Don't wanna be here? Send us removal request.
Text
Abschied
26.-27.Feb Nach einem Monat war‘s Zeit, nach Hause zu gehen. Lenen hat für mich die Zugfahrt von Mymensingh nach Dhaka organiziert - ich fahre so gerne Bahn - zusammen mit einem ‚Aufpasser‘ von Mati, der extra mit mir gefahren ist, um sicher zu sein, dass ich heil ankomme.
Die Bahngleise von unseren lieblings Teestube: ohne und mit Zug. Am Bahnhof war der Zug pünktlich, mit Leute auf dem Dach. Als wir in Dhaka ausgestiegen sind, waren einige mehr oben drauf. Kostet nix!
Wir hatten reservierte Sitzplätze und der Zug kam pünktlich 3 Std spätet in Dhaka an.
Ein junger Mann, der auf unserer Fahrt in den Süden dabei war, hatte mir angeboten, bei ihm in Dhaka nicht unweit des Flughafens zu übernachten. Wir (ich und mein Aufpasser) nahm ein CNG vom Flughafen zu seine Wohnung.
Diese CNG ist nur ein Beispiel. In Dhaka haben die CNG’s vergitterte ‚Türe’, die von aussen zugemacht werden, man sitzt hinten drin in einem Käfig, auf einer vierspürigen Strasse, wo Lastwagen vorbei donnern, Busse hupen und Autos überholen. Ich dachte, jetzt, in meiner letzten Stunden in BD, werde ich eine Verkehrstote sein. Dies wurde nur ein wenug später getoppt bei dem Versuch, zu Fuss dieser Strasse zu überqueren.
Er, Babu, hat eine kleine Pizza-Kette: Pizza-Wala und wir haben selbstverständlich Pizza gegessen.
Das Pizza war sehr lecker, (leider) gab es Plastikteller und Plastikgläser und ich konnte förmlich sehen wo sie landen werden. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht auf Plastik verzichtet könnte? Gerade die junge Leute, seine Zielgruppe, sind dafür sehr offen. Vielleicht macht er was - Lenen (Mati Grunder und sehr Anti-Plastik) ist ein sehr guter Freund von ihm. Es war eine ganz andere Dhaka in dem Viertel, viele junge Leute, Studenten, Frauen in Jeans!
Auf dem Heimweg haben wir eine Abkurzung genommen und mussten die besagte vierspurige Strassen überqueren - ich dachte wieder an meinem Tod. Wir nahmen ein Rickshaw wo der Fahrer richtig treten muss - interessanterweise haben in den anderen Städten und auf dem Land fast alle Rickshaws ein Elektromotor, nur in Dhaka sind die elektrische verboten, wohl wegen der Geschwindigkeit.
Er wohnt in einer Art ‘gated-community’, sehr begehrt, wo viel Bideschis auch wohnen. Hupen nicht erlaubt, kein Müll auf der Strasse, Blumenkästen, Strassenbeleuchtung, sogar heisses Wasser! Ich konnte trotzdem nicht schlafen - Sodbrennen nach den Pizza! Ich lag wach und da kamen die ersten Mosquitos. Er hat keine Mosquito Netze aber eine Luxus-Mosquito-Schläger. (Für diejenigen, die meinen früheren Eintrag nicht gelesen haben: die Schläger sind batteriebetrieben und elektrokutiere die Mücken. Vorallem bei viele Mücken ist es besonders wirksam.)
Man achtet auf die Möglichkeit der Ausleuchtung (der weisse Kreis im roten Dreieck ist eine LED-Beleuchtung), sowie das kleine rote Lampchen, das die ‚working direction‘ zeigt. Diese Details habe ich erst am Morgen entdeckt. Nichtdestotrotz hat das Ding unheimlich viel Spass gemacht. Wenn man eine Mücke erwischt, blitz sie kurz blau auf und es gibt ein lautes elektrisches Knall. Im Dunkeln leuchten die Toten noch wie winzige Sternen auf dem Schläger. So kann man zählen wie viel man erwischt hat. Immer wieder beim bzzzen einer Mücke an meinem Ohr schnellte ich auf und schlug mit dem Schläger um mich. Gut, dass ich alleine war! Der Schläger wäre ein super Mitbringsel gewesen, schade, dass ich so spät daran gedacht habe.
