Hey ^^ Mein Name ist Natascha. Hier findet ihr eine Sammlung meiner Kurzgeschichten ^^
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Der Verlauf des Lebens
Der Verlauf des Lebens
Es gab eine Zeit, in der ich nicht wusste wohin. Mein Leben fühlte sich an wie ein See. Immer wieder drehte ich mich im Kreis und schwamm meine nie endenden Runden. Alles hatte eine gewisse Regelmäßigkeit. Aber irgendwann erschütterte etwas den See und eine riesige Welle riss mich fort.
Sie schwemmte mich in einen reißenden Fluss. Immer wieder wurde ich von der Strömung Unterwassergezogen. Doch tauchte ich immer wieder auf und schnappte nach Luft.
Dann irgendwann wurde der Fluss ruhiger. Quälend langsam schleppte er mich von einer Abzweigung zu Nächsten. Es gab Tage, da wünschte ich mich zurück in meinen kleinen perfekten See. Doch gab es auch Tage, da wollte ich wissen was am Ufer des Flusses lag.
Mit der Zeit wurde mein Fluss langsamer und immer enger. Allmählich verwandelte sich mein Fluss in einen Bach. Und auch mein Bach wurde mit der Zeit kleiner und schmaler, bis er kurz darauf zu einem Rinnsal wurde. Und als es so schien, als könnte mein Fluss nicht noch kleiner werden, konnte ich das Ende des Flusses sehen…
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Sinn
Wir alle kennen sie.
Wir alle lieben sie.
Wir alle hassen sie.
Sie lässt uns Nächte lang nicht schlafen.
Raubt uns den Verstand.
Quält uns.
Wir sind:
Frustriert, wütend, verängstigt, traurig, verzweifelt!
Wir schreien nach einer Antwort.
Wir erwarten eine Antwort.
Wir suchen nach einer Antwort.
Doch, wer ist sie?
Die, die uns nicht schlafen lässt,
Die, die uns nicht antwortet,
Die, die und quält.
Sie ist die eine Frage,
Die Frage der Menschheit,
vielleicht die Frage unserer Existenz.
Sie ist die Frage nach dem Sinn,
dem Sinn des Lebens!
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Zwilling
Wie jeden Abend stand er vor dem großen Spiegel im Badezimmer und starrte in die braunen Augen seines Abbildes.
Wie sehr er sich doch verabscheute. Wie sehr es ihn doch schmerzte das Bild zu sehen.
Ein verzweifelter Schrei entfloh seiner Kehle und aus lauter Wut schlug er mit der Faust auf das glänzende Glas.
Mit einem lauten Klirren brach der Spiegel entzwei. Ein spinnennetzartiges Muster aus Rissen durchzog jetzt das Glas.
Kleine Glasscherben hatten sich schmerzhaft in seine Knöchel gebohrt. Doch es störte ihn nicht, er bemerkte es nicht einmal.
Seine Trauer zerfraß ihn langsam und Tränen der Verzweiflung tropften nun in das weiße Waschbecken unter dem Spiegel.
Eine Mischung aus salzigen, klaren Tränen und dunkelrotem Blut verschwand in kleinen Rinnsalen langsam im Abfluss.
Eine zweite Welle er Wut fiel über ihn herein. Seine Augen starrten immer noch auf das Abbild, als er sich die Fragen entgegen schrei.
„Warum?“
„Wieso du?“
Fragen die ihn seit Jahren beschäftigten. Alles ließ er heute Abend raus. Nach dem er es so lange für sich behalten hatte.
Er hatte allen erzählt es ginge ihm gut. Sie sollten glauben, dass er klar kam. Sie h��tten ihn sonst nie alleine gelassen.
Doch er musste raus, raus aus dem Haus seiner Familie, weg von den Erinnerungen. Weg von dem Ort, den er nur Zuhause nannte, da ER dort war. Zuhause. Leicht lächelte er. Einen kleinen Augenblick. Eine Erinnerung. Sie tauchte auf und verschwand sofort im Nebel der Trauer. Er schüttelte den Kopf. Schaute ein letztes Mal in den Spiegel. Ein junger Mann, rote Haare, braune Augen. Sommersprossen im Gesicht, sehr helle Haut und ein fehlendes Ohr.
„Fred“
Die Worte waren leise, nur ein leises Hauchen.
Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und erneut begann er zu weinen. Er wollte seinen Blick abwenden. Doch sein Abbild ließ es nicht zu. Zu sehr erinnerte er sich selbst an ihn.
Mit einem wütenden und gelichzeitig verzweifelten Schrei schloss er die Augen und drehte sich ruckartig zu Seite. Hefig Atmend und zitternd versuchte er nach Luft zu schnappen. Seine Kehle war wie zu geschnürt und Panik breitete sich in ihm aus.
Er sah aus wie er
Er hatte seinen Namen genannt!
Er war da gewesen!
Schwach sank er auf die Knie und schlug die Hände vor sein Gesicht.
Jeder Spiegel war eine Qual. Jede Pfütze, jedes Schaufenster. Er konnte nirgendwo hin ohne ihn zu sehen.
Er verlor den Verstand!
Er war gefangen in einem Albtraum. Einem wahr gewordenen Albtraum. Seine größte Angst hatte ihn gefangen genommen.
Mit weichen Knien kämpfte er sich wieder auf die Beine. Er griff nach der kleinen braunen Dose auf dem Rande des Waschbeckens.
Unschlüssig drehte er sie ein paar Mal in seiner Hand. Dann holte er tief Luft und drehte sie auf.
Ein paar Minuten später stand er erneut vor dem Spiegel und starrte sein Abbild an. Seine braunen Augen waren immer noch gerötet. Wie oft hatte er diese Nacht schon geweint? Er wusste es nicht.
Es war ihm auch egal. Langsam senkte er seinen Blick und schaute auf seine mittlerweile verbundene Hand.
„Fred“
Murmelte er erneut. Er schaute wieder in den Spiegel.
Ein junger Mann, braune Haare, braune Augen, Sommersprossen, helle Haut und ein fehlendes Ohr.
Er war verschwunden. Ein zaghaftes Lächeln zog sich über seine Lippen als er sein Werk genauer betrachtete.
Seine Haare waren durchzogen von einem ungleichmäßigen Braun. Ab und an erkannte man natürlich noch einzelne Rote strähnen.
Erleichterung machte sich in ihm breit.
Niemals mehr würde ihn ein Spiegel täuschen können.
Kein Spiegel würde für ihn jemals wieder der Spiegel Nerhegeb sein.
Er war frei!
Endlich!
Mit einen leichten Lächeln blickte er auf sein Abbild.
Er konnte nun Abschließen. Die Qualen hinter sich lassen.
Nun konnte er anfangen seinen, nein, ihren Traum zu verbessern.
Nun konnte er endlich ein normales Leben führen.
Ein letzter Blick in den Spiegel.
Vor seinem geistigen Auge erschien eine Gestalt. Sein Abbild, nur hatte sie noch rote Haare und beide Ohren.
Sie lachte und winkte dem jungen Mann.
Er lachte ebenfalls.
Das erste Mal seit Jahren. „Leb wohl Fred“
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