Spaß aber ziemlich teuer werden. In den meisten solcher Momente ist die Entscheidung schnell getroffen - wir sind an vielen der bereisten Orte wahrscheinlich nur einmal in unserem Leben, also geben wir das ersparte Geld auch aus. Da wir in Vietnam aber bereits zwei wahnsinnig faszinierende Höhlen gesehen hatten, waren wir uns hier für kurze Zeit nicht sicher. Am Ende entscheidet bei uns (ja, inzwischen sogar bei Rike) aber meistens das Bauchgefühl. Wir haben die Tickets gekauft und es keine Sekunde bereut!
Die erste Höhle war die bekannteste des Areals: die Glowworm Cave. Da das für die Maoris heilige und mit Sagen belegte Höhlengebiet auch heute noch in der Hand der Jahrhunderte alten Kultur ist, wurde die Tour von einem Maori begleitet. Zunächst ging es zu Fuß durch den ersten Teil der Tropfsteinhöhle. Bereits zu Beginn sah man hier in jeder dunklen Ecke die kleinen türkisfarbenen Lichter. Den zweiten Teil der Höhle erkundet man auf einem kleinen Boot. Man fährt auf durch die stockdunkle und stille Höhle, umgeben von tausenden der kleinen leuchtenden Punkte, die an der Höhlendecke das Bild eines wunderschönen Sternenhimmels erschaffen - absolut magisch!
Am nächsten Morgen haben wir dann noch eine weitere Höhle auf dem Gebiet besichtigt. Die Höhle, die sich in einer tiefen Felsspalte befindet hat wunderschöne Stalaktiten zu bieten und man kann bis auf wenige Zentimeter an die Glowworms heran. Wer sich wundert, warum wir keine Fotos von den kleinen Leuchten gemacht haben: Fotografieren war in den Höhlen größtenteils verboten, weil es die Atmosphäre stören würde und wenn man fotografieren durfte, war keine Kamera gut genug, um das Leuchten einzufangen. Es war aber auch mal schön, das erlebte einfach nur zu genießen :)
Funfact über die Glowworms: Glowworms sind gar keine Glühwürmchen. Die kleinen leuchtenden Punkte sind Larven, die klebrige Fäden produzieren, um damit Insekten zu fangen. Ihr Leuchten ist dabei praktisch ihr Lockruf. Das eigentliche Glühwürmchen ist ein fliegender Käfer mit leuchtendem Popo.
Froh, das Geld für die beiden Touren ausgegeben zu haben, sind wir mittags direkt zum nächsten Highlight aufgebrochen.
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Rotorua, Neuseeland
Nächster Halt: Rotorua!
Zwar war die Luft etwas weiter nördlich von Wai-O-Tapu nicht gerade besser, dennoch haben hier zwei sehr coole Attraktionen auf uns gewartet.
Da wir der Kultur der Maoris, der „Ureinwohner“ Neuseelands, noch nicht wirklich näher gekommen waren, haben wir uns entschieden in Rotorua ein „Living Maori Village“ zu besuchen. In Whakarewarewa wird die Maori Kultur noch heute originalgetreu gelebt und zelebriert und der Ort bietet einen Einblick in die Kultur der ersten Siedler Neuseelands vor ca. 800 Jahren. Das besondere ist jedoch nicht nur die Kultur an sich, sondern auch die Tatsache, dass sie sich hier in Rotorua ihre natürliche Umgebung zu Nutze gemacht hat. Das gesamte Dorf ist durchzogen von heißen Quellen und Geysiren, die den Maoris Jahrhunderte lang zum Kochen, Baden und Heizen gedient haben. Natürlich sind alle Häuser des Dorfes inzwischen modernisiert, jedoch wird das Kochen über den dampfenden Quellen auch heute noch praktiziert. Nach einer Führung durch den Alltag des kleinen Örtchens aus einer anderen Zeit, konnten wir uns direkt im Anschluss eine Cultural Performance ansehen. Die Maoris nutzen besonders den Tanz und die Musik in ihren Riten. Wer schon einmal das bekannteste Rugby Team Neuseelands, die All Blacks, hat spielen sehen, dem dürfte der Haka Dance bekannt vorkommen. Dieser Tanz, den die Mannschaft heute vor jedem Spiel performed, galt den Maoris in früheren Tagen zur Einschüchterung ihrer Gegner vor einem Kampf. Einen kleinen Ausschnitt sehr ihr im letzten Bild - die seltsame Grimasse ist übrigens ein wichtiger Bestandteil der Performance. Wie weit kann der Kollege auf dem Bild dabei bitte seine Zunge rausstrecken?!
