Verrückter Philanthrop mit leichtem hang zur Perfektion haut in die Tasten.
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„Wir haben es früher im Fernsehen gesehen, in anderen Ländern, man kann es ja nicht wahrnehmen, aber wenn man es am eigenen Leibe spürt, dass ist so schlimm“
Knüpfen wir doch gleich mal an die Überschrift an. Seit Langem habe ich nichts mehr so Wahres gehört wie von einer Bewohnerin und Betroffenen der Überschwemmungen in Ahrweiler. Wie oft schon haben wir abends in unserem Fernsehsessel die Tagesschau verfolgt und Umwelt-, Krieg- oder Armutskatastrophen aus anderen Ländern mit einem leichten Hauch von Gleichgültigkeit betrachtet. Kommentiert mit den Worten: „Zum Glück nicht bei uns“
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Non scholae, sed vitae discimus
Welche Schule? Also in meinem Fall habe ich die Universität nur bei zwei Lernversuchen mit einer weiteren Person, dem Verlängern des Studentenausweises und für drei Rundgänge besucht. Ein Hörsaal von innen oder geschweige denn stundenlange Worksessions mit mehreren Personen in einem reellen Raum sind nach wie vor Traumvorstellungen.
Mittlerweile befinde ich mich im zweiten Corona-Semester und von den ursprünglichen Vorstellungen bleibt nur ein karger Restfunken an Euphorie. Im Folgenden berichte ich näher von meinen Erfahrungen während des Abiturs und vor allem in den letzten 6 Monaten „Dahoam-Uni“.
Zuvor noch eine kleine Anmerkung: Mir ist voll und ganz bewusst, dass wir Studenten nicht die großen Leidtragenden der Pandemie-Situation sind. Das sind die Personen, welche momentan ihr Geschäft nicht öffnen können und um ihre Existenz fürchten müssen. Personen, welche verstorben sind und natürlich deren Hinterbliebene. Aber natürlich auch all diejenigen, welche das System weiter am Laufen halten und unseren Wohlstand gegen ein paar Querdenkende verteidigen. Ich spreche u.a. von PflegerInnen, Einsatzkräften im öffentlichen Dienst und freiwilligen Helferinnen und Helfern.
Ein kleiner Sprung zurück in die Vergangenheit. Genauer gesagt in den März 2020. Damals befanden sich meine Kollegen und ich in den finalen Vorbereitungen auf das bayrische Abitur, als es uns mir nichts, dir nichts in den Distanzunterricht verschlagen hat. Ach, was waren das doch zunächst für gemischte Gefühle. Auf der einen Seite dacht ich mir „geil, endlich morgens nicht mehr aufstehen und alles von zu Hause aus machen“, auf der anderen natürlich die Angst der Ungewissheit über das weitere Geschehen. Man muss sich erst mal zum Lernen ermuntern, wenn noch nicht mal sicher ist, ob das Abitur überhaupt stattfindet. Die Kurzform: Nach einer gewissen Zeit hat sich die Fernlehre eingespielt, wir wussten, das Abitur wird in gewohnter Form kommen und es lässt sich an der Situation auch nichts verändern. Und so steht man dann am Ende vor dem Schulgebäude in den Händen ein weißes DIN-A4 Blatt mit glückwünschenden Worten haltend und der Bestätigung, jetzt die Möglichkeit zu besitzen, in das Arbeits-/Ausbildungs und Studentenleben starten zu dürfen. Nach einer kurzen und sehr vereinfachten offiziellen Abiturfeier war das Kapitel endgültig abgeschlossen. Ohne inoffizielle Abiparty, Abistreich und Abiball gehen wir getrennte Wege. Selbst nach einem Jahr lässt einen das Gefühl nicht los, ein wichtiges Kapitel im Leben verpasst zu haben. Andererseits muss man betonen, dass mein Jahrgang gegenüber dem Diesjährigen noch mit einem blauen Auge davon gekommen ist. Während es uns erst in den finalen Zügen erwischt hat, verbringen nun viele angehende Abiturientinnen und Abiturienten beinahe ihre gesamte Oberstufe in Zeiten der Pandemie.