Ja, die Zeit ist vorbei und ich frage mich was bzw ob ich was erreicht habe. Ich habe kein ‚Augenlicht gerettet,‘ wofür so oft geworben wird. Vielleicht weisst oder ahnt ein Health Care Worker mehr, auf was er/sie achten soll bei Augenbeschwerden. Ich habe ein paar Ideen, wie man die kleine Augenklinik in Huzurikanda weiter entwickeln könnte: u.A. mit dem Erwerb einer einfachen Spaltlampe. Ich habe versucht, die Mitarbeiter das Konzept von SOAP: Subjektiv (=Beschwerden), Objektiv (=Befunde), Assesment (=Diagnose), Plan (=Und jetzt?) beizubringen. Und überlege, wie und wo sie das dokumentieren. Und ich habe GANZ viele Leute gesagt, dass ihre Augen völlig in Ordnung sind und dass es sehr GUT ist, wenn ihre Augen beim Staub, Rauch und Wind tränen! Vielleicht reicht das für jetzt. Und natürlich war das ganze für mich ein richtiges Abenteuer: wie eine Zeichnung von F.K.Waechter, die Der Abenteurer heisst:
Diverse Bilder:
In einem fensterlosen Raum ausgehend von einem kleinen Schmuckladen werden Augenbrauen und Gesichtshaare geschickt mit einem gedrehten Faden entfernt. Ich habe meine Augenbrauen auch ‘smart’ machenlassen.
Pia, die ‘Physio’ mit ihren Freund Jan, Produktdesigner und IT Mensch, beide Mati-Voluntäre, mit einem Stuhl, von Jan entworfen und in der Mati-Schreinerei gebaut, für einen kleinen behinderten Junge, der ansonsten den ganzen Tag im Bett auf dem Rücken liegt. Es fehlen noch die Polster dafür.
Mein Flug von Dhaka nach Dubai war verspätet - Pakistan hat sein Luftraum wg der Kaschmir Konflikt mit Indien gesperrt -> Umweg um Pakistan herum -> ich habe mein Anschlussflug nach FRA verpasst. Jetzt sitze ich in einem Flughafen-Hotel in Dubai für 12 Std. Je weiter weg von Bangladesch ich bin, desto distanzierte ich auch von dem Erlebte ich bin. Ich mache jetzt schluss!
0 notes
Text
Die letzte Tage
Auf meinem Plan stand drin, dass ich nach Huzurikanda für 2 Tage zurück sollte...wg der Fahrt, die praktisch ein Tag in Anspruch nimmt, hat das nicht gelohnt. Die Zeit ist plötzlich so schnell vorbei!
Was hat mich besonders gefallen? Ich glaube, es war, dass ich fast jeden Tag was Neues erlebt habe. Meine Komfort-Zone hat sich gewaltig gedehnt-z.B. wenn ich zurückdenke an die Fahrt von Flughafen nach HZ, sage ich jetzt, die war mit einem richtigen Auto, wo ist das Problem?
Die schöne bunte Kleider:
Und der Reis mit Dal, fast täglich dreimal am Tag gegessen. Immer perfekt gekocht, locker, körnig und sehr schmackhaft. Reis, Reis, Reis soweit das Auge reicht.
Der Reis’Stroh’ wird getrocknet (zB auf der Strasse) und für das Vieh in Turme aufgebaut. Sie fressen so viel sie möchten. Es ist, glaube ich, nicht besonders nährreich, da die meisten Kühe knochendürr sind.
Die verschiedene Verkehrsmittel: Ich bin mit fast allen gefahren: Rickshaws, elektrisch und per pedes, vans, CNG‘s, Motorräder, Auto, Bus, kleine -mittelgrosse- und grosse Schiffe, nur kein Fahrrad!
Alle bangladeschi Reisende reden von der Freundlichkeit der Menschen. Es stimmt! Obwohl man (weniger Frau) häufig von einer Menge Menschen umringt wird, sind sie im ersten Linie nur neugierig. Wir sind sehr oft zum Tee eingeladen worden.
An Einiges habe ich mich nicht daran gewohnt: das Spucken (angekündigt mit entsprechenden Geräuschen) auf der Strasse, den Geruch vom warmen Fleisch in den kleinen Strassenläden, manche Personen auf der Strasse:
Diese Frau hockt auf einer Treppe - sie sitzt nicht, sie hockt. Pia sagte, sie hockte dort schon vor 5 (!) Jahren.
Die Voll-Verschleierung hatte ich nirgends vorher gesehen - sehr spooky.
