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Hei!
56.929 Schritte und 34.15 Kilometer später reise ich aus meiner letzten Stadt, Oslo, ab. Eine sehr schöne Stadt, in der ich durchaus noch mehr Zeit hätte verbringen können.
Das Hostel war sauber und ordentlich, allerdings eher unpersönlich und steril. 11 Stockwerke hoch, weiße Flure und weiße Zimmer, es doch nach Chlor und Desinfektionsmittel. Das ist ja aber eigentlich ein gutes Zeichen☺️ mein Zimmer habe ich mit 2 Australierinnen geteilt, die eigentlich ganz nett waren.
In den drei Tagen habe ich versucht, so viel wie möglich von der Stadt zu sehen. Ich war im Museum zur Stadtgeschichte, im Wikingerschiffmuseum, im Geschichtsmuseum, im Polarschiffmuseum und im Museum zum Angriff Deutschlands auf Schweden und dessen Widerstand. Die waren alle sehr interessant und ein guter Ausgleich zum vielen Laufen bei kalten Temperaturen. Ich habe hier nämlich ENDLICH Schnee bekommen😍.
Ich war auch in einer alten Festung, die ganz früher als Herrschaftssitz, dann im zweiten Weltkrieg von den Deutschen als Gefängnis und heute als Ausbildungsstätte für Polizeipferde und Soldaten genutzt wurde/ wird. Das war sehr interessant anzusehen.
Außerdem war ich im Dom und im Rathaus, beide wunderschön. Das Parlamentsgebäude, das Nationaltheater und den königlichen Palast konnte ich leider nur von außen betrachten, die Gebäude sind nur im Juli und August für die Öffentlichkeit zugänglich.
Außerdem bin ich an der verschneiten Hafenpromenade entlanggegangen und habe mir die großen Kreuzfahrtschiffe und kleinen Segler angeschaut. Von dort aus bin ich dann noch in die Altstadt gegangen und habe mich dort umgeschaut und unter anderem das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert gesehen.
An einer Stadtführung habe ich auch teilgenommen, um einfach ein bisschen mehr über die Stadt zu lernen. Die Führung war sehr interessant, und die Gruppe bestehend aus mir, 2 Japanern, 2 Brasilianerinnen, die in Oslo ihre Doktorarbeit in Psychologie schreiben, 2 Belgiern und 9 Australiern, die den heißen Temperaturen entfliehen, hatte echt Spaß zusammen.
Ich bin auch aufs Dach des Opernhauses gestiegen, von wo aus man die Stadt und den Hafen überblicken kann. Man geht außen über eine breite Marmortreppe hoch und dann das schräge Dach wieder runter. Dazu muss man sagen, dass das ganze komplett vereist war. Es hat mich einige Zeit, Körperspannung und mehrere Fast-Unfälle gekostet, aber hat sich wirklich gelohnt😂
Außerdem habe ich den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt und einen Weihnachtsmarkt, der von den Samen veranstaltet wird, besucht. Beide waren sehr schön, und vor allem der der Samen war sehr interessant. Dort gab es viel Schmuck, Lederwaren, Besteck, bunte Kleidung, Rentier- und Elchfleisch und so vieles mehr. Ach ja, eigentlich wollte ich auch noch einen dritten Weihnachtsmarkt besuchen und bin dafür extra 1,5 Stunden rausgefahren in ein kleines Dorf. Laut Eventkalender sollte er geöffnet sein, war aber aber nicht...naja, das Dorf war aber unglaublich schön und gemütlich in den Bergen und an einem kleinen Fluss gelegen und bestand hauptsächlich aus roten Holzhütten. Da will ich wohnen👌. Dort habe ich dann aber einen traditionellen Chocolatier und einen Bäcker gefunden, der handgemachte Zimtschnecken verkauft... Es hat sich also trotz der langen Hin- und Rückfahrt gelohnt😜
Vorhin war ich dann noch beim Weihnachtskonzert des Oslo Gospel Choirs, darauf hatte ich mich schon seit Wochen gefreut und das Ticket schon zuhause gebucht. Nur deswegen habe ich auch eigentlich noch den Abstecher nach Oslo gemacht☺️ es hat sich auf jeden Fall gelohnt und war wunderwunderschön, aber gleichzeitig voller Energie und Power und ja... Ich bin etwas traurig, dass das jetzt vorbei ist. Vielleicht ergibt sich ja mal eine weitere Gelegenheit. 👌😊
Jetzt ist meine Reise also (fast) vorbei. Zurzeit ist es 0:30 und ich sitze in Helsinki am Flughafen. Mein Flieger nach Hamburg geht um 8:30, ich habe also noch ein paar Stunden zu vertrödeln. Die 6 Wochen sind einerseits super schnell vergangen und es fühlt sich gar nicht real an, dass ich das 1. wirklich gemacht habe und 2., dass die 6 Wochen jetzt um sind. Auf der anderen Seite fühlt es sich an, als wäre ich schon viel länger unterwegs, weil ich so viel verschiedenes gesehen habe. In den letzten 6 Wochen bin ich 531.405 Schritte gelaufen, das sind 318, 84 Kilometer.
