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Wie ein Blatt im Wind
Das typische Fähnchen im Wind. Das war ich nie. Allerdings fühle ich mich anders. Wie ein Blatt. Ein Blatt, dass ständig von einem Sturm zum nächsten geweht wird. Ein Tornado, der nie still zu stehen scheint. Von einer Gruppe zur nächsten. Mal hier und mal dort. Aber nirgendwo richtig angekommen. Ich kann mich nicht festhalten. Ich kann mich nicht einnisten. Ich werde nicht angenommen von den anderen Blättern. Ich kann mich nicht beweisen. Versuche ich es, werde ich abgerissen. Oder aber ich finde Halt. Dieser ist jedoch schneller weg als er da war. Mit einem falschen Wort. Mit einer falschen Aussage. Mit einem falschen Blick. Alles weg. Weiter gehts zum nächsten Sturm. Und auch hier wird nicht über meine Witze gelacht. Auch hier finden meine Ideen keine Anerkennung, lediglich Spott und Hohn. Warum nur? Warum scheine ich nirgendwo dazu zu passen?
Ist es meine Blattform? Bin ich vielleicht nicht normal genug? Stören meine Ecken und Kanten? Oder bin ich zu unförmig für den Baum? Jeder hat doch seinen Platz. Auch das hässlichste und trockenste Blatt ist ein Bestandteil des Baumes. Ich aber nicht. Jeder Sturm hat seine Regeln. Jeder Sturm hat seine Lieblingsrichtung in die er weht. Möchte man dagegen fliegen, wird man fortgeweht. Finde deine Stromrichtung und pass dich an. Nur so findest du deinen Platz an dem Baum. Du darfst dich uns anschließen, aber nur unter unseren Regeln. Keine Kompromisse. Keine Regeländerung. Hasse unsere Feinde und liebe was wir lieben. Dann darfst du hängen bleiben. Aber nur unten. Bei den anderen faulenden Blättern. Du wirst ja nicht lange bleiben.
Der älteste Baum hat noch einen Platz frei. Vielleicht finde ich dort meinen Frieden. Kann mich anheften und bleiben. Die anderen Blätter akzeptieren mich. Mit meinen Fehlern, die jeder hat. Mit den schlechten und guten Eigenschaften die ein Blatt ausmachen. Keiner kann sich davon freisprechen. Stille. Ein Spruch, und alle lachen. Mit mir. Über mich. Gleichzeitig und für mich nicht unterscheidbar. Ich war hier schon mal und bin nicht lange geblieben. Der andere Baum ist eher still. Wütend. Ignoriert und zerstört selbst ein gesundes Blatt binnen Sekunden. Es bleiben nur noch einzelne Fasern übrig. Genug um zu überleben und vielleicht einen neuen Platz zu finden. Einen Platz im Wald voller Bäume. Junge, alte, laute, große und kleine. Die Auswahl ist groß. Dennoch ist die Suche nach dem richtigen Baum anstrengend. Ermüdend. Sie zerrt den Lebenssaft aus. Stirb alleine, oder trockne zusammen mit dem Baum aus. Deine Entscheidung.
#methapher#freunde#alleine#fähnchen im wind#meinungen#hass#wut#liebe#falsch#gedanken#erster versuch#traurig#irgendwie#glücklich
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ASMR...
...oder wie Haare bürsten mich entspannte.
ASMR Videos sind gerade der große neue Trend im Internet. Naja es ist mehr ein Phänomen. Keiner weiß so richtig, was unter diesem Begriff zu verstehen ist. Aber viele können es fühlen! Und genau darum geht es bei diesen Videos. Es geht um Entspannung und die innere Ruhe. Viele Menschen haben ein Problem mit dem Einschlafen. Sie sind gestresst von der Arbeit oder haben einfach den Kopf voll mit anderen Dingen. All diese Gedanken belasten diese Menschen so sehr, dass sie Abends im Bett einfach keine Ruhe finden. Bei diesem Problem sollen ASMR Videos helfen. Autonomous Sensory Meridian Response - kurz ASMR - bezeichnet ein leichtes Kribbeln am Kopf, das den Menschen in eine Art Entspannungstrance bringt. Jedoch nicht jeden. Bisher gibt es auch noch keine wissenschaftliche Erklärung, jedoch merkt man an der steigenden Popularität, dass es den Menschen durchaus hilft.
Vor einigen Monaten bin ich durch Zufall auf ein DIY (Do it yourself) Bastelvideo gestoßen. Es ging um das Basteln einer Geburtstagskarte, glaube ich. Komischerweise hatte ich bereits nach ein paar Minuten ein leichten Entspannungseffekt bei diesem Video. Dabei habe ich mir aber nichts gedacht. Dieses Gefühl der Entspannung und den Drang einzuschlafen verspürte ich schon öfters bei Beratungsgesprächen bei der Bank z.B.. Ganz normale Konversationen wurden für mich zur beruhigenden Therapie. Nachdem das Video zu Ende ging, stöberte ich noch ein wenig durch die Kommentare. Meist sind die ja mehr als gelungen und sorgen noch für einen extra Lacher. Da fiel mir ein Kommentar einer Userin auf. “Du hast eine echt schöne Stimme, du solltest mal ein ASMR-Video machen”. Neugier geweckt! ASMR in die Suche eingegeben und schon eröffnete sich mir eine wahre Welt an Skurrilitäten. Brushing oder Tapping waren nur einige der Begriffe die mir ins Auge stachen. An den Vorschaubildern erkannte ich, das sich diese Videos scheinbar nur um das Streicheln einer Haarbürste oder das tippen auf Plastikgegenständen drehen. Aber es gibt noch andere Varianten des ASMR. Ein Video zeigt beispielsweise eine junge Dame die uns Teesorten präsentiert. Eine billige TV-Werbeshow-Präsentation bekommt man hier aber glücklicherweise nicht geboten. In Ihrem Video spricht die Userin sanft und beruhigend auf den Zuschauer ein. Sie zeigt verschiedene Teesorten, tappt auf die Verpackung und zelebriert quasi jeden Teebeutel der auch nur das leiseste Knistern von sich gibt. Alles ganz komisch im ersten Moment. Aber es wirkt! Ich merke förmlich wie eine wahre Gänsehautlawine über meinen Kopf hinweg fegt. Ich fühle wie meine Augen schwer werden und ich mich plötzlich über jeden neuen Teebeutel freue (bin eher der Kaffeetrinker). Ich bin entspannt und verwundert zugleich. Egal was dieses ASMR ist und warum der Körper so reagiert - ich will mehr davon!
