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Eine Verkündung der Fake News Academy.
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Digitale Medienkompetenzen in postfaktischen Zeiten
 Seit einiger Zeit bestimmen Begriffe wie „postfaktisch“, „FakeNews“, „Echokammern“ und „Filterblasen“ den Diskurs über politische Kommunikation und Öffentlichkeit in der digitalen Mediendemokratie. “Gefühlte Wahrheiten” scheinen für die Meinungsbildung vieler Menschen immer wichtiger zu werden, während wissenschaftliche Fakten und objektive Erkenntnisse, die nicht in das eigene Weltbild passen, angezweifelt oder gar als Lügen abgetan werden.
Der Umgang mit diesen Phänomenen stellt Medien, Politik und auch die Gesellschaft vor herausfordernde Fragen: Was ist dran an der fremdgesteuerten und schwer zu durchschauenden Fabrikation von Informationen? Welche Nachrichten sind tatsächlich falsch? Welche korrekt? Können Wahlen durch Desinformationen manipuliert werden? Welche Strategien gibt es, mittels digitaler Medien einen substantiellen Beitrag für eine partizipative demokratische Öffentlichkeit zu leisten?
Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigten sich auch die Teilnehmer*innen der einwöchigen OSI-Club Summer School. Im Rahmen von theoretischen Inputs, methodischen Analysen und Praxiseinblicken in Online-Redaktionen setzten sie sich mit dem Thema „Digitale Medienkompetenz in postfaktischen Zeiten“ auseinander.
Die Eindrücke und Erkenntnisse der Teilnehmer*innen wurden in diesem Blog festgehalten.
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Fake News erkennen - eine Checklist
Nicht immer braucht es viel Aufwand und technisches Knowhow, um Falschmeldungen zu entlarven. Auch für „ganz normale Menschen“ gibt es einige einfache Strategien, wie man den Verbreitern von Desinformationen auf die Schliche kommen kann. Karolin Schwarz ist Journalistin und hat die „Hoaxmap“ gegründet, eine Karte, auf der sie aufgedeckte Falschmeldung in Deutschland, Österreich und der Schweiz verzeichnet. Im Umgang mit Desinformation hat sie also jede Menge Erfahrung. Sie hat mit uns darüber gesprochen, worauf man im Alltag achten kann.
1. Aufs eigene Bauchgefühl hören. Denn das hat öfter Recht, als man denkt. Kommt einem also an einer Nachricht etwas komisch vor, kann man sie nicht ganz glauben oder zweifelt man an der Echtheit einer Quelle oder Institution, die darin vorkommt, sollte man die Nachricht lieber gründlich unter die Lupe nehmen. Beispiel: Der BDJ (Bund deutscher Juristen) lieferte 2006 Schlagzeilen, weil er „leichte Folter“ in Verhören befürworte. Namhafte Medien wie WDR und Spiegel Online griffen die Meldung auf. Später stellte sich heraus, dass dieser BDJ nicht nur fadenscheinig klingt, sondern in Wahrheit gar nicht existiert.
2. Nicht nur die Headline lesen. Falschmeldungen mit reißerischem Titel werden unter anderem deshalb so schnell verbreitet, weil Leute sie teilen, ohne genauer hinzuschauen bzw. den ganzen Artikel zu lesen. Oft hilft ein kurzer Blick auf den Rest des Artikels, diesen als Desinformation zu enttarnen.
3. Quellen prüfen. Die Frage nach den Quellen des Textes ist sehr wichtig. Hat der Autor überhaupt Quellen für seine Informationen angeben? Wenn ja, sind sie glaubwürdig? Lassen sich diese Quellen überprüfen? Gibt es andere Quellen die die Informationen bestätigen? Wenn mehrere dieser Fragen mit nein beantwortet werden, sollte man skeptisch werden. Beispiel: Der Titanic Autor Moritz Hürtgen benannte seinen Twitteraccount im Juni kurzeitig in HR Tagesgeschehen um und twitterte in deren Namen die Meldung, Seehofer habe das Unionsbündnis mit der CDU aufgekündigt. Auch diese Falschmeldung wurde von einigen großen Medien übernommen. Hätte man sich die Mühe gemacht, in Hürtgens Tweets ein Stück nach unten zu scrollen, hätte man gesehen, dass er Satiriker ist.