Ich bin gespannt, was in nächster Zeit noch so an Abenteuern auf mich zukommt. 😍
Bis bald🤗
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Hej,
95780 Schritte und 57,46 Kilometer später reise ich aus der fünften Stadt, Göteborg, ab.
Das Hostel war schön und sauber, ich habe in einem 12-Betten-Schlafsaal übernachtet, was mit Ohropax überhaupt kein Problem war. Ich konnte entweder 30 Minuten zu Fuß in die Innenstadt laufen, oder mit dem Bus direkt vor der Tür fahren, was sehr praktisch war.
Göteborg an sich fand ich sehr schön, man kann dort viel machen oder einfach durch die Straßen bummeln. Ich war im Gothenburg City Museum, wo die Geschichte der Stadt von den Wikingern bis heute erzählt wird. Außerdem habe ich eine Titanic - Ausstellung besucht, die man mit einem Audio-Guide durchläuft. Das war echt toll, wenn man das so sagen kann. Am nächsten Tag war ich im Museum für Weltkultur, was mich sehr berührt hat. Momentan ist dort eine Ausstellung über den Flüchtlingsstrom und Migration nach Schweden. Neben originalen Booten und Rettungswesten gab es dort auch Filme, Texte oder Höraufnahmen, in denen nach Schweden geflüchtete ihre Geschichten erzählen. Das war extrem schockierend und berührend. Außerdem war ich mit meiner Freundin, die hier gerade ihren Bruder besucht, im naturhistorischen Museum. Sagen wir mal, viel von der Ausstellung haben wir nicht mitbekommen. 😜 Gestern war ich dann noch im Museum über immigration nach Schweden und von Schweden aus nach Amerika, das fand ich auch sehr interessant.
Der Bruder meiner Freundin hat uns auf dem Campus der Chalmers - University herumgeführt, das ist die beste Universität Schwedens, und das sieht man dem Gelände auch an, so extrem modern und vielfältig ausgestattet ist es. Eigentlich wollten wir danach Schlittschuhfahren, die Eisbahn war aber über Nacht geschmolzen...
Natürlich habe ich auch einige (6) Weihnachtsmärkte besucht, darunter den größten Skandinaviens im Liseberg - Freizeitpark. Dort habe ich sogar Rentier, Elch und Wildschwein probiert.
Auch ein paar Weihnachtskonzerte habe ich mir angehört. Am 13. Dezember wird hier das Luciafest gefeiert, wo eine italienische Heilige mit Kerzen, Musik und Safrangebäck geehrt wird. Das leckere Gebäck habe ich natürlich an dem Tag probiert, und das entsprechende Konzert war sehr schön.