Und natürlich der Müll und der Verkehr in Dhaka. O, und die arme Strassen-Hunde und Katzen, die abartige Krankheiten hatten
0 notes
Text
Mati Rad-Tour (10 Tage @ 50 km) und Hausbesuche
23.2. Kaum aus dem Süden angekommen, ist Lenen am nächsten Tag mit noch 11 Mati-Mitarbeitern auf die jährliche PR-Radtour. Sie machen in den Dörfern Aufklärungsarbeit über Plastik-Vermeidung, Climate-Change u.A.
Mit einem Tross grüner Radler, noch dazu 4 Bideschis, ist die Aufmerksamkeit in den Dörfern garantiert. Ich wäre gerne mitgeradelt, aber meine Zeit hier läuft bald ab - so musste ich daheim bleiben und zuschauen wie sie Mati verlassen haben! Begleitet wird die Gruppe von einem Gepäck Oto, auch für müde/verletzte Radfahrer gut! Es gibt Geschichten von Radler, die im Graben gefahren sind. Und es es eine tolle Sache wenn eine bangladeschi Mitarbeiterin mitradelt, denn sie muss erst Radfahren lernen. Das Radfahren wird hier meisten den Frauen vorenthalten.
Meine letzte Tage hier sind ‚frei‘. Die junge Physiotherapeutin macht Hausbesuche bei u.A. Schlaganfall Patienten und körperlich behinderten Kindern. Ich dürfte auch mit und bin ihr unauffällig gefolgt. Die Häuser sind bienenwabig aufgebaut, einstöckige, getrennt durch enge Gassen.
Sie kann fliessend Bangla und kennt die ganze Umgebung ihrer Patienten. Obwohl die Patienten als „bitter arm“ bezeichnet werden konnten, haben sie für uns (vor allem Pia, die fröhliche ‚Physio‘) immer ein Lächeln und freuen sich sehr, dass sie kommt. Es war für mich die einmalige Gelegenheit, in die Häuser reinzuschauen. Ich musste unwillkürlich an ‚Mini-Häuser‘ denken...hier ist auf kleinstem Raum alles verstaut und untergebracht. Ein grosses hohes Bett ist meistens das Haupt-Möbelstuck. Da schlafen viele Kinder mit den Eltern drauf. Darunter biete sich Stauplatz für alles mögliche. Die Küche ist manchmal drinnen, manchmal wird draussen gekocht. Und es ist alles pico-bello aufgeräumt!
Die Schwägerin (links) hat vor Jahren unfallbedingt eine Lähmung, sie wird von der ‚Physio-Lehrling massiert. Der Junge ist spastisch gelähmt als Folge von einer Meningitis. Er wird von Pia gedehnt bevor er auf das hauseigene Turngerät los gelassen wird.
Er kann alleine (noch?) nicht frei laufen, aber mit der Unterstutzung der Bambusstangen war er kaum zu bremsen.
Gross-Familie auf Bengalisch: der Mann der Schwägerin hat sie nach dem Unfall sitzen lassen, heiratet erneut, wohnt gleich nebendran, zusammen mit der gemeinsamen Tochter, und alle teilen die Kochstelle und ‘Nass-Zelle‘.
Das nächste Kind, ein 3-jähriges Mädchen, ist schwerst behindert. Als wir gekommen sind lag sie auf dem Boden, röchelte und hustet.
Als Pia sie mit Kissen lediglich in einer Position gebracht hat, damit sie weniger Atemnot hat, entspannte sie gleich und schlief ein. Die zahnlose Oma war selbstverständlich auch dabei (links im gelb). Dort hat die Mutter alles fein aufgeräumt:
Seit 2010 hat Mati eine regelmässige Physiotherapie-Klinik mit deutschen Freiwilligen, die bis zur 1 1/2 Jahre bleiben. Ich hatte keine Gedanken darüber gemacht, was ihre Aufgaben eigentlich waren, jetzt kann ich nur sagen: Hochachtung!
0 notes
Text
Zurück nach Dhaka und Mymensingh 21.2.
Erst 3 Stunden Bus, dann wieder ein Übernachtung am Schiff, das allerdings luxuriöser als das erste Schiff sein sollte.
Die Busfahrt war gar nicht so schlimm wie ich befürchtet habe. Bis wir ausgestiegen sind, war es berstend voll und weil wir kaum durch den Gang raus gekommen sind, mussten wir unsere Koffer durch die Fenster werfen. Auch sassen Leute oben auf dem Dach!
