Tumgik
mariemv · 5 years
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UNTER BEOBACHTUNG donnerstag, 23. januar 2020
bereits als kleines kind hatte ich das gefühl, unter ständiger beobachtung zu stehen. ich versteckte mich hinter einer wand aus haaren, in zu großen klamotten, hinter dem bein meiner mutter. auf fragen reagierte ich beschämt und defensiv. warum bin ich so zimperlich? warum bin ich so empfindlich? warum kann ich nicht nett reagieren, wenn mich jemand auf der straße anspricht? warum bringen mich die kleinsten fragen aus der fassung? warum bin ich immer auf der hut? und warum ertrage ich es manche tage nicht, das haus zu verlassen? „weil es nie umkommentiert bleibt.“
auch heute noch warte ich manchmal im treppenhaus und lausche, bis der nachbar um die ecke verschwunden ist, bevor ich rausgehe. aber mein unbehagen rührt nicht von meiner eigenen sensibilität, sondern davon, dass ich zu verschiedenen kategorien von mensch gehöre, die immer unter beobachtung stehen. bereits als kleinkinder konnten meine zwillingsschwester und ich keinen raum betreten, ohne blicke auf uns zu ziehen. blicke führen immer zu fragen. seid ihr schwestern? seid ihr zwillinge? ein schultag blieb kaum unkommentiert. seit ich auf krücken laufe, passiert mir das jeden tag. ich kann keinen schritt aus meiner tür setzen, ohne die aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. ich kann nicht anonym bleiben. jeder erinnert sich an mich. jeder ist interessiert an einem geheimnis, das sich irgendwie zwischen meinen füßen und meiner hüfte verstecken soll. ich sehe die blicke und ich weiß immer schon vorher, wann die frage kommt. sie sehen mich dann so an. ich kann nicht „einfach nur einkaufen“. ich kann nicht „einfach nur in die uni gehen“. wenn ich rausgehe, betrete ich eine interessierte öffentlichkeit. als wären hunderte kameras auf mich gerichtet. als wäre ich ein tier im zoo. wenn manche leute so ungehemmt sind, dass sie fremde auf der straße über ihre art zu laufen ansprechen, wie viele trauen sich dann nicht zu fragen, denken aber darüber nach? wie viele sehen mich an und denken „unnormal”? 
ich stelle mir vor, ohne hilfsmittel zu laufen. ich stelle mir vor, mich unbemerkt durch eine menschenmenge zu bewegen. ich stelle mir vor, uninteressant zu bleiben. ich stelle mir vor, ein mann zu sein. keine blicke auf mich zu ziehen. ich stelle mir vor, nicht in frage gestellt zu werden. und wenn ich mir das so vorstelle, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich dann auch nicht zimperlich wäre. dass ich mit einer männlichen gelassenheit auf fragen reagieren könnte. dass ich ganz entspannt wäre, wenn die ganze welt nicht so ein drama daraus machen würde, wie ich mich von einem ort zum anderen bewege. 
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mariemv · 8 years
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TRAUM montag, 6. februar
wir sind auf einer art klassenfahrt und sitzen in einem reisebus. einer der schüler ist total verrückt und steigt während der fahrt einfach aus, eine andere meint, sie hat keine lust mehr und würde auch bald gehen weil sie "müde ist". ich habe auch keine lust mehr und bin neidisch darauf, dass sie das so einfach beschließen kann. ich sage: “wir sind alle müde“, in der hoffnung, dass wir alle gehen können.
dann bemerke ich, dass wir in braunschweig sind und gerade auf meine alte schule zufahren, ich also einfach abhauen und meine mutter besuchen könnte. 
wir fahren auf den parkplatz der schule, carl kommt uns entgegen. ich sage: “was machst du denn hier? wir sind doch gar nicht mehr in der schule.“
er sagt: „ich musste meine facharbeit fertig machen.“ es stellt sich heraus, dass er damals in unserer klasse die facharbeit falsch geschrieben hat und deshalb jetzt nachträglich das jahr wiederholen muss. ich denke, dass das vielleicht ganz gut für ihn ist, weil er ja eh nicht weiß, was er mit seinem leben anstellen soll.