Apropos Gebäck, ich habe jeden Tag eine Zimtschnecke oder was anderes leckeres gegessen... Es gibt hier zwar keine Bäckereien, aber unzählige Cafés und Konditoreien, an deren gut riechenden Auslagen ich einfach nicht vorbeigehen konnte.😍
Zwischendurch bin ich natürlich auch viel durch die Innenstadt und die Parks gegangen, und habe mir einige alte Gebäude und Kirchen angeschaut. Auf einem großen Platz findet jeden Abend der "singing Christmas tree" statt - ein Chor steht in Form eines Weihnachtsbaumes in grünen Mänteln auf einer Treppe, und wenn sie ihre Arme ausstrecken, sehen sie halt aus wie ein Weihnachtsbaum... Das war ganz lustig anzusehen🎄.
Die Altstadt war mein liebster Teil der Stadt, die kleinen Straßen und niedlichen Geschäfte waren einfach so gemütlich. In Göteborg steht übrigens auch das größte Shoppingcenter Skandinaviens. Sogar die Straßennamen werden dort weitergeführt, sodass man sogar von Google Maps durch das Zentrum geleitet wird. Beim ersten Mal war ich mehr als verwirrt😂
Heute geht es weiter nach Oslo, wo ich meine letzten 4 Tage verbringe. Angeblich liegt dort sogar Schnee, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Am Samstag geht es dann wieder nach Hause. Wir sehen uns in ein paar Tagen! 🤗
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God morgon,
86.517 Schritte und 51.9 km später ist auch mein vierter Stopp in Malmö vorbei. Eine eher kleine Stadt an Ostsee, mit einer schönen Altstadt und einem großen Zentrum, aber auch mit riesigen (eher hässlichen) Wohngebieten drumherum.
Das Hostel war eher unschön, überall Dreck, Essensreste und was weiß ich nicht alles...auch ein Feueralarm um Mitternacht war dabei. KEIN EINZIGER anderer Reisender ist mir dort innerhalb einer Woche begegnet - das Hostel scheint aber von der Stadt als Unterkunft für Obdachlose und Flüchtlinge genutzt zu werden.
Die Stadt an sich hat aber viele schöne Ecken, alte Gebäude, Parks und viele große und kleine Plätze. Ich war im alten Schloss, wo viele verschiedene kleinere Ausstellungen zu sehen sind: ich habe mir Kostüme aus alten Filmen angeschaut, den alten Kanonenturm, eine Ausstellung zu den dänisch-schwedischen Kriegen, zu den Wikingern, zum ersten Weltkrieg und der Depression und zur Geschichte der Stadt Malmö. Dann bin ich noch kurz durch die naturhistorische Ausstellung gegangen, bevor ich für den Tag genug von Ausstellungen hatte. Außerdem habe ich an einer sehr interessanten Stadtführung teilgenommen (mit einem Waliser als Guide) , bei der ich alle wichtigen Dinge in Malmö gesehen habe und noch einige fun facts dazu bekam. Am nächsten Tag habe ich dann eine Tour durch das Schokoladenmuseum gemacht - war sehr lecker (und natürlich auch sehr lehrreich😜). Auch das Hafenviertel habe ich mir angeschaut, wo das bekannteste Gebäude der Stadt, der "turning torso" , steht.
Dazwischen bin ich einfach viel durch die Stadt gegangen, habe mich umgeschaut, bin durch einige Shoppingcenter gewandert (es hat sehr viel geregnet), durch die Geschäfte gebummelt und habe natürlich einige Weihnachtsmärkte besucht. Auf dem Markt auf dem größten Platz gab es neben einem deutschen Wurststand auch einen deutschen Kebabladen, aber auch viele andere internationale Köstlichkeiten. Auch ein kleiner beschaulicher Weihnachtsmarkt im Innenhof des Doms war dabei, wo es hauptsächlich Kunsthandwerk zu kaufen gab. Außerdem bin ich rausgefahren zu einem Weihnachtsmarkt auf einem Landgut - unglaublich süß gemacht mit viel Weihnachtsdekoration, Kleidung aus Elchfell, Schmuck, viiieeel Essen, Seife und vielem mehr.