4. Autoren überprüfen. Manchmal hilft es schon, auf den Autor des Textes zu achten. Gibt es überhaupt einen? Vielleicht lässt sich nachprüfen, ob der Autor wirklich Journalist ist oder was er sonst noch alles geschrieben hat. So kann man vielleicht Rückschlüsse auf seine Glaubwürdigkeit ziehen.
5. Impressum prüfen. Wurde der zu überprüfende Artikel auf einer Website veröffentlicht, lohnt sich ein Blick ins Impressum. Ist überhaupt eins angegeben? Klingt das nach einem seriösen Medienunternehmen oder nach einem fadenscheinigem Verein?
6. Weitere Quellen? Gibt es für die Nachricht, die überprüft werden soll, weitere Quellen? Berichten mehrere Medien darüber? Falls nicht, sollte einen das stutzig machen. Aber an Beispielen aus der Vergangenheit lässt sich sehen: Auch wenn mehrere renommierte Medien die Meldung bringen, heißt das nicht unbedingt, dass sie wahr ist. Denn unter Zeitdruck wird in den Newstickern gerne mal voneinander abgeschrieben und sich aufeinander bezogen. Dann gibt es scheinbar viele Medien, die als Quellen angegeben werden, doch die haben vielleicht alle dieselbe Wurzel, die sich dann als Fake rausstellt.
7. Bilder-Rückwärtssuche. Enthält die Meldung ein Foto, lohnt sich die Bilder-Rückwärtssuche. So enttarnt man vielleicht einen mutmaßlichen Terroristen als missverstanden Comedian oder eine angebliche Kinderhochzeit stellt sich als Staatsbesuch der Bundesregierung heraus.
Einige ergänzende Punkte hat Stefan Zillich für euch. Er ist Information Professional bei re:Quest, einem Content Handling Service und hat seine Vorschläge zum Erkennen von Falschmeldungen in einer Checkliste zusammengestellt. 
// Sophie Vondung
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Medienkompetenz im Digitalen Zeitalter 
Falschmeldungen oder Desinformation gehörten schon immer zur Kommunikationsstrategie politischer Kräfte. Rundfunk und Fernsehen wurden im Nationalsozialismus für Propagandazwecke benutzt. Ebenso wurden im vergangenen Jahrhundert beispielsweise Fotos von Stalin retuschiert, um so die in Ungnade gefallenen politischen Akteure aus den Bildern, sowie aus dem kollektiven Bewusstsein, zu entfernen.
Heutzutage kommt etwas Neues dazu: jeder kann mit wenig Aufwand Quelle von weitreichenden Nachrichten sein. Über Tweets und co. verfasste Meldungen können unhinterfragt leicht verbreitet werden, gleichgesinnte Nutzer können durch „Teilen“ einen Trend setzten. Auch wenn der Ausgangspunkt eine ungeprüfte Quelle ist, verstärken sie sich dadurch gegenseitig und können den Eindruck eines bedeutenden Geschehens vermitteln. Qualitätsmedien und Journalisten sind ebenfalls in diesem Raum aktiv und die Grenzen zwischen seriösen und unseriösen Quellen erscheinen verschwommen. Interaktion zwischen Privatpersonen und „den Medien“ findet hier auf Augenhöhe statt. Der Einzelne kann in der Folge nur schwer zwischen „Wahrheit und Lüge“ unterschieden. Neutralität ist nicht möglich, eine aufgewogene Berichterstattung gehört hingegen zu den Voraussetzungen des professionellen Journalismus und sie fängt bei der Auswahl von Quellen und Begriffen an. Möglichst vollständige Recherche, in deren Rahmen Gründlichkeit vor Schnelligkeit geht und trotzdem ihre Aktualität behält, ist eine der größten Herausforderungen im Digitalen Zeitalter mit seinen raschen Entwicklungen.
Die Rolle der Sozialen Medien ist im Hinblick auf die Verbreitung von Falschnachrichten kritisch zu betrachten. Insbesondere in der Form angeblicher Zeugenaussagen bei unübersichtlicher Lage haben die Meldungen ein beachtliches Potential, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und sie in eine gewünschte Richtung zu lenken. Ein konkretes Beispiel ist der US-Wahlkampf 2017, als die Funktion der Medien als sogenannte „Gatekeepers“ obsolet wurde, da die Anzahl der „Followers“ Donald Trumps auf Twitter die der Zuschauer einiger Fernsehkanäle deutlich überstieg. Algorithmen, Bots und „Political Ad Targeting“ bestimmten die Meinungsbildung.