Ja, dieses Schiff war wirklich viel schöner: geschnitze Holztüren und gar ein Flachbildschirm TV im Zimmer!
Und ratten-frei! (Mindestens haben wir keine Ratte gesehen oder gespürt.) Wir hätten einen Abendessen bestellen können: manche Kabinen hatten einen Tisch zwischen den Betten bekommen - darauf voll mit verschiedenen Speisen aus der Bordküche:
Die Bordküche
Leider lag dichter Nebel auf dem Fluss, darum tönte alle paar Minuten ein tiefes Hupen, damit war schlafen fast nicht möglich.
Die Gemeinschaftshalle. Längst nicht so voll wie auf der Hinfahrt.
Wieder in Dhaka mit 2 Stunden Verspätung angekommen, vertrautes Chaos.
Müll: Bangladesch ist stolz darauf, dass sie das erste (und einzigste?) Land ist, das Plastiktüten verboten hat. Tatsächlich fehlen die dünne kleine schwarze Plastiltaschen, die fast überall in Entwicklunsländer ubiquitär sind. Das ist aber alles, worauf die bangladeschi Waste Management Department (es gibt sie wirklich) stolz sein kann. Ich habe ein Artikel aus der hiesigen Zeitschrift gefunden, der das bestätigt, was man auf den Strassen erlebt. Für die 20 Millionen-Stadt Dhaka gibt es nur 2 Mülldeponien und sie sind nichts anders als offene Müllhalden, die in 1-2 Jahren ihre Kapazitäten erreicht haben. Die 6.000 (!) aufgestellte Müll Kontainer sind entweder geklaut worden oder werden nicht benutzt. Pläne für Energiegewinnung aus Müllverarbeitung scheiterte leider 2013 weil die beauftragte italianische (!) Firma pleite ging. (Vielleicht hätten sie lieber bei der Mafia nachgefragt?) ‚Leachate‘ ist die Flüssigkeit, die aus einer Müllhalde raussickert und in Dhaka läuft sie unkontrolliert ins Grundwasser. Es schmerzt wenn man sieht wie selbstverständlich jegliche Verpackung einfach ins Wasser oder auf der Strasse geworfen wird. Natürlich gibt es weiterhin Plastiktüten, halt nicht die dünne schwarze Tüten. Immerhin bekommt man in den Läden stoffähnliche Tüten aus recycled Material. Taschen aus recyled Betonsäcke sind für ein paar Cent erhältlich. Wieder eine 5-6 Stunden Fahrt und wir sind wieder zu Hause bei Mati in Mymensingh.
Eine Plastiktüte:= 2 Gänse (leider unscharf)
0 notes
Text
Kuakata Sea Beach 20.2.
Im dichten Nebel führen wir 2 Stunden den Tetulia Fluss wieder im Süden:
Die kleine Fischerboote werden gepaddelt, mit einer ähnlichen Dreh-Bewegung wie die venezianischen Gondola-Fahrer verwenden.
Bangladeschi Hamburg lässt Grüssen! Hier entsteht ein jointventure Schiffsumschlagsplatz - sollte der grösste vom ganzen Bengalischen Golf werden (wenn ich das richtig verstanden habe). Auf der anderen Seite des Flusses wird die Kiesladungen eines Schiffes mit einzelnen Körben auf den Köpfen von Männer, armeisenähnlich, ans Ufer transportiert.
Das Ziel der Reise ist Kuakata Sea Beach, eine der nur zwei Stränden in BD. Hierher kommen bangladeschi Touristen.
Es ist wie Touristen-Strände überall auf die Welt: Marktschreier preissen ihr Strandlokalen an, Lampen aus Muscheln (Made in China?) und Strohüten mit viel Blumen und Spitzen werden angeboten - und es gibt viel frische Fische.
Henna ist in BD bei den Männern sehr populär, die ihr Bart- und Kopfhaare damit grell rot färben - hier bleibt es nicht nur den Männern gegönnt.
Der Strand ist unendlich lang und breit. Man und Frau watteten bis Knie- oder Bauchtief ins Wasser, voll angezogen. Das Wasser war sehr flach- nur unser Max, mutig mit seiner Badehose und nackten Oberkörper und (!!!) Beinen, ging schwimmen.
0 notes
Text
Dienstag, der 19. Feb
Heute wäre Mother 105 geworden!
Wir machten einen Ausflug zu einer kleinen Insel mit viel Mangrovenbäumen. Frühstuck im Dorf, dann auf einer Tom-Tom wieder Richting Süden.
