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Bla Bla Car Zwei Stunden Nervenkitzel für 15 Euro
„Wenn du den Baum, den du gleich treffen wirst sehen kannst, nennt man das untersteuern. Wenn du ihn hören und fühlen kannst, war’s übersteuern.“ Walther Röhrl, Rallye-Fahrer
Es ist Dienstag Nachmittag, ich habe für ein paar Tage meine Freundin in Münster besucht und will nun zurück nach Frankfurt fahren. Da ich Zeit und Geld sparen will, habe ich über BlaBlaCar einen Herren mittleren Alters kontaktiert, der mich mit zurück in den Big Äbble nimmt. Bis dahin hatte ich nur gute Erfahrungen mit dieser Art des Reisens gemacht und schaute der bevorstehenden Fahrt deswegen gelassen entgegen. Bis dahin! Als unsere Patchwork Reisegruppe, bestehend aus dem Fahrer, einer weiteren Mitfahrerin und mir, sich dann auf den Weg machte, waren wir in Kennenlern-Smalltalk vertieft, der aber plötzlich verstummte, als wir die Autobahn erreichten - zumindest von unserer Seite, der Seite der Mitfahrer. Man könnte jetzt sagen, dass die Chemie manchmal einfach nicht stimmt und sich jeder selbst auf irgendeine Art beschäftigt bis man angekommen ist, aber in diesem Fall trifft es starr vor Angst wohl deutlich besser. Nachdem wir mit leicht über die zweihundert Kilometer pro Stunde anscheinend unsere Reisegeschwindigkeit erreicht hatten und ich mir sicher war, dass wir die rechte Spur nur noch für weitere Überholmanöver an Verkehrsteilnehmern, die mit lächerlichen 180 unterwegs waren, nutzen würden, fragte ich mich ob es klug gewesen war mich auf den Beifahrersitz gesetzt zu haben. Jedes mal wenn wir auf bremsende Autos zuflogen, selbst aber noch lange nicht vom Gas gingen, schoss mir der Spruch durch den Kopf den ich schon so oft hatte lesen können auf meinen Fahrten nach Münster und zurück. „Einer drängelt, drei sterben!“ „Einer drängelt, drei sterben!“ Alle die sich trauten vor uns auf die Startbahn, ähm ich meine natürlich Fahrbahn, zu fahren wurden sofort mit der Lichthupe, wobei in diesem Fall Lichtpeitsche angemessener gewesen wäre, gestraft. Ich kenne keinen genauen Abstand, ab dem man von drängeln oder abdrängen spricht, aber ich konnte gut erkennen welcher Radiosender in den Autos vor uns gehört wurde, bevor sie auf die rechte Seite verbannt wurden. Alles in allem bin ich für günstige fünfzehn Euro in rekordverdächtigen zwei Stunden, inklusive Pinkelpause, in Frankfurt angekommen und fühle mich bestätigt vorzugsweise bei weiblichen Fahrern einzusteigen.
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