Resonanzeffekte von emotionsgeladenen Nachrichten sind nicht zu unterschätzen und daher ist die Forderung nach Medienkompetenz für „alle“ zu einer der essenziellen Fragen in der heutigen Mediendemokratie geworden. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, zwischen Desinformation und Qualitätsjournalismus unterscheiden zu können.
Aktivismus ist eine Gefahr für die zuverlässige Berichterstattung, genauso wie Propaganda, Falschnachrichten, für wahr gehaltene Satire und Desinformation im Allgemeinen. Keine „Fake-News“ und dennoch problematisch sind Falschinformationen aufgrund journalistischer Fehler, versehentliche Falschmeldungen, die in der Regel korrigiert werden, sowie die bewusste Überspitzung von Headlines und Teasern, um Leser auf die Seite zu locken. Desinformation bedeutet hingegen eine gezielte Verbreitung von falschen oder irreführenden Nachrichten, mit der Absicht, jemandem zu schaden. Neben frei erfundenen Inhalten und Manipulationen gehören dazu auch Dekontextualisierung sowie bewusst falsche Interpretation wahrer Informationen. Somit ist zwischen gefälschten Videos und Bildern, die aus technischer Sicht ohne Schwierigkeit entlarvt werden können, frei erfundenen Informationen und aus dem Kontext gerissenen Aussagen, Foto- und Videoaufnahmen zu unterscheiden. Diese geben nur einen Ausschnitt der Realität wieder, einzelne Szenen können in unterschiedlicher Weise ausgelegt werden.
Algorithmen, die ihre Nutzer meist „isolieren“, prägen die Verbreitung von Inhalten in den sozialen Medien. Sie erhalten ausschließlich Empfehlungen, die ihr Weltbild bestätigen. Bots werden ebenfalls eingesetzt und der sogenannte Tribalismus ist ein verbreitetes Phänomen. Im Ergebnis werden widerlegte Falschnachrichten oft auch nach ihrer Klarstellung von den gleichen Nutzeraccounts weiterverbreitet, um eine Gruppenzugehörigkeit zu zeigen oder vorzutäuschen.
Medienkompetenz im Digitalen Zeitalter bedeutet auch, eine kritische Distanz zu Medien zu bewahren. Die Fähigkeit, einen Bericht unter quellenkritischen Gesichtspunkten bewerten zu können, ist hier entscheidend. Sind die Zuschauer oder sogar die Medienmacher in der Lage, eventuell vorhandene kommerzielle und politische Interessen in den journalistischen Beiträgen zu erkennen? Ist der Autor mit vollständigem und richtigem Namen erwähnt? Spricht der Qualitätsjournalismus eher den Verstand und nicht die Emotionen an? Einige Fragen können nicht eindeutig beantwortet werden und ob eine Nachricht für glaubwürdig gehalten wird, hängt maßgeblich von der Einstellung des Adressaten zum Thema ab. Berichten, welche den eigenen Erwartungen entsprechen, wird eher geglaubt. Daher ist bei „Lieblingsthemen“ Vorsicht geboten – und Mut, das eigene Weltbild in Frage zu stellen. Hierzu passt die Forderung nach mehr Transparenz in der Berichterstattung, um die Leistung, die dahinter steht, sichtbar zu machen und Missverständnisse zu vermeiden.
Fazit: Wir müssen die Medien kritisieren dürfen, ohne dass jemand uns vorwirft, wir würden uns dem Satz „You are Fake News“ von Donald Trump anschließen. Solange die Medienkritik sachlich bleibt, ist sie in einer Demokratie unerlässlich.
Hinweis: Die Inhalte dieses Beitrags basieren auf der Diskussion im Rahmen des Workshops “Medienkompetenz im Zeitalter postfaktischer Nachrichten” mit Dennis Romberg (Medienanstalt Berlin-Brandenburg) vom 27.09.2018.
// Cezara Löhnert
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Worst of Fake News - eine Auswahl 
Propaganda, Desinformation, Misinformation oder Fake News: Sie alle bleiben nicht ohne Folgen. Sie alle gehen uns etwas an. Zuweilen machen sie auch Spaß.  
1.     Toilettenpapierpanik in the USA
Vermengung von Fakt und Fiktion fängt manchmal ganz am Ende an. Genauer gesagt am Ende unseres Verdauungsvorgangs. So geschehen beim vermeintlichen Toilettenpapierengpass in den USA 1973.
