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Husten: Die besten Hausmittel
Inhalieren, Zwiebeln, Honig – die Liste alter Hausmittel gegen Husten ist lang. Was wirklich zur Genesung beiträgt und was Sie bei der Anwendung beachten sollten
Dass ihre Wirksamkeit in wissenschaftlichen Untersuchungen oft nicht zweifelsfrei belegt ist, haben viele Hausmittel gegen Husten gemeinsam. Hans-Michael Mühlenfeld vom Deutschen Hausärzteverband empfiehlt sie seinen Patienten trotzdem "weil sie vielen Betroffenen doch zu helfen scheinen", und sei es nur subjektiv. Der Allgemeinmediziner aus Bremen betont, dass Husten keine Krankheit ist, sondern eine "sinnvolle Reaktion, um wieder gesund zu werden." Denn dieser natürliche Reflex dient dem Körper dazu, Krankheitserreger schnellstmöglich aus den Atemwegen zu entfernen. "Hausmittel können es dem Organismus erleichtern, mit dem Husten umzugehen", sagt Mühlenfeld.
Inhalieren gegen Hustenreiz und Schleim
Seine häufigste Empfehlung an hustengeplagte Erkältungsopfer ist: Inhalieren. Heißes Wasser in einen Inhalator mit Mund-und Nasen-Aufsatz füllen, dann immer wieder ruhig und tief ein- und ausatmen – und die Inhalation am besten alle drei Stunden wiederholen. Wer keinen Inhalator hat, kann auch klassisch Schüssel samt Handtuch verwenden – dann ist allerdings Vorsicht geboten wegen der Verbrühungsgefahr. Deshalb das heiße Gebräu von Kindern fernhalten und erst den Kopf darüber senken, wenn es etwas abgekühlt ist.
📷Am besten einen Inhalator mit Mund-Nasen-Aufsatz verwenden© W&B/Bernhard Limberger
Eine Inhalation mit einem Salbei-Aufguss hat neben dem befeuchtenden auch einen beruhigenden Effekt auf die gereizten Schleimhäute. "Salbei wirkt wie eine Salbe und lindert so den Hustenreiz", erläutert Mühlenfeld. Das ist vor allem bei trockenem Husten hilfreich. Geht der Husten mit Auswurf einher, wird er also "produktiv", dann können Inhalationen mit heißem Wasser dazu beitragen, den zähen Schleim zu verflüssigen.
Ätherische Öle wie Menthol empfiehlt der Allgemeinmediziner eher bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen. Sie können aber auch helfen, bei Husten den festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen. Wichtig: Kleine Kinder dürfen nicht mit mentholhaltigen und ähnlich stark riechenden Substanzen inhalieren, weil sie einen Atemstillstand auslösen können. Auch für Asthmatiker kann ätherisches Öl problematisch sein. Im Zweifelsfall ist es ratsam, den Hausarzt zu fragen, was man verwenden darf.
Zwiebelsaft und Honig beruhigen die Bronchien
Zu den ältesten Hausmitteln gegen Husten zählt Zwiebelsaft mit Kandiszucker. Der ist schnell zubereitet. Einfach eine Küchenzwiebel in Würfel schneiden und mit Kandiszucker bei schwacher Hitze aufkochen. Das Ganze eine Weile stehen lassen, den Sud durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter sieben und dann teelöffelweise einnehmen. Wer den selbst gemachten Hustensaft hinunterbekommt, darf auf Linderung hoffen. Denn in Zwiebeln stecken ätherisches Öl, schwefelhaltige Verbindungen und Flavonoide, die in Kombination keimabtötend und leicht antientzündlich wirken sollen. "Das beruhigt die Bronchien und lindert den Hustenreiz", sagt Mühlenfeld.
Alternativ können die Zwiebeln auch mit Honig verrührt und der dabei entstehende Sirup dann gelöffelt werden. Die Wirksamkeit des Bienenprodukts haben Forscher in Studien untersucht: So litten Kinder, die abends einen Teelöffel Eukalyptus- oder Zitronenhonig bekamen, nachts seltener unter Hustenattacken als die zum Vergleich herangezogenen kleinen Probanden, die sich mit einem honigähnlichen Placebo begnügen mussten. Experte Mühlenfeld betrachtet solche Ergebnisse zwar mit einer gewissen Vorsicht. Doch auch seine Erfahrungen als Hausarzt sprechen dafür, dass Honig den Hustenreiz mildern kann. Allerdings eignet sich dieses Hausmittel nur für Kinder, die älter als ein Jahr sind. Bei Babys besteht die Gefahr, dass Bakterien, die aus der Umwelt in Bienenhonig gelangt sein können, eine lebensbedrohliche Erkrankung auslösen – den sogenannten Säuglingsbotulismus.