Nach einem noch relativ normalen Sommer geht es nun also hinein in das Studium. Im selben Zug erfolgt auch der Auszug aus dem Elternhaus in die erste eigene Wohnung. Viele Veränderungen auf einmal und für jemanden wie mich, der in seiner Routine gerne alles so behält, wie er es bisher gewöhnt war, eine umso größere Phase der Überwindung. Doch frohen Mutes und Zuversicht, mit großer Unterstützung seitens der Familie, sind wir nun im Oktober 2020 angekommen. Zu Hause auf 23,7m² in Bayerns Hauptstadt, mit toller Anbindung zum Forschungscampus und einer riesigen Vorfreude auf die kommenden Monate des Entdeckens und Lernens. Doch auf einmal kommt einem die traurige Realität und Erkenntnis entgegen geschossen. Wie auch schon weite Teile des vorangegangenen Sommersemesters verbringen wir die nächsten Monate innerhalb der eigenen vier Wände. Die für jeden Studenten wichtige und spektakuläre Einführungsfeier, kurz S-E-T (Studieneinführungstage), bleibt in normaler Form aus. Stattdessen setzt man auf eine digitale Variante. Eine ganze Woche lang kann man an verschiedenen digitalen Events, bestehend aus Livestreams und Video-/Voicecalls teilnehmen. Und obwohl man für diese Leistung und Qualität der Veranstaltungen ein großes Lob aussprechen muss, hat etwas gefehlt. Etwas für das spätere Leben unglaublich essenzielles. Das Gefühl, nun Teil von etwas Größerem zu sein. Das Gefühl, Teil von überhaupt Etwas zu sein. So schnell wie die digitale Begrüßungswoche für alle Erstsemester gekommen ist, war sie auch schon wieder vorbei.
Jetzt heißt es Kopf hoch und ran an den Schreibtisch. Zugegebenermaßen hat das in den ersten Wochen auch noch alles ganz gut geklappt. Der Tag war vollgepackt mit Vorlesungen, Tutorübungen und jede Menge Arbeit. Mit der Weile kam allerdings zunehmend das Gefühl von Perspektivlosigkeit auf. Es fehlte schlichtweg der Ausgleich. Wer freut sich nicht nach einem langen Tag Zeit mit seinen Freunden zu verbringen oder Zerstreuung zu finden? Und so geht es sicherlich vielen. Doch obwohl man sich im Verlauf der Zeit deutlich besser innerhalb der aktuellen Situation zurechtgefunden hat, klafft ein riesiges Loch im großen Traum des Studentendaseins.
Und genau da sind wir nun. Im April 2021. Das Jahr rast förmlich an einem vorbei. Ein Tag gleicht so gut wie dem anderen und es hat sich nicht viel verändert. Mittlerweile trägt man mit einem gewissen Rest an Stolz nicht mehr den Titel „Ersti“ ,sondern ist jetzt irgendwie ein „Zweiti“ geworden. Und das, ohne jemals einen Hörsaal betreten zu haben. Irgendwo auch eine Leistung, oder? Doch Trübsal und andauerndes Beklagen bringt einen leider nicht weiter. So kann man nur stetig die Krone richten und erhobenen Hauptes durch sein 23,7m² großes Studentenreich stolzieren. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen und das möglicherweise früher, als man denkt. Es ist wieder an der Zeit, dass wahre Werte in den Vordergrund gerückt werden. Doch hier helfen meiner Ansicht nach keine Worte, weshalb ich zum Abschluss auf das angehängte Video verweisen möchte.
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Die Macht der Worte
Die berühmte Krux mit dem ersten Beitrag. Man sitzt Stunden vor ein paar Zeilen Text und versucht die richtigen Worte zu finden. Ständig wird gelöscht und geschrieben, geschrieben und gelöscht. Alles wird hinterfragt. Ist das zu aufdringlich? Ist das zu direkt? Ist das interessant genug, um gelesen zu werden? ...
Das Internet kann ein magischer Ort für Inhalte sein. Selber produziere ich dort gerne in Bild & Ton, aber so gut wie gar nicht mit reinen Worten. Das liegt wohl auch daran, dass Worte ohne Mimik und Gestik bzw. Stimmlage und Emotionen gelesen werden. Die Unsicherheit darüber, ob das eigene Wort missverstanden wird, war sicherlich ein entscheidender Faktor, warum so ein Blog meinerseits noch nicht früher entstanden ist.
Dennoch ist es mein Wunsch, mich auf diesem Feld zu bewegen und freue mich schon jetzt über einen regen Austausch mit meinen LeserInnen. Warnung: Die Inhalte dieses Blogs variieren je nach Gemütslage, Nachrichten und dem Wetter.
Also ran an die Tasten, ganz nach dem Motto:
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“
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