Hier ist Wasser-Tragen Männersache. Am ‚Hafen‘ angekommen, ging es darum, ein Boot für die kurze Strecke anzuheuern. Es würde viel diskutiert bis wir endlich ein kleines Boot gefunden hat. War scheinbar ganz spannend!
Eine fünfminutige Übersetzung und wir waren auf elner kleinen Insel im Delta. Die Bewohner lebten dort denkbar einfach und die Kinder hatten eine richtige Gaudi im Schlamm:
Die Insel ist nur ein paar Meter über dem Meeresspiegel und mit Mangrovenwälder bedeckt. Um im Schatten ein Piknik-Platz stampften wir quer durch den Wald, der mit den Spitzen der Mangrovenwürzeln übersät ist, bis wir einen gemütlichen Baumstamm gefunden haben.
Heimzu gab wieder das Problem mit der Ebbe, zum Glück sind nur wir vom Schlamm betroffen, das Boot nicht.
Vor dem Abendessen versuchten wir alle an die Solaranlage unsere Handys aufzuladen, was wg Wackelkontakt und begrenzte Speicherkapazitäten nur bedingt möglich war. Mein Blog-Schreiben war deswegen manchmal ziemlich konfüs, ich schrieb, dann klicke auf „Posten”, dann war entweder die Internetverbindung zu langsam oder meine Akku leer und der Eintrag weg. Also nochmal alles geschrieben und wieder war der Eintrag weg, nochmal geschrieben usw. Und das alles auf meinem Handy! Am nächsten Morgen waren dann alle 3 Einträge im Blog.
Ein ruhiger Tag gewesen! Früh ins Bett gegangen weil wir morgen früh um 8h (wg Flut/Ebbe) ein neue Bootsfahrt antreten.
0 notes
Text
Das Golf von Bengalen
18.2. Verstärkt vom Mittagessen ging es per Motorrad-Konvoi eine Stunde zum Meer.
Da die Strassen teilweise sich wie Motorcross anfüllte, musste ich auf eine glatte Strecke warten zum fotografieren. Es war ein wenig wie auf Pferden, die versuchen im Vollgalopp einander zu überholen. Max, der ganz vorne war, hatte sein Fahrer ständig aste-aste (langsam) zugerufen. Unterwegs sahen wir ein grosser Schiff, Das ist unseres von gestern! Nee, das kann nicht sein, das sieht aus wie ein Wrack. Doch doch, schau, da ist die eine Schramme links aussen. In der Tat, sind wir mit diesem Schiff von Dhaka nach Rangabali gefahren. Zum Glück hatten wir es vorher nicht bei Tageslicht und nicht von hinten gesehen.
Wir musstem mit einer kleinen „Fähre“ übersetzen, auch die Motorräder haben wir mitgenommen. Man merkt bitte für später: zu dieser Zeitpunkt war Flut. Nach einer weiteren halbe Stunde kamen wir ans Meer.
Ein bisschen antiklimatisch - bis jemanden bemerkt hat, dass man bis zur Antarktis schauen könnte, wenn man so weit schauen könnte - es gibt kein Land auf der Linie zwischen uns und der Antarktis. Da es langsam dunkel würde, stiegen wir auf unseren Motorräder und ab ging‘s.