Natürlich habe ich auch 4 Weihnachtskonzerte besucht...wenn man schon so viel Auswahl hat😂 Vom Militärkorps über traditionelle schwedische Stücke bis hin zu amerikanischen Carols und einem Jugendchor mit Orchester war alles dabei.
Gestern bin ich dann noch über die Öresundbrücke nach Kopenhagen gefahren, mein persönliches Highlight diese Woche. Die Stadt ist wirklich wunderschön und sehr interessant und ist an sich eigentlich einen eigenen Besuch wert, wäre es nicht so extrem teuer. Ein klassischer Hotdog vom Stand am Straßenrand kostet umgerechnet durchschnittlich 6-7€...Ja gut, dachte ich mir😂Auch hier habe ich an einer 3-stündigen Führung teilgenommen (dieses Mal eine Asiatin aus Florida als Guide) und mich dann selbst noch ein bisschen umgeschaut. Die alte Architektur, der Hafen, die bunten Reihenhäuser, die Schlösser, aber auch das schön geschmückte Zentrum und die gemütlichen Weihnachtsmärkte haben mich wirklich beeindruckt. Schade, dass mein Besuch dort so kurz war.
Alles in allem hatte ich hier eine sehr schöne und interessante Woche, trotz des Hostels. Knapp 1, 5 Wochen sind es jetzt noch, bis es wieder nach Hause geht... Ich freue mich auf zuhause und auf Weihnachten, aber möchte auch nicht, dass meine Zeit hier vorbeigeht😉 ich hoffe ja immer noch auf Schnee. Heute geht es weiter nach Göteborg, ich bin gespannt, wie es dort so wird☺️
Bis bald🤗
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Hej,
126.556 Schritte und 75.93 Kilometer später, ist mein Aufenthalt in Stockholm zuende. Eine sehr schöne, interessante und vor allem sehr lebendige Stadt. Verrückt nach Weihnachten noch dazu. Geschmückte Straßen, Busse, Schaufenster mit Miniatur-Eisenbahnen, Karussells, Weihnachtsmusik und singenden Rentieren/ Weihnachtsmännern, riesige leuchtende Elche sind scheinbar wahllos in der ganzen Stadt verteilt.
Das Hostel war schön, allerdings etwas abgelegen vom Zentrum, was aber überhaupt kein Problem war. Bis auf einige ältere Männer und zwei Ehepaare bin ich dort während meinen 11 Nächten wieder mal kaum jemandem begegnet - 9 von 11 Nächten hatte ich meinen Schlafraum für mich alleine, was ganz schön war.
An Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und schönen Straßen und Stadtteilen mangelt es Stockholm nun wirklich nicht. Schade war nur, dass ich fast 4 Tage flach lag... Das kalte Klima hat dann wohl doch zugeschlagen. Naja, trotzdem habe ich viele tolle Dinge gemacht, gesehen und eine schöne Zeit gehabt: ich war auf 4 Weihnachtsmärkten, in einigen Parks, in der gemütlichen Altstadt und in verschiedenen Stadtteilen.
Ich habe die große Weihnachtseröffnungsveranstaltung besucht - mit über 10.000 anderen Besuchern habe ich beobachtet, wie die Millionen von Lichter alle gleichzeitig angeschaltet wurden.
Ich war im royalen Palast, in den verschiedenen Apartments für Gäste und Staatsbesuche, in der Schatzkammer und habe den Wachwechsel beobachtet. Ich war im Schifffahrtsmuseum, im Geschichtsmuseum und im Vasamuseum. Vor allem letzteres hat mich stark beeindruckt: die Vasa lag über 300 Jahre versunken auf dem Grund vor Stockholm, wurde 1969 hochgeholt und restauriert - sie ist so riesig, dass es sieben Stockwerke braucht, um von oben bis unten alles gesehen zu haben.