Wichtigstes Hausmittel: Viel trinken
Zu den Klassikern unter Omas Rezepten gehört auch der Hustentee. Er kann Heilpflanzen enthalten, die eher den Schleim lösen und das Abhusten erleichtern sollen – zum Beispiel Thymian[44375] und Schlüsselblume. Oder aber er wird mit Kräutern versetzt, denen vor allem hustenreizlindernde Eigenschaften zugeschrieben werden, wie Eibisch, Spitzwegerich oder Efeu. Außerdem hilft eine große Kanne Tee schon allein deshalb, weil sie dazu beiträgt, dass der Patient ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. "Viel trinken ist wohl das wichtigste Hausmittel bei Husten", sagt Mühlenfeld. Es wirkt der Austrocknung der Schleimhäute entgegen und fördert die Verflüssigung des Schleims in den Atemwegen. Wer auf seine Trinkmenge achten muss, etwa weil er nieren- oder herzkrank ist, sollte das passende Maß mit dem Hausarzt absprechen.
Kartoffelwickel – Der Glaube daran hilft
Manche Hustengeplagte schwören auf warme Kartoffelwickel. Dazu werden vier bis sechs mittelgroße Kartoffeln weich gekocht, in ein Geschirrtuch gelegt und zerdrückt. Hat sich der Wickel soweit abgekühlt, dass keine Verbrennungsgefahr besteht, kommt er auf die Brust und bleibt dort, bis er erkaltet ist. Was das abgesehen von dem wohltuenden Wärmeeffekt bringt? Der Bremer Hausarzt zuckt mit den Schultern. Ob Kartoffelwickel oder das Familienrezept für den Kräutertee: "Hat jemand mit einem Hausmittel gute Erfahrungen gemacht, dann sollte er es verwenden", so sein Tipp. Denn allein der Glaube, dass es nützt, kann schon dafür sorgen, dass der Patient sich besser fühlt – Stichwort Placebo-Effekt. Gleiches gilt, wenn jemand anderes den Tee kocht, den Zwiebelsaft ansetzt oder auch nur seine Rezepte gegen Husten empfiehlt. "Dass man Zuwendung bekommt, sich jemand um einen kümmert, trägt zum Wohlbefinden des Kranken bei", sagt Mühlenfeld.
Wichtig: Wenn zum Husten Fieber kommt oder wenn der Husten nach einer Woche nicht allmählich abklingt, dann ist es ratsam, zum Arzt zu gehen. Bei Luftnot den Rettungsdienst rufen!
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Hausmittel gegen leichte Infektionen
Positiv auf Covid-19 getestet mit Symptomen eines viralen Infekts: Dagegen können auch Hausmittel helfen, sofern man nicht schwer erkrankt ist. Inhalieren, gurgeln mit Salzwasser und Wärmeanwendungen können die Beschwerden lindern.
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen steigt weiter steil an. Doch was kann man tun, wenn man infiziert ist und Symptome hat? Welche Möglichkeiten gibt es, den Krankheitsverlauf mit Hausmitteln zu verbessern und die Symptome zu mildern?
Punkt 1 ist die Vorbereitung: Zuerst sollte man sich überlegen, wen man bitten könnte, einkaufen zu gehen oder Medikamente zu holen. Punkt 2: Man sollte schon vorsorglich die eigene Hausapotheke durchforsten, empfiehlt Allgemeinmedizinerin Lisa-Maria Kellermayr aus Oberösterreich. Also prüfen, ob man klassische Medikamente daheim hat, die Paracetamol oder Ibuprofen enthalten. Außerdem sollte man sicherheitshalber nachsehen, ob man ein funktionstüchtiges Fieberthermometer zu Hause hat.
Daheim die Sauerstoffsättigung messen
Sinnvoll ist auch ein Pulsoximeter: Das ist ein kleines Gerät, mit dem man auf Knopfdruck – ohne Stich – die Sauerstoffsättigung im Blut messen kann. Sobald man sieht, dass man seinen normalen Sauerstoff-Sättigungswert nicht mehr erreicht, dann sollte man den Hausarzt, die Hausärztin kontaktieren.
Diese Einschätzung ist aber wesentlich leichter, wenn man den Umgang mit dem Gerät schon geübt hat, und seinen normalen Wert der Sauerstoffsättigung kennt.
Inhalieren ohne ätherische Öle
Erste Daten weisen darauf hin, dass im Fall einer Omikron-Infektion etwas andere Symptome auftreten als bei bisherigen Infektionen mit anderen Varianten des Coronavirus: Es sind eher die oberen Atemwege betroffen. Viele Patientinnen und Patienten klagen über Halsschmerzen und Schnupfen.
Hier könne man Hausmittel anwenden wie bei jedem anderen Infekt auch: also etwa inhalieren, um die Schleimhäute zu befeuchten. Am besten inhaliert man nur mit Wasser, nicht mit ätherischen Ölen – denn diese seien zu scharf für die Schleimhäute, so die Medizinerin. Auch Hühnersuppe habe sich bewährt. Gegen die Halsschmerzen könne man auch Lutschpastillen und gegen den Schnupfen Nasenspray nehmen.
Wärmeanwendungen gegen Kopfschmerzen
Ein typisches Symptom im Fall einer Omikron-Infektion ist starkes Kopfweh. Dieses sei in den meisten Fällen muskulär bedingt, sagt Lisa-Maria-Kellermayr. Was sich hier bewährt habe, seien Wärmeanwendungen: Kirschkernkissen, Wärmeflasche, Wärmepflaster, um die Muskulatur zu entspannen – dann lasse in den meisten Fällen auch der Kopfschmerz nach.