Einen Ausschnitt der musikalischen Riten zur Begrüßung, im Krieg und zur Erzählung der eigenen Geschichte konnten wir uns in der Vorführung der Dorfbewohner anschauen und wir waren sooo beeindruckt! Zum einen haben uns die Melodien in eine andere Welt mitgenommen, zum anderen waren wir wieder einmal unglaublich dankbar für eine weitere unvergessliche Erfahrung. Wir sind bereits so vielen verschiedene Menschen begegnet und mit jeder neuen Kultur haben wir wieder das Gefühl ein Stückchen mehr „Welt" zu entdecken.
Übrigens glauben die Maoris anhand der Veränderung der Geysire in ihrem Dorf vulkanische Aktivitäten auf unserem Planeten voraussagen zu können. So ist vor den letzten Vulkanausbrüchen auf Hawaii der Ausbruch der Geysire in Whakarewarewa ausgeblieben .. Mutter Natur hat das alles hier gut im Griff!
Zurück in der normalen Welt haben wir den Rest des Tages ebenfalls der Natur gewidmet. Angrenzend an die Stadt Rotorua haben wir die Redwoods besucht. Dieser Wald besteht aus den größten Bäumen der Welt, die auch in Kalifornien zu finden sind. Diese bis zu 72 m (in Kalifornien sogar bis zu 115 m) hohen Giganten werden hier von einem Treewalk geschmückt. Dementsprechend haben wir auf den typischen Waldspadziergang verzichtet und sind in 12 m Höhe durch die Baumwipfel und über Hängebrücken geschlendert. Übrigens hat es, während wir zwischen den Bäumen hin und her spaziert sind, so sehr geregnet, wie auf unserer ganzen Reise zuvor. Wie zwei begossene Pudel kamen wir zurück zum Auto. Und genau in dem Moment hat es wieder aufgehört zu regnen - wir Glückspilze ..
Funfact an dieser Stelle: Da Neuseeland zu großen Teilen von der Holzverarbeitung lebt und Anfang des 20. Jahrhunderts nach der Kolonialisierung bereits weite Teile des Landes gerodet waren, hat man sich nach alternativen Baumarten umgeschaut, die im Klima Neuseelands gut gedeihen würden. Da Kalifornien ungefähr so weit nördlich vom Äquator liegt, wie Neuseeland im Süden, waren die Kalifornischen Redwoods ein Volltreffer und bieten hier nun atemberaubende Waldlandschaften und für uns (trotz Regen) ein weiteres cooles Ausflugsziel!
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Wai-O-Tapu, Neuseeland
Nicht weit entfernt vom Tongariro Nationalpark liegt der Lake Taupo. Was heute eine erholsame Gegend für Urlauber und Touristen ist, war ursprünglich mal ein Vulkankrater. Dass der dazugehörige Vulkan unter der Erde eigentlich noch gar nicht erloschen ist, klingt viel zu absurd, um sich bei der Idylle, die der See ausstrahlt, Gedanken darüber zu machen. Und dabei liegt der Beweis für diese Aktivität nicht einmal 45 Autominuten entfernt: Wai-O-Tapu.
Noch etwas wackelig auf den Beinen von der gestrigen Wanderung haben wir uns auf den Weg gemacht, diese Gegend voller Thermal- und Schwefelquellen zu erkunden. Der Tag begann um 10:15 Uhr mit dem künstlichem Heraufbeschwören eines Geysir-Ausbruchs. So eine sprudelnde Warmwasserquelle hat schon etwas sehr Faszinierendes und man hat das Gefühl man spielt ein bisschen mit der mächtigen Natur. Anschließend haben wir uns die Mud Pools angeschaut. Diese kleinen Seen, voller Schlamm brodeln aufgrund von aufsteigender heißer Luft Tag und Nacht vor sich hin. Genauso absurd wie die Idylle rund um einen Vulkankrater voller Wasser, ist das Geräusch des blubbernden Schlamms eigentlich sogar sehr beruhigend.
Der kleine, für Touristen zugängliche Bereich rund um die Thermal- und Schwefelquellen strotzt dagegen nur so von Hitze und Gestank. Jeder Krater hat hier aufgrund seiner Farben und Ablagerungen giftiger Stoffe aus dem Erdinneren seinen eigenen Namen bekommen und als Besucher wandert man zwischen Schwefel-Terrassen, kollabierten Kratern und 100 Grad heißen Flüssigkeiten umher - natürlich mal wieder ohne Absperrung. Wir haben uns wieder einmal gefühlt, wie auf einem anderen Planeten. Besonders der leuchtend gelbe See namens „Devil’s Bath", der seine Farbe aufgrund des hohen Säuregehaltes zeigt, sah wirklich unwirklich aus.
Benebelt von all dem Schwefel und auf der Suche nach frischer Luft haben wir uns noch am gleichen Tag auf die Weiterfahrt begeben.