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mariemv · 8 years
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TRAUM sonntag, 12. februar
clemens spielt ein werbelied auf klavier (prilwerbung?), aber so langsam, dass eine strophe eine ganze minute andauert
m und m sind morgens im flur vor meiner tür und ich habe deshalb gedacht, es wäre schon 13 uhr (weil sie immer so lange schlafen und ja sonst noch nicht wach wären?), ich habe mich total schlecht gefühlt, weil ich so lange geschlafen habe, und mir vorgenommen, jetzt immer sport zu machen
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mariemv · 8 years
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wir haben unseren freunden und familien briefe geschrieben, so richtig, auf papier, und mit aller liebe, die wir aufbringen können. die omas antworten nur per whatsapp, die meisten antworten gar nicht, wir bemitleiden uns selbst und einander. 
s ruft: “tell me why”
ich rufe zurück: “ain’t nothing but a heartache”
immer, wenn ich meine haare blondiere, ist der haaransatz danach grellgelb mit einem grünschimmer, fast wie neon, und dann spaltet sich meine persönlichkeit und ich kämpfe mit einem wesen, dass vielleicht EITELKEIT heißt, und EITELKEIT ist überraschend eng mit ANGST befreundet.
zuhause mache ich das gelb weg und es wird lila, dann mache ich das lila weg und es wird blond, deshalb kann ich endlich wieder in den spiegel sehen. ich höre s, die auf dem klo sitzt und ein selbst komponiertes lied singt. 
der text: 
ich will nicht aaaaaaarbeiten ...
             ich will nicht aaaaaaaarbeiteeeeeeen ...
sie singt heute viel, dabei tut sie das normalerweise nur an ihrem geburtstag und wir haben gerade mal januar. in wirklichkeit habe ich erst einen einzigen ihrer geburtstage erlebt, und weiß gar nicht, wann sie singt, und wann nicht. sie geht dann doch arbeiten, und ich höre stattdessen damien rice beim singen zu. er wiederholt seine wichtigen sätze immer so oft, bis es nicht mehr kitschig ist, und man das gefühl hat, dass er es wirklich meint, und dann fühlt man etwas, und denkt vielleicht an jemanden, oder an etwas. wäre das lied ein buch, würde es zwischendurch immer wieder seiten geben, in denen nichts anderes steht, als immer wieder der selbe satz. 
i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you i can’t take my mind off of you
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mariemv · 8 years
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irgendwann im dezember 
ich kaufe einen neuen skizzenblock und male die erste und letzte seite mit schwarzer acrylfarbe an. das schwarz ist dunkel und kräftig, viel reizvoller, als ich erwartet hatte, unbarmherzig, schonungslos, keinen fleck weiß lassend. ich möchte jede einzelne seite schwarz anmalen.
in der küche finde ich einen teller, auf dem aus pizzarand-stücken ein herz gelegt wurde. der rand bleibt immer für mich übrig, weil ihn keiner mag, ich nehme den teller mit in mein zimmer und bin sehr in s verliebt, weil sie sowas süßes macht, deshalb bringe ich ihr später als dank eine wärmflasche. in ihrem zimmer ist es warm, man spürt die drückende heizungsluft. 
l übt ihr kürzel für all die zukünftigen gemälde, die sie malen will und dann übe ich meins auch. zwei m’s zu kombinieren ist wie spitze berge malen, oder schemenhafte vögel, die durch einen roten himmel fliegen. 
draußen ist es kalt. der winter drückt gegen das fenster, als wollte er eintreten. der gedanke, vor die tür zu gehen, ist soweit weg, wie der sommer. 
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mariemv · 8 years
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traum  donnerstag, 12. januar
die wichtige antwort auf etwas war 555.
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mariemv · 8 years
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4. januar
seit einer weile habe ich das gefühl, kalt zu werden. 
als m mir erzählt hat, dass ihr ex-freund sie geschlagen hat, war es mir egal. nachts bin ich absichtlich laut, um sie zu wecken. wenn sie weinend in meinem zimmer steht, ignoriere ich sie und sehe nicht hin. es ist mir egal. manchmal erfordert das leben von einem, nett zu sein, und das fiel mir immer sehr leicht. heute ist es eine überwindung. wenn ich gemein oder kalt bin, dann ist das eine bewusste entscheidung. ich merke, wenn ich verletze. ich merke, wenn ich frustriere. ich merke, wenn ich gemein bin. ich entscheide mich bewusst dazu, nicht nett zu sein. 
als s vor ein paar wochen geweint hat, habe ich auch geweint, und das hat mich beruhigt, weil ich dachte, ich hätte das verlernt. früher musste ich immer weinen, wenn meine freunde geweint haben. ich musste weinen, als j an Neujahr 2015 mit ihrem freund schluss gemacht hat. ich musste weinen, als f in der dusche hingefallen ist. ich musste jedes mal weinen, wenn l geweint hat. ich bin nicht in der lage, einfach nur still anteil zu nehmen. wenn ein mensch, von dem ich nicht möchte, dass er traurig ist, traurig ist, dann weine ich. wenn ein mensch, der mir egal ist, traurig ist, dann ist es mir egal. dazwischen gibt es nichts. 
