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Maborama
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maborama · 4 years ago
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Oft wenn Lucy nachts nicht einschlafen kann, steht sie langsam auf und öffnet das Fenster ihres Zimmers. Sie stolpert die drei Schritte von ihrem Bett zum Fenster, welches über ihrem Schreibtisch liegt. So auch heute an diesem Donnerstagabend, Lucy öffnet das Fenster und die Abendluft fegt sofort durch den Raum und sie nimmt einen tiefen Atemzug. Langsam ein und ausatmen. Lucy kann sehr oft nicht richtig schlafen, entweder es dauert ewig bis sie einschlafen kann oder sie wird mehrmals in der Nacht wach und findet einfach keine Ruhe mehr. Heute schwirren so viele Gedanken und Gefühle in ihr herum das ihr Kopf dröhnt, ihr Magen drückt und ihr Körper doppelt so schwer anfühlt wie sonst. Wenn sie versucht nach vorne in die Zukunft zu blicken, wird sie aufgeregt, bekommt Angst und fühlt sich von allen möglichen Problemen und Situationen gestresst. Konzentriert sie sich auf die Vergangenheit, kann sie sich nur an schlechte Momente aus ihrem Leben erinnern. Momente in denen sie Angst hatte, etwas aus ihrer Sicht peinliches gemacht hat oder wo sie von anderen Menschen verletzt wurde. Lucy spürt dann immer so einen stechenden Schmerz. Manchmal zuckt sie dann sogar im Schlaf wenn sie davon träumt und tagsüber wird ihr dann immer unvorstellbar übel. Andererseits weiß Lucy auch nicht, was sie mit sich anfangen soll, konzentriert sich die achtzehnjährige auf das Hier und Jetzt. Zwar gelingt es ihr sich immer für einen kurzen Moment abzulenken, aber helfen tut das nie. Lucy steigt von ihrem einfachen Holzstuhl auf ihren Schreibtisch. Ganz vorsichtig, auf dem sind viele wichtige, große und teils recht teure Gegenstände angeordnet. Den ersten Fuß zwischen Tischkante und ihrer Tastatur platziert, befördert Lucy rechten Fuß an der dazugehörigen Maus vorbei, immer bedacht die rechteckige Holzkiste mit Stiften und Pinseln nicht umzustoßen.
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maborama · 4 years ago
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Prolog 01
“Fuck, fuck, fuuuuuuu c kkk. Ich glaube das nicht. Das Leben will mich doch offensichtlich, ja geradezu absichtlich, mit Anlauf in den Arsch ficken.” Ich schaue Tobi fragend an. Meine Mimik ersetzt dabei die Frage: Was ist los, du lauter Idiot? “Guck nicht so als wäre ich durchgedreht oder hätte nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich wurde abgelehnt. Die ganze Arbeit war umsonst.” “Vergebens” schiebe ich dazwischen. “Sehr witzig, echt ein Brüller reicht glatt für RTL Mario Barth.” Tobi sitzt mir gegenüber auf dem Sofa im Wohnzimmer seiner Eltern. Der Raum ist ziemlich einfach, weiß und übersichtlich gehalten. Ein Sofa, ein größerer Schrank, ein kleiner Schrank, eine Kommode mit Fernseher und zwei Sessel. Auf einem dieser Sessel habe ich Platz genommen. Ich sitze mit überkreuzten Beinen,zurückgelehnt und entspannt auf dem Sessel. In der einen Hand mein Handy, meinen anderen Arm habe ich meinen linken Oberschenkel geparkt. Bis gerade waren meine Gedanken bei meinem Twitter Feed und ich hatte mich schon dazu entschlossen in Kürze wieder nach hause zu laufen. Anders gesagt ich war erschöpft und müde. 
Tobi befand sich mit seiner Typischen Mischung halb liegend, halb sitzend auf dem der Couch und starrte ebenfalls auf sein mobiles Endgerät (diese Formulierung benutze ich mal von meiner alten Religionslehrerin). Tobi hatte sich auf einen Studienplatz in der Schweiz beworben und schien die schlechte Nachricht gerade per Mail bekommen zu haben. “Bern hat auch abgelehnt?” Tobi nickte “Jup, das wars eigentlich.” Bern war neben Zürich, Lausanne und Basel, die vierte Uni für die sich Tobi beworben hatte. Alle hatten ihm abgesagt und ich meine wirklich abgesagt, nicht vertröstet, nicht auf eine Warteliste oder so gesetzt. Abgesagt. Quasi ein kollektiver Schlag in die Fresse, voll auf Tobis Ego und Selbstbewusstsein, mit einem “Fick dich” hinterher für seinen Bemühungen. 
“Ich meine, dass mit dem studieren wäre so cool gewesen. Jetzt muss ich wohl irgendwie einen anderen Job in der Schweiz finden, vielleicht sowas wie eine Ausbildung oder so.” “Ganz ehrlich, Tobi, wer weiß wie das in der Schweiz so läuft. Ich will nicht pessimistisch klingen oder deine Ideen kaputt machen, aber du denkst das alles nicht so ganz hundertprozentig durch. Selbst wenn du dein Studienplatz bekommen hättest, die Schweiz ist groß wenn du mit ihr zusammenleben möchtest hättest du wahrscheinlich einen wahnsinnigen Weg pendeln müssen. Das Leben in der Schweiz ist relativ teuer. “ Das bin ich realistisch, nüchtern und manchmal nicht so ganz mitfühlend wie manche Menschen es gerne hätten oder in manchen Situation brauchen. “Wir beide wissen, dass du Recht aber..” begann Tobi, aber ich unterbrach ihn sofort: “ Ich weiß du hast deine Freundin in der Schweiz, die du über alles liebst und mit der du alt werden möchtest, i know. Ich will sagen, dass du dich nicht unterkriegen lassen sollst und vor allem nicht die erste Idee durchballern sollst, die dir in den Schädel kommt. Ich kenne dich ein bisschen, nicht sehr viel, aber ich weiß, dass du in schwachen Momenten überhastet reagierst und gerne auch mal Scheiße baust.” “Ja.” murmelte Tobi schaute auf seinen Schoß, dann sein Handy, dann aus dem Fenster und dann wieder auf mich. “Nachdenken, das muss ich jetzt wirklich” seufzte er während er sich die Haare nach hinten fuhr, dabei Kopf nach oben, den Körper nach vorne reckte und leise stöhnte. “Es ist schon sehr spät. Ich muss schlafen gehen. Du bist wahrscheinlich auch so im Arsch wie ich.” Er schaute mir direkt in die und lächelte müde. Man sah ihm an, dass ihm tausend Gedanken durch den Kopf schwirrten und dass er keine Ruhe bekam.
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