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Tongariro Alpine Crossing
Neuseeland liegt als isolierte Landmasse von Deutschland aus gesehen genau auf der anderen Seite der Erde auf dem Ring of Fire. Dieses Naturphänomen ist eine Vulkankette, die an der Pazifikküste aller angrenzenden Kontinente entlang führt. Somit kommt es beispielsweise in Japan, Californien, Chile und Neuseeland regelmäßig zu Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Dass der Ring of Fire nicht einfach nur eine Sage ist, wird auf der Nordinsel Neuseelands deutlich.
Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt des Landes ging es für uns weiter in Richtung Norden. Hier kann man im Tongariro Nationalpark während einer mehrstündigen Wanderung über ein Vulkanplateau direkt an einem noch aktiven Vulkan entlang spazieren.
Die Planung dieses Trips war allerdings etwas ausgiebiger als gedacht. Mehrstündige Wanderung bedeutet in diesem Fall nämlich genau genommen acht Stunden und während der Wanderung geht es zuerst einmal 800 Höhenmeter hinauf und zum Ende hin 1300 m wieder herunter. Da Vorbereitung und Planung ja bekanntlich unsere zweiten Vornamen sind, haben wir uns natürlich mit allem Nötigen (Kleidung, Essen, Vorfreude und was man sonst noch so braucht) ausgestattet, uns über die Wanderung informiert und den nötigen Shuttlebus gebucht. Die Wanderung ist ein One-Way-Track, bei dem man im Westen startet und im Norden ins Ziel kommt, weshalb man um den Shuttlebus auch nicht drum herum kommt. Außer man hat nach 20 km Wanderung noch Lust nochmal 10 km zum Auto zu laufen .. Am Abend vorher waren wir uns nach Warnungen zum Wetter und sämtlichen Hinweisen, die es für die Wanderung zu beachten gibt nicht mehr so ganz sicher, ob das alles so eine gute Idee ist. Natürlich wollten wir, wie immer, alles Mögliche mitnehmen und erleben, aber ob es gleich 20 km Wanderung über einen Vulkan sein müssen? Aber manchmal ergeben in solchen Momenten Zufälle, die etwas zu bedeuten haben müssen! Auf dem Campingplatz am Abend vor dem Alpine Crossing stand außer uns nur ein weiteres kleines Wohnmobil. Beim Kochen in der Campingplatzküche haben wir die Besitzer dieses Campers kennengelernt: ein deutsches Pärchen, das ebenfalls vorhatte am nächsten Morgen das Alpine Crossing zu machen. Es brauchte kein großes Kennenlernen, die Erleichterung hat alles von selbst erledigt. Also trafen wir am nächsten Morgen um 6:30 Uhr (Morgenstund hat Wanderschuhe an ;) ) im Shuttlebus zwei bekannte Gesichter und unsere Wandertruppe war komplett - 19,4 km in 8 Stunden - let’s do this!
Das Wetter war entgegen aller Vorhersagen den ganzen Tag auf unserer Seite, sodass die erste Sorge schon einmal unbegründet war. Zunächst läuft man ein Stück am Fuß des Vulkans entlang, bis es in relativ kurzer Zeit ziemlich steil hoch geht. Wenn man diese Etappe geschafft hat, wird man mit einem Plateau direkt am Schicksalsberg belohnt - genau hier wurden einige der dramatischsten Szenen aus Herr der Ringe gedreht!
Das Schild auf dem erklärt wird, dass der Vulkan das letzt mal 1976 ausgebrochen ist und dass die ersten Anzeichen für einen erneuten Ausbruch kleinere Erdbeben seien, ist zwar nett gemeint, aber wenn man dort oben ein Erdbeben gespürt hätte, dann wäre es bereits mehr als zu spät gewesen. In diesem Moment ist uns wieder einmal bewusst geworden, wie sehr die Natur sich selbst im Griff hat und dass wir, wie die Aborigines in Australien und auch die Maoris in Neuseeland es in ihren Geschichten erzählen, auf dieser Welt nur Gäste sind. Wer hier oben neben Kratern, Schwefelquellen und deutlich sichtbarer, erkalteter Lava nicht wenigstens ein bisschen Ehrfurcht vor Mutter Erde verspürt ..
