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Lagebericht #11: Die letzten zwei Monate und der Abschied
Ich begrüße Sie alle auf ein neues zu einem Lagebericht. Wie immer präsentiere ich ein Kunstwerk - einzigartig, gefühlvoll, kreativ.
Heute geht´s ans Eingemachte: das Ende eines Jahres, der Abschied.
Lasst uns beginnen, wo wir aufgehört haben. „Ich werde die letzten zwei Monate noch ordentlich genießen.“ - so sah mein Plan für die letzten zwei Monate meines Jahres in Argentinien aus. Diesen Plan habe ich umgesetzt. Es waren unglaubliche zwei Monate meines Lebenes. Sie waren gepackt mit einer großen Menge an Spaß und Freude, die mir erst am Ende vergehen sollte. Viele Tage verbrachte ich mit zum lachen gebrachten Kindern im Heim. Viele Nächte verbrachte ich bei asados (Gegrilltem), in Bars oder einfach zu Hause mit tollen Menschen beisammen. Ich war sehr glücklich.
Dann kam der Abschied. Langsam kam er durch die Hintertür herein. Die ersten „Abschiede für vielleicht immer“ wurden zu immer mehr „Abschieden für immer“. Die Verinnerlicherung dieser Ereignisse ließ auf sich warten, Tränen jedoch nicht. Das letzte Mal mit Kindern denen ich hoffentlich schöne Momente und Freude schenken konnte; das letzte Mal mit den tios beisammen sitzen, mit denen ich ein Jahr arbeiten, lernen und wachsen konnte; ein letztes Mal durch die Straßen San Marcos´ gehen, in denen ich tolle Erfahrungen erlebte und einen neuen Lebensabschnitt begann; Freunde verabschieden, die meine letzte Zeit unvergesslich machten; ein Kapitel beenden.
FEELZ:
Die Momente der Umarmungen und Abschiedsworte übberrumpelte mich. Ich wusste nicht was mich erwartete. Es waren Momente, die ich weder kontrollieren noch steuern konnte. Sie waren unumgänglich. Ich war traurig, aber verstand es nicht.
Im Nachhinein sind es nicht Abschiede von einzelnen Menschen oder Orten die Trauer aufkommen ließen. Es war die Gesamtheit aller Abschiede, das Ende und unvermeidbare Beenden eine Kapitels; einer Zeit, die mich verändert, in der ich neue Momente erlebt und neue Erfahrungen - nun Erinnerungen - gemacht habe.
SONG FOR THE FEELZ:
- Al Filo de tu Amor von Carlos Vives : Ein Song, der Spaß macht, der das Tanzbein schwingt. Regelmäßig der Soundtrack als ich mich mal wieder für ein Kinderlachen lächerlich machte (Kinder: „El tío León está loco!!!“, „Der tio Leon ist verrückt!).
- Mi Revolución von Cuatro Pesos de Propina : Abschied, Zurückblicken auf unzaählige neue Erfahrunge; Erinnerungen.
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Lagebericht #10: Mein Leben hier
Tach Leude! Es ist wieder einmal Zeit für ein literarisches Feuerwerk in Form eines Lageberichtes. So, genug mit Schwachsinn und ans Eingemachte.
Im letzten Lagebericht ging es um den Patagonienurlaub und das Dorf San Marcos Sierras. In diesem Bericht will ich euch eine bessere Vorstellung von meinem Leben hier verschaffen. Das heißt vor allem Alltag, Arbeit und Freunde. Diesmal also kein Urlaubsbericht, auch wenn ich schon wieder weg war (Nordwesten Argentiniens und Süden Boliviens, Fotos siehe unten). Wen der Urlaub detailliert interessieren sollte, der kann sich gerne per Mail melden.
Im Lagebericht #07 hatte ich euch einen Einblick in meinen Alltag auf der Arbeit geben können. Nun sind ein paar wichtige Monate vergangen, in denen wir Freiwilligen immer mehr Teil vom Heim geworden sind. Wir haben uns eben eingelebt: der tägliche Gang zur Arbeit ist so normal wie früher noch der Bus zur Schule und es gibt kaum noch kulturelle Überraschungen. Das Leben hier geht seinen Weg - Routine eben. Und das ist auch gut so und das ist richtig.
Die Arbeit ist normal, aber ein gutes normal. Es macht Spaß mit den Kindern rumzualbern oder einfach nur zu quatschen und das Vorbereiten der Wäsche geht einfach und schnell.
Nach der Arbeit gehe ich regelmäßig zum Sport (Volleyball), mache etwas mit meinen Mitfreiwilligen und Freunden im Dorf oder chille einfach zu Hause bei einer guten Serie oder lese ein Buch. Zuletzt gab es auch viel Bewerbungskram für die UNI zu tun, sodass ich zu letzterem wenig kam.
FEELZ:
Es ist schön sich eingelebt zu haben. Ich mag die Routine, die ich aktuell hier habe mit meinen Freunden im Dorf und der Arbeit. Ich bin glücklich. Die nächsten zwei Monate werden schnell vergehen. Das stimmt mich ein wenig traurig, da es dann gilt diese kleine Welt hier zu verlassen. Trotzdem möchte ich zurückkehren, um endlich meine Familie und Freunde wiederzusehen und um wieder zu lernen (Studium).
Bis jetzt denke ich noch nicht über den Abschied in etwa zwei Monaten nach. Ich kann mir vorstellen, dass er hart wird.
Ich werde die nächsten zwei Monate daher noch ordentlich genießen.
Da der Eintrag so kurz war habe ich diesmal viele Bilder dazugepackt (siehe LINK unten).
SONG FOR THE FEELZ:
- Me Gustas Tu von Manu Chao : Dieser Song steht für den Urlaub in Jujuy und Bolivien. Er lief oft in einem Hostel auf meiner Reise und trägt die Leichtigkeit und das Sommerfeeling des Urlaubs.
- Fiesta De Locos von Calle 13 : Ein Song für die vielen verrückten Nächte im pueblo (Dorf). Außerdem darf diese Hammer Band mit Texten, die mal nicht von bailar, club y amor (Tanzen, Club, Liebe) handeln, nicht fehlen.
FOTOS:
https://photos.app.goo.gl/oNPPg6ppgo1YdYJi2
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Lagebericht #09: Das Leben in San Marcos Sierras und der Patagonien-Urlaub
Der nächste und vielleicht längste Lagebericht bisher! Vieles ist passiert seit dem letzten Bericht. Bis jetzt kam ich noch nicht dazu alle erzählendswerten Erfahrungen, die Weihnachten und Silvester gefolgt sind zu beschreiben. Es sind aber auch viele. Daher lasse ich jetzt einfach ein paar Sachen aus und komme zum Wichtigen: Wie ist das Leben hier in San Marcos Sierras? und Wie war der Patagonien Urlaub?. Die Antworten schon vorweg für die schon Gelangweilten: Entspannt und Hammer.
Wie ist das Leben hier in San Marcos Sierras?
Ein paar facts: San Marcos Sierras ist ein kleines Dorf mit ca. 3000 Einwohner nordwestlich der Stadt Córdoba. Es liegt in den sogenannten Sierras der Provinz Córdoba. Das Dorf ist national sehr bekannt für die einstige und heute noch vorhandene Hippie-Kultur. So gibt es heute noch viele Feste, Musikevents und Veranstaltungen, die die meisten als alternativ, öko oder hyppie bezeichnen würden.
San Marcos Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Von Anfang November bis Ende Februar geht die Touri-Saison und das Dorf verändert sich: alle Restaurants und Bars öffnen, am río (Fluss) füllt sich das Ufer mit mate trinkenden Argentiniern, Abends ist der plaza (Dorfplatz) voller Menschen, das Internet wird unter der Last langsamer und zwischendurch fällt die Wasser- oder Stromversorung aus.
Es war toll das Dorf mal so lebendig zu sehen. Es gab unglaublich viele kulturelle Events. Von Theater über Musik bis Tanz war alles in sehr vielen verschiedenen Formen dabei.
Jetzt da die Saison schon länger vorbei ist, liegt San Marcos ruhig da; weniger Restaurant haben weniger lang geöffnet und die Straßen sind bis auf die Einwohner leer. Langweilig wird es jedoch nicht. Das Dorf hat für solch eine geringe Einwohnerzahl auch noch in der off-season ein unglaubliches Angebot an Restaurants, Veranstaltungen und Sportaktivitäten in der Freizeit zu bieten. Deswegen und weil der Vibe des naturnahen, alternativen Hinterlanddorfes bleibt wenn nicht sogar stärker wird, ist das Leben in San Marcos eine tolle Erfahrungen.
Wie war der Patagonien Urlaub?
Elf Tage, drei Orte, unglaubliche Natur. So könnte man unseren Urlaub wohl gut zusammenfassen. Mitte März machte ich mich mit meinem Mitfreiwilligen Noah auf den Weg gen Süden.
Erste Station: San Carlos de Bariloche. Nach einem Tag Busfahren kamen wir in der Stadt an, die auch die argentinische Schweiz genannt wird. Umringt von Seen, Bergen und Wäldern liegt Bariloche nah an der Grenze Chiles etwa in der Nord-Süd-Mitte Argentiniens. Während man im Sommer die unglaubliche Seen- und Berglandschaft bestaunen kann, sind die Berge im Winter von Schnee bedeckt und bereit von Skifahrern genutzt zu werden.
Bariloche hatte für mich alles was eine schöne Stadt hat: Sauberkeit, reges Treiben aber keine Hektik, Läden für alles, keine grauen Hochhäuser und dazu noch Berge auf der einen und ein See auf der anderen Seite.
In Bariloche hatten wir das Glück über couchsurfing bei einem Local unterzukommen. Für alle, die dies nicht kennen: couchsurfing ist ein Online-Portal, in dem man Betten in seinem Haus kostenlos für andere anbieten kann und bei anderen Mitgliedern kostenlos unterkommen kann. Es gibt Mitglieder auf der ganzen Welt. Die Motive sind vielfältig: manch einer möchte neue Menschen kennenlernen, ein anderer neue Kulturen, ein anderer braucht einfach Gesellschaft, und wieder ein anderer will einfach nett sein. Ich finde: Super Sache! Unserer Host (Gastgeber) war unglaublich nett. Wir hatten tolle Abende bei noch tolleren Gesprächen. Und das Allerbeste: er wohnte in einem Haus direkt am See! So konnten wir an unserem letzten Abend ein kaltes Bad bei dem schönsten Sonnenuntergang meines noch kurzen Lebens nehmen (Foto über Link, siehe unten).
In Bariloche machten wir Tagestrips. Zweimal gönnten wir uns die wunderschöne Aussicht vom kleinen cerro campanario (cerro = kleiner Berg) über die umliegenden Seen. An einem anderen Tag machten wir eine kleine Wanderung einen anderen Berg hinauf und konnten Bariloche und die Landschaft von weiter weg bestaunen. Nach vier Tagen ging es dann weiter. Ein weiterer Tag im Bus diesmal durch endlose patagonische Steppe gelegentlich unterbrochen von einem Halt in einem kleinen Dorf.
Zweite Station: El Chaltén. El Chaltén; die Trekking-Hauptstadt Argentinien. Bewegt man sich von Bariloche aus 1000 km an der argentinisch-chilenischen Grenze gen Süden, kommt man in dem kleinen und doch so bekannten Dorf an. Erst 1985 gegründet liegt das Dorf weit abgelegen von der nächsten Stadt am Nordende des als UNESCO-Weltnaturerbe eingestuften Nationalparks Los Glaciares (= Die Gletcher). Das Dorf ist vor allem für die tollen Wanderrouten bekannt. So haben auch wir uns an zwei Tagen in die Berglandschaft aufgemacht. Nach ein paar Stunden kamen wir bei Gletcherzungen an, die in milchig blauen Lagunen mündeten. An unserem Abreisetag hatten wir dann auch das Glück den in die Luft ragenden Fitz Roy zu sehen. Für diesen Berg ist El Chaltén und Argentinien bekannt. Der Granitberg gilt aufgrund der Wetterverhältnisse und seiner Form als äußerst schwer zu besteigen.
Wie auch viele andere kamen auch wir in El Chaltén in einem der vielen Hostel unter. Es war für mich das dritte Hostel auf meinen Reisen hier, sodass ich hier ein paar Worte über Hostel verliere. Ich finde Hostel super. Klar, es gibt überall gute und schlechte Hostel. Doch insgesamt trifft man immer nette, im Schnitt jüngere, offene und hilfsbereite Menschen, die sich die Welt angucken. Man kommt bei richtiger Hostelwahl günstig weg. Natürlich hat der günstige Preis seinen Preis: gemeinsame Zimmer und jeder kocht für sich. Mir fehlte manchmal die Privatsphäre aber Entspannung war immer möglich. Hostel-Werbung: CHECK.
Dritte Station: El Calafate. Von El Chaltén aus zur der am Südende des Nationalparks gelegenen Stadt El Calafate waren es nur drei Stunden. Die Stadt war anders al El Chaltén nicht so stark vom Tourismus geprägt und weitaus größer. Wie Bariloche liegt auch El Calafate an einem See, dem Lago Argentino. Begibt man sich am Seeufer entlang in Richtung Westen gelangt man zur Hauptattraktion des Nationalparks und der Stadt: der Gletscher Perito Moreno. Der Gletscher dehnt sich weder aus noch zieht er sich zurück. Bekannt ist er dafür, dass er den lago argentino durch das periodische Wachsen bis zum Erreichen einer Landzunge trennt. So kann sich sich auf der einen Seite aufgrund des Gletchers Wasser anstauen wie an den breiten Stränden zu erkennen ist. Im Park kann man über ein Netz aus Aussichtsplattformen und Rundgängen den unglaublichen Gletscher bestaunen. Bis zu 70 m hohe Wände aus blauem Eis ragen aus dem Wasser. Ab und zu erschallen laute Knalle in der Luft von abrechenden Gletscherstücken. Wir konnten auch eine tolle Botsfahrt entlang der Gletscherwände machen und so sogar aus der Nähe abrechenden Stücke in das Wasser krachen sehen und hören.
Aus El Calafate ging es dann per Flug in 3 Stunden zurück nach Córdoba.
FEELZ:
Es war wohl der Urlaub der Naturerlebnisse. Unglaubliche Aussichten über Gletscher, Berge und Seen habe ich gesehen, die ich hoffentlich nie vergesse. Ich war oft so beeindruckt, dass ich mich einfach für eine Minute hingesetzt habe und auf die Landschaft gestarrt habe. Die Natur in solch einer Größe und Extreme zu erleben war unglaublich. Ich fühlte oft eine tiefe Ruhe in den Momente des Bestaunen.
Ich hoffe, dass ihr euch duch die Bilder alles wenigstens vorstellen könnt (Link zu Fotos, siehe unten), denn einfangen konnte ich diese Atmosphäre in Bildern leider nicht.
SONG FOR THE FEELZ:
- Breathing Underwater von Metric : Dieser Song zeigt für mich gut das Staunen über die Natur und Harmonie in dieser. Außerdem erinnert mich der Song an die tolle Atmosphäre bei unserem Couchsurfer in Bariloche und im Hostel.
FOTOS:
https://goo.gl/photos/RnSJHkR8cDLv4b9W7
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Lagebericht #08: Weihnachten und Silvester - Feste in einer anderen Kultur und die Religion
Lange ist es her - sehr lange, für manche vielleicht zu lange. Was soll man machen? ("Deinen faulen Arsch hochraffen und einen Blog für uns schreiben, du faules Stück Kacke!") Ähm jaa… so könnte man das sehen. Aber nun zum wichtigerem:
Fast drei Monate sind zwar vergangen, aber Weihnachten und Silvester verdienen, als fast überall auf der Welt gefeierte Ereignisse, einen kleinen Lagebericht.
Im Heim waren beide Feste ein kleines Event. Die Kinder freuten sich schon Tage vorher auf die Geschenke und das Rausputzen. Wir Freiwilligen bereiteten für die Kinder die schönste Kleidung vor und putzten uns selber auch mal ein bisschen raus. Das gehörte hier wie auch bei vielen Menschen in Deutschland dazu. In die Kirche ging es nicht, jedoch wurde am Abend von einem tio an die Weihnachtsgeschichte erinnert.
Hier sei es wohl so erklärte uns eine tia, dass die Weihnachtsgeschichte in der Bevölkerung stark in Vergessenheit geraten ist. Ich kann leider nicht einschätzen, ob viele andere an Heiligabend in die Kirche gehen. Im Heim wird immer vor dem Essen gebetet und alle 2-3 Wochen geht´s sonntags in die Kirche. Alle Erwachsenen und Kinder bezeichnen sich hier als gläubig. Gelegentlich kommen auch ein paar Leute aus der Kirchengemeinde vorbei und spielen mit den Kindern oder machen Musik. Die Gemeinde, wo die Kinder den Gottesdienst besuchen, ist eine baptistische Gemeinde (Wiki: Baptisten = Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie). Es ist immer schön, wenn Mitglieder der Gemeinde kommen. Es ist immer ein kleines Event bei dem gesungen und ein bisschen getanzt wird. Die Musik ähnelt bis auf den Texten eher einfacher Radiomusik. So ist es super einfach mitzusingen. Dei Musik ist oft schnell und melodisch einfach und macht super Stimmung.
Hier wird mit den Kindern öfter über Gott geredet. Die Bedeutung und die Verbundenheit zu Gott wird stark betont und scheint für einige Kinder eine starke Bedeutung zu haben (wie beim Beten am Tisch auffällt).
Einmal war ich auch bei einem Kirchentreff. Dort haben wir erstmal gequatscht und dann in einer Runde gegessen. Nach dem Essen wurde dann etwas gesungen und über Gott und die Bedeutung für jeden einzelnen geredet. Wir waren ca. 15 Personen, da Ferien waren. Es war sehr individuell; jeder kam in der Runde zu Wort und konnte seinen Glauben darstellen. Viele haben sehr offen über ihren Glauben geredet. Für die meisten Anwesenden hatte Gott eine große Bedeutung. Viele schilderten schwierige Lebensphase, in denen ihnen Gott geholfen hat oder hilft. Zum Abschluss der Runde wurde noch gebetet. Insgesamt war die Stimmung sehr locker, aber in den Momenten wo sich individuell sehr offen geredet wurde auch ernst und auf eine Weise ergreifend, bedeutend und beeindruckend. Ich habe gemerkt wie sehr sich die Menschen öffnen und ihrer innersten Gefühle freigeben und zeigen.
Zurück zu Weihnachten:
Nach dem abendlichen Festmahl (aufwendigeres Essen als sonst, ganz viel Fleisch und leckere Salate) und der folgenden Erzählung der Weihnachtsgeschichte wurde die Musik aufgedreht und getanzt.
Fast alle Kinder haben mitgetanzt zu den lokalen Musikrichtung Cuarteto und den etwas verbreiteteren Genres Reggaeton und Cumbia. Aber zu Musik und Tanz hier in einem anderen Blogeintrag mehr.
FEELZ:
Weihnachten und Silvester haben in mir die Sehnsucht nach Familie und Freunden stark aufleben lassen. Aber das war auch gut so, da ich umso mehr erkannt habe was für ein tolle Familie und Freunde ich habe. Vor allem schwierig war es an Weihnachten, dem Fest der Familie, die Familie nicht bei sich zu haben. Da hilft auch ein Skypegespräch nur wenig.
Trotzdem konnte ich die Feste genießen, gerade weil sie so viel neues und auch schönes hatte. Es war schön die kindliche Freude vor der Bescherung zu sehen und beim abendlichen Tanzen teilhaben zu können. Leider hatte das Fest für manche auch traurige Seiten. Ein paar Kinder konnten die Tränen nicht zurückhalten und manchen war die Trauer anzusehen. Für sie war es vermutlich ein Weihnachten ohne die Familie in der sie nicht mehr leben können. Trotz so unglaublich unmenschlichen Bedingungen, aufgrund derer sie im Heim sind, ist wohl auch dort Liebe.
SONG FOR THE FEELZ:
- Wild World von Cat Stevens / Yusuf : toller Klassiker, textlich passt er zwar nicht besonders, jedoch was die Stimmung angeht, leicht auf Trapp und nicht deprimiert, aber gelegentlich kommt die Traurigkeit durch.
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LAGEBERICHT #07: Alltag und Ferien für die Kinder
Drei Wochen ist´s nun her, dass ein Lagebericht erschien. Wir versetzen zurück in die Zeit und schreiben die Geschichte weiter, wo wir aufgehört haben:
Die Woche am Meer war vorüber. Es folgten 20 Stunden in einem Bus mit 30 Kindern. Die Realität entspricht hier der naheliegenden Vorstellung: laut, unentspannt und eng. Aber auch 30 Kinder sind irgendwann zu müde um herumzuschreien, sodass ich auch für ein paar Stunden meine Äuglein schließen konnte. Am Heim angekommen musste zwar erstmal ausgeladen und aufgeräumt werden, aber schnell stellte sich die bekannte Routine ein. Arbeiten in den zwei Schichten (morgens und nachmittags), Wäsche machen und entspannen in der gewohnten Umgebung des Heims.
Die Kinder hatten endlich Ferien, sodass der durchschnittliche Geräuschspegel morgens wie mittags etwas zunam. Bis März gehen die Kinder hier nicht zur Schule. Im Heim sehen die Tage daher etwas anders aus. Die Kinder spielen viel draußen. So können auch wir Freiwillige Aktivitäten mit ihnen machen oder einfach mit den Kindern im neuen Pool planschen - Freiwillige haben eben ein hartes Leben. Die Kinder beschäftigen sich zur größten Zeit selber. Natürlich gilt es hier und da mal einzugreifen, jedoch ist die Arbeit im Großen und Ganzen nicht viel mehr geworden. Manchmal spielen wir etwas mit den Kindern, manchmal planen wir ein paar Spiele mit allen zusammen für ein paar Stunden.
FEELZ:
Vor allem im letzten Monat hat sich ein angenehmes Wohlbefinden eingeschlichen. Die Arbeit ist nun ganz gewohnt und die täglichen Abläufe selbstverständlich. Mit den Mitarbeitern kommen wir Freiwilligen super klar. In letzter Zeit sind wir wie ich finde mehr und mehr ein Teil dieses Heims geworden.
Ich fühle mich gut bei der Arbeit. Hier und da nervt einen diese mal, aber so ist das nunmal mit Arbeit. In meiner Freizeit entspanne ich bei einem Film oder Buch, quatsche mit meinen Mitfreiwilligen oder beschäftige mich mit mir selber. Viel beschäftigen mich die Themen Glücklichsein, Werte und meine Persöhnlichkeit. Ich versuche mir immer mehr selber bewusst zu werden. Ich denke das geht/ging den meisten in diesem Alter so ähnlich, bewusst oder unbewusst.
Im nächsten Lagebericht:
- Weihnachten und Silvester: Feste in einer anderen Kultur
SONG FOR THE FEELZ:
- Here comes the Sun von The Beatles : Ein Song, der die Routine und die damit entstehende Unbeschwertheit der Tage hier bei uns verkörpert und außerdem mit seinem Titel die unglaubliche Hitze - mein heißester Tag liegt nun bei 38 Grad - nicht vergisst.
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LAGEBERICHT #06: Am Meer: Urlaub mit einem Kinderheim
Nach meinem Buenos Aires Urlaub ging es also ans Meer. 6 Stunden Busfahrt durch klassisch argentinisches Flachland so weit das Auge reicht. Zwischendurch schwirren ein paar Kühe am Fenster vorbei.
Angekommen in La Lucila, wie der kleine Ferienort am Meer heißt, stieß ich zum Heim. Ich freute mich unglaublich meine Mitfreiwilligen wiederzusehen. Auch war es schön die Kinder wiederzusehen, jedoch kam so auch die Arbeit.
Wir verbrachten die Zeit mit 40 Heimkindern (unser Heim + ein weiteres) und den Mitarbeiter auf einem Grundstück ein Block entfernt vom Meer. Wir Freiwilligen schliefen jeweils mit den Mädchen oder den Jungs in einem Schlafraum.
Jeden Tag ging es an den Strand. Für viele Kinder war es das erste Mal das Meer zu sehen. Es war schön zu sehen wie so ein Ereignis die Kinder begeistert und ihnen Freude bereitet. Jeden Tag konnte man die Kinder kaum ruhig halten vor Vorfreude auf einige weitere Stunden am und im Meer. Ich merkte, dass ich mich im Gegensatz nicht so begeistern konnte. Ich kannte die Erfahrung des Meers schon. Ich wusste in gewisser Weise was auf mich zu kommt. Trocken gesagt sah es am Meer aus wie in Holland am Strand mit einem kleinen jedoch wichtigen Unterschied: große Wellen. Auf diese hatte ich mich auch wirklich gefreut und wurde nicht enttäuscht.
Als wir weiter reingingen drückten einen die Wellen richtig runter und ließen einen für den Moment keine Kontrolle, keine Möglichkeit Luft einzuatmen. Ich fand es toll mit dieser Panik, diesem kleinen Kick, zu spielen und ihn auszureizen. Es waren realistisch zwar nie mehr als 2-3 Sekunden, aber es fühlte sich länger an.
FEELZ: Wie im letzten Lagebericht schon erwähnt ging mit dem Wiedereinstieg in die Arbeit Freiheit verloren. Es gilt sich eben an alle Umstände anzupassen: Arbeit eben. Nach einem freien Urlaub alleine auf einmal in einem Schlafraum mit einem dutzend Jungs zu schlafen war eine Umstellung. Natürlich weiß ich, dass ich mich dafür entschieden habe - gehört eben zu diesem Jahr dazu - trotzdem habe ich diesen Nachteil nochmal erkannt. Wir leben nunmal 24/7 im Heim. Das bedeutet Anpassung. Mir ist dies nun sehr bewusst.
Insgesamt gab es jedoch nie eine Sekunde in der ich meine Entscheidung für diesen Freiwilligendienst bereut habe. Es ist und bleibt eine unglaubliche Erfahrung, die mich wie nur wenige Dinge im Leben beeinflusst. Für mich ist klar: zum Besseren.
Im nächsten Lagebericht:
- Überraschung
(eigentlich habe ich noch keine Ahnung)
SONG FOR THE FEELZ:
- Autumn von Bear in Heaven : Toller Song. Er passt zur Wellenerfahrung; zu dieser kleinen Panik die man unter Wasser hat, obwohl man weiß, dass man gleich hoch kommt. Zudem löst er auch Unruhe und Stress aus, die ich in manchen Momenten am Meer durch die Umstände empfand.
---LAGEBERICHT ENDE---
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LAGEBERICHT #05: Die Rettung
Schnappatmung, Angstzustände, in der Dusche weinen.
So sah vermutlich dein Alltag in den letzten fast 2 Monaten ohne einen Lagebericht aus. Verständlich.
Wie soll ich es erklären? Ich war eben sehr busy mit harter Arbeit im Heim (haben jetzt einen Pool bekommen) und Urlaub.
Über letzteren werde ich jetzt schreiben.
Ende November und Anfang Dezember war ich zwei Wochen im Urlaub. Zunächst ging es für mich 10 Tage nach Buenos Aires und darauf mit dem Heim an die Küste in einen kleinen Ferienort.
Nach Buenos Aires machte ich mich alleine auf. Nach 12 Stunden über Nacht im Bus kam ich am Terminal Retiro an, welches mit 75 aneinander gereihten Busstationen vor allem groß ist. In Buenos Aires war ein Freund aus der Schule so nett mich rumzuführen und mit tollen Menschen bekanntzumachen, mit denen er in einer WG im Zentrum wohnte.
Die Stadt ist vor allem laut und groß. Überall fahren Autos und Busse. Symbolisch ist wohl die über 100 Meter breite Straße Av. 9 de Julio im Zentrum der Stadt. Mit ca. 15 Spuren ist sie die breiteste Straße der Welt. Definitiv ein eye-catcher, aber vor allem voll mit Autos, Hektik und Lärm.
Schöner war da der Sonntagsmarkt in dem Viertel San Telmo: ca. 5km backsteingepflasterte Straße mit Ständen für alles. Ob mates, gefälschte Trikots, leckere Sandwiches, alter Schmuck oder Ledertaschen, hier konnte man alles bekommen.
Nach dem Markt auf Platz 2 meiner Favoritenliste war der Trip nach Tigre. Dieser etwas außerhalb der Stadt liegende Ort überzeugt durch schöne Kanäle und erholsame Ruhe. Wir sind gemächlich an den Kanälen entlangspaziert und haben bei schönen Gesprächen über Gott und die Welt die Auszeit vom Großstadtdschungel genossen.
In Buenos Aires war ich neben meinem Freund, der dort für 2 Monate in einer WG lebte, mit einer Freundin, die auf Durchreise war, unterwegs. Die Nächte verbrachte ich in tollen Hostels und bei einem couchsurfer. Für alle die die Platform couchsurfing nicht kennen: couchsurfing ist eine Internetseite und App mit der man Leute finden kann, die kostenlos Platz in ihren Zuhause anbieten. Das Ziel ist für viele neue Leute kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen oder einfach nett zu sein und Spaß zusammen zu haben. Unser couchsurfer, so kam es uns vor, war wohl in einer etwas schwierigeren Phase seines Lebens ohne Job und Lust an irgendwas, trotzdem kann ich couchsurfing jedem empfehlen und werde es noch öfter ausprobieren. Normalerweise ist es eine tolle Möglichkeit mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, mit denen man seine Zeit in einer unbekannten Stadt verbringen kann, in der man sonst alleine wäre.
Ich hatte das Glück tolle Menschen aus der WG meines Freundes kennenzulernen mit denen ich sehr viel Freude hatte. Mehrere Tage waren wir zusammen in den Viertel von Buenos Aires unterwegs oder sind Abends in den Clubs Buenos Aires´ feiern gegangen. Hier mal ein kleines Dankeschön! für die tolle Zeit.
FEELZ: Mein Urlaub in Buenos Aires war eine unglaubliche Erfahrung. Es war mein erster Urlaub alleine. Weniger physisch alleine, als alleine im Sinne von auf mich alleine gestellt zu sein mit meinen Entscheidungen. Ich musste mich eben anders als in den sonst so durchgeplanten Familienurlauben, selber um Essen, eine Bleibe und meine Tagespläne kümmern (hartes Leben). Am Anfang war das für mich noch etwas ungewohnt, sodass ich mich unwohl fühlte, obwohl ich eigentlich alles im Griff hatte. Diese kleine Fünkchen Unsicherheit, weil ich ganz alleine für mich verantwortlich war, kam in den ersten Tagen immer wieder auf.
In den folgenden Tagen wandelte sich das Bild jedoch gänzlich. Ich gewöhnte mich daran die volle Verantwortung zu tragen und fing an es zu genießen. Die letzten zwei Tage konnte ich gar nicht genug von der Freiheit bekommen, die ich so hatte. Ich ganz alleine konnte entscheiden wann ich was wie und mit wem mache. Ein tolles Gefühl.
Dieses Gefühl sollte ich jedoch bald vermissen als es galt wieder zum Heim und zur täglichen Arbeit zu stoßen.
Aber dazu mehr im nächsten Lagebericht!
(Keine Panik diesmal werden es keine 2 Monate, hoffentlich)
Im nächsten Lagebericht:
- Am Meer: Urlaub mit einem Kinderheim
SONG FOR THE FEELZ:
- Mr. Brightside von The Killers : ein toller Song, der in einer Remix Version an dem zweiten Club-Abend lief und für mich zum Theme-Song für diesen Urlaub wurde
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LAGEBERICHT #04: Kulturelle Entdeckung - Mate
Im letzten Blog schrieb ich über kulturelle Anpassung. Manchmal begeistert einen die Kultur hier so das ich sogar von kultureller Entdeckung sprechen würde. So auch beim mate.
Bei diesem oft mittäglich stattfindenden Dasitzen darf eines nicht fehlen: mate. Kulturell wohl eines der ausgeprägtesten Merkmale Argentiniens, ist der Matekonsum überall zu finden. Bei jeglichen Veranstaltungen sieht man die Menschen mit ihren kleinen Bechern und den Thermosflaschen. In der Regel in Gesellschaft reicht man einen kleinen Becher rum, den mate. Dieser kann aus verschiedensten Materialien sein, um ein paar zu nennen: Holz, Glas, Kürbis, Plastik. Oft ist das eigentliche Gefäß in eine Hülle aus künstlerisch gestaltetem Leder oder Aluminium eingehüllt. In das Gefäß füllt man den zu kleinen Stückchen gehackten Tee, yerba mate genannt. Zusätzlich wird Zucker zur Süßung und manchmal auch Gewürze wie Minze zur eigenen, kreativen Würzung beigegeben. Man steckt nun den bombilla, einen Metallstrohhalm in den mate. Am Mundende läuft dieser schmal zusammen. Am anderen Ende bis auf kleine Löcher für das Wasser geschlossen, damit beim Trinken kein yerba in den Mund gerät. Nun kann das heiße Wasser (70-90 Grad) aufgegossen werden. Der "Servierende" trinkt den ersten Aufguss. Darauf gibt er den mate aufgefüllt mit Wasser an den Nächsten weiter. Zwischendurch gilt es immer etwas yerba und Zucker nachzufüllen, um jedem einen leckeren mate zu garantieren. Am Ende überwiegt jedoch die soziale Bedeutung wurde mir erzählt, sodass ein geschmacksloser, ausgewaschener, mate nicht schlimm ist. Ich selber mag gerne und mache auch gerne mate. Mittlerweile sind meine mates auch akzeptabel, nur manchmal schleichen sich noch zu bittere oder ausgewasche mates ein.
Vor allem das Soziale am mate trinken gefällt mir. Am Anfang kam ich so gut mit den anderen tios ins Gespräch und konnte alles mögliche erfahren - von Modegeschmack über Reiseziele in Argentinien bis zur Systemkritik. Durch das viele Sprechen konnte ich mein castellano verbessern. Aber dazu mehr im nächsten Lagebericht.
Im nächsten Lagebericht: - die Sprache: eine tägliche, auf Trapp haltende Herausforderung
FEELZ: Ich entwickle allein durch durch mate einen gewissen Stolz. Ich fühle mich schon argentinisch, auch wenn ich noch nicht so weit gehe mich besser zu fühlen als die anderen Länder - wie manch ein Argentinier. Während ich neue Erfahrungen gemacht habe hat sich ein Alltag entwickelt. Ich beginne mich - Wortspiel incoming - heimisch zu fühlen.
SONG FOR THE FEELZ: - Killer Queen von Queen (weil Farrokh nicht fehlen darf und der Song im Hintergrund die Kontinuität des Alltags besitzt, während viele Gimmigs, wie all die Erlebnisse, hervorstechen.)
FOTOS: work in progress
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LAGEBERICHT #03: Arbeit, Entspannung und kulturelle Anpassung
Ropa - Ein Auszug über die tägliche Arbeit des Freiwilligen
Der Morgen beginnt. "Aufstehen, eine Dusche, Kinder wecken, Frühstück, Waschmaschine anmachen." Routiniert geht der Freiwillige die Liste im Kopf durch. Je nach Tagesform, langsam trottend oder energetisch schreitend, bewegt er sich zur ropería, seiner gewohnten Umgebung. Hier findet er beschriftete Regale mit Fächern für jedes Kind, in denen Stapel mit Kleidung liegen. In der Mitte des kleinen Raumes steht ein Tisch. Zu Beginn seines Dienstes seufzte der Frewillige noch mit Blick auf seine Arbeitsfläche, die ihm das nahende "falten, stapeln, ordnen, suchen, finden und einsortieren" vor Augen führt.