Bei einer Stadtführung habe ich auch mitgemacht und viele interessante Fakten gelernt - zum Beispiel, dass Deutschland weltweit das Land mit den meisten Ikea-Filialen ist. Ich war in einem Freilichtmuseum, wo man sehen konnte, wie die Schweden vor 400 Jahren gelebt haben. Dort habe ich auch Rentiere und Elche gesehen - die lagen zwar in der Ecke und schliefen, aber ich hab sie gesehen😂. Dann habe ich den Weihnachtsmarkt in den royalen Hofställen besucht. Das hat 8€ Eintritt gekostet, war aber definitiv lohnenswert. Neben süßen Ständen und Handarbeiten konnte ich auch in die Stallungen zu den Pferden, in die Sattelkammer und in die Halle, in der die Kutschen und Fahrzeuge stehen, die unter anderem bei Hochzeiten und Staatsbesuchen verwendet werden.
Natürlich musste ich auch das Schloss Drottningholm besuchen, ich meine welcher Tourist tut das nicht? Viel sehen kann man dort aber im Moment gar nicht, was vielleicht auch an der Jahreszeit liegt. Ich bin aber mit Sicherheit auf tausenden Selfiestick-Bildern asiatischer Reisegruppen👌. Außerdem habe ich eine Führung durch das riesige Rathaus gemacht. Abends habe ich noch einige Konzerte besucht: ein klassisches mit Stücken von Tschaikowsky, eins mit einem Chor und verschiedenen Solisten und 2 Adventskonzerte mit klassischen und modernen Christmas Carols. Nebenher bin ich natürlich durch die kleinen Gassen und riesigen Einkaufsstraßen geschlendert und habe mich mehr als einmal zwischen den Menschenmassen etwas verloren gefühlt... Ich komme halt vom Dorf😉.
Es war ein sehr schöner Aufenthalt, aber ich muss definitiv irgendwann im Frühjahr/ Sommer nochmal wiederkommen, um die Stadt, das Wasser, die Inseln, Parks und Plätze richtig genießen zu können, ohne täglichen Regen und Kälte... Ich gebe die Hoffnung auf Schnee allerdings noch nicht auf.
Heute geht es weiter nach Malmö - mal schauen, was ich dort so cooles zu sehen komme. Bis dann! 🤗
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God morgon!
5 Tage, 64.959 Schritte und 38.97 km später, ist mein zweiter Stopp in Uppsala zuende. Sagen wir mal, eine interessante Zeit, in der ich viel über Schweden und die Schweden gelernt habe. Hier einige meiner neuen Erkenntnisse: Drogeriemärkte sind in Schweden überbewertet. Was man braucht, findet man in Apotheken und Parfümerien. Joa, wenn man's hat, ne. Es gibt zwar Restaurants und Bars, da geht man aber nicht hin, außer man muss jemandem zeigen, was für eine krasse Person man ist. Einzige Ausnahme: Mittagessen und die sogenannte "Fika". Meine Verwirrung war sehr groß, als ich an einem Arbeitstag um die Mittagszeit in der Innenstadt unterwegs war und alle Restaurants bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Das ist hier aber normal, denn alle Restaurants bieten in der Mittagspause Buffets für verhältnismäßig "günstige" Preise an. Da rennen also alle Geschäftsleute los und schlagen sich die Bäuche voll. "Fika" ist im Prinzip die Essenszeit zwischen Mittagessen und Abendessen und das perfekte Argument, sich zwischen 12 und 19 Uhr nur von Kaffee und Kuchen zu ernähren. Donnerstags ist hier der "Shopping-Tag". Nachdem ich gestern durch eine völlig überrannte Innenstadt ging, mitten in der Woche, mitten am Tag, dachte ich, es wäre irgendwie ein Feiertag oder etwas umsonst oder so. Als ich dann jemanden gefragt habe wurde mir erklärt, dass das hier donnerstags normal ist, und dass alle Leute donnerstags in die Stadt fahren zum Bummeln, Einkaufen und momentan natürlich Weihnachtsgeschenke kaufen. Warum die Leute das, was wir entspannt am Wochenende machen, nun mitten in der Woche GENAU am Donnerstag machen, konnte mir aber niemand beantworten. Die Schweden sind regelrechte Weihnachtsfanatiker, die Straßen sind schon sehr üppig geschmückt, größtenteils aber noch nicht beleuchtet. Das typische Weihnachtsgebäck, die Kanelbullen und das Safrangebäck, sind auch schon überall zu kaufen. Sehr lecker übrigens.