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mariemv · 8 years
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traum  20 (?). dezember
jemand hat sein auge herausgenommen und in der hand zerdrückt und es war das selbe geräusch, wie wenn man eine leere eierschale zerdrückt. 
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mariemv · 8 years
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weihnachten 2k16 24. dezember
wenn ich nach einundzwanzig jahren weihnachten und silvester keine lust mehr habe, menschen frohe weihnachten und ein frohes neues jahr zu wünschen, wie soll das dann die nächsten jahrzehnte so weitergehen? (vorausgesetzt ich sterbe nicht kurzfristig an etwas sehr akutem.) ich verstehe das zusammensein und das feiern und besonders verstehe ich die geschenke, aber nicht, warum man sich worte sagt, die leerer sind als die nimm 2 soft packung unter meinem bett.
wir sind, lebenspartner eingerechnet, 7 personen und haben dieses jahr insgesamt über 60 geschenke. ich habe mir viele kleine dinge gewünscht, weil mama es mag, wenn es viele geschenke gibt und kein geld. ich mag das auch. oma hat ein schlechtes gewissen, weil sie jeden tag des jahres in der stadt ist und lebensmittel zu schnäppchenpreisen kauft. wahrscheinlich sind es nicht nur lebensmittel, sie kauft alles, was im angebot ist, deshalb ist sie immer pleite und kann uns nicht viel schenken. wegen ihrem schlechten gewissen, arbeitet sie mit mamas hilfe meine amazon wunschliste ab - sie heißt “i need” und mama, deren englischkenntnisse gerade dafür ausreichen, verkündet das lachend am esstisch. 
wir streiten dieses jahr nicht über fleisch, dafür haben wir ein paar wochen vor weihnachten genug diskutiert, mit der einigung, nie wieder ein wort darüber zu verlieren. und das wichtigste: 
papa ist da. 
er nimmt eine kurze auszeit von seiner reise, verbringt weihnachten in deutschland und ihn wiederzusehen, fühlt sich ungefähr so an, wie ein lied von früher, das man sehr geliebt hat, wieder zu entdecken und sich zu fragen, wie man so lange ohne aushalten konnte. man kennt immer noch jedes wort, als wäre keine zeit vergangen. wir albern herum, stoßen gläser um, machen alberne fotos, er stupst seine nase gegen meine schulter, fragt “rieche ich so, oder du?”, schnüffelt ein bisschen herum, sagt dann “das bin ich, habe kein deo mit” und ich muss lachen. vor genau einem jahr habe ich mich zu dieser zeit im badezimmer eingeschlossen und ein paar tränen verdrückt, weil er nicht da war. aber das muss er nicht wissen. 
mama ist immer eifersüchtig oder zumindest so etwas in der art, weil mit papa alles so leicht ist, und sich das vermissen, das sich in der zeit seiner abwesenheit immer aufbaut, in diesen kurzen stunden in eine große wolke aus zuneigung umwandelt. sie meckert ein bisschen herum, sagt, dass wir zu laut sind, dass wir alles dreckig machen, dass sie gestresst ist und dass ihr das jetzt hier alles zu viel wird. ich erwische sie später in der küche, versuche ihr zu verstehen zu geben, dass papa morgen wieder für unbestimmte zeit weg ist aber das will sie nicht verstehen. 
es ist trotzdem schön. meine große schwester wird morgen früh mit ihrem freund schluss machen, und ein paar tage später werden sie wieder zusammenkommen, aber das wissen wir jetzt noch nicht. noch sehen die beiden sehr glücklich aus. ich bekomme meine lieblingsplatte geschenkt. fevers & mirrors von bright eyes. auf dem cover klebt eine spiegelfolie, durch die ich mich verzerrt sehe. das wort “mirrors”, kommt in dem album 6 mal vor, und “fevers” nur 2 mal, das weiß ich, weil ich abends jedes lied durchgehe und jedes lied ist mein lieblingslied. 
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mariemv · 8 years
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short short short story aufgabe: eine kurzgeschichte mit 250 - 1000 zeichen
vorhin haben die anderen gelacht, in einer sprache, die er nur versteht, wenn er nach schokolade riecht. montags hätten sie jede nacht zusammen den mond angesehen, weil dienstag früh eine freistunde war. auf dem nachhauseweg wagt es sein blick heute nicht höher als bis zum gartenzaun. im winter ist der mond schneller, man muss sich beeilen, um ihm zu entkommen. er öffnet das gartentor, es quietscht nicht mehr vor sehnsucht und die treppen knarren nicht mehr den namen. er glaubt ihnen nur, wenn er nach schokolade riecht.
