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Es ist nicht gut mich zu öffnen. Ich kann klarer denken, wenn ich schreibe und ich sollte nicht klar denken. Ich sollte funktionieren. Es ist Sonntag und in ein paar Minuten gehe ich zur Arbeit, ziehe vorher meinen Lippenstift nach und male mir ein Lächeln und das ist gut. Es gibt so viele gute Dinge und auch wenn ich sie nicht fühle so sind sie doch da. Vielleicht sehe ich eine Katze auf dem Weg, vielleicht denke ich an Minis Wärme und Annas unabsichtlichen Humor und vielleicht, wenn ich mich nur richtig anstrenge, kann ich wieder etwas Gutes spüren und wenn es auch nur ein Tropfen Geschmack im Meer meines Wasserglases verdünnt ist. Ich wäre wirklich gerne glücklich und ich würde gerne daran arbeiten glücklicher zu sein, aber jedes Mal, wenn ich es versuche und mich öffne werde ich von meinen Depressionen verschluckt und es ist schwer das zu überleben und deswegen muss ich mich abschotten. Ich war letztens spazieren und ich hab mein Bestes getan aber ich bin auf einer Bank zusammen gebrochen. Ein Hund ist zu mir auf die Bank gesprungen und hat seinen Kopf auf meine Knie gelegt und ich hab die Besitzerin gefragt ob ich ihn streicheln darf und das durfte ich und ich hab an Mini gedacht und wie sie Hunde liebt und ich konnte wieder weiter gehen, auch wenn es nicht leicht war, aber das heißt ja, dass irgendwas bei mir angekommen sein muss. Ich gebe mir Mühe. Ich stehe jeden Tag auf, auch wenn ich nicht will. Ich laufe jeden Tag eine Stunde, auch wenn ich nicht will. Ich sage keine Termine ab, auch wenn ich so kraftlos bin. Ich gebe mein Bestes. Was soll ich auch sonst tun? Ich gebe mein Bestes. Aber es ist echt schwer.
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In an alternate universe I hope I am loved.
unconditionally,
irrevocably,
eternally,
and endlessly.
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Ich habe aufgehört in mir zu schreiben. Die Wände meiner selbst sind beschmiert, Höhlenmalereien, Graffito, Handabdrücke aus Blut die schlierenhaft nach unten weiter ziehen. Schleifend.
Dieser Ort ist kalt. Eine Renovierung wäre Ressourcenverschwendung. Ich lege eine Tischdecke auf den Sarg der mir als Küchentisch dient und stelle eine Ikea Duftkerze drauf und dennoch riecht es nach Verfall.
Ich kann nicht ausziehen, also sitze ich auf dem Boden und hab meine Augen für Jahre geschlossen.
Ich habe jeden Abend einen Film gesehen oder seelenlose Serien gebinged, nur um nichts fühlen zu müssen. Ich höre kaum noch Musik, dafür höre ich jeden Tag stundenlang Podcasts und Hörbücher um meine eigene Stimme auszublenden.
Meine Augen sind offen. Es ist seltsam mit mir selbst an einem Konferenztisch zu sitzen, eine Bekannte deren Gesicht beim Einkaufen darauf schließen lässt sie schon Mal getroffen zu haben. Aber wann?
Ich bin nicht gerne wach. Wenn ich wach bin muss ich mir eingestehen, dass das kein Leben ist, Wassertropfen die von den Wänden rinnen, Ruine. Es ist alles so oberflächlich und ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal ehrlich oder authentisch gefühlt habe. Wann ich das letzte Mal war. Die Konsistenz von Esspapier.
Ich fühle mich wie unter Escitalopram, eindimensional. Looking at you through the glass, dont know how much time has passed aber nicht waving through the window.
Ich hab das stricken verlernt, aber ich konnte es auch nie richtig. Bei der Ukulele vergreife ich mich in den Saiten, aber ich spiele sowieso nicht mehr, da meine Gedanken nicht streifen dürfen. Farbe auf den Wänden. Ich hätte gerne eine Raufasertapete die zu meiner Betäubung passt.