Auf Alarmsignale achten
Kritisch wird es vor allem dann, wenn die Lunge betroffen ist – doch wie kann man das erkennen? „Wenn ich merke, dass ich kurzatmig werde, wenn der Hustenreiz so massiv ist, dass ich kaum noch schlafen kann. Wenn ich merke, dass ich durch minimale Bewegung sehr stark angestrengt bin“ – dann sollte man sofort den Hausarzt, die Hausärztin kontaktieren, rät die Medizinerin.
Viel trinken und Elektrolyte ersetzen
Während ein normaler grippaler Infekt meist nach etwa einer Woche vorbei ist, kann eine akute Coronavirus-Infektion jedoch bis zu drei Wochen dauern, und auch länger. Während dieser Zeit haben die Betroffenen oft keinen Appetit und trinken zu wenig. Doch man sollte sich bemühen, weiter bei Kräften zu bleiben – und etwa Suppe zu essen, oder elektrolythaltige Getränke zu sich zu nehmen. Auch hier gibt es Hausmittel – insbesondere, wenn die Betroffenen Magen-Darmprobleme haben.
Lisa-Maria Kellermayr empfiehlt die sogenannte Rossi-Lösung: Dabei mischt man schwarzen Tee, den man zuvor lange ziehen lässt, mit Orangensaft, und gibt einen Esslöffel Zucker und einen Teelöffel Salz hinzu. Diese Mischung wird anschließend kalt – und etwa über einen Strohhalm getrunken.
All diese Hausmittel gelten für ansonsten gesunde Patientinnen und Patienten ohne Risikofaktoren. In jedem Fall empfiehlt es sich, das individuelle Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes mit dem eigenen Arzt, der Ärztin zu besprechen.
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Husten
Im Grunde ist Husten ein wichtiger Schutzmechanismus: Wer hustet, stößt mit bis zu 480 Kilometern pro Stunde Luft aus, um Schleim, Staub und andere Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen. Husten kann aber auch ein Symptom von Erkrankungen wie Erkältung, Bronchitis oder Asthma sein. Dabei kann er etwa als trockener Reizhusten oder Husten mit Auswurf auftreten. Lesen Sie mehr zu Ursachen und Behandlung von Husten.
Kurzübersicht
Was ist Husten? Schnelles, heftiges Luftausstoßen; kann akut oder chronisch sein, mit oder ohne Auswurf
Ursachen: z. B. Erkältung, Grippe (Influenza), Bronchitis, Allergie, Asthma, Covid-19, Lungenembolie, Tuberkulose, Herzschwäche
Wann zum Arzt? u. a. bei Brustschmerzen, Atemnot, hohem Fieber, Aushusten von größeren Blutmengen
Diagnostik: Patientengespräch, körperliche Untersuchung, evtl. Rachenabstrich, Blutuntersuchung, Röntgen, Lungenfunktionstest etc.
Behandlung: zugrundeliegende Krankheit therapieren (z. B. bei Lungenentzündung, Asthma), ansonsten allgemeine Maßnahmen wie Wasserdampfinhalationen, Hausmittel wie Tee, ggf. hustenlösende oder hustenstillende Medikamente
Husten: Beschreibung
Bellend, keuchend, schmerzhaft, quälend, mit oder ohne Auswurf, ganztägig auftretend, nur zu bestimmten Tageszeiten oder beim Verzehr bestimmter Nahrungsmittel – es gibt ganz unterschiedliche Arten von Husten. Einteilen lässt er sich zum einen nach der Dauer (akuter und chronischer Husten) und zum anderen im Hinblick auf das Abhusten von Sekret (trockener, produktiver und Bluthusten).
Akuter und chronischer Husten
Nach der Dauer des Hustens unterscheiden Mediziner zwischen akutem und chronischem Husten:
Akuter Husten dauert bis zu acht Wochen. Ursache sind meist Atemwegsinfektionen (Erkältung, Bronchitis etc.). Außerdem kann akuter Husten etwa infolge einer Allergie, Lungenembolie, bei Verschlucken oder Einatmen eines Fremdkörpers oder bei akuten Schadstoffvergiftungen (etwa bei einem Brand) auftreten.
Chronischer Husten hält länger als acht Wochen an. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel Asthma, chronische Bronchitis, die chronische Lungenerkrankung COPD und Lungenkrebs.
Trockener Husten (Reizhusten)
Trockener Husten heißt auch unproduktiver Husten oder Husten ohne Auswurf – und genau das ist er: Husten ohne Sekrektabsonderung. Er wird durch eine Reizung der Atemwege ausgelöst. Daher auch die Bezeichnung Reizhusten.
Akuter trockener Husten kann etwa zu Beginn einer akuten Bronchitis, bei kleinen Lungenembolien (Verstopfung eines Lungenblutgefäßes), Rippenfellentzündung sowie beim Einatmen von Reizgasen, Staub und anderen Fremdkörpern auftreten.