Nach dem ersten Plateau geht es noch einmal ein Stück höher, bis man gefühlt am höchsten Punkt der Erde steht. Von hier oben hat man einen unglaublich weiten Blick auf das Umland, die türkisfarbenen Schwefelseen am Fuß des Vulkans und einen riesigen Krater in der Vulkanwand. Ein mega Ausblick, den wir bei strahlendem Sonnenschein lange nicht loslassen wollten. Aber irgendwann wurde uns dann doch bewusst, dass uns noch ca. 3 Stunden Wanderung bis nach unten zum Parkplatz bevorstanden. Da die ersten fünf Stunden, getrieben vorn Vorfreude und Motivation, gar nicht so schlimm waren, haben wir uns ebenso motiviert auf den Weg nach unten gemacht. Der Parkplatz tauchte aber bereits sehr früh im Blickfeld auf, sodass wir unser Ziel für die letzten zwei Stunden zwar sehen konnten, aber einfach nicht ankamen. Mein Gott war der Abstieg lang. Als wir 100 Jahre später dann endlich den letzten Schritt gemacht hatten, ging gar nichts mehr. Wir konnten uns drei Tage lang nicht mehr bewegen.
Aber: WE MADE IT! Und es hat sich mehr als gelohnt!!!
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Wellington, Neuseeland
Welcome to the Capital of New Zealand!
Entgegen vieler Erwartungen ist heute Wellington die Hauptstadt Neuseelands und nicht Auckland. Dem entsprechend haben wir voller Vorfreude, endlich mal wieder eine größere Stadt zu besuchen, unser Ticket für die Fähre von Picton auf der Südinsel nach Wellington auf der Nordinsel gebucht.
Als der Wecker pünktlich für die frühe Fähre klingelte, die wir extra gebucht hatten, um den Tag bereits in Wellington verbringen zu können, kam es dann aber anders als geplant. "Aufgrund technischer Probleme, wird die von Ihnen gebuchte Fähre heute nicht ablegen“, so der Text in der SMS, die wir zum Glück gelesen hatten, bevor wir richtig wach waren. Und weil man an so einer Situation ohnehin nichts ändern kann, waren wir im ersten Moment froh, länger schlafen zu können. Wir wurden auf die erste freie Fähre am Nachmittag umgebucht und hatten somit einen halben Tag im verregneten Picton rumzukriegen. Aber wofür hat man sein Zuhause immer dabei? Die Wäsche musste auch mal wieder gewaschen werden, also bestand der Tag aus Haushalt und Entspannung.
Nachmittags ging es dann schließlich auf die Fähre und nach drei Stunden schauckeliger Überfahrt fuhren wir in den Hafen von Wellington ein.
Den nächsten Tag haben wir genutzt, um die Stadt zu erkunden. Hier war wirklich mal wieder etwas los, aber auch Wellington ist von einer „Großstadt", geschweige denn einer „Hauptstadt“, wie wir sie aus Europa kennen, weit entfernt. Innerhalb eines Tages haben wir die gesamte Stadt zu Fuß erkundet, sind mit dem bekannten Cable Car gefahren und haben uns auf der Cuba Street, der alternativen Shoppingmeile Wellingtons, treiben lassen.
Uns wurde mehrfach empfohlen das Te Papa Museum zu besuchen, wenn wir in Wellington sind. Also stand nach Sightseeing, Shopping und Kaffeetrinken auch noch ein Museumsbesuch auf dem Programm. Das Te Papa Museum zeigt eine Ausstellung zur Natur Neuseelands und deren Veränderung mit Besiedlung durch die Menschen, viele Ausstellungsstücke und Fakten rund um die Maori Kultur, eine Ausstellung über die Kriege Neuseelands und weitere Ausstellungen zur Kolonialisierung des Landes und der Situation heute. Die erste Ausstellung, die wir uns angeschaut haben trug den Namen: „Gallipoli - the story of OUR war“. Wir wussten gar nicht, dass Neuseeland einmal einen eigenen Krieg geführt hat .. Nach der Ausstellung waren wir schlauer: Neuseeland hat keinen eigenen Krieg geführt, sondern für das British Empire im ersten Weltkrieg gekämpft. Die unglaublich aufwendig gestaltete Ausstellung, bestehend aus überlebensgroßen Wachsfiguren (die wirklich bis ins Detail durchdacht waren und echt beängstigend aussahen), umgeben von Fakten zu jedem Feldzug und Rückschlag der Neuseeländer, hat den Einsatz der neuseeländischen Soldaten wirklich von jeder Seite beleuchtet.