Ich habe Angst wieder zu fühlen, denn ich fühle Angst und diese Angst bringt Angst bringt Angst. Ich fühle mich betäubt und bin betäubt bei dem Gedanken betäubt zu sein.
Ich würde gerne alles von mir abwerfen was ich selbst bin. Ich würde gerne nicht sein. Den Mietvertrag mit mir selbst kündigen, ich fühle mich nicht, als wäre ich mein Eigentum.
Ich weiß, wenn ich meine Betäubung nicht selbst aufrecht erhalten würde, würde ich ertrinken. Es gibt für mich kein langsames Auftauchen, kein Strand, nur Sturm. Skylla und Charibdis.
Es ist alles performativ und ich weiß, ich sollte nicht in mir schreiben und ich sollte nicht hier schreiben und sonst irgendwo, weil es mich anlockt.
Es ist nicht gut ich zu sein und es ist nicht gut nicht zu sein und .. es ist nicht gut.
Ich suche nach Erlösung und bin nicht mein eigener Messias. Ich stecke in einem Skilift fest denn ich nicht selbst bediene und kann springen oder warten, obwohl ich ahne, dass ich vergessen wurde und mich nie wieder bewegen werde. Ich sitze fest. Ich springe nicht.
Ich schließe die Augen.
An den Wänden steht ein altes Zitat von mir:
"Ich komme mir vor wie ein Geisterschiff, die Crew ist weg und ich zerschlage am Riff."
Aber ich zerschlage nicht. Ich ertrage.. und starte den nächsten Podcast.
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I opened my copy of The Tale of the Body Thief & immediately had to close it again because of this silly little annotation
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"But only 2% of the population is intersex. It's not that common. Why should we reframe or perception of gender for intersex people?"
Completely ignoring the fact that empathy exists. You do realize that 2% of the population in the medical field is considered very common, yes?
2% of children and 0.5% of adults have a peanut allergy and that's so common that they have entire rules around in in public spaces.
0.24-1% of the population has Rheumatoid arthritis. That's an eighth to a half of the number of intersex people!
1-2% of people are estimated to have autism, and that's considered a common condition.
0.1%-2.6% of people will get melanoma in their life time, and that's considered common.
1.2% of people have epilepsy and that's considered common.
Completely ignoring statistics like 6% of women have PCOS (which is a condition that can fall under the intersex umbrella). 2% of the population in the medical field is considered a common condition, and ergo by medical terms intersex is in itself common.
I don't think you realize how big 2% is. That's 2 in 100 people. If you walk into 3 fully filled classrooms (when I was in school a full classroom was 40 students). Chances are you just saw 2 intersex kids and didn't even know it.
So yeah. I think intersex is common enough to include in our discussions around gender and how transphobic rules affects intersex people.
-fae
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Die Wortfindungsstörung
Es tat weh nicht mehr tanzen zu können.
Es war ärgerlich, nach jedem Stockwerk mehrere Minuten Pause machen zu müssen, weil ich fast umgekippt wäre.
Es war gruselig, als ich in der Mitte des Sees gemerkt habe, dass ich nicht mehr kann, keine Luft mehr habe, als es mir wieder besser ging, eigentlich.
Es war traurig, als ich meinem jüngeren Geschwisterkind sagen musste, dass, so lustig die Wasserschlacht auch wäre, ich eine Pause brauche.
Die Wortfindungsstörung war schlimmer.
Am Anfang konnte ich keinen geraden Satz mehr bilden. Ich hatte einfach keine Worte mehr. Es war so frustrierend, manchmal lagen mir die Wörter auf der Zunge, während Tränen über meine Wangen liefen und ich mehr Salz als Buchstaben geschmeckt habe.
Ich hab nicht mehr richtig denken können. Konzepte, Bilder, wo früher die Heimat war die ich aus Wortkonstrukten und Vokabeln erbaut hatte.
Als Kind hatte ich keine Freund*innen, nur Bücher die zu solchen wurden.
Eloquenz ist so ein schönes Wort, mein Vokabularrepertoire wurde ausgeraubt, Seiten aus mir heraus gerissen, Fetzen, Tinte statt Blut, Konfetti.