Chronischer trockener Husten kann beispielsweise auf chronischen Schnupfen beziehungsweise chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Refluxkrankheit und Asthma zurückzuführen sein. Außerdem kann chronischer trockener Husten auch eine Nebenwirkung von ACE-Hemmern (Herz-Kreislauf-Mittel) sein.
Der Dauer des Hustens ist für die Behandlung relevanter als die Tatsache, ob er produktiv oder trocken ist.
Produktiver Husten (Husten mit Auswurf)
Hier geht der Husten mit viel Schleimbildung einher, daher auch der Name Husten mit Auswurf. Der Schleim ist meist glasklar. Gelblicher Auswurf aus den unteren Atemwegen ist auf Entzündungszellen zurückzuführen. Grünliches Bronchialsekret weist auf eine bakterielle Infektion hin.
Akuter produktiver Husten kann etwa im Rahmen einer Lungenentzündung sowie im späteren Stadium einer akuten Bronchitis auftreten.
Chronischer produktiver Husten kann unter anderem ein Hinweis auf eine chronische Bronchitis oder eine COPD sein.
Bluthusten (Hämoptyse)
Husten mit blutigem Auswurf ist im Prinzip eine Form von produktivem Husten. Häufige Ursachen von Bluthusten sind beispielsweise schwere Bronchitis, Lungenembolie, Lungentuberkulose, Lungenkrebs und das Einatmen von Fremdkörpern. Ebenfalls möglich (wenn auch selten) ist, dass eine Linksherzschwäche (eine Pumpschwäche der linken Herzhälfte) oder Blutgerinnungsstörung (angeboren oder aufgrund der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente) hinter Bluthusten steckt.
Husten: Ursachen und mögliche Erkrankungen Insgesamt sind die wichtigsten Ursachen von Husten:Erkältung: Eine Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege mit Viren. Sie geht typischerweise mit Husten, Schnupfen, verstopfter Nase und allgemeinem Krankheitsgefühl einher. Grippe (Influenza): Die echte Grippe ist ebenfalls eine Virus-Infektion der Atemwege. Während es bei einer Erkältung aber verschiedene Erreger sein können, handelt es sich hier um sogenannte Influenza-Viren. Eine echte Grippe verläuft schwerer als eine einfache Erkältung. Die Krankheit beginnt sehr plötzlich mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie trockenem Husten (oft übergehend zu einem mit zähem Schleim). Manchmal leiden die Patienten auch unter Übelkeit. Chronische Nasennebenhöhlenentzündung: Eine chronische Sinusitis wird von einem meist trockenen Husten (Reizhusten) begleitet, der sich im Liegen oft verstärkt. Übrigens erstreckt sich die Entzündung vielfach auch auf die Schleimhaut der Nasenhöhle, geht also mit einem chronischen Schnupfen (chronische Rhinitis) einher. Mediziner sprechen daher oft insgesamt von chronischer Rhinosinusitis. Bronchitis: Die Bronchitis bezeichnet eine Atemwegsentzündung, die oft von quälendem Husten begleitet wird. Bei akuter Bronchitis tritt zunächst trockener, später produktiver Husten auf. Außerdem haben die Betroffenen Schnupfen und Halsschmerzen. Von chronischer Bronchitis sprechen Mediziner, wenn jemand in mindestens zwei aufeinander folgenden Jahren während mindestens drei aufeinander folgenden Monaten täglich Husten und Auswurf (produktiver Husten) hatte. Sehr häufig ist Rauchen die Ursache einer chronischen Bronchitis. Lungenentzündung (Pneumonie): Husten kann auch auf eine Lungenentzündung hindeuten. Anfangs ist er meist trocken; später hustet der Patient Schleim ab. Weitere Symptome einer Lungenentzündung sind Atemnot, hohes Fieber, plötzlicher Schüttelfrost und schweres Krankheitsgefühl. Rippenfellentzündung (Pleuritis): Darunter verstehen Mediziner eine akute Entzündung von Lungen- und/oder Rippenfell. Mögliche Ursachen sind Infektionen, Krebs und Lungenembolie. Die trockene Form der Rippenfellentzündung (Pleuritis sicca) geht mit trockenem Reizhusten, starken, einseitigen und atemabhängigen Brustschmerzen sowie flacher Schonatmung einher. Verschlucken oder Einatmen von Reizgasen, Staub etc.: Wenn Nahrung oder Flüssigkeit versehentlich in der Luftröhre statt in der Speiseröhre landet, kommt es zu einem trockenen Reizhusten – der Körper versucht, die Fremdkörper durch Husten wieder nach oben in Richtung Mundhöhle zu befördern. Das Gleiche passiert beim Einatmen (Inhalation) oder Verschlucken (Aspiration) von Reizgasen, Staub oder anderen Fremdkörpern. Allergie: Allergisch bedingter Husten kann zum Beispiel bei einer Schimmelpilz-Allergie, Nahrungsmittel-Allergie und Hausstaubmilben-Allergie auftreten. Menschen mit einer Pollenallergie (Heuschnupfen) erkranken später oft zusätzlich an Asthma, wofür Husten und Atemnot die ersten Anzeichen sind. Asthma bronchiale: Asthma ist eine weit verbreitete, chronische Erkrankung mit Entzündung und Verengung der Atemwege. Die Patienten leiden unter vorwiegend trockenem Husten (auch nachts) und anfallsweise auftretender Atemnot. Typisch ist außerdem ein pfeifendes Atemnebengeräusch (Giemen). Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Auch bei COPD sind die Atemwege in der Lunge chronisch entzündet und verengt. Die daraus resultierenden Beschwerden sind in erster Linie chronischer Husten mit Auswurf (produktiver Husten) sowie Atemnot bei Belastung. Die Hauptursache von COPD ist das Rauchen. Lungenkollaps (Pneumothorax): Hierbei kommt es zu einer krankhaften Luftansammlung zwischen dem inneren und äußeren Lungenfell, wo sich normalerweise keine Luft befindet. Der Grund dafür ist etwa das Platzen von Lungenbläschen oder eine Verletzung der Lunge. Der betreffende Lungenflügel fällt in sich zusammen, erkennbar an plötzlich einsetzenden Schmerzen im Brustbereich,
die bis in den Rücken ausstrahlen können. Außerdem entwickeln sich oft trockener Husten, atemabhängige Schmerzen sowie zunehmende Luftnot mit flacher Atmung. Lungenembolie: Husten kann auch ein Anzeichen für eine Lungenembolie sein, also eine Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge durch ein Blutgerinnsel. Kleinere Lungenembolien verursachen manchmal keine Beschwerden oder nur kurzzeitigen Husten. Bei größeren Blutgerinnseln treten dagegen plötzlich Symptome wie Husten (eventuell blutig), Atemnot, Brustschmerzen, Herzrasen, Schwindelanfälle, Bewusstlosigkeit und bläuliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten auf. Lungenkrebs (Lungen- und Bronchialkarzinom): Der Begriff Lungenkrebs umfasst verschiedene bösartige Wucherungen der Lunge. Hartnäckiger Husten ist ein relativ frühes Symptom solcher Karzinome, kann aber auch auf viele andere Krankheiten hinweisen. Bei manchen Patienten tritt auch Bluthusten auf. Hauptursache von Lungenkrebs ist Rauchen. Interstitielle Lungenkrankheiten: Der Begriff umfasst mehr als 200 verschiedene Lungenkrankheiten, die durch eine Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen) hervorgerufen werden. In der Folge kommt es zu einer Entzündung und einer krankhaften Vermehrung von Bindegewebe (Fibrose) im Bereich des Lungeninterstitiums, also der dünnen Gewebewand zwischen den Lungenbläschen. Interstitielle Lungenerkrankungen werden von Atemnot unter Belastung (Belastungsdyspnoe) und attackenweise auftretendem, trockenem Husten begleitet. Keuchhusten (Pertussis): Keuchhusten ist eine schwere Atemwegsinfektion, die durch Bakterien verursacht wird und sehr ansteckend ist. Die Patienten leiden unter krampfartigen Husten-Anfällen mit anschließendem keuchendem Luftholen (daher der Name Keuchhusten). Diphtherie: Auch Diphtherie ist eine schwere akute, bakterielle Atemwegsinfektion. Die Erreger produzieren Giftstoffe, welche die Schleimhäute und selten auch Herz, Leber und Nieren schädigen. Die Erkrankung beginnt meist mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und leichtem Fieber. Bei Befall des Kehlkopfes entwickeln sich außerdem bellender Husten, Heiserkeit und Atemnot (durch Anschwellen der Schleimhäute). Typisch für Diphtherie ist zudem ein faulig-sü��licher Mundgeruch. Ohne Behandlung besteht Lebensgefahr, allerdings ist die Erkrankung dank Impfung mittlerweile selten geworden. Pseudo-Krupp: Typisch für diese Virus-bedingte Entzündung der oberen Atemwege ist ein trockener, bellender Husten. Weitere Symptome sind Heiserkeit, pfeifende oder quietschende Atemgeräusche beim Einatmen sowie keine oder nur eine leichte Temperaturerhöhung. Auch Atemnot kann auftreten. An Pseudo-Krupp erkranken vor allem kleine Kinder. Tuberkulose (Schwindsucht): Tuberkulose (Tbc) ist eine chronische bakterielle Infektionskrankheit, die meist die Lunge, seltener andere Körperorgane betrifft. Zu den charakteristischen Symptomen der Lungentuberkulose gehört hartnäckiger Husten, entweder mit (produktiver Husten) oder ohne Auswurf (trockener Husten). Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung wird blutiger Auswurf abgehustet (Bluthusten). Bronchiektasie: Als Bronchiektasen bezeichnen Mediziner dauerhafte Erweiterungen von Bronchialästen in der Lunge. Diese Aussackungen sind entweder angeboren oder erworben (zum Beispiel durch Bronchitis, Mukoviszidose). Zu den Symptomen einer Bronchiektasie zählt chronischer produktiver Husten mit sehr viel Auswurf, der oft gelb-grünlich verfärbt ist. Mukoviszidose (Zystische Fibrose): Bei dieser angeborenen Stoffwechselerkrankung ist die Absonderung von verschiedenen Körpersekreten wie Schleim und Schweiß gestört. So bildet sich zum Beispiel in den Atemwegen vermehrt zäher Schleim, was zunehmend Atemnot verursacht. Oft entwickelt sich auch ein chronischer Husten (meist mit Schleimproduktion, manchmal auch mit Blut vermischt). Herzschwäche: Bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann das Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen. Die Organschwäche kann die linke Herzhälfte (Linksherzinsuffizienz), die rechte
