Tumgik
gandalfgrauweiss · 4 years
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Ein zweites!!! Bitte^^
Früh morgens auf dem Weg zur Schule oder Arbeit, da gibt es ein schönes, kleines schnuckeliges kleines Café, wo es immer leicht fruchtig-aromatisch mit leicht säuerlicher Note nach frisch geröstetem und aufgebrühtem Kaffee riecht. Der Ort, an dem morgens auch im Halbschlaf eines jeden deutschen Kaffeeliebhabers das Herz aufgeht. Ein Ort, der dazu verleitet zu verweilen, wäre nicht dieser zermürbende Termindruck. Doch der Mensch wäre nicht Mensch, wenn er sich nicht etwas ausgedacht hätte, sich einen Teil dieser, das Gemüt angenehm durchdringend, rekreierenden Atmosphäre, mitzunehmen. JA, genau, gemeint ist dieses meist unschöne Ding, mit dem unangenehm undichten Deckel, an dem man sich gerne die Hände verbrüht, wenn der Inhalt frisch eingefüllt wurde und dennoch den Kaffee keine  zehn Minuten warm halten kann. Eben jenes Ding, welches keinem anderem Zweck dient als sich schnell, für wenige Minuten, eine kleine Entspannung mitzunehmen und ohne Inhalt dann einfach achtlos weg geworfen wird. Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass von diesen Dingern jährlich mehr und mehr gebraucht werden und ohne weiter Verwendung im Müll landen. Dies ist ein Dorn im Auge der immer umweltbewusster werdenden jungen Erwachsenden. Eine kleine Gruppe jener junger Erwachsener hat sich zusammen getan, um dem Becher ein zweites Leben einzuhauchen. Ein Leben, in dem das Ding nicht nur als fabelhaft, fantastisch kunstvolle Dekoration auftreten kann, sondern auch eine wahre Erfrischung eines jeden Raumes, in dem es sich befindet, mit sich bringt. Alles was für diese Verwandlung nötig ist, findet sich in jedem Haushalt. Zu Anfang jedoch liegt es in der eigenen Verantwortung möglichst zweimal im gleichen Café das eigene Lieblingsgetränk, in der selben Größe, zum Mitnehmen zu bestellen und das Ding, das dann übrig bleibt, aufzuheben, also nicht weg zu werfen. Ist das, aus irgendeinem Grund, nicht möglich oder man hat schon ein paar dieser Dinger zu Hause, muss man nicht extra deshalb los ziehen, es reicht volkommen, wenn man zwei ähnliche verwendet. Hat man sich entschieden, welche der Dinger man verwendet, besteht nun die Aufgabe darin, beide auszuwaschen, sich für einen der beiden zu entscheiden, dessen Boden mit einigen kleinen Löcher zu versehen und abschließend mit Erde zu füllen, in der einige Samen, einer kleinwüchsigen Pflanze, untergehoben werden. Die Erde noch etwas befeuchten und vorübergehend auf eine Fensterbank oder anderen hellen Ort stellen. Aber wozu jetzt das andere Ding? Und wohin mit den Deckeln? Der Boden aus dem zweiten Ding muss raus, denn der ist im Weg. Es reicht ein kleiner Rand.  Hier angekommen beginnt der schwierigste Teil des Unterfangens, aus dem Ding etwas Neues zu schaffen. Daher lohnt es sich hier eine kleine Pause einzulegen, um eine Runde zu meditieren, der Kreativität und Vorstellungskraft Vorschub zu leisten.  Aufatmen, innehalten; bunte Farben, krasse Formen kombinieren, variieren; zu einem Ganzen formen, nochmal Revue passieren lassen und schließlich die Vorstellung in die Realität mitnehmen. So, jetzt ist man soweit! Losgelegt wird, in dem das Ding ohne Boden auf den verbliebenen Deckel geklebt wird und dessen Löcher mit etwas Heißkleber verschlossen werden. Zur Befestigung reicht ansonsten etwas Malerband. Ist dies gelungen, so baut man jetzt um das auf dem Deckel befestigte Ding ein Grundgerüst, entsprechend der eigenen Vorstellung, aus Kartonage, Papier und Malerband. Sieht jetzt noch irgendwie noch nicht ganz so aus wie es soll. Viel zu viele Ecken, Kanten, Lücken und irgendwie noch keine Farbe, außerdem noch viel unschönes zweckdienliches Malerband. Ruhig Blut, erst einmal etwas Kleister aus Wasser und Mehl anrühren. Schön dick und sämig, schon fast wie Brei oder Schleim. Noch etwas altes Papier zusammen gesucht, zerkleinert und mit Zeitung den Tisch abgedeckt. Schon kann es losgehen, dem Konstrukt seine endgültige Form zu verleihen. Schicht um Schicht das Papier und den Mehlschleim auftragen, wie damals in der ersten Klasse beim Werken mit Ballon und Pappmaschee. Dabei drauf achten, dass die Schichten nicht dicker als nötig sind, denn es braucht nur um so länger bis es dann trocken ist oder es geht kaputt. Ist man zufrieden mit der Form, ab auf die Heizung oder einen anderen trockenen Ort, im besten Fall liegt das Ding dort nicht im Weg und kann da liegen bleiben bis es trocken ist. Ist es endlich soweit und es ist trocken, fehlt nur noch etwas Farbe. Einfach mit verschiedenen Farben bunt anmalen oder ansprühen, nochmals trocknen lassen. Zu guter Letzt das Ding, mit der Erde und der in zwischen vielleicht bereits gesprossenen Pflanze in das andere Ding einsetzen und alles an einen dekorativ imposanten Ort stellen. So wird einem langweiligen, alltäglichen Ding, dessen Leben im Normalfall nach einfacher Benutzung endet, ein zweites, deutlich imposanteres geschenkt und der Umwelt ist ein kleines Stück weit geholfen.
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