Das Internet bietet noch so viel mehr von dieser Droge! Wenn man einmal den Effekt gespürt hat, will man gar nicht mehr aufhören. Man will noch mehr Leute sehen die anderen Menschen die Haare bürsten oder mir banale Dinge ins Ohr flüstern. Übrigens sind Flüstern und Ohr die richtigen Stichwörter! Solche Videos sollte man sich unbedingt mit Kopfhörern anhören! Nur so erreicht man den 3D-Effekt wenn die Person um einen herum flüstert. Und steigert somit den Entspannungseffekt noch mehr.
Fast täglich durchforste ich Youtube nach neuen Videos. Dabei ist es mir mittlerweile egal ob es selbst um Schminke oder eine Kurzgeschichte geht. Solange die präsentierende Person die gezeigten Aktionen mit einer sanft flüsternden Stimme kommentiert, komme ich mit allem zurecht. Und Millionen anderer auch...
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Ich muss über die Grenze
Mein Weg führt mich immernoch geradeaus! Ich weiß gar nicht wie lange ich schon gehe. Wo bleibt das Gebäude von dem Richard sprach? Gefühlt habe ich bereits 100km hinter mir. Naja...ich neige zu Übertreibungen. Eigentlich sind es so ca. 8km die ich bereits gelaufen bin. Ich war nie besonders gut im Schätzen. Oder im Gehen. Aber ich muss weiter. Ich weiß zwar nicht was mich dort erwartet, aber ein bisschen Hoffnung wird man ja haben dürfen. Schlimmer als hier kann es ja nicht werden. Diese Enge, die ständige Angst, das Gefühl des Fremdseins. All das will und muss ich hinter mir lassen. Für eine bessere Zukunft. Für den Frieden in meinem Leben. Falls ich jemals wieder Frieden in meinem Leben haben kann. Ich bin in einem Alter wo ich mit vielem gut umgehen kann. Verstehen tue ich diese Dinge aber nicht. Warum passiert das alles? Was hat das alles für einen Zweck? Was wollen diese Menschen damit erreichen!? Diese Antworten werden wohl noch eine lange Zeit unbeantwortet, wenn nicht sogar für immer, offen bleiben.
Ich kann nicht viel bewirken, aber ich habe es zumindest versucht. Ich habe versucht anderen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen. Den großen Frieden konnte ich nicht bringen. Aber zumindest habe ich vielen ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Ein Lächeln kann in der heutigen Zeit viel bewirken. Wir können uns zwar davon keine Kleidung, Essen oder Trinken kaufen, aber wir vergessen für einen Moment was eigentlich um uns herum passiert. Vor allem wenn das alles passiert.
Endlich angekommen. Da ist das Gebäude. Viele Menschen. Alle unübersichtlich am herumschwirren. Hier fällt man definitiv nicht auf. Jedoch erkenne ich auch nicht meine Kontaktperson. Ein Soldat mit einem rotem Armband. Wie soll ich den erkennen!? Ein paar Schritte weiter werde ich angehalten. Ich erkläre der netten Frau, dass ich nur nach jemandem suche. “Wo wollen Sie hin?” fragte sie. Ich versuche ihr weiter zu erklären, dass ich einen Mann suche. Natürlich will ich ihr nicht zu viel erzählen. Immerhin läuft das ganze hier nicht ganz legal ab. Ich entdecke ihn und gehe auf ihn zu. Ein großer stämmiger Mann mit einem roten Armband. Naja ziemlich klein würde ich sagen, aber ich habe ihn erkannt. Wie versprochen führt er mich hinter das Gebäude um mir den weiteren Ablauf zu erklären. Ich spüre schon meine Freiheit. Ich kann sie quasi riechen, schmecken, anfassen. Ich bin nur noch ein paar Schritte entfernt dieses Irrenhaus von Land zu verlassen. Wo ich mich einst sicher geführt habe. Wo ich einst wusste, dass mein Leben nicht besser seien kann. Wo ich einfach ich seien konnte. Wo ich die Zukunft mit Freude herbeigesehnt habe. Das war einmal. Diese Zeit ist vorbei. Es wird nie wieder so seien wie es einmal war. “Was hast du eigentlich vor?” fragte mich der Mann nachdem er mir meinen Reisepass und 150€ aushändigte. “Ich flüchte.” antwortete ich und passierte die österreichische Grenze.
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