So, jetzt zum Hostel. Sagen wir mal... interessant. Die Lage ist perfekt in der Innenstadt und mein Bett ist bequem. Die Küche ist auch okay. Die Menschen, die hier unterwegs sind, sind allerdings mehr als seltsam. Ich teile mein Zimmer mit einer Frau, die anscheinend ein großes Alkohol- und Nikotinproblem hat. Schnarchen, sprechen und nächtliches Aufstehen sowie Rumgepolter sind die Folge. (Jap, ich habe diese Woche sehr viel geschlafen👌😂) Die einzigen anderen Menschen, die hier wohnen, sind drei Russen (oder Tschechen?) mit heraushängenden Bäuchen, die jeden Tag einen großen Braten machen und ihn mit 1 Kilo Senf essen und eine alte Frau, die den ganzen Tag in der Küche sitzt und Tierdokus schaut. Ich hoffe, das nächste Hostel wird etwas angenehmer.
Die Stadt an sich ist aber sehr schön und man kann viel unternehmen. Ich war in einem Kirchenkonzert, dem großen Dom und der dazugehörigen Schatzkammer, im botanischen Garten, dem tropischen Gewächshaus und der Orangerie. In der Orangerie hat mich der Gärtner angesprochen und nachdem wir festgestellt haben, dass er auch Deutscher ist, hat er mich ein wenig herumgeführt und mir die Kakteenausstellung gezeigt. Er hat auch gesagt, dass man an er Luft merkt, dass es bald schneien wird. Hoffentlich hat er Recht😍. Das Evolutionsmuseum und das paläontologische Museum waren sehr interessant, nach so 4 Stunden hatte ich dann aber genug Steine und ausgestopfte Tiere gesehen. Außerdem war ich beim Schloss, das leider im Winter geschlossen ist, und der alten Bibliothek, die gerade renoviert wird. Das Hauptgebäude der Universität ist aus dem Jahr 1477 und unglaublich anzusehen. Auf die Frage hin, ob ich mir die große Aula mal anschauen könnte, wurde sie nur für mich aufgeschlossen und ich durfte mich umsehen. Bei solchen Dingen sind die Schweden wirklich unglaublich offen und freundlich. Im Upplandsmuseet, das die Geschichte dieser Region behandelt, ging es anscheinend um Goldschmiede und Bleigießen. Da alles auf schwedisch war, habe ich allerdings nichts verstanden. Schöne bewegte Bilder jedenfalls😂. Am Donnerstag war ich noch im Gustavanium, einem riesigen alten Gebäude mit verschiedenen Ausstellungen (Ägypten, die Wikinger, die Geschichte der Uni, Archäologie, Entwicklung von Werkzeugen für die physikalische/chemische/ mathematische Forschung, das anatomische Theater). Weil man hier unter 19 Jahren in fast alle Museen kostenlos reinkommt, habe ich mir natürliche alle 6 Ausstellungen hintereinander gegeben😜. Dort habe ich z. B. das Thermometer von Anders Celsius gesehen, auf dem er zum ersten Mal die Temperaturen festgelegt hat, oder das allererste Teleskop. Danach habe ich mir vom Schloss aus den Sonnenuntergang angeschaut (hier um 15 Uhr) und war in einer Ausstellung zu Freiheit und Gleichberechtigung. Die war auch sehr interessant, aber von Museen und Ausstellungen habe ich jetzt für ein paar Tage genug. Abends war ich dann noch bei einem Kammerkonzert (dieses Mal nicht die einzige unter 60) und saß in der 3.Reihe.
Vor allem die Altstadt ist sehr schön, und die vielen kleinen Gassen und großen Einkaufspassagen laden zum Schlendern und Bummeln ein. Ich bin hier zu genau dem Touristen mutiert, von denen ich immer am meisten genervt bin: die, die totaaal langsam dahinschlendern und ihren Blick überall haben, nur nicht geradeaus oder auf der Straße, und die dann auch noch unvermittelt die Richtung ändern, weil sie was interessantes gesehen haben. Naja, mich kennt hier ja (noch) keiner. Mit dem Mädchen, was ich in Umeå getroffen habe, habe ich mich auch getroffen und wir haben viel gequatscht und waren im Kino. Es war sehr schön, nach fast 2 Wochen mal wieder mehr Zeit mit einer Gleichaltrigen zu verbringen. Vielleicht sehen wir uns sogar in Stockholm nochmal wieder.
Ach ja, noch drei Dinge, die ich gelernt habe: Erstens, alleine ist man viel schneller in allem, was man tut. Egal ob beim Besuch von Sehenswürdigkeiten und Museen, beim Einkaufen und Bummeln oder einfach dabei, von A nach B zu kommen. Zweitens: ein junges Mädchen mit Rucksack, das alleine in der Gegend umherschlendert und nur Englisch spricht, scheint unfassbar spannend zu sein. Egal ob Kassierer, Busfahrer, Gärtner, Menschen an der Rezeption von Museen o. Ä. oder einfach Menschen, die ich nach dem Weg frage: alle wollen sofort wissen, wo ich herkomme, was ich hier will und wie lange ich hier bleibe. Außerdem eine beliebte Frage: Wie heißt du und wie schreibt man das? Apropos Name: mein Doppelname mit Bindestrich hat hier schon so einige zur Verzweiflung gebracht. Jetzt zeige ich jedem, der meinen Namen für ein Ticket braucht, einfach meinen Ausweis und lasse sie abschreiben😂
Gleich geht es mit dem Flixbus weiter nach Stockholm. Ich bin sehr gespannt🤔.
Bis bald, eure Anna-Lena🤗
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Hej ihr!
6 Tage, 100.664 Schritte und 60,43 km (and counting) zu Fuß später habe ich meinen ersten Stopp in der nordschwedischen Stadt Umeå fast geschafft. Wie man Umeå nun richtig ausspricht, weiß ich allerdings immer noch nicht - jedes Mal, wenn ich denke, dass ich es habe, werde ich wieder anders berichtigt. Hier einige Aussprachevariationen, die mir so begegnet sind: Umea, Ümea, Umeo, Ümeo, Umu, Ümu, Ume, Üme - anscheinend sucht man sich das aus? 😂
Erstmal zum Hostel: super Lage, der Großteil der Stadt ist fußläufig erreichbar, wodurch ich viel Geld für Bus und Bahn sparen konnte. Zimmer, Küche, die winzigen Toiletten und die wenigen Duschen sind allerdings eher dreckig.
Ich bin hier hoch gefahren, weil man hier normalerweise die Nordlichter sehen kann und Umeå als Kulturstadt ausgezeichnet ist. Wegen des Wetters habe ich die Nordlichter leider nicht gesehen, und so viel interessantes machen oder Kultur sehen kann man hier nun auch nicht. Es gibt nämlich keine Altstadt oder sonst geschichtliches, da die Stadt mehrfach abgebrannt ist.
Es gibt hier 3 Museen: das erste über die Geschichte dieser Region (Västerbotten) war ganz interessant, alte Ski, Kleidung der Samen und Gebäude waren dort ausgestellt. Viel verstanden habe ich allerdings nicht, der Großteil war nicht auf englisch übersetzt. Das zweite Museum war ein Kunstmuseum, dessen aktuelle Exposition als hochinteressant und weltbekannt angepriesen wird... Naja, das war ein Raum mit vier Leinwänden, auf denen sich Schatten von Menschen bewegten, und in der Mitte stand ein sich bewegendes Gerät aus Holz, das atmende Lungen darstellen sollte. Das Ganze sollte Physik, die Zeit und Kunst miteinander verbinden - Sagen wir mal, mein Verständnis von Kunst war dem nicht so ganz gewachsen und ich habe mich dort ganze 20 Minuten aufgehalten 👌 Das dritte Museum ist eines zur Geschichte der Frau und dem Erlangen von Gleichberechtigung von der französischen Revolution bis heute, und das war wirklich wirklich interessant. Dazu muss man sagen, dass ich in allen drei Museen der einzige Besucher war und begrüßt wurde, als wäre dort noch nie ein Mensch aufgetaucht.
Außer der Museen gibt es eine Promenade am Fluss entlang, die wirklich schön an der Stadt, einigen Parks und der Stadtkirche vorbeiführt - warum man dort aber als Fußgänger links geht und im Rest der Stadt nicht, habe ich noch nicht verstanden. Die große Einkaufsstraße ist jetzt schon weihnachtlich geschmückt, und überall sind Weihnachts-Sales. Außerdem habe ich mir den Campus der Universität angesehen, der unglaublich groß ist, und war in einem Skulpturenpark, womit ich aber wegen meines mangelnden Kunstverständnisses auch nicht viel anfangen konnte.
Für abends hatte ich mir dann einige Veranstaltungen ausgesucht : zuerst eine Vorstellung im Planetarium, dann ein Eishockeyspiel. Dort habe ich einen Platz in der Fankurve bekommen und saß mit nur 3 anderen Frauen in Sichtweite 2,5 Stunden zwischen brüllenden Männern. Fun fact: "Mein" Team, dessen Fans 3/4 der Halle einnahmen, verlor gegen die Gäste, die mit genau 4 (kein Witz!) Fans angereist waren. An meinem dritten Abend war ich in einem Symphoniekonzert, zwar die einzige unter 60, aber für umgerechnet 6€ wunderschöne Musik. Gestern war ein Laternenfest, wo Kinder Kerzengläser dekoriert haben und diese dann im Park angezündet wurden.
Außerhalb dieser Dinge bin ich sehr viel spazieren gegangen: Einfach durch die Stadt, durch verschiedene Parks, am Fluss entlang, durch den Stadtwald - die Zeit, um etwas zu sehen ist eher begrenzt, hier ist Sonnenuntergang um 14:30 und komplette Finsternis um 15:15.
Da Umeå eine Universitätsstadt ist und 40.000 der 80.000 Einwohner Studenten sind, hatte ich gehofft, einige Menschen kennenzulernen. Auch das hat eher nicht funktioniert, denn von den Studenten merkt man nur vor 10 und nach 19 Uhr etwas. Auf den Straßen sind nur ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern unterwegs. Die paar Studenten und jungen Menschen, die hier im Hostel wohnen, laufen nur mit Kopfhörern und starrem Blick durch den Flur, mehr als ein "hej" ist selten. Eine Frau aus Malmö hat mir dann in der Küche erklärt, dass die Nordschweden sehr verschlossen Fremden gegenüber sind, dass sich das aber ändern wird, je weiter ich in den Süden fahre. Vier Menschen habe ich ein wenig näher kennengelernt : 2 Studentinnen vom Bodensee, die hier leider nur eine Nacht waren, mit denen ich mich aber nächste Woche in Uppsala treffe. Eine 70-jährige Dame aus Sydney, die 1971 in Hamburg gearbeitet und danach eine Zeit lang in Lübeck gelebt hat, bevor sie 2 Jahre lang für BBC in London gearbeitet hat. Weil wir uns über Deutschland unterhalten haben, wird sie nun nach ihrer Reise durch Schweden nochmals nach Hamburg reisen. Und zu guter letzt habe ich einen Vietnamesen getroffen, der in Frankreich lebt, hier in Nordschweden ein Fernstudium absolviert und dem ich erklären musste, was Honig und Pfeffer sind. Er isst seinen Surströmming (diesen stinkenden schwedischen Fisch, hab ich noch nicht probiert) übrigens mit Zimt.
Also, alles in allem eine schöne Stadt, wenn man nicht darauf aus ist, Menschen zu treffen und viel beschäftigt zu sein. Hoffentlich wird es in Uppsala etwas interessanter und ich kann ein paar Menschen kennenlernen.
Bis bald! 😊
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