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mariemv · 8 years
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donnerstag, 15. dezember
am montag liegen daniel und ich in s’ bett und sehen zu, wie die zeit von 1 uhr, zu 2 uhr, zu 3 uhr verstreicht. daniel dachte, ich wäre autistin, als er mich kennengelernt hat, weil ich so gefühlskalt bin. jetzt denkt er das nicht mehr. 
wenn man nicht zur uni geht, ist der abstand zwischen wochenende und wochenende kaum merklich. ich bleibe so lange wach wie möglich, damit die tage nicht so schnell zu ende gehen. als ich m das im zug erzähle, lacht er, sieht mich dann ernst an und sagt, das wäre krankhaft. 
s und ich gehen ins theater und kommen zu spät, müssen deshalb oben sitzen. wir sind zu schick angezogen und können von hier oben auf die halbglatzen der schauspieler sehen. ich warte darauf, dass sie ihren text vergessen oder einen fehler machen, frage mich, ob sie schon etwas falsch gemacht haben und es gut vertuschen können. später verwechselt die frau an der garderobe mich mit einem herunterfallenden schal, als ich mich über die theke beuge und schleudert mir panisch ihre hand ins gesicht, um den vermeintlichen schal vor dem absturz zu retten. seitdem habe ich eine schramme zwischen den augenbrauen. 
jetzt sitzt s auf meinem sessel, sie möchte heute ausgehen, weil das in ihrem adventskalender steht. es ist aber kalt und wir wollen nicht raus, also überlegen wir, unter dem tisch eine höhle zu bauen, und dort lieben zu lernen, wie nick von new girl. das ist dann fast wie ausgehen, zumindest wenn wir davon ausgehen, dass wir das machen, also setzen wir uns mit m unter clemens’ tisch, es ist eng aber kuschelig. 
schicke outfits zum ausgehen: 
s: rote spange im orangenen haar, eine rosa decke um den körper gewickelt, grauer schal, aus dessen fransen ich zöpfe flechte
m: kniestrümpfe, eine strumpfhose mit loch, das man immer dann sieht, wenn sie auf clemens bett herumrollt, rock und pullover
clemens: hemd und hose
ich: samtkleid, das unter dem kaputten skelett-onesie versteckt ist, rote spange im haar 
die liebe finden wir dann doch nicht, zumindest sind wir uns nicht sicher, was genau es damit auf sich hat. wir hören trotzdem stur liebeslieder. der, der die schnulzigsten aussucht, gewinnt, dazu machen wir eine weinprobe mit zwei weinen, einer davon ist seit montag offen, aber trotzdem leckerer, was vielleicht daran liegt, dass wir einfach keinen rotwein mögen. ich baue mir unter s’ beinen eine höhle, dort ist es dunkel und sicher. später hören wir bright eyes. ich muss nicht viel reden, und das mag ich, bin irgendwie froh, menschen zu haben, die mit mir unter tischen eine höhle bauen und vielleicht sind es genau diese dinge, an die man sich später noch erinnern wird. 
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mariemv · 8 years
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TRAUM mittwoch, 14. dezember
kim hat mich gefragt ob ich für sie modeln will, aber ich kann auf hohen schuhen nicht laufen
anna (gitarrenlehrerin) will mit mir reden, ich weiß schon was sie will, weil ich sie belauscht habe. wir setzen uns in ein café auf sessel, zwei mädchen und c sind dabei. anna redet, c und ich hören nicht zu. er fragt mich, was die punkte auf meinen nägeln bedeuten, ob das was religiöses ist oder ob mein freund rechtsradikal ist. ich sage es hat was mit sternenkonstellationen zu tun. c hat auch punkte auf den nägeln, aber verschmierter, nicht so ordentlich. als er irgendwas an seinem schuh macht, sehe ich ein twenty one pilots tattoo (ebenfalls verschmiert, skizzenartig, mehrere skizzen) an seinem knöchel. er ist wie ein abbild von mir, wir sind uns total ähnlich. das café ist gleichzeitig ein laden, c kauft pinke schuhe und führt sie uns vor. dann sitzt er mit einem keyboard an die wand gelehnt und singt ein selbstgeschriebenes lied mit einer loop-station. als wir wieder zusammen sitzen frage ich anna, was sie denn nun wollte. sie sagt, sie will es nicht sagen, weil sie sich blöd vorkommt, aber ich bestehe darauf. sie fragt, ob ich sie und die anderen am tisch beim konzert im januar auf der gitarre begleiten kann. ich wusste das schon weil ich sie ja belauscht hatte, sage ja, wenn es nicht allzu schwierige lieder sind.