Herzhälfte (Rechtsherzinsuffizienz) oder beide Hälften (Globale Herzinsuffizienz) betreffen. Sowohl bei linksseitiger als auch beidseitiger (globaler) Herzschwäche kann chronischer trockener Husten auftreten, besonders in der Nacht (der Husten verstärkt sich im Liegen). Refluxkrankheit: Sie ist gekennzeichnet durch den Rückfluss von Magensäure beziehungsweise saurem Mageninhalt in die Speiseröhre und wird auch (gastroösophagealer Reflux) genannt. Die Betroffenen leiden unter chronischem trockenem Husten (mit und ohne Sodbrennen), der beim Hinlegen oft zunimmt. Wenn der aufsteigende Mageninhalt in die Atemwege gelangt (pulmonale Aspiration), reagiert der Körper erst recht mit Husten. Außerdem können sich Entzündungen der Atemwege (etwa Nasennebenhöhlenentzündung oder chronische Bronchitis) sowie Asthma entwickeln. Nebenwirkung von Medikamenten: Manche Medikamente können als Nebenwirkung einen chronischen trockenen Husten hervorrufen, der oft in Attacken auftritt. Zu diesen Medikamenten gehören zum Beispiel ACE-Hemmer und Betablocker. Beide dienen als Herz-Kreislauf-Medikamente zum Beispiel bei Herzschwäche und Bluthochdruck. Daneben kann auch eine Einnahme des Entzündungshemmers Kortison (in Sprayform) Husten verursachen. Husten: Chronische ErkrankungenAsthma, chronische Bronchitis, Mukoviszidose – wie aus der obigen Liste ersichtlich ist, kann Husten auch ein Symptom verschiedener chronischer Erkrankungen sein.
Chronischer Husten bei Kindern
Bei Kindern entsteht chronischer Husten oft durch:
Überempfindlichkeit der Atemwege nach einer Virusinfektion
Asthma bronchiale
Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux) beziehungsweise Einatmen des Mageninhaltes (pulmonale Aspiration)
Überproduktion von Schleim in Nase und Nasennebenhöhlen mit Schleimabfluss in den Rachen ("Post-nasal Drip")
Seltene Ursachen von chronischem Husten bei Kindern sind zum Beispiel das Einatmen von Fremdkörpern, Mukoviszidose sowie eine Entzündung der kleinsten Atemwege in der Lunge (Bronchiolitis) nach einem Virusinfekt.
Chronischer Husten bei Erwachsenen
Häufige Ursachen von chronischem Husten bei Erwachsenen sind:
chronische Bronchitis (als Folge von Rauchen)
Asthma bronchiale
Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux)
Überproduktion von Schleim in Nase und Nasennebenhöhlen mit Schleimabfluss in den Rachen ("Post-nasal Drip")
Linksseitige Herzschwäche (Linksherzinsuffizienz)
In seltenen Fällen ist bei Erwachsenen zum Beispiel eine Lungenentzündung, Tuberkulose, Lungenkrebs oder die Einnahme von ACE-Hemmern (Herz-Kreislauf-Mittel) für den chronischen Husten verantwortlich, oder aber der chronische Husten ist psychisch bedingt.
Krankheiten mit diesem SymptomInformieren Sie sich hier zu den Krankheiten, bei denen das Symptom auftreten kann:
Refluxkrankheit Asthma Keuchhusten Diphtherie
Husten: Behandlung Ist eine Erkrankung wie Asthma, COPD, Lungenentzündung, Lungenkrebs oder Mukoviszidose für den Husten verantwortlich, wird der Arzt diese Krankheiten entsprechend behandeln. In der Folge verschwindet dann meist auch der Husten.Bei unkompliziertem akutem Husten infolge einer Erkältung genügen meist allgemeine Maßnahmen, um die Symptome zu lindern, beispielsweise eine ausreichende Trinkmenge, Wasserdampfinhalationen (20 Minuten bei 43°C Wassertemperatur) und Verzicht auf (aktives und passives) Rauchen.Medikamente gegen HustenMedikamente werden bei Husten nur dann gegeben, wenn es unbedingt notwendig ist beziehungsweise die Beschwerden den Patienten stark beeinträchtigen (wie quälender Husten). Je nach Bedarf wird ein Hustenlöser oder Hustenblocker eingesetzt. Manchmal kommen solche Hustenmedikamente auch bei schweren fortgeschrittenen Erkrankungen wie Lungenkrebs zum Einsatz, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Hustenlöser
Wenn viel zäher Schleim die Atemwege blockiert und sich nur schwer abhusten lässt, können Hustenlöser (Expektoranzien) Linderung verschaffen: Sie verflüssigen den Schleim und erleichtern so das Abhusten. Das verbessert nicht nur die Atmung, sondern verhindert auch, dass sich krankmachende Bakterien im festsitzenden Schleim einnisten. Als Hustenlöser werden vor allem die Wirkstoffe Acetylcystein (ACC), Bromhexin und Ambroxol eingesetzt.