Viele Einheimische, die die Ausstellung mit uns besuchten, verließen die Räume anschließend nahezu aufgelöst. Bei uns kam eher ein wenig Verwirrung auf .. Natürlich hätten wir uns denken können, dass Neuseeland als britische Kolonie bei keinem Krieg, in den England involviert war, außen vor gelassen wurde, jedoch ist die Aufarbeitung von Krieg in unserem Geschichtsunterricht etwas anders von statten gegangen. Selbst als dritte Nachkriegsgeneration des zweiten Weltkrieges waren wir von Geschichtsstunde 1 an immer mit Kriegen, den Ursachen und vor allem der Schuldfrage konfrontiert. Krieg ist ein großer Teil der Geschichte unserer Nation, uns aber im Laufe des Geschichtsunterrichtes neutral und auf Fakten basierend nahegelegt worden. Zu sehen, wie hier für einen vergleichsweise „kleinen" Kriegseinsatz riesige Ausstellungsräume mit Fakten, Daten, Namen, Stimmen und Gesichtern gefüllt werden, zeigt natürlich einen großen Nationalstolz, wirkte auf uns aber eher befremdlich. Wir wollen die gefallenen Soldaten gar nicht klein reden, im Gegenteil: vielleicht ist diese Art der Aufarbeitung eines Krieges, in den man nicht freiwillig gezogen ist und in dem man als vergleichsweise kleines Land 18.000 Soldaten verloren hat, ein guter Weg. Aber die Opfer anderer Nationen oder die Ursachen des Krieges wurden überhaupt nicht erwähnt. Uns fehlte hier ein wenig die Relation zum Gesamtgeschehen der weltweiten Kriege und dem Leid, den diese im Laufe der Geschichte angerichtet haben und auch heute noch überall anrichten. Zu diesen Ansichten hat uns aber nicht nur der Besuch der Ausstellung bewogen: Jedes Jahr wird am 25. April der Anzac (Australian and New Zealand Army Corps) Day „zelebriert“. Dieser Tag dient dem Gedenken an alle gefallenen australischen und neuseeländischen Soldaten. An diesem besagten Tag waren wir in Christchurch und jeder Laden und jedes Restaurants war mindestens einen halben Tag geschlossen und überall in der Stadt werden „Anzac-Blumen“ niedergelegt. Somit wird dieser Tag hier gefühlt höher angesehen als Weihnachten .. Das lassen wir jetzt erst einmal so stehen und hoffen, dass unsere Worte nicht falsch verstanden werden.
Die weiteren Ausstellungsräume des Museums bieten viel interessanten Input zu Neuseeland, lassen aber unser Meinung nach ein lückenhaftes Puzzle zurück. Vielleicht waren es auch unsere hohen Erwartungen an das Nationalmuseum aufgrund all der Empfehlungen vor unserem Besuch, aber wir hätten gerne Stück für Stück von der Geschichte Neuseelands erfahren. Praktisch von der Geburtsstunde des Landes an, bis heute. Nichts desto trotz haben wir viele spannende Fakten über Neuseeland gelernt: beispielsweise die Migrationsbewegungen, die die Bevölkerung Neuseelands von Beginn an bis heute wachsen lassen und die kleinen Dinge, wie: warum heißt die Kiwi eigentlich Kiwi? Weil die Bewohner des Landes sich selbst nach dem gleichnamigen Vogel als „Kiwis“ bezeichnen und die Kiwi Fruit nun einmal aus dem fernen Neuseeland in alle Welt verschifft wird. Vielleicht wusste dies der ein oder andere von euch bereits, wir sind aber irgendwie nicht drauf gekommen.
Wer unsere Beiträge aus Australien verfolgt hat, weiß, wie gerne wir uns mit den Kulturen der Länder beschäftigen, in die wir reisen. Die Frage nach den Maoris und ihrer Geschichte konnten wir uns nach dem Te Papa Museum leider noch nicht vollständig beantworten. Aber wir hatten zu diesem Zeitpunkt ja auch noch zwei Wochen Zeit, den Spuren der Ureinwohner nachzugehen und das haben wir auch getan .. bleibt dran!
Unseren Tag in Wellington haben wir auf einem Street Food Markt ausklingen lassen. Nach leckerem Essen aus aller Welt und vielen gelaufenen Kilometern ging es später zurück zum Campingplatz.
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Kaikoura, Neuseeland
Nachdem der Helikopterflug abgesagt wurde, haben wir uns auf die Suche nach einem anderen Highlight gemacht. An besonderen Attraktionen mangelt es Neuseeland ja bekanntlich nicht und nach Albatrossen, Pinguinen und einem Seelöwen war unsere Liste der besonderen Tiere noch nicht voll genug .. was könnte da wohl noch kommen?
Aufgrund der besonderen geografischen Lage Neuseelands auf der Naht zwischen der australischen und der pazifischen Kontinentalplatte hat sich ein fast 1,5 km tiefer Canyon direkt vor der Ostküste der Südinsel gebildet, der uns fast schon die Qual der Wahl überlassen hat, welche Meerestiere wir uns in ihrem natürlichen Habitat anzuschauen wollen. Die Wahl fiel uns aber doch leichter als erwartet: wir wollten Wale sehen! Entschieden, getankt und los ging es. Die Strecke nach Kaikobra, dem Ort von dem aus man laut der Website des Anbieters auf jeder Tour zu 95% einen Wal zu Gesicht bekommt, war zwar ein kleiner Umweg, aber die Chance die größten Säugetiere der Welt zu sehen, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Da die Geld-zurück-Garantie-im-Falle-dass-die-Wale-im-Urlaub-sind inklusive war, war es uns den „Umweg“ alle mal wert!