Bis wir wieder an der Fähre waren, war es schon dunkel, es gab Stau und es war Ebbe. So mussten die Motorräder erstmal warten. Wir drängten auf der Fähre, wir waren ca 30 Leute, dicht nebeneinander stehend. Mitten im Boot ist ein grosses Loch, da ist der Motor drin. Also mussten wir alle aufpassen, damit wir nicht ins Loch fallen. Und warteten bis das Boot ablegte, es war nur ca 100m zum anderen Ufer, bis wir gemerkt haben, dass das Boot fest im Schlamm steckte. Zwei Männer standen im Wasser und haben versucht es frei zu schieben. Nichts. Mit Stock versucht. Dann stiegen 2-3 Leute aus in der Hoffnung, dass es jetzt geht. Keine Bewegung, obwohl die Männer im Schlamm stehend und der Stock-Schieber im Boot ihr alles gegeben haben. Nun, wenn es nicht ausgemacht hat, dass 3 Leute ausgestiegen sind, können sie wieder einsteigen - zusammen mit noch 4 Leute. Der deutsche Vorschlag, die Hälfte steigt aus, das Boot fährt 2x hin und her, ging in der Hagel von Vorschlägen unter. Die allgmeine Stimmung: wir warten einfach bis der Flut kommt. Inzwischen fingen einigen an das Boot mit Gewichtsverlagerung hin und her zu schaukeln - und siehe da, es kam frei! Wir driften ein wenig weg vom Ufer - ein junger Mann hüpfte zielstrebig in das Loch, kurbelte an den Motor ein paar Mal, aber er sprang nicht an. Er kletterte wieder raus. Das Boot drehte sich in der Strömung. Ein älterer Herr, wohl der Besitzer, sprang hinunter, kurbelte kräftig, der Motor sprang an, und zwischen Rufe: Rechts! Links! Langsam! kamen wir binnen ein paar Minuten am gegenüberliegenden Ufer an. Nachdem wir ausgestiegen waren, kam der richtige ‚Kapitän‘ an- er hatte im Schlam gestanden und geschoben, hat‘s nicht auf dem Boot geschafft und ist hinterher geschwommen! Der andere Mann waren nur ein Passagier, darum die viele Ratschläge unterwegs. Nach einer Teepause liefen wir nach Hause, denn wir wollten nicht auf die 6 schwere Motorräder warten.
0 notes
Text
Rangabali
Früh morgen war eine eigenartige Stimmung am Fluss.
Die Be- und vorallem Entladung ging in der Nacht und am morgen weiter.
Wie gesagt, der Morgen war eine richtige Entspannung nach der unruhigen Nacht. Wir stiegen aus und wechselten auf einem tom-tom (wie ein van aber mit Benzinmotor), der uns zu unseren Unterkunft (ein leerstehendes Gebäude, das von einer NGO für Mutter/Kind Unterstutzung vor 2-3 Jahren gebaut wurde.)
Ich teilte wieder ein Zimmer mit Charlotte: das Bett: eine dünne Matratze auf einer Holzpritsche, darüber hat Charlotte kunstvoll unseren Mosquitonetz aufgehängt.
Mittag- und Abendessen bekamen wir von der Familie des Hausmeister unserer Schlafstätte.
0 notes
Text
Eine Reise weit jenseits meiner Komfort-Zone
Erst mit einem Minibus nach Dhaka, inzwischen sind wir 7, die gen Süden reisen, 4 Bidischis und 3 Bengalische Männer, die auch noch nicht dort waren. Es ist Urlaub! Dhaka kann man gar nicht ausreichend fotografieren, irgendwann hört man auf. Es ist alles viel zu viel. Eine totale Reiz-Überflutung - von allen Sinnen.
Büsse 5cm entfernt vom Auto
Nach 6 Stunden Fahrt (plus Mittagessen) für ca 50km hat der Minibus eine Reifenpanne und wir mussten die letzten 15 Minuten zu Fuss gehen:
was eh wahrscheinlich schneller war als das Auto gewesen wäre. Der Hafen sah zunächst vertrauenswürdig aus und es gab Haltstellen für die Schiffe. Unsere war Pontoon 12, Schiffe nach Rangabali.
Nach einigen Schrammen und Anderen-Schiffen-Wegschubsen bog unseres Schiff in seinen engen Parkplatz ein:
Wir bezogen unsere Kabinen und meine Befürchtung, das Bett würde zu kurz sein, hat sich nicht bestätigt- ich konnte mich in voller Länge ausstrecken.
Der Fluss, ein Seitenarm der Brahmaputra, ist pech-schwarz und gilt als Kloake von Dhaka. Zum Glück war es schnell dunkel wir sahen das alles nicht so genau. Der Fluss wimmelte noch von kleinen Paddelbooten, die später bei der Dunkelheit gar nicht zu sehen waren.
Wir hatten unser eigenes Bettzeug mitgebracht, so machten wir unsere Betten fertig und und uns bequem. Wir sind 1.oder 2.? Klasse gefahren und hatten eine ca.6 qm Kabine zur Zweit, ausgestattet mit Ventilator, Spiegel, zwei Gläser und natürlich zwei Betten, Kopfkissen und Decken. Die andere Passagiere haben sich auf dem Boden eingerichtet mit Decken, Essen und Taschen. Eine Toilette pro Etage, draussen davor war ein Waschbecken, deren Abfluss durch die Wand auf dem Boden der Toilette lief.
Glücklich, dass wir die Nacht überlebt haben! Charlotte erzählte, dass mitten in der Nacht, sie etwas auf ihre Decke gespürt hat - aber vielleicht habe sie geträumt. Als ich meine Bettwäsche wegpacken wollte, hüpfte die Rätselslösung, eine Ratte, erschrocken aus meine Tasche und verschwand unterm Bett. So lernte ich Reise-Tipp #1: immer die Taschen nachts zumachen!
Lecker lecker lecker! Nach dieser Nacht, war ich todesmutig und probierte ein Frühstück am Bord - salzige Backwerk, trockene, knackige Kichererbsen, ein wenig Tomatenstücke, Chili und Limettensaft. Wirklich gut!
2 notes
·
View notes
Text
Ich bin mal weg
für die nächste 4-5 Tage. Wir (4 Bideschis und Lenen, der bangladesche Mati-Chef) fahren mit Minibus nach Dhaka, steigen dort auf einem Schiff und ab geht‘s nach Rangabali zu den Mangroven. Kein Strom, kein Internet.
Wir müssen unsere Mosquito-Netze von hier, Taschenlampen usw. mitnehmen. Eine Nacht schlafen wir auf das Schiff, dann auf der Fluss-Insel Rangabali ‚in sehr einfache Verhältnissen’. Wir sind alle sehr gespannt auf der Reise, u.A. weil ein grosses Fest jetzt in Dhaka stattfindet mit bis zur 5 MILLIONEN mehr Menschen in die Stadt und wir müssen quer durchfahren. Na gut, das werden wir das auch schaffen.
Obwohl die richtige Mosquito-Saison noch nicht da ist, gibt es jetzt schon reichlich Mosquitos. Die Bangladeschis haben einen genialen sportlichen Mosquito-Tötungs-Schläger. Mit einem eleganten Vor- oder Rückhand ggf. über‘s Kopf werden die Biester mit einem batterie-betriebenen Elektro-Schläger elektokutiert:
Gleichzeitig eine gute Übung für das geliebte Badminton.
Heute war ich in einem grossen Augenklinik : ca. 500-600 Patienten pro Tag, zw. 11-12.000 Cataract-Operationen/Jahr. Ich finde Augenkliniken überall in die Welt immer wieder interessant: same same but different different. Sie haben die gleiche Phaco-Maschine wie wir auch (Alcon) und sie haben auch Alcon Linsen, die fast genauso teuer sind wie bei uns (ca140€)....aber die meisten Patienten werden anders operiert (sehr gut aber einfacher) und bekommen eine indische Linse, die 1,50€ (!!!!) kostet. Die OP Hosen war ein bisschen kurz:
0 notes
Text
Freitag = Frei - Tag
Und die Küche hat zu, darum gingen wir alle frühstucken:
Paratha (im Bild) mit Ei (noch nicht im Bild) und Chai. Das war bisher das Highlight des Tages - am Freitag haben die Geschäfte, Büros und die Kliniken geschlossen - denn ich traue mich nicht so richtig alleine vor der Mati-Tür, da ich mich nicht verlaufen möchte, ohne viel mehr als „Danke“ und „Schmeckt gut“ und „es macht michts“ und „ok“ in Bangla sagen zu können und die anderen sind alle irgendwie beschäftigt. Macht nichts: ich mache eine Wäsche per Hand und sitze auf der Dachterrasse mit einem guten Buch und bewundere die Recycling-Kunst;
aus Ohrstäbchen (frische?), Flaschendeckeln und kleingeschnittene Plastikteilchen.
Jetzt hat sich der Rest der Gruppe per Whatsapp gemeldet, wir gehen raus zum Tee. Unsere Whatsapp Bild:
Jörg (Arzt) und Charlotte (Physiotherapeutin). Wir kommunizieren untereinander viel per Handy, weil es so praktisch ist. Mit meiner bengalischen Sim-Karte habe ich für 5cent 1 GB-Daten für 1 Woche gekauft und auch sogar in Huzurikanda ist der Empfang fast durchgehend mindestens 3G - besser und zuverlässlicher als auf die Bahnstrecke zw. Aschaffenburg und Frankfurt! Da gibt es überall solche Türme:
0 notes
Text
14. Feb
Mein Barista mit Dachcafe ist morgens schon auf:
Das sind eigentlich die Wohnräumen von Lenen und Andrea (Mati Grunder), aber ich darf hier wohnen während sie weg sind. Ich habe bei meiner Ankunft eine Durchlaufer-Wasserheizung im Bad gesehen und mich sehr auf eine heisse Dusche gefreuet - bis ich das kleine „Do not use“ Schild entdeckt habe.
Mati (und Caritas Schweiz) unterstutzen 11 Day Care Centers für Kinder von low-income working mothers. Ich will einige besuchen und Augenscreening machen. Gestern war ich in 2 davon (alle Augen gesund!):
Es wird alles, aber alles, aus recycled Material hergestellt: Rasseln aus Plastikflaschen und Kichererbsen, Zahlentafeln aus Pappe und Plasticdeckel, Bälle aus zusammengeknäultes Papier, Behälter aus abgeschnitten grossen Wasserflaschen, überzogen mit Glitzerpapier, bunte Schiffchen aus getrockneten grossen Samenschalen.
Die Kleinkinder kommen um 8h, bekommen erstmal Frühstück dann wird nach einer ‚Schweizer-Methode‘ gespielt, gebastelt, gemalt und gesungen.
Zum Mittag wird ein grosses Wachstuch auf dem Boden aufgebreitet und die Kinder aufgereiht, um Hände zu waschen. Dann setzen sie alle und das Essen (Reis mit Eier-Curry, sehr lecker!) wird reiheherum gereicht.
Die Kleinste liess ihr Reis mit Sauce von der Erzieherin durchmischen, dann sass gedankenverloren da und müsste dann noch etwas gefuttett werden. Danach haben sie alle ihre Teller und Tassen in die Küche gebracht und ab ging‘s zum Schlafen - wie kleine Hunde, alle auf dem Boden - und weg waren sie für 2 Stunden! Wachstuch abgewischt, zusammengefaltet, den Boden gefegt und abgewischt, fertig für die Nachmittagsbetreuung: 3 Schulkinder, die Schreiben, Malen, Mathe usw geübt haben.
Nach 2 Stunden würde es im Nebenzimmer langsam lebendig und die Kleinen wurden peu a peu wieder wach. Ein Kreis-Spiel mit Rassel, dann wieder das Wachstuch auf dem Boden, kleine Kuchenteller mit Gabel (!!!!??) verteilt, Hände gewaschen und dann gab’s Nudeln - mit Gabel.... jetzt wo ich mich langsam auf das mit-den-Händen essen angewöhnt habe. Die Kinder haben alles weggesteckt und damit war die Betreuungs-tag für sie zur Ende. Als wir gehen wollten, baten die Erzieherinnen auch um eine Augen-Kontrolle:
Ich bin von den Einrichtungen richtig beeindrückt und gerührt - auch ich als ‚reiche’ arbeitende Mutter wäre froh gewesen zu wissen, dass meine Kinder so gut und liebevoll untergebracht wären.
0 notes
Text
Kleider
Es ist winter, tagsüber in der Sonne schön warm, abends und morgens frieren man und Vieh:
Die Frauen tragen alle entweder Saris oder Tunic, Hosen uns Schals. Auf dem Dorf haben alle Männer ein langer umwickelten Rock.
Ich habe einige ältere Jacken usw mitgebracht, dass ich hier lassen will - darum bin ich etwas chaotisch angezogen - bei den vielen Fotos wo ich dabei sein muss, versuche ich mich hinter die besser Angezogene zu verstecken. Als ich meine nepalesche Tunic, Hosen und Schal angezogen habe, war ein Kommentar: O, es passt alles so schön zusammen. Sadia hat für mich als Abschiedsgeschenk auch was passend selbst genäht:
Seit gestern sind wir in Mymensingh, die zweitgrösste Stadt in Bangladesch.
0 notes
Text
Die erste Augen-‚OP‘
....war ganz aufregend! Die Vorbereitung zusammen mit ‚meinem‘ Augen-Team, Roufe und Sadia: Instrumenten vorbereiten: Ein Wasserhahn hatte ich im Hinterzimmer übersehen: leider kam erstmal nur eine braun/schwarze Brühe daraus, also doch das Wasser draussen aus dem Brunnen ins Wasserkocher pumpen:
Der Plan: Wasser kochen, dann mit dem mitgebrachten Desinfektionspulver mischen, die Instrumenten eine Stunden drin lassen, wieder Wasser kochen, die Instrumenten abspülen und trocknen.
Nebenbemerkung: Das Pulver hatte ich aus unseren Haus-Apotheke mitgebracht- die ‚richtige‘ Pulver (empfohlen von einer Hygenikerin) gab es leider nur ab 5 kg, aber eine nette Apothekerin sagