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Gedanken und Ähnliches
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georgsander-blog1 · 7 years ago
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Sebastian Kurz: König ohne Land?
Die Wahl ist geschlagen und Sebastian Kurz konnte einen fulminanten Wahlsieg einfahren. Aber im Grunde ist er in einer sehr schlechten Position.
Der Ausgang der Wahl ist bis auf Details geklärt: Die Liste Kurz hat gewonnen, die SPÖ konnte sich dank vieler taktischer Wähler*innen von den aus dem Parlament geflogenen Grünen auf Rang 2 halten. Die FPÖ kommt nahe, es bleiben noch die NEOS und die Liste Pilz übrig. So weit, so gut. Welche Regierungsvarianten gibt es nun? Eine Minderheitsregierung unter Sebastian Kurz, eine diesmal umgedrehte große Koalition, eine VP/FP-Zusammenarbeit oder gar die burgenländische Variante von rot/blau. Mehr geht nicht, echt nicht.
Eingeschoben werden soll, dass es eine (zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht) rechte Verfassungsmehrheit mit VP/FP/Neos gibt.
Aber warum wird es nun für Sebastian Kurz trotz des souverän und durchgeplant eingefahrenen Wahlsieges schwierig werden? Wer kann Kurz wie die Suppe versalzen?
Kanzler-Kern, der Schüsselmove und Leihstimmen von links
Springen wir ins Jahr 1999. Die drei Großparteien kommen ann��hernd mit derselben Verteilung wie heute ins Ziel. Will sagen: Einer hat mehr als 30 Prozent (damals die SPÖ), zwei haben in etwa gleich viele Stimmen erhalten (VP&FP). Schüssel mauschelt als Dritter trotz Oppositionsankündigung ein Bündnis mit der FPÖ aus, um sie 2002 nach allen Regeln der Kunst in die Luft zu jagen; vor allem auch, weil Jörg Haider keinen Vizekanzler spielen will und in Kärnten bleibt. Auf diese Möglichkeit kann Kern auch hin arbeiten.
Auch wenn viele in der SPÖ partout keine Koalition mit der FPÖ wollen und (vor allem die Wiener) „Leihstimmen“ der taktischen-ex-Grünwähler*innen weg wären: Kurz muss mit dieser Variante rechnen. Das macht eine Koalition mit beiden Parteien teuer. Kern kann hier auf Zeit spielen und dann jede Verhandlung platzen lassen. Mit der ÖVP, weil niemand eine GroKo will, mit der FPÖ aufgrund von Haltung, die die Sozialdemokratie vielleicht doch zeigen wird.
Ist Kern bzw. die SPÖ nicht in der Regierung, dann geht entweder Kern und die SPÖ wird endgültig die dritte beliebige Rechtspartei unter Hans Peter Doskozil, oder er schärft sich mit dem Plan A vielleicht noch mehr Richtung Corbyn, also links, und wird so dem zu erwartenden Sozialabbau einer entweder eher handlungsunfähigen Minderheitsregierung oder Schwarz/Blau entgegen arbeiten.
Strache kann sich zurück lehnen
Die FPÖ weiß um ihre Macht. Sie kann beide anderen ehemals großen Parteien zur Kanzlerpartei machen. Tut Strache nichts, wie im Grunde im gesamten Wahlkampf, kann er nur noch mehr gewinnen. Das wissen er und seine Gefolgsleute. Darum wird es die Königsmacher nur äußerst teuer geben; das heißt: wichtige Ministerien, etwa das Innenministerium. So blöd können die Blauen gar nicht sein, dass sie sich unter Wert verkaufen. Mehr Worte braucht es im Grunde genommen zu dem Thema FPÖ gar nicht.
Gefährlich könnte eine SPÖ geführte Regierung mit blauem Partner für die FPÖ aus oben genannten Gründen werden. In einer Regierung muss die FPÖ ohnehin liefern. Die einzige Möglichkeit, die noch bliebe, wäre noch weiter rechts abzubiegen, in beiden Regierungsvarianten. Das könnte aber Ex-SP-Wähler*innen abschrecken. Immerhin hat die FPÖ mit Sicherheit von dem nach außen in den Worten im Verhältnis zu früher doch moderaten Wahlkampf profitiert.
Wie wäre es mit noch einem Urnengang?
Kurz muss sich also an beide möglichen Partner teuer verkaufen, denn so stark ist er auch wieder nicht. Zwar hat Kurz 7,52 Prozent mehr als 2013 holen können, SPÖ und FPÖ liegen aber in Schlagdistanz dahinter. Wäre es aus seiner Sicht sinnvoll, alle Verhandlungen ins leere laufen zu lassen und uns wieder an die Urnen zu schicken? Kann er sich vom Wähler noch mehr holen? Wie etwa Mariano Rajoy, der 2015 nach massiven Verlusten nur 28,72 Prozent einfuhr und bei der Neuwahl 2016 mit 33 Prozent gestärkter hervor ging? Vielleicht. Aber!
Grün als Gefahr für Kurz
Die Grünen sind nach 31 Jahren aus dem Parlament geflogen. Weil man sich zerstritten, gespalten und mit zu wenig Profil verkaufte, noch dazu viele Stimmen an Kern verlor. Das ist jetzt so. Bei Neuwahlen würden wohl viele Wähler*innen diesen „Fehler“ korrigieren wollen. Das würde mit Sicherheit Kern Stimmen kosten und die Grünen wieder in den Nationalrat bringen. Ich vermute, dass auch Pilz dort bleiben würde, die Neos auf ähnlichem Niveau blieben. Zwischen zwölf und 15 Prozent des Wähler*innenpotentials wäre also schon einmal „aufgebraucht“. Mit dem nach dieser Wahl erstarkten Michael Häupl und seiner doch deutlich linkeren Linie (im Vergleich etwa zu Amtskollege Niessl) könnte die SPÖ erwartbare Verluste an die Grünen kompensieren. Selbst ein Bruchteil der Wählerstimmen, die von Grün zu Kurz wanderten, könnten Kurz dann bei der Mandatsverteilung entscheidende Sitze kosten. Pilz hat mit knapp über 4 Prozent schon acht Sitze, Kurz gegenwärtig zehn/elf Sitze auf SP/FP Vorsprung. Persönlich gehe ich davon aus, dass die Grünen nach jeder nächsten Nationalratswahl wieder im Parlament sitzen werden, egal wann sie stattfindet. Und da haben wir noch überhaupt nicht davon geredet, wie schön ein gescheiterter Wahlsieger Kurz für die FPÖ wäre...
Kurz gesagt:
Sebastian Kurz ist eben trotz seines Wahlsieges in einer bescheidenen Situation. Alle Regierungsvarianten werden teuer sein, eine Minderheitsregierung hält keine Legislaturperiode durch und in der Zeit kann sich die zum Teil nun ehemals parlamentarische Linke neu formieren und freier von den bei Linksparteien dazugehörigen Richtungs-, Graben- und sonstigen Kämpfen stärker werden. Ja, Kurz könnte aus der Geschichte noch gestärkter heraus gehen. Das halte ich aber für unwahrscheinlicher als den Fall, dass es nun erstmals nicht so aufgeht, wie er sich das vorgestellt hat.
Das macht mich persönlich froh.
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georgsander-blog1 · 7 years ago
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Ich suche einen Job im Bereich Journalismus, Social Media oder PR
Die Karten gehören auf den Tisch. Darum möchte ich meine gegenwärtige Jobsuche einmal anders angehen - wenn man so will, will ich gefunden werden. Ich habe ehrlicherweise einfach gewisse Ansprüche an mein Arbeitsleben und da gehört Ehrlichkeit dazu. Also, was kann ich?
Ausbildung und Berufserfahrung
Ich habe die PH mit dem Lehramt Volksschullehrer abgeschlossen sowie den Lehrgang für Sportjournalismus an der Uni Salzburg absolviert. Ich arbeite seit sechs Jahren als freier Journalist, unter anderem für abseits.at, die Sportzeitung, das Magazin Color of Sports, Fischundfleisch, diverses Corporate Publishing. Gegenwärtig schreibe ich für 90minuten.at, wo ich als CvD ein Viertel einer Arbeitswoche verbringe. Weiters schreibe ich noch für Color of Sports und den Blog des Unternehmens Zotter. Ferner habe ich in den letzten Jahren angestellt im Sozialbereich gearbeitet, auf Teilzeitbasis.
Das kann ich
Mein Hauptinstrument ist die Sprache. Ich kann gute Interviews machen, Artikel zu den Themen Sport, Politik und Soziales verfassen. Die Sozialen Medien kann ich sehr gut bespielen, vor allem auf Facebook und Twitter bin ich zuhause. Ich beherrsche die Optimierung für Suchmaschinen und finde mich in jedem CMS zurecht und kann Zeitungsseiten schreiben. Bildbearbeitung  und Videos sind hingegen nicht meine Stärken (wir wollen ja ehrlich sein!). Zusammengefasst: Ich bin ein interessierter, akribischer Schreiberling, der mit Social Media per du ist.
So will ich arbeiten
Ich bin auf der Suche nach einer Teilzeitanstellung, im Idealfall mehr als geringfügig, aber nicht unbedingt mehr als 15 Stunden und an zwei bis drei Tagen in der Woche. Daneben möchte ich meine freiberuflichen Tätigkeiten weiter verfolgen - da habe ich freie Zeiteinteilung und arbeite größtenteils von Zuhause.
Kontakt
Das gefällt Ihnen oder dir? Genau so einer fehlt Ihrem bzw. deinem Unternehmen? Dann schreiben Sie mir oder du meldest dich einfach auf Twitter ;)
Am besten erreicht man mich unter georg.sander (at) live.at oder als @sander_georg auf Twitter.
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georgsander-blog1 · 8 years ago
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Was ist das für 1 Leben, wenn ich in mir zusammenfalle, weil ich keinen 'Mohr im Hemd' mehr bestellen darf?
Wieder einmal geht es um die Political Correctness. "Der Aufstieg rechter und sehr rechter Parteien in vielen Ländern könnte auch damit zu tun haben, dass die Wähler den Rechtspopulisten mehr glauben, weil sie als Einzige noch Klartext reden", schreibt Rosemarie Schwaiger und schließt: "Gut wäre eine Art Political Correctness light. Probeweise. Groß ist das Risiko nicht. Viel mehr kann ja eigentlich nicht schiefgehen."
Nunja, das sehe ich anders. Grundlegend. Meiner Meinung nach liegt es gerade in Zeiten wie diesen, wenn die humanistischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte mehr und mehr über Bord geworfen werden, daran, eben jene zu verteidigen. Wer fühlt sich denn gestört, wenn er - plakative Beispiele - keine Sätze wie "Alle N***** sind Drogendealer" oder "Alle Asylwerber sind hier, um sich in die soziale Hängematte zu legen"? Wenn ich die Latte sprachlichen Ausdrucks in den absoluten Müll eben jener lege, dann sagt das ja viel über die Menschen aus, die das sagen.
Die armen Kinder!
Diese Untergriffe sind es aber nicht, die Schwaiger meint. Sie meint eher: "Als Beispiel wird der Satz „Schüler suchten ihre Meister auf Skibrettern“ angeführt. Richtig müsste es heißen „Schüler und Schülerinnen suchten ihre Meister und Meisterinnen auf Skibrettern.“ Aber gut, man kann den Schulsport natürlich auch einfach bleiben lassen." Das ist hochgradig dümmlich, sorry. Was wäre so falsch an der Formulierung: "Die Jugendlichen suchten die Besten auf Skibrettern"? Es gibt Millionen deutscher Wörter und dazu noch viele, die geschlechtsneutral sind. Wer fühlt sich überfordert, "Kinder" oder "Jugendliche" zu schreiben, statt dem generischen Maskulinum "Schüler"? Kinder müssen ja auch die Auslautverhärtung durchschauen, weil logischer wäre es phonetisch ja bei Hund eher Hunt zu schreiben. Aber das sind ja nur Lernende im Frühstadium...
Wo PC drauf steht, dürfen freilich Flüchtlinge nicht fehlen! Da wird "uns Linken" ja oft vorgeworfen, es werde romantisiert. Dazu Stefanie Sprengnagel: "mir geht das auf die nerven wenn linken kollektiv vorgeworfen wird, sie würden flüchtlinge irgendwie verzerrt naiv als allesamt liebe menschen sehen, die nie was böses im schilde führen könnten. alle meine freunde und bekannten, die mit flüchtlingen arbeiten, teilweise seit ZIG jahren, alle institutionen, die flüchtlinge bei sich leben lassen, mit denen ich berührungspunkte habe, sind "links" und haben überhaupt kein verklärtes bild von den unterschiedlichen menschen, ganz im gegenteil, sie arbeiten ja tagtäglich mit verschiedenen leuten und dabei mit allerlei problemen und nur weil man nicht wegen jedem scheiß rassistische hetze gegen personengruppen betreibt wie das letzte arschloch, sondern einfach gewisse humanistische grundwerte hat, die man tagtäglich auch anwendet, ist man kein naiver realitätsverweigernder hippie." Es passt leider zum auseinander dividierenden rechten Spin, "Alle Flüchtlinge sind schlecht" und "Alle Flüchtlinge sind gut" entgegen zu stellen. Schwarz und weiß. Stimmt halt leider nicht, weder das eine, noch das andere.
Zur Schichtproblematik
Gerne wird ins Treffen geführt, die ungebildeten Vollidiotinnen und -idioten, die täglich ihren Hassmüll auf krone.at oder Facebook abladen, könnten gar nicht anders, weil sie ja formal so schlecht gebildet sind. Schwaiger dazu: "Oft wird beklagt, dass die unteren Schichten der Gesellschaft am öffentlichen Diskurs nicht mehr teilnehmen – und wenn doch, am liebsten über Hasspostings in den sozialen Medien. Ganz falsch ist dieser Befund wohl nicht. Aber liegt die Gesprächsverweigerung vielleicht auch daran, dass man ohne die genaue Kenntnis aller gerade gültigen Codes einfach nicht mehr mitreden kann?"
Mit demselben Maßstab müsste ich ja folgern: "Arme und ungebildete Menschen sollten nicht mit Autos fahren, weil wer weiß, ob die die Verkehrsregeln überhaupt verstehen?" Klingt genau so idiotisch, wie es ist. Der Witz an der Sache (oder das Traurige) ist aber, dass die, die medial der PC eine Absage erteilen - egal ob Politiker*innen, Medienmachende oder sonstige Influencer*innen - zumeist von der Realtität Kilometer entfernt leben. Es ist ja just die Basis,in deren Namen elitäre Zirkel wie Trump und Hofer, fürstliche festangellte Chefredakteur*innen oder Sonstige sprechen, die direkten Kontakt mit jenen haben, die das Ziel mangelnder sprachlicher Sensibilität sind!
Und diese Basis ist ja nicht per se dumm, wie manche Verfechter der Anti-PC gerne glauben wollen. Nur weil sich ein Mensch nicht nur ein Jura/Medizin/BWL-Studium gequält hat, ist sie oder er ja nicht intelligenter als jemand, der oder die beim Billa an der Kassa steht. Es zeigt genau das Problem dieser Diskursverschiebung auf: Die, die durch die Auflösung oder Einschränkung der PC Freiheit schaffen wollen, geben die Denkmuster vor. Propagiert die Linke eine diskriminierungsfreie Sprache, dann kämpft sie für die Freiheit aller, weil sich dann vielleicht beispielsweise nicht alle Asylsuchenden bei adäquaten Deutschkenntnissen als komplett abgelehnt fühlen müssen. In der Politik kann dann immer gefragt werden: Cui bono? Wem nützt es?
Wem nützt es also, jede noch so -istische Platitüde auf das Wahlplakat oder in die Headline zu schreiben? Wohl eher denen, die es tun und nicht jenen, die angeblich dadurch von der PC befreit werden sollen.
A little less political correctness? Nein.
Wer sich nicht um seine eigene Sprache schert, der sagt halt eben doch viel mehr über sich aus, als über die Gruppe, die sie oder er gerade kollektiv beleidigt hat. Wir brauchen nicht weniger PC, sondern viel mehr. Denn erst dann können der Rassismus, der Sexismus, der Antifeminismus, der Antisemitismus und alles andere entlarvt werden, als das, was sie sind: Politisches oder finanzielles Klein- und Großgeld lukrieren, entgegen der Interessen, die man zu vertreten vorgibt.
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georgsander-blog1 · 8 years ago
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Rapid sollte Geduld groß schreiben
Wenn der Abstiegsplatz näher ist als der erste Platz, dann hast du ein objektives Problem. Dieses Problem hat der SK Rapid Wien. Was nun tun?
Trainer raus?
Der einfachste Weg im Fußball ist: Trainer rausschmeißen. Wenn die Ergebnisse nicht passen, dann muss wer schuld sein und einen ganzen Kader in der Saison zu entlassen, wird sich schwierig gestalten. Einfacher wäre es, Mike Büskens los zu werden. Laut einer früheren Recherche meinerseits sind Trainerwechsel aber mit Vorsicht zu genießen. Denn die Wahrscheinlichkeit, eine starke Verbesserung im Punkteschnitt herbeizuführen, ist nicht sonderlich hoch. Nur etwa 40 Prozent von 100 Trainerwechseln in der heimischen Bundesliga zwischen 1994 und 2012 brachten eine Verbesserung von einem Drittel mehr Punkte oder mehr, nur 14 Prozent der Trainerwechsel brachten eine Verbesserung um zwei Drittel.
Sportdirektor raus?
Eine weitere Möglichkeit wäre, den Sportdirektor Andreas Müller raus zu werfen. Verlockend, ist er doch gerade bei Rapid und im Allgemeinen für die Kaderzusammenstellung und den Trainerwechsel verwantwortlich. Das würde aber nur unter der Prämisse funktionieren, dass hier ein kurzfristiger Effekt spürbar wäre. Der ist aber nachgerade unmöglich - auch ein neuer Sportdirektor müsste bis 1. Jänner warten, um neue Spieler zu verpflichten, die dann auch erst wieder funktionieren müssen und der Effekt wäre frühestens im Februar/März des Folgejahres messbar.
Falsche Taktik?
Freilich kann die Taktik auch der Punkt, die bei gleichbleibendem Personal zu ändern wäre. Nun zeigte aber just das Derby oder das Spiel gegen Sassuolo, dass die Taktik des Trainers im Grunde Erfolg bringt. Hakt es dann an der Torausbeute, dann heißt das nicht per se, dass die Taktik schlecht ist, sondern die Spieler eben das Tor nicht treffen. Es ist eine Frage der Effizienz und diese kann zwar trainiert, aber seltenst erzwungen werden. Qualitativ hochwertiger als mehrmals allein vor dem gegnerischen Keeper aufzutauchen geht kaum. Und dass manchen Tags der Gegner auch einmal trifft und/oder effizienter ist, scheint auch eine recht unumstößliche Fußballwahrheit zu sein. So lange aber die grundsätzlichen Parameter stimmen - Taktik, Einsatz, qualitativ hochwertige Torchancen - ist ein Umstellen in diesem Punkt auch falsch. Gegen besser einzuschätzende Gegner klappt die Taktik ohnehin, gegen schwächere liegt es in der Natur der Sache, dass diese entweder mit Mann und Maus verteidigen oder vorhandene, aber schwer behebbare, Schwächen überdeutlich zu  bespielen versuchen. Wenn man dann eben selbst nur vier, fünf Mal durchkommt, muss das Runde ins Eckige.
GEDULD
Der SK Rapid Wien ist gut beraten, gerade jetzt in der Verletzungmisere, die acht Runden bis zur Winterpause durchzutauchen, leichte Adaptiereungen durchzuführen und insgesamt einfach Geduld groß zu schreiben. So langweilig es klingen mag, man kann derzeit objektiv nichts tun, um die (Ergebnis-)Krise zu beenden. Jedwege große Änderung - Rauswürfe oder plötzlich eine Dreierkette - würden vermutlich zu noch mehr Verunsicherung führen. Da darf man sich ruhig Anleihen bei dem großen Rivalen Salzburg nehmen. Spieleisch und jüngst in weiterer Folge auch von den Ergebnissen her klappte es mit der bewährten 4-2-2-2-Grundordnung und Kombinationsspiel durch die Mitte. Das kennt die Mannschaft, es hat aber Schwächen, die national kaum ein Klub auszunutzen vermag. In diesem Sinne sollte sich Rapid also eventuell geistig wieder in die Jägerrolle begeben, um den Schaden zu bregrenzen. Mehr geht derzeit wohl nicht.
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