Nun aber, schätz der Freiwillige die Arbeit. Als sein Verantwortungsbereich versucht er mit den anderen seiner Art effektiv und zielorientiert die ropa zu erledigen. Oft merkt er dann, dass er nach Vollendung seines Tagewerkes und dem kurzen, folgenden Glücksgefühl, dass er die Ruhe in dem kleinen Raum mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit genießt. So bleibt der Frewillige noch ein paar Menütchen. "Erst die Arbeit dann das Vergnügen. Dieses Päuschen habe ich mir ja wohl verdient.", beginnt er sich im Geiste zu verteidigen, "Außerdem bin ich hier in Argentinien. Kulturelle Anpassung ist ja wohl erwünscht - erst Recht von einem Auslandsfreiwilligen!"
Kulturelle Anpassung beschreibt wohl ganz gut was wir täglich versuchen und schon unterbewusst betreiben. Ich würde mich hier als entspannter beschreiben - zumindest zeitweise. Ich fühle nicht ständig ein Pflichtgefühl in einer 7h-Schicht auch 7h zu arbeiten. Rumsitzen, quatschen und das Wetter genießen ist nicht schlimm, hier sogar eher gut und kulturell verankert. Man wird eher schräg angeguckt, wenn man "zu viel" macht.
Was bei diesem oft mittaglich stattfindenden Entspannen nie fehlen darf ist der mate.
Dazu kommen wir dann im nächsten Blog! Also schaltet wieder ein!
hihihi mein erster Cliffhanger
Geplant im nächsten Blog:
- mate: argentinisch, sozial und lecker
INFO: Ich werde links zu Fotoalben bei den letzten Lageberichten hinzufügen. Später nochmal vorbeizuschauen lohnt sich also. Das Internet lässt es gerade noch nicht zu, deshalb erst heute Abend.
FEELZ: Manchmal setzt nach einer anstrengenden Schicht eine lustlos machende Müdigkeit ein. Insgesamt überwiegt jedoch die Glückseligkeit.
Diese zeigt sich auf zwei Arten:
Gelegentlich bin ich aufgedreht und energetisch (wie man mich kennt). Immer öfter bin ich jedoch entspannt glücklich.
Ich denke, letzteres genieße ich mehr, weil es eher selten in Deutschland vorkam, da ich immer auf Trapp war. Trotzdem werde ich hier nicht ein anderer Mensch. Deshalb werde ich weiterhin meine ich nenne sie mal "sehr aktive Phasen" haben.
Und das ist auch gut so.
SONG FOR THE FEELZ:
- A Change of Heart von The 1975
- Dreaming von Smallpools
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LAGEBERICHT #02: Die ersten Tage
Es sind nun schon 5 Wochen, die ich hier in San Marcos Sierras verbracht habe. Zu Beginn wäre wohl eine Entschuldigung für die verstrichene Zeit ohne Lagebericht angebracht: Entschuldigung (an alle die sich vor Ungeduld nicht auf den Stühlen halten konnten und mich schon mindestens dreimal zur Hölle geschickt haben, verständlich).
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Ich lebe hier in einem kleinem Zimmer zusammen mit Noah, dem zweiten männlichen Freiwilligen. Ein kostbares kleines Zimmer, wenn man bedenkt, dass es der einzige Rückzugsort ist. Verlässt man sein Zimmer ist man immer von Mitarbeitern des Heims und den Kindern umgeben. Abhängig von der Urzeit herrscht Geschrei und Musik, oder (eher selten) Ruhe.
Morgens stehen die Kinder an Schultagen um 7 Uhr auf, ziehen sich an, putzen die Zähne und verlassen das Heim in Richtung Schule. Bis auf ein paar chicos, wie man hier die minderjährigen Bewohner des Heims nennt, machen sich alle Kinder morgens auf den Weg in die lokale Primaria oder Secundaria (Grundschule und weiterführende Schule). Diese paar chicos bleiben noch für ein Frühstück im Heim, um später vom Bus der Escuela Epecial abgeholt zu werden. Wie der Name sagt, ist diese eine spezielle Schule für Kinder mit Lernschwierigkeiten. Keine Panik, Frühstück kriegen die Kinder in der Schule - puh das war knapp. Auch die nächste Mahlzeit des Tages, das Mittagessen, gibt´s in der Schule. Für alle Mitarbeiter wird almuerzo im Heim angerichtet. Nach dem Mittagessen stehen die Uhrzeiger auf ungefähr 1 Uhr. Am wichtigsten ist wohl nicht die Uhrzeit, sondern das, hier in jeder Zeitangabe mit inbegriffene, Wort ungefähr. Aus 1 wird mal 2, wer nichts falsch machen will sagt einfach: en un rato (in einer Weile). Nicht sehr präzise, aber sehr entspannt und nie falsch. Zurück zu den Mahlzeiten.
3-4 Stunden später gibt es mit der merienda die dritte Tagesmahlzeit: ein süßer Snack für zwischendurch wie Kekse mit Kakao oder Gebäck mit Tee. Hier vielleicht zu erwähnen: alles was süß ist ist hier zwei mal süßer, die Mädels stehen mental schon auf der Wage.
Abends um 7 (ungefähr!) gibt es dann Abendessen. Dies ist an einem Schultag nach der merienda die zweite Mahlzeit, die alle zusammen einnehmen. Die merienda findet oft draußen bei gutem Wetter und Tageslicht statt und das Abendessen bei Dunkelheit im comedor, dem Essensraum. Nach Abspülen und Boden wischen geht es dann endlich in die Heia (jap das wird so geschrieben, siehe DUDEN).
So, ich bin erschöpft, too much information. Das Wichtigste fehlt jedoch: was mache ich eigentlich?
- die Kinder wecken, beim täglichen Baden aufpassen, ins Bett bringen, und so weiter - eben bei den täglichen Abläufen begleiten
- ropa (/Wäsche): waschen, aufhängen, sortieren und für den nächsten Tag vorbereiten
- mit den Kindern spielen, reden, rumalbern
Und am aller schönsten: draußen sitzen, Mate trinken und mit den anderen tios (Name für alle Mitarbeiter) quatschen, alles unter dem Deckmantel des auf-die-Kinder-Aufpassens (deutsche Sprache, schwere Sprache).
Im nächsten Blog:
- einen Mate jeden Tag: die kulturelle Bedeutung von Mate-Tee
- die Sprache: eine tägliche, auf Trapp haltende Herausforderung
Das alles und noch vieles mehr! Also schauen Sie vorbei!
FEELZ: Meine Gefühle der letzten Wochen zu beschreiben ist schwer.
Die meiste Zeit bin ich glücklich und bin gerne im Heim bei den Kindern, den tios und meinen Mitfreiwilligen, welche viel mehr als Wegbegleiter geworden sind. Trotzdem begann nach 3-4 Wochen das Vermissen. Manchmal bewusst, oft unterbewusst, sehnt sich ein Teil von mir nach meiner Familie und meinen besten Freunden. Manchmal traurig, oft glücklich in Erinnerungen schwebend, habe ich es bis jetzt aber geschafft die Sehnsucht nicht von mir Besitzt ergreifen zu lassen. Das Vermissen ist interessant zu beobachten. Ich vermisse so wenig und doch ist es so viel. Unbedeutende Erinnerungen erscheinen nun bedeutend: ein abendliches Essen mit der Familie nach einem Schultag, das gemeinsame Warten mit Freunden in der Schule vor dem Unterricht.
Meistens schwebe ich zum Glück nicht in dieser Melancholie, sondern bin glücklich mit meiner Entscheidung. Eine Entscheidung, die mich anfängt zu verändern und mir zeigt was das Leben sein kann.
SONG FOR THE FEELZ: zwei Stimmungen, zwei Songs:
- White Sparks von Animal Kingdom
- Warmth von Bastille (ein Song aus Bastille´s neuem Album Wild World muss einfach hier landen, so viel wie ich es höre.)
FOTOS: https://goo.gl/photos/VkB7XSwZ9pqrgXyx8
---LAGEBERICHT ENDE---
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LAGEBERICHT #01: Reise und Ankunft
Pünktlich startete die Tam Airlines Maschine am Terminal 1 des Flughafen Frankfurt. Im Schutz der Nacht überquerte sie sicher den Atlantik und landete wohlbehalten in São Paulo.
Die vier Freiwilligen verließen das Flugzeug. Am Gate des Anschlussfluges nach Cõrdoba konnten sie sich das erste mal richtig unterhalten. Die Stimmung war angenehm vertraut als sie zusammen das nächste Flugzeug betraten.
Über dem argentinischen Norden angekommen präsentierte sich den Vieren eine neuartige Kulisse:
Endlos erstrecken sich die Felder bis zum Horizont. Ein Fluss taucht auf, der sich wir ein Pfaden durch die Landschaft schlängelt. Eine Weile später erscheint ein großer See: el mar chiquita. Weiße Salzränder umranden die, von oben wie ein Teich aussehenden, Wassermassen.
Endlich wird die flache Landschaft von den ersten Hügeln am Horizont abgelöst und die Stadt Córdoba taucht auf.
Puh, es ist echt anstrengend "poetisch" zu schreiben. Zurück zu meiner Sicht!
Am Flughafen angekommen, wurden wir von unserem Heimleiter und seiner Frau abgeholt. Nach einem Snack in der Stadt und einem kurzen Besuch bei einer Organisation für Kinderrechte, welche mit unserem Heim zu tun hat, ging es los nach San Marcos. Zwei Stunden fuhren wir im Van über Stock und Stein, um endlich im Dunkeln anzukommen. Herzlich wurden wir von den Kindern und den Mitarbeitern begrüßt und sahen das erste mal unsere Bleibe für das nächste halbe Jahr (danach geht´s in eine Wohnung).
Ich verstehe mich super mit meinen Mitfrewilligen Noah, Doreen und Svenja. Wir lachen sehr viel zusammen. Ich bin erleichtert, dass ich MIT ihnen dieses Jahr verbringen kann.
Im nächsten Lagebericht dann mehr über die ersten Tage im Heim. Bald dann hoffentlich mit Fotos. Das Internet lässt es gerade nicht zu.
FEELZ: Ehrlich gesagt, kann ich nicht klar sagen wir ich mich bei der Ankunft gefühlt habe. Kaum ein Gefühl schien gegen den Schwall von neuen Eindrücken anzukommen.
SONG FOR THE FEELZ: Up&Up von Coldplay (Metapher incoming!)
FOTOS: https://goo.gl/photos/rZaJFfy8MoQzN2Hz6
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Lagebericht #00: Infos und Vorbereitungen
Allgemeine Informationen unter “INFOS” (siehe oben).
Fakten:
1. Am Dienstag (06.09.16) geht es los:
18:00 ICE: Siegburg - Frankfurt Airport
21:50 BOEING: Frankfurt - São Paulo
08:30 AIRBUS: São Paulo - Córdoba
12:00 PICKUP: Córdoba - San Marcos Sierras
(2. Das Kinderheim, wo ich arbeiten werde, liegt in San Marcos Sierras.)
3. Der Heimleiter holt uns am Flughafen ab.
PLANS FOR TODAY: Blog einrichten und Koffer einmal vorpacken, um:
zu gucken, ob alles passt.
zu überlegen, ob ich alles hab.
FEELZ: Bis jetzt ist nur Freude da. Immer wenn ich an alles denke, muss ich grinsen und kann es kaum erwarten. Mal sehen ob das so bleibt, wenn es heißt Abschied zu nehmen.
SONG FOR THE FEELZ: Best Thing von Louis Vivet feat. Gavrielle
(Zu finden auf Soundcloud.com)
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