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Mitten in Minden
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Buntes Allerlei aus der Gegend, wo die Weser einen großen Bogen macht
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eekaja-blog · 8 years ago
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Augmented in die Zukunft oder: Re:Publica 2017
Noch ist das Bild nicht vollständig. Doch wer in diesen drei Tagen auf der Re:publica in Berlin - der großen Konferenz über das Internet und was es mit uns und der Welt macht - genau hingehört hat, der wird mit einem Kribbeln im Bauch wieder heimreisen. Dem wird klar geworden sein: Wir sind gerade in einer Phase des Übergangs zu etwas Anderem, Neuen in der digitalen Welt und damit wohl auch in der Welt an sich.
Nicht jeder wird das auf dieser Veranstaltung mir Tausenden von Speakern und Panels mittbekommen haben können, denn jeder zieht sich hier das raus, was ihn oder sie besonders interessiert. Doch hier wurden einige Lichter angezündet, die noch unverbunden sein mögen, sich aber in den kommenden Jahren zu einer Galaxie der Möglichkeiten vernetzen werden.
Sehr ernsthaft und klug reden da zum Beispiel junge Journalistinnen auf derselben Bühne über “Wie man die Generation Y für Merkel, Trump und Co interessiert”, wo knapp 24 Stunden zuvor Arnd Benninghoff (CEO von MTG) gezeigt hat, wie er genau diese von den Medien als Zielgruppe so gefragten Millennials mit E-Sports entertaint. Er nennt Zahlen, mit denen er eine  “Riesenreichweite für eine Zielgruppe, die dem Traditions-TV den Rücken gekehrt hat” belegt.
E-Sports, das ist, wenn junge Leute in der ausverkauften Lanxess-Areana gegeneinander antreten, Computerspiele spielen und hohe Preisgelder kassieren. Nein, kein Event der Kellerkinder: Wer acht, zehn Stunden konzentriert in der Pixelarena kämpft, muss auch körperlich und geistig fit sein. Und mitnichten ein Nischen-Thema: Schalke 04 hat inzwischen auch ein erfolgreiches E-Sports-Team, und der Manager strebt die Weltmeisterschaft in zwei Jahren an. Aktuell wird über eine Kooperation mit der Sporthochschule Köln geredet, um die Ausbildung der jungen E-Athleten auf solide Beine zu stellen. Hier auf der Bühne 6 erzählte auch  Zeljko Karajica, Geschäftsführer von 7 Sports, wie er Drohnenrennen als “Formel 1 der Zukunft” etablieren will. Die jungen Fahrer steuern die empfindlichen Flugroboter unter anderem mit VR-Brillen durch eine am Computer dramatisch gestaltete Rennstrecke.
VR wird wie keine andere Technologie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Welt verändern: Im Gesundheitswesen beispielsweise über Telemedizin, in der Bildung, und natürlich auch im Unterhaltungssektor. John Gaeta, Executive Creative Director von Lucasfilm /ILMxLAB schildert, wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (die er “mixed reality” nennt) und das Kino der Zukunft auch in Theme Parks die Betrachter künftig völlig anders als heutzutage in die dargestellte Welt eintauchen lassen werden.
Steve Sullivan, Head of Holographic Video bei Microsoft stellt vor, was mit der neuen “Hololens” - auch eine Datenbrille - so alles möglich ist und sein wird und wie das spezielle Aufnahmeverfahren dafür funktioniert. Viele andere oft junge Redner auf der RePublica schildern, wie Storytelling für Fakten und Fiktionen in  Virtual oder Augmented Reality funktionieren kann, und wie man beispielsweise 360 Grad-Videos dreht. Richtige Menschen muss man künftig nicht nur in Filmen, sondern auch in Games implementieren - das sagen hier viele.  Denn die Grenzen dessen, was mit Computeranimationen kreiert  werden kann, sind erreicht. An solchen neuen Wegen forscht nicht nur Microsoft, sondern beispielsweise in Deutschland auch das Fraunhofer-Institut zusammen mit dem Filmprodizenten UFA.
Da passiert gerade was. Noch steht VR eher für Übelkeit als für atemberaubende Erlebnisse. Doch  nicht zufällig dominieren die klobigen Datenbrillen fast alle Stände auf der RP17. VR ist emotional, man kann sich kaum dem Geschehen entziehen  da will jeder dabei sein, der mit Enterntainment Geld verdienen möchte.
Spannende Zeiten. Und eine Entwicklung, die gerade in großen Sprügen voran geht. In zehn Jahren, sagt John Gaeta, gehören VR-Erlebnisse zum Alltag. Zehn Jahre, das klingt kurz. Aber der Mann, der “Matrix” seine Bildsprache gegeben hat, dürfte wissen, wovon er redet.