Hustenblocker
Hustenblocker (Hustenstiller, Antitussiva) kommen bei quälendem, trockenem Reizhusten - also unproduktivem Husten ohne Auswurf – zum Einsatz. Sie dämpfen den Hustenreiz und ermöglichen es damit der gereizten Schleimhaut in den Atemwegen, sich zu erholen. Oft werden Hustenblocker auch abends gegeben, damit Hustenattacken den Patienten nicht wiederholt aus dem Schlaf reißen.
Zu den hustenstillenden Wirkstoffen in Medikamenten zählen Codein, Dihydrocodein, Pentoxyverin und Dextromethorphan. Manche von ihnen (Codein, ein dem Opium verwandter Stoff) können abhängig machen; außerdem können Hustenblocker als Nebenwirkungen Verstopfung und Konzentrationsschwäche hervorrufen. Betroffene sollten Antitussiva daher nicht länger als eine Woche einnehmen. Besondere Vorsicht gilt für diese Arzneistoffe beim Bedienen von Maschinen oder der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr.
Außerdem ist zu beachten, dass Hustenblocker niemals bei produktivem Husten angewendet werden dürfen! Durch Unterdrückung des Hustenreizes wird der Schleim in den Atemwegen nicht mehr abgehustet, was die Atmung behindern kann und das Ansiedeln von Bakterien im festsitzenden Schleim begünstigt. Aus dem gleichen Grund sollten bei Husten nicht zugleich ein Schleimlöser (Hustenlöser) und ein Hustenblocker angewendet werden.
Antibiotika
Ist der Husten ein Anzeichen für eine akute bakterielle Infektion, wird der Arzt eventuell Antibiotika verschreiben. Patienten sollten diese konsequent so lange einnehmen wie vom Arzt empfohlen, auch wenn die Beschwerden schon vorher verschwinden. Ein vorzeitiger Abbruch der Antibiotikatherapie birgt die Gefahr, dass einige Bakterien im Körper überleben und gegen das Antibiotikum unempfindlich (resistent) werden. Bei einer erneuten Infektion würde das Medikament dann nicht mehr wirken. Bei viralen Infektionen der Atemwege, wie sie im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auftreten, wirken Antibiotika übrigens nicht.
Homöopathie gegen Husten
Wer es bei trockenem Husten mit Homöopathie versuchen will, sollte zu Bryonia (bei trockenem Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen) oder Drosera (trockener, bellender Husten und Fieberschauder) greifen. Welche Potenz des homöopathischen Mittels im Einzelfall am besten geeignet ist und wie das Präparat richtig angewendet wird, erfahren Sie von einem erfahrenen Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker.
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
Hausmittel gegen Husten Eine natürliche Hilfe bei Husten ist Heilkräutertee – wenn man ihn mit den richtigen Heilpflanzen zubereitet: Bei trockenem Husten sollten Sie schleimhaltige Heilpflanzen wählen, um die gereizten Schleimhäute zu beruhigen, zum Beispiel Lindenblüten, Spitzwegerich oder Eibisch. Bei produktivem Husten sind dagegen auswurffördernde Heilkräuter hilfreich, etwa Königskerze, Primel oder Thymian.Zusätzlich bieten sich als Hausmittel bei Husten warme Wickel oder Kompressen für Brust und Rücken an – beispielsweise eine Senfmehlkompresse bei Reizhusten und ein Ingwerwickel bei produktivem Husten. Inhalieren ist besonders in letzterem Fall ein weiterer guter Tipp: Das tiefe Einatmen warmer Dämpfe erleichtert das Ablösen festsitzenden Schleims in den Atemwegen.Ebenfalls ein altbewährtes Hausmittel gegen lästigen Husten ist Hustensaft. Sie können einen solchen zum Beispiel mit Zwiebeln oder Rettich selber zubereiten. Wie das geht sowie mehr über wirksame Hausmittel bei trockenem und produktivem Husten erfahren Sie im Beitrag Hausmittel gegen Husten. Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Husten: Wann sollten Sie zum Arzt? Bei hartnäckigem, länger anhaltendem Husten sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen – vor allem, wenn Sie keine Vermutungen zur möglichen Ursache (wie Bronchitis, Asthma) haben.In folgenden Fällen von Husten sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen:Husten mit Brustschmerzen Husten mit Atemnot (und eventuell auch bläulicher Verfärbung der Haut, etwa an den Lippen) Husten mit hohem Fieber Aushusten von größeren Blutmengen (Hämoptoe) Husten bei/nach Aufenthalt in Ländern, in denen Tuberkulose stark verbreitet ist Husten nach Kontakt mit Tuberkulose-Patienten Husten bei bekannten Krebserkrankungen in der Vorgeschichte Husten bei Patienten mit Immunschwäche, HIV-Infektion oder unter immunsuppressiver Therapie (Behandlung, welche das Immunsystem unterdrückt) Husten bei extrem starken Rauchern Begleiten den Husten andere mögliche Symptome von Covid-19 (wie Verlust bzw. Störung des Geschmacks- und Geruchssinns oder Atemnot), sollten Sie beim zuständigen Gesundheitsamt anrufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Gehen Sie bei möglichen Covid-19-Symptomen nicht eigenständig zum Arzt, sonst stecken Sie eventuell auf dem Weg dorthin oder in der Arztpraxis andere Menschen an.