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mariemv · 8 years
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lügen dienstag, 6. dezember
thea und monika finden lügen ist doch ein gutes konzept, ich bin unentschlossen, sorry 4 the mess. gestern hat robert (nachbar, wg ganz oben) gesagt, er hätte kein päckchen von mir angenommen, dabei stand es bei ihm im flur und ich habe es genau gesehen. solche menschen wollen einen immer reinlegen, und freuen sich, wenn man darauf reinfällt, was ich ohne ausnahme immer tue. papa hat das früher auch immer mit mir gemacht, eigentlich müsste ich es besser wissen.
lügengewicht: 1/10
wie verarscht ich mich gefühlt habe: 8,5/10
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mariemv · 8 years
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(s) dienstag, 6. dezember
s heute nicht im seminar, deshalb schreibe ich darüber, wie sie nicht da ist. wenn sie hier wäre, würde sie jammern, dass sie nachhause will. mir fällt ein, dass ich das protokoll, das ich vor monaten geschrieben habe, immer noch nicht abgegeben habe. 
essen/ trinken auf den tischen der anderen: 
apfelringe (vegan) 
lakritze (gesalzen) 
milder orangensaft (rewe) 
tee 2x
wasser 4x
salat (in papierform auf eine karte gedruckt) 
gestern hat die schwester von s mir geschrieben, dass ich s wortlos in den arm nehmen soll, weil sie das braucht. traute mich nicht, wollte ihr stattdessen eine wärmflasche machen, aber sie hat schon geschlafen. wärmflaschen sind fast genauso wichtig wie umarmungen, finde ich, und sie können einem die haut verbrennen, sowas schafft sonst kaum etwas.
das seminar langweilt mich, ich sehe mich im raum um, finde spannendere dinge. an dem kronleuchter über unseren köpfen sitzt ein goldener drache, oder ein vogel, das ist mir vorher nie aufgefallen. 
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mariemv · 8 years
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(s) montag, 5. dezember
dinge, die s über den pickel an ihrer schulter sagt: 
der tut weh, wenn meine tasche dagegen kommt 
ich hab den heute morgen ausgedrückt
der ist gar nicht rot, eher so pink eigentlich
pinke beule, sieht ein bisschen aus wie ein nippel
wie ein vulkan ... das geht richtig so hoch
jetzt sieht er doch nicht mehr aus wie ein nippel
außen rum ist der voll rot, weil die haut schon so entzündet ist 
aber es ist kein eiter mehr drin, hey!
boah, so einen pickel hast du noch nie gesehen 
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mariemv · 8 years
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(s) sonntag, 4. dezember
s hat doch gefühle, deshalb muss ich auch weinen. 
hier ein zusammenfassendes gedicht und sms-fetzen: 
liebe freundin schon alle american spirits die schönste hundebabys harrys geschenk von sirius  immer an ihn gedacht winterschlaf, weinen ich auch
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mariemv · 8 years
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(s) sonntag, 4. dezember 
blogge ab jetzt über s, weil lügen kein gutes konzept war, bringt nur die leute dazu, mir nicht mehr zu vertrauen. s sitzt auf meinem stuhl und haut mit einem garnknäuel immer wieder gegen meinen schreibtisch, murmelt dabei “unz, unz, unz”. dann schnappt sie sich dinge von meinem tisch und spielt damit rum. "soll ich mich auch noch ausziehen?”, fragt sie, nachdem ich sie aufmerksam beobachte, ich sage ja, sie sagt, es ist zu kalt. sie guckt mich ein bisschen bedröppelt an, etwas hilflos wie ein kleiner hund, der darauf wartet, dass ich ihn unterhalte. ich sehe reglos zurück, bereit, jede zuckung in ihrem gesicht aufzuschreiben, was ich dann aber doch nicht tue, weil ich keine lust habe, so viele details zu beschreiben. unter meinem tisch liegen ganz viele einzelne socken, ich zwinge s, sie zu zählen, es sind 14 und eine unterhose, die ziemlich unbenutzt aussieht. s klaut sich ein stück meiner pizza, dann fragt sie, ob sie in die liebe reinspucken kann, liebe ist das codewort für cola. 
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