Let’s stay tuned.
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eekaja-blog · 9 years ago
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Time tunnel fast #mitteninminden
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eekaja-blog · 9 years ago
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Das Schöne an historischen Gedenktagen für Redaktionen ist ja, dass man etwas vorbereiten kann. Und so können wir zum 70.Jahrestag des heimischen Jahrhunderthochwassers von 1946 das volle Crossmedia-Programm präsentieren, inklusive großem Printaufschlag und multimedialem Pageflow.
Auf gleich drei Seiten der gedruckten Ausgabe (darunter eine Panoramaseite) breitet unser Redaktionshistoriker und Weserspezialist sein Wissen und seine Rechercheergebnisse aus, ergänzt von Infografik und historischen Fotos.
Multimedial und interaktiv aufbereitet, auch unter Einbeziehung zahlreichen zusätzlichen Materials, wird das alles im tollen Pageflow unserer Volontärin Dorothee Meinhardt. Sie lässt nichts aus: Schon die Startseite wird vom plätschernden Geräusch des in den Straßen stehenden Hochwassers untermalt, dann kommen Fotos, Videos und Audio-Einspielungen mit Zeitzeugeninterviews, Infografik,, Bildüberblendungen, sogar ein (bei mir allerdings etwas ruckelnder) eingebetteter LInk zu einer historischen Wochenschau im Bundesfilmarchiv ist zu finden. Ganz großes Kino.
Das Ganze kann man dann, sofern man kein MT.de-Abonnent ist (ab 2 Euro im Monat) für 0,79 Euro als Einzelartikel erwerben. Oder man investiert gleich 0,99 Euro für einen Tagespass, dann kann man auch gleich die ausführliche Berichterstattung über den gestrigen schweren Doppelunfall auf der B61 in Petershagen mitnutzen, das zweite Pageflow des Tages mit einer Fotoreportage über die Mindener Nachtbeleuchtung, den Bericht über die neue Großwindräder-Planung in Porta Westfalica, die vielen anderen aktuellen Berichte aus der Region - und alle anderen von unserer Redaktion produzierten Inhalte der vergangenen 90 Tage. Finden wir einen fairen Preis.
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eekaja-blog · 9 years ago
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Zwei Seiten einer Münze, oder  Nachtgedanken, nabelschaurig
Eine Karikatur hat jüngst die aktuelle Situation bestens auf den Punkt gebracht. “Geben Sie mir eine Zeitung, die die Wahrheit schreibt”, sagt der Kunde am Kiosk. “Na klar, was wählen Sie denn?”, antwortet der Verkäufer.
Lügenpresse und Schweigekartell
Dass die neue Volkspolemik der Pegiden sich in Nullkommanix auf die Medien als einigendes Feindbild verständigt hat, sollte nicht verwundern: Gemobbt wird, wer unangepasst ist. Das wirklich Überraschende an diesem Herbst und Winter der Häme und Hetze ist aber, dass die bürgerliche Mitte inzwischen die gleichen Töne anschlägt. “Es darf keine Schweigespirale geben”, sagte der aktuelle Bundesinnenminister (Thomas de Maizière, CDU) im Anschluss der Ereignisse von Köln, und ein ehemaliger Innenminister (Hans-Peter Friedrich, CSU)  sprach fast zeitgleich von “Schweigekartell” und “Nachrichtensperre”.
“Lügenpresse” und “Schweigekartell”: Das sind zwei Seiten derselben Münze.
Der Gedanke dahinter? Klar: Erstens: “Die Medien” sind durch Veröffentlichen (oder Nicht-Veröffentlichen) verantwortlich für so ziemlich alles, was in der Gesellschaft aus Sicht des jeweiligen Sprechers, Schreibers oder Posters mal gerade nicht so richtig rund läuft.  Zweitens “Die Wahrheit” liegt sichtbar bereit und wird nur durch bösen Willen, Faulheit, Arroganz (etc...) “der Medien” nicht öffentlich. Alles klar? Nun ja.
Nachrichten sind frei. Sind sie?
Diese Haltung erleben wir auch im Lokalen. Nicht neu ist das Bemühen, journalistische Berichterstattung behördlicherseits zu regeln: So kommen  Ausschussunterlagen schon ewig mit der in ihrer Hilflosigkeit fast rührenden Anmerkung zu uns, eine Berichterstattung könne erst nach der Sitzung und unter der Voraussetzung, dass ein Redakteur an der Sitzung teil genommen hat, erfolgen. Themen sollen wir also nicht vorher aufgreifen. “Das stellen wir nächste Woche im Ausschuss vor”, ist immer noch ein aus Sicht der Verwaltung valides Argument, um Informationen nicht direkt rauszugeben.