Husten: Diagnose Zunächst führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten zur Krankenvorgeschichte (Anamnese). Wichtige Information sind zum Beispiel:Seit wann besteht der Husten? Tritt der Husten im zeitlichen Zusammenhang mit anderen Ereignissen auf, etwa mit körperlicher Anstrengung oder nach Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen? Gibt es Begleitsymptome wie Fieber oder Atemnot? Handelt es sich um Husten mit Auswurf? Wenn ja, wie viel Sekret wird abgehustet und wie ist es beschaffen (Farbe, Geruch, Konsistenz)? Bestehen besondere Risikofaktoren wie Grunderkrankungen, Rauchen, Schluckstörungen? Werden irgendwelche Medikamente eingenommen? Aus diesen Informationen kann der Arzt oft schon Vermutungen zur möglichen Ursache von Husten ableiten. Weiterführende Untersuchungen bringen dann Klarheit:Körperliche Untersuchung: Beim Abhören des Brustkorbs (Auskultation) kann der Arzt eventuelle Atemnebengeräusche erkennen – eine wichtige Information für die Diagnose. So lässt sich zum Beispiel Pseudo-Krupp meist schon anhand von Atemnebengeräuschen, bellendem Husten und Heiserkeit diagnostizieren. Rachenabstrich: Könnte Diphtherie den Husten verursachen, macht der Arzt einen Rachenabstrich. Nach Anlegen einer Bakterienkultur wird dieser unter dem Mikroskop auf Diphtherie-Erreger hin untersucht. Auch um eine mögliche Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachzuweisen, kann der Arzt einen Rachenabstrich (oder Nasenabstrich) nehmen. Untersuchung des Auswurfs (Sputumuntersuchung): Eine Untersuchung des Auswurfs bei produktivem Husten kann zum Beispiel Tuberkulose oder Rippenfellentzündung als Auslöser von Husten identifizieren. Blutuntersuchungen: Eine Blutprobe des Patienten ist hilfreich, wenn zum Beispiel eine Erkältung oder die echte Grippe (Influenza) den Husten verursachen könnte. Außerdem kann eine Analyse der Blutgase (Sauerstoff, Kohlendioxid) zeigen, ob der Gasaustausch in der Lunge gestört ist, wie das etwa bei Asthma und COPD der Fall ist. Röntgen: Eine Röntgenuntersuchung ist etwa bei Verdacht auf Bronchitis, Lungenentzündung, COPD, Tuberkulose oder Mukoviszidose als mögliche Ursache von Husten angezeigt. Lungenfunktionstest: Hierbei untersucht der Arzt, ob der Husten auf Verengungen der Atemwege wie bei Asthma, COPD oder Bronchiektasie zurückzuführen ist. Zur Verfügung stehen verschiedene Untersuchungsverfahren, darunter die Spirometrie und die Bodyplethysmografie. Bronchoskopie: Hierbei führt der Arzt eine winzige Kamera, die auf einem dünnen Schlauch oder einer Art Metallrohr befestigt ist, über die Luftröhre ein, um einen Blick in die Lunge zu werfen. Angezeigt ist diese Untersuchung, wenn ein verschluckter Fremdkörper oder Lungenkrebs den Husten auslösen könnte. Über das Bronchoskop kann der Untersucher auch gezielt Sekret- oder Gewebeproben zur weiteren Untersuchung gewinnen. Prick-Test: Dieser Hauttest dient der Abklärung von Allergien. Durch Aufbringen verschiedener Testsubstanzen lässt sich prüfen, ob beispielsweise Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder bestimmte Nahrungsmittel allergischen Husten und andere Allergiesymptome hervorrufen. Nasenspiegelung: Sie ist angezeigt, wenn ein chronischer Schnupfen/chronische Nasennebenhöhlenentzündung für den Husten verantwortlich ist. Schweißtest: Er ist bei Verdacht auf Mukoviszidose als Auslöser von Husten sinnvoll. Denn die Erkrankung verändert nicht nur die Zusammensetzung des Schleims im Atemtrakt, sondern unter anderem auch die des Schweißes. Magenspiegelung: Könnte der Husten auf den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Refluxkrankheit) zurückzuführen sein, lässt sich dies mittels Magenspiegelung (Gastoskopie) feststellen. Computertomografie (CT): Mittels CT lässt sich klären, ob der Husten beispielsweise durch eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Lungenkrebs oder Lungenembolie hervorgerufen wird. Herzultraschall (Echokardiografie): Im Herzultraschall zeigt sich, ob eine Herzschwäche hinter dem Husten steckt.
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