Wiederkehrender Verlust von Zuhause und Begleiter*innen.
Ich kann wieder tanzen und schwimmen, wenn auch nicht so lange. Ich kann wieder toben. Aus dem vierten Stock bin ich umgezogen, auch wenn ich von meinem Erdgeschoss kein Feuerwerk mehr sehen kann.
Meine Gedichte reimen sich nicht mehr und ich kann keine Songs mehr schreiben. Mein Gehirn arbeitet immer noch anders. Ich versuche diese Bilder mit Worten zu tapezieren. Tinte statt Alpina Weiß. Ich will, dass Worte wieder meine Sprache werden.
Tinte statt Alpina Weiß.
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Ich wünschte es wäre wie andere Krankheiten.
Ich würde in ein Krankenhaus kommen, operiert werden ohne etwas mitzubekommen, denn ich wäre unter Narkose.
Man würde es aus mir heraus schneiden und danach läge ich in einem Bett und würde lächeln, Blumen auf dem Tisch.
Es würde ein wenig dauern, bis ich wieder ganz gesund wäre, müsste mich von der OP erholen, aber ich würde wieder lächeln, wenn auch am Anfang nur schwach. Es wäre echt.
Aber man kann es nicht herausschneiden, es ist so in mir verwoben, dass ich nicht weiß wo ich aufhöre und es anfängt.
Ich wünschte es wäre wie andere Krankheiten.
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Hey. Ich wäre gerne glücklich.
Aber das ist nicht leicht.
Ich hab mein Herz verloren.
Ich hab mein Zuhause, meine Heimat verloren.
Ich hab meine weiße Weste verloren.
Ich hab meine Freund*innen verloren.
Ich hab mich verloren.
Ich hab meine Worte verloren, meine Luft und meine Art zu denken wie ich es tue.
Und das tut weh.
Aber ich arbeite an mir. Ich wäre gerne glücklich.
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Nikos Kazantzakis, from “Report to Greco”, tr. by P. A. Bien
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Ich bin noch am leben und versuche jeden Tag das "noch" zu streichen.
Ich hasse es, dass es Sprachen gibt, die ich nicht mehr spreche, dass ich meine Stimme verloren habe.
Ich hab mir mein Leben lang angehört, dass ich nicht genug und gleichzeitig viel zu viel bin.
Ich hätte gerne die Kraft wieder zu singen, während ich den Abwasch mache anstatt mich dazu zu zwingen mit irgendeinem Podcast, damit ich meinen Gedanken ausweichen kann.
Ich möchte wieder tanzen, einfach so, anstatt dass jeder Schritt sich anfühlt, als würde ich eine Tonne auf meinem Kopf balancieren und als wären meine Füße am Boden gefesselt.
Ich möchte gerne wieder an der Bushaltestelle stehen und mich auf das Abenteuer des täglichen Lebens zu freuen, anstatt Angst zu haben Gesichter von Geistern zu sehen die mich quälen, obwohl ich die Person bin die gestorben ist.
Ich möchte sagen können "Ich bin am leben." Ohne wenn und aber. Ohne "noch".
Ich weiß noch, wie ich in einer warmen Nacht in der Kleinstadt war, mit Freund*innen draußen, meine beste Freundin und ich sind in einen Kiosk gegangen um Tüten mit gemischten Süßigkeiten zu kaufen und ich hab ihr gesagt, dass ich nicht mehr jede einzelne Sekunde sterben möchte, dass es besser wird, dass ich leben möchte.
Ich möchte, wieder dieses Gesicht sehen, dieses Lächeln, diese sanfte Beruhigung, diese Freude, wo vorher soviel Sorge war.
Ich arbeite an mir. Ich denke oft, dass es besser werden würde, wenn ich nur die richtigen Worte hätte und dann verwerfe ich alles.
Aber ich lebe noch und manchmal muss das genug sein.
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im just some woman. i don't know why i feel the shame of a thousand murderers on my shoulders at all times
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"Now I know that there's a different way to die. My body breathes. Heart still beats. But I am not alive."
The Pretty Reckless, "Follow Me Down"
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