Neu ist aber, dass Beamte an der Spitze unserer Verwaltungen zutiefst davon überzeugt sind, dass sie und wir gemeinsam daran arbeiten müssen, dass unsere (Stadt-)Gesellschaft nicht in Flammen aufgeht, und das bei Bedarf auch durch Nicht-Veröffentlichen.
Und sind wir nicht willig, dann brauchen sie eben Gewalt: Mit dem Hinweis auf “schützenswerte Privatsphäre” der Bewohner dürfen wir grundsätzlich nicht in Notunterkünfte hinein (was zum Beispiel die Berichterstattung über einen ehrenamtlich tätigen Sport-Senioren verhinderte, der dort auf dem Freigelände mit Flüchtlingen Volleyball spielte).
Was für eine Zeitung haben die alle eigentlich in den letzten Jahren gelesen? In jedem Gerichtsbericht, in jedem Artikel über Beratungsarbeit, in jedem Unfallbericht schützen und anonymisieren wir die Opfer.
Die Grenzen der Berichterstattung
Das Diskutieren und Kämpfen um die Grenzen der Berichterstattung ist inzwischen ein Dauerthema und kostet viel Kraft. So richtig weiter komme ich in der Sache nicht (was übrigens meine Gegenüber, mit denen ich in den Verwaltungen rede, ganz genau so sehen dürften. In einem Fall, wo wir das Ringen um Inhalte öffentlich gemacht haben, fiel sogar der Begriff “Administration-Bashing”).
Darüber reden, diskutieren, reflektieren, das tun wir täglich. Meine Sorge: Dass wir uns vor lauter Nabelschau den Blick aufs große Ganze verstellen. Also noch mehr reflektieren. . . ist das auch eine Spirale? So eine narzistische Selbstbetrachtungs-Spirale? Das müssen wir im Auge behalten.
Und dann noch ein paar Beispiele
Beispiel 1: Gestern haben wir mal wieder einem dieser perfiden Gerüchte hinterherrecherchiert, die durch Facebook und Pausengespräche in Kantinen geistern. Mit von der Stadt gecharterten Bussen, hieß es da, würden die Flüchtlinge aus der Notaufnahme in die Stadt gefahren, wo sie dann in einer Einkaufspassage die Kundinnen und die Beschäftigten belästigten. Dass das eine “ernsthafte” Anfrage von uns war, verwunderte die Verwaltung. (Außerdem würden wir uns instrumentalisieren lassen: Fast zeitgleich sei dieselbe Anfrage von einem Mieter in dieser Passage gekommen.)
Logisch zuende gedacht heißt das doch, dass  wir entscheiden, was wir für Blödsinn halten, und uns darum recherchemäßig nicht kümmern. Nein. das ist nicht so. Wir fragen nach und schreiben die Antworten, die diejenigen gegeben haben, die es wissen müssen. Das war schon immer so, das ist nicht neu. Neu ist nur, dass diese Arbeitsweise kluge, gebildete Menschen offenbar überrascht.
Beispiel 2: Ich hatte in einem Artikel die Ankündigung einer Bürgerinformation zu einer Erstaufnahmeeinrichtung mit dem Informationswunsch von Bürgern zu einer anderen Einrichtung für Zugewiesene zusammen gefasst. Das, so wurde mir danach vorgehalten, würde den rechten Laut-Sprechern Vorschub leisten. Die hätten schließlich sogleich die Forderung nach einer weiteren Bürgerversammlung öffentlich aufgegriffen (die die Stadt nicht machen möchte, weil sie - mag sein, zu Recht - Sorge hat, die Veranstaltung könnte von rechten Polemikern quasi gekapert werden).
Beispiel 3: Vor wenigen Wochen hieß es, wir würden das Leben künftiger Bewohner gefährden, indem wir über einen geplanten Standort für eine Flüchtlingsunterkunft berichten. Außerdem seien wir durch die Veröffentlichung verantwortlich dafür, dass die Stadt nun einige hunderttausend Euro mehr für einen Sicherheitsdienst ausgeben muss. Und wir würden das Leben von Kindern gefährden, denn im Erdgeschoss des Hauses ist eine Kindertagesstätte.
Wenn ein Baum im Wald umfällt, und das aber keiner hört und keiner sieht - steht er dann noch?
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