Geschüttelt und gebeutelt durch einen verheerenden Börsencrash und eine Vervierfachung des Benzinpreises war der Weg für eine Konsumentenpanik, die sich gewaschen hat, geebnet. Die US-Amerikaner waren verunsichert und bereit, jeden Sch**ß zu glauben. Hamsterkäufe für den Allerwertesten waren die Folge einer fatalen Falschmeldung durch den Comedian Johnny Carson, dessen reißerische Warnung 20 Millionen Zuschauer vor dem TV erreicht hatte und von medialen Sensationshaschern dankbar dupliziert wurde. Eine positive Rückkopplung zwischen Erwartung und daraus resultierendem Verhalten gab ihm letzten Endes Recht und die, aus unserer Sicht, rationalen (Nicht)-Konsumenten waren vielleicht gezwungen, beim Toilettenbesuch auf Zeitungen auszuweichen. Wie ironisch!
2.     How to Bonsai Kitten
Das Internet besteht aus Referenzen an sich selbst. Und ist bevölkert von Nutzern mit einem offensichtlichen Überhang an Zeit. Für Außenstehende oder Menschen die hier „Neuland“ betreten, sind diese Referenzen manchmal nicht sonderlich einleuchtend. Die folgende Anleitung zur Produktion von Bonsaikatzen war für einige zu viel des Guten – das FBI ermittelte gegen die Betreiber der dazugehörigen Seite im Netz und es kommt bis heute zu Unterschriftaktionen, um der vermeinlichen Tierquälerei doch endlich ein Ende zu bereiten. Trolling gelungen, weniger Nachdenken, mehr Katzenvideos, bravo.
„Wenn die Kätzchen nur ein paar Wochen alt sind, sind ihre Knochen noch weich und flexibel. So flexibel, dass sie bei einem wuchtigen Wurf auf den Boden hüpfen. Diese Eigenschaft kann man sich zu Nutze machen und sein Kätzchen individualisieren. Man muss es nur bald nach der Geburt in einen Glasbehälter mit der Wunschform stecken und warten bis es in Form wächst. Bald kann man das Ergebnis bestaunen und ein vollends einzigartiges Kätzchen im Miniaturformat sein Eigen nennen. Es funktioniert wirklich!“
3.     Hillary Clinton’s Cheese Pizza
Am 4. Dezember 2016 packte ein 28-jähriger Mann zwei Kampfgewehre in sein Auto und fuhr 500 Kilometer von seiner Heimatstadt in North Carolina zu einem Restaurant in Washington, D. C. Das Comet Ping Pong, in der US-Hauptstadt für gute Pizza und Tischtennis bekannt, war vor den Präsidentschaftswahlen zum Gegenstand einer Verschwörungstheorie geworden. Hillary Clinton und ihr Beraterstab sollen aus dem Lokal heraus einen Kinderpornoring betreiben. Diese unerhörte Neuigkeit eilte durch die Wirren des WWW und erreichte Millionen von Nutzern – primär im digitalen rechten Spektrum. Sogar die New York Times sah sich genötigt zu berichten.
Dass eine solch fadenscheinige Meldung Kreise ziehen und ernstzunehmende Reaktionen hervorrufen konnte, haben wir mitunter dem Phänomen der Tribalen Epistemologie zu verdanken. Statt eine Information anhand wissenschaftlicher Standards der Beweisführung zu bewerten, geht es den Mitgliedern eines Stammes nur darum, was ihren bereits in Stein gemeißelten Werten und Zielen entspricht: Wahr ist, was mit meiner Weltanschauung korreliert.
Der junge Edgar Maddison Welch stürmte das Etablissement. Er stellte fest, dass keine Kinder im Keller gefangen gehalten werden und ließ sich festnehmen. In mancher Realität ist er ein gefallener Held. In unserer Realität ist er ein Geblendeter mit einem Quäntchen tragischer Heroik.