Bereits früh morgens hieß es Einchecken und auf die Sicherheitseinweisung warten. Endlich auf dem Boot kam dann doch ein mulmiges Gefühl auf: Zum einen wurde noch einmal lang und breit erklärt, wie tief der Canyon, über dem wir her schipperten, doch war. Zum anderen bewahrheiteten sich bereits nach wenigen Minuten die Warnungen vor der Seekrankheit. Es kam direkt super Stimmung auf, als sich zwei Reihen hinter uns die erste Person ihres Frühstücks entledigte .. Aber auch das konnte unsere Aufregung nicht stoppen. Mehrere Male wurden die Motoren des Bootes abgeschaltet, um mit Hilfe eines besonderen Mikrofons nach den Klicklauten der Wale zu horchen. Während der Suche nach dem Objekt der Begierde konnten wir immer wieder Albatrosse auf dem Wasser rund um unser Boot beobachten, was die Wartezeit zwischen Kälte und Seekrankheit deutlich erleichterte.
Und auf einmal war nicht weit von unserem Boot die berühmt Wolke aus Wasserdampf zu sehen. Wir durften einem riesigen Pottwal zuschauen, wie er sich immer wieder zur Wasseroberfläche begab, um zu atmen. Dieser Anblick ist wirklich mit Nichts zu vergleichen. Wir konnten gar nicht begreifen, wie riesig dieses Lebewesen ist, was sich da direkt neben uns durchs Wasser bewegte. Während der Wal in aller Seelenruhe seinen nächsten Tauchgang vorbereitete und immer wieder an die Oberfläche kam, war es auf unserem Boot so still, dass man die Faszination fast spüren konnte. Es gibt auch eigentlich nicht die richtigen Worte dieses Erlebnis zu beschreiben. So nah an der Natur zu sein, war wirklich magisch und das Bild der mächtigen Schwanzflosse beim Abtauchen (vielleicht ja als kleiner Gruß an alle Zuschauer gedacht, wer weiß das schon) wird uns definitiv noch sehr sehr lange an diesen Moment erinnern!!
An dieser Stelle haben wir noch einen Funfact über Pottwale auf Lager: Auf Englisch heißen die Giganten "Giant Sperm Whale". Dieser Name ist entstanden, als den ersten Jägern/Forschern beim Aufschneiden des Kopfes des ersten Wals eine zähe, weiße Flüssigkeit entgegen kam. Die Sache schien klar wie Kloßbrühe (oder auch nicht, haha) - der Name war gesetzt. Als man beim Erforschen des ersten weiblichen Pottwals dann aber die gleiche Flüssigkeit fand, war es leider schon zu spät. Für alle, die es interessiert: diese Flüssigkeit stellt in Wirklichkeit eine Art Gel dar, welches dem Wal, je nach Zustand, beim Auf- und Abtauchen hilft.
Die Halbinsel Kaikoura hat aber nicht nur Wale zu bieten, sondern beheimatet auf einem kleinen Plateau an der Küste auch noch eine Robbenkolonie. Ähnlich wie bei anderen Attraktionen Neuseelands, konnten wir ohne jegliche Barrieren bis auf wenige Meter an die Tiere heran. Scheinbar hat diese Art des Tourismus die Tiere wirklich zutraulich gemacht: Wie auch der Seelöwe in den Catlins, hat es sich eine der Robben mitten auf dem Parkplatz gemütlich gemacht und dort ihren Schönheitsschlaf gehalten.
Nach diesem Vormittag war die Absage des Helikopterflugs leicht zu verzeihen! Ziemlich glücklich haben wir uns anschließend auf den Weg nach Picton gemacht, um am nächsten Tag die Fähre auf die Nordinsel zu nehmen.
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Pancake Rocks, Neuseeland
Im Sommer ist die Westküste nördlich der Gletscher mit all ihren Stränden ein Touristen Magnet. Uns diente sie in den nächsten Tagen allerdings lediglich als Weg in Richtung Norden. Ein Highlight auf dieser Strecke waren aber definitiv die Pancake Rocks. Diese Gesteinsformationen, die über Jahrmillionen vom Meeresgrund nach oben gedrückt wurden, geben heute faszinierende Bilder frei. Die Macht des Wassers, dass die Formationen im Laufe der Zeit zu dem gemacht hat, was sie heute sind, spürt man hier mit jeder Welle, die von den Felsen gestoppt wird.
Weiter ging es für uns bis zur „Stadt“ Nelson. Hier hat eeendlich mal wieder die Sonne geschienen und wir waren auf dem größtem Campingplatz überhaupt. Trotz ca. 2500 Plätzen für Campingwagen und Zelte ist der Platz, laut Auskunft an der Rezeption, an einigen Tagen im Jahr ausgebucht. Als wir das gehört haben, waren wir dann doch heilfroh, nicht in der Hauptsaison (neuseeländischer Sommer von Dezember bis März) hier gewesen zu sein - andernfalls kommt man sich hier wahrscheinlich vor, wie auf einem Aldi Parkplatz vor dem Pfingstwochenende.
Wir sind die Westküste aber nicht nur hoch gefahren, um auf die Nordinsel über zu setzten. Vorher stand noch eines der absoluten Highlights unserer Zeit in Neuseeland an, für das es noch ein paar Kilometer extra zu fahren galt ..
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Fox Glacier & Franz Josef Glacier, Neuseeland
Es gibt wahrscheinlich nirgendwo sonst auf der Welt einen Ort, an dem zwischen Meer, Regenwald und Gletschern nur fünf Kilometer Luftlinie liegen. An der Weltküste der Südinsel Neuseelands ist dies tatsächlich möglich.
Über den Haast Pass sind wir von Queenstown aus in Richtung Küste aufgebrochen und hatten wahrscheinlich die anstrengendste Bruno Fahrt unserer gesamten Tour. Sechs Stunden lang ging es durch enge Kurven und über verregnete Straßen. Wie sehr man sich auf so einer Strecke mit einem Hightop Camper konzentrieren muss, daran hat uns uns ein „verunglückter“ Camper am Straßenrand erinnert. Ein ähnliches Wohnmobil wie unseres war hier mitten im Nichts von der Straße abgekommen und in eine Felswand gekracht. Es wurde glücklicherweise niemand verletzt, aber es hat fast 45 Minuten gedauert, bis uns auf der Weiterfahrt die Polizei entgegen kam.
Abends in der Gletschergegend angekommen, wurden wir dafür umso mehr belohnt: Da wir eine günstige und vielversprechende Mitgliedschaft bei einer Campingplatz-Kette abgeschlossen hatten, durften wir kostenlos den Whirlpool nutzen. Jaaa, die Campingplätze in Neuseeland haben manchmal sogar einen Whirlpool! :D
Leider war auch an der Westküste das Wetter nicht wirklich auf unserer Seite. Aber gegen Regen gibt es Jacken, Kapuzen und unsere tonnenschweren Wanderschuhe, die wir seit Anfang der Reise dabei haben - also Jacke an, Schuhe zu, Kapuze auf und rauf zu den Gletscher! Wir haben beide noch nie einen Gletscher aus der Nähe gesehen und waren bereits beim Fox Gletscher, dem ersten der beiden Eisberge, mehr als beeindruckt von den Eismassen. Natürlich hat der Klimawandel auch hier seine Spuren hinterlassen und die Vergleichsbilder des Gletschers von vor einigen Jahren und heute sind erschreckend. Dennoch ein grandioses Naturphänomen!
Leider gibt es keine Regenjacken für Hubschrauber und so sehr man auch die Daumen drückt - das Wetter macht was es will. Wir haben vor der Reise wirklich viel gespart und auf einiges verzichtet, um uns an besonderen Orten fern der Heimat Besonderes leisten zu können. Ein Hubschrauberflug über den Fox Gletscher bis zum Mt. Cook inklusive Schneelandung sollte es sein. Wäre das cool gewesen! Aber am besagten Tag erreichte uns morgens die Absage aufgrund des Wetters. Schade, Erdnussbutter .. (oder wie war das nochmal? - Teil 3). Kopf in den Sand stecken stecken war bei der Kälte keine Option, also sind wir einen Tag früher als geplant weiter zum Franz Josef Gletscher gefahren. Es ist ja nicht so, als würde es uns an Highlights mangeln.
Am Franz Josef Gletscher stand ein ähnliches Programm an. Auch hier sind wir ca. eine Stunde bis zur unteren Spitze der Eiszunge gewandert, um uns dieses Mal den größeren der Eisriesen anzuschauen - mindestens genauso beeindruckend!
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Queenstown, Neuseeland
Kleines Städtchen, großer Charm!
Queenstown liegt wohl auf der Reiseroute eines jeden Travellers in Neuseeland. Und das absolut zurecht! Das kleine 11.000-Einwohner-Städtchen ist auch geografisch ein “zwangsläufiger” Anlaufpunkt auf der Strecke vom Süden in den Norden und stellt zudem die Action-Hauptstadt der Südinsel dar. Es vergeht so gut wie keine Minute, in der keine Paraglider oder Fallschirmspringer am Himmel zu sehen sind und kein Speedboot zu hören ist. Jede vorstellbare Extremsportart wird den Touristen hier angeboten. Wer nicht auf 24/7 Action steht, der kann es sich in einer der vielen Bars oder Restaurants gemütlich machen, durch die angrenzenden Gärten und Einkaufsstraßen schlendern oder stundenlang den Straßenmusikern am Ufer des Sees lauschen. Direkt an den Ufern des Lake Wakatipu gelegen und eingerahmt von den Bergen und Wäldern des Fjordlandes, versprüht das Städtchen eine ganz eigenen, friedlichen Charme. Dieser Spagat zwischen friedlicher Atmosphäre und Unterhaltung ist wirklich einzigartig und setzt, trotz der geringen Einwohnerzahl, keine Grenzen (zumindest für ein paar Tage).
Ein besonderes Wort sei noch dem atmosphärischen Straßenpianisten am Ufer am des See gewidmet. Die schönen Melodien und sein gesamtes Auftreten passten perfekt in die herbstliche Stimmung der Stadt!
Zu unserer tollen Zeit in Queenstown hat zudem noch ein Abend mit dem Briten Will aus Guernsey und seiner Freundin Chanel beigetragen. Will hatte gemeinsam mit uns die zehntägige Outbacktour unternommen und war somit bereits ein Reisefreund - schön mal wieder einen “alten Bekannten” zu treffen :) Auf seiner langen Reise, die unserer sehr ähnelte, besuchte ihn seine Freundin nun in Neuseeland. Gemeinsam waren auch sie auf einem mehrwöchigen Campingtrip unterwegs. In Queenstown haben sich unsere Routen überschnitten und somit konnten wir Will wiedersehen und sogar seine Freundin kennenlernen. Einer der wenigen traurigen Momente auf Reisen ist es nämlich, interessante Menschen aus aller Welt kennenzulernen, mit denen man in kürzester Zeit wahnsinnig viel erlebt und sie vielleicht auch gerade deshalb schnell ins Herz schließt, um sie dann schon wieder zu verabschieden - manchmal sogar ohne zu wissen, ob man sich je wieder sehen wird.
Umso schöner, dass wir Will in Neuseeland wiedergetroffen haben. Gemeinsam waren wir im bekanntesten Burgerladen des Landes: Fergburger - lange Schlangen rund um die Uhr und sogar eine Auszeichnung von CNN für den vermeintlich besten Burger der Welt. Gut war er, der Double Cheeseburger. „Bester Burger der Welt“ sei aber mal dahin gestellt..
Anschließend waren wir noch in einer Bar und haben nach einer ausgiebigen Alterskontrolle noch ein Bier trinken können. Denn Funfact, oder eher gesagt Sadfact: in Neuseeland müssen Touristen beim Betreten einer Bar oder beim Kauf eines Bieres ihren Reisepass vorzeigen. Keine Kopie oder gespeicherte Datei auf dem Handy - die Originalversion des wichtigsten Gegenstandes jedes Reisenden muss her. Dass Will und Chanel laut Führerschein und britischem Ausweis beide 25 Jahre alt sind, interessierte den Türsteher keineswegs. Also mussten wir alle zurück zu unseren Campern laufen um die Reisepässe zu besorgen. Somit müsste man in einer ausgiebigen Partynacht in Neuseeland wirklich dauerhaft sein wichtigstes Stück bei sich tragen. Wer hat sich das denn ausgedacht? So weit, so unverständlich. Aber es geht noch besser: Einmal standen wir an der Supermarktkasse und wollten unter anderem eine 0,5 Liter Dose Bier kaufen. Der prüfende Blick der Kassiererin - “diese Touristen wollen doch nicht etwa ALKOHOL kaufen?!?!” - und die Situation war geklärt. Rike ging fix zurück zum Auto, um ihren Reisepass vorzeigen zu können. Umständlich, aber so ist halt die Regel. Aber das reichte der Dame wohl immer noch nicht: Anstatt, dass ein Autoschlüssel in der Hand und ein Nachweis der internationalen Volljährigkeit ausgereicht hätten, um das eine Bierchen zu kaufen, musste anschließend auch noch Tim seinen Pass aus dem Auto holen. Neuseeland: das wohl einzige Land der Welt, in dem man für 0,5 Liter Bier ZWEI Reisepässe vorzeigen muss.
Nach drei Tagen im gemütlichen Queenstown stand wieder eine lange Fahrt mit Bruno an, nachdem er sich mal einige Tage ausruhen durfte.
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