4.     Der notorische Postillon
Berlin plant neuen Flughafen, um Tegel und Schönefeld bis BER-Eröffnung zu entlasten
Vorbild Fernuni: Fernkita Hagen betreut Kinder direkt zu Hause
Du machst mir nichts als Ärger": Björn Höcke dreht Hitler-Foto auf seinem Nachttisch um
Mal bissig, mal lahm, meistens albern. Der Postillon ist eine beliebte Satire-Website, die im Stile von Zeitungsartikeln und Agenturmeldungen unsinnige und doch gesellschaftsrelevante Artikel verbreitet. Immer wieder werden die aus der Luft gegriffenen Meldungen heiß diskutiert und von anderen Medien gestreut. Im Mai 2016 nahm AfD-Politikerin Beatrix von Storch einen Postillon-Bericht über die geplante Auflösung der deutschen Nationalmannschaft zugunsten einer europäischen Selektion zum Anlass, Angela Merkel vorzuwerfen, sie wolle die EU-Nationalstaaten vollends auflösen. 
// Viktar Vasileuski
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Und nun? Projekte gegen Desinformation
Ein schmatzendes Geräusch, die Gummistiefel bleiben beinahe stecken: Der Sumpf falscher Informationen ist tief. Und nun, was tun? Wie rausfinden aus dem Morast? Es gibt viele Projekte gegen Desinformation – ein Quartett.
  1.     Faktenchecks
Was? Falschmeldungen richtigstellen, Gerüchten nachgehen, Hintergründe aufklären
Wer? Faktenfinder der Tagesschau, #faktenfuchs des BR, das österreichische NGO-Projekt Mimikama, die US-amerikanische Initiative factcheck.org oder auch die litauische Webseite demaskuok.lt gegen russische Desinformation im Baltikum
Schwächen? Reißerische Falschmeldungen haben eine deutlich höhere Reichweite als nüchterne Richtigstellungen, so das Ergebnis einer Studie der Stiftung Neue Verantwortung.
Stärken? Faktenchecks liefern gesichertes Wissen anstelle gefühlter Wahrheit. Wird eine Falschmeldung schnell entlarvt, bremst das ihre Weiterverbreitung.
  2.     Bildungsarbeit
Was? Junge wie alte Leute lernen, kritisch mit Quellen umzugehen, genau zu recherchieren und Medien kompetent zu nutzen.
Wer? Workshops werden beispielsweise von der Medienanstalt von Berlin und Brandenburg oder dem Museum für Kommunikation Berlin angeboten; eine Sammlung von Infos und medienpädagogischen Materialien bieten die EU-Projekte klicksafe.de und saferinternet.at
Schwächen? Außerschulische Einrichtungen können Bildungslücken im Umgang mit (sozialen) Medien nicht allein schließen – eigentlich müsste Medienkompetenz Teil von Lehrplänen und Lehrerausbildung sein.
Stärken? Erreicht nicht nur kritische Köpfe, sondern auch Kindsköpfe.
  3.     Fake-News-Kartographie
Was? Landkarten entlarvter Lügen
Wer? Private Initiativen, darunter das deutsche Hoaxmap.org und das finnische Huhumylly (”Gerüchteküche”)
Schwächen? Falschmeldungen werden nur erfasst, wenn sie bereits richtiggestellt wurden. Die Verbreitungswege sind so divers, dass etwa Hoaxmap sich auf Meldungen konzentriert, die in Lokalmedien veröffentlicht wurden.
Stärken? Die Erzählmuster erfundener Geschichten werden deutlich. So drehen sich Falschmeldungen über Geflüchtete meist um Sexual- und Diebstahldelikte sowie vermeintliche Geschenke durch Staat oder Hilfsorganisationen. Beim Blick auf die Karte lassen sich zudem die Gerüchte, die in der eigenen Stadt kursieren, und regionale „Spezialitäten“ der Gerüchteküche ausmachen.
  4.     Journalistische Selbstverplichtungen
Was? Eine Berufsethik – vom Prinzip der Wahrhaftigkeit, über das Gebot der Richtigstellung von Nachrichten, die sich als falsch erwiesen haben, bis hin zu den Grundsätzen, sich auf mindestens zwei unabhängige Quellen zu stützen und Gründlichkeit vor Schnelligkeit walten zu lassen.
Wer? „Klassiker“ ist der Pressekodex des Deutschen Presserats, eine neue Entwicklung sind etwa die online veröffentlichten Leitlinien der Redaktionen von ZEIT und ZEIT ONLINE
Schwächen? Normen und Wirklichkeit klaffen oft genug auseinander und die Frage der Kontrollinstanz von sozialen Medien, Blogs und privaten Internetseiten bleibt ungelöst.
Stärken? Transparente Qualitätsstandards für journalistisches Handwerk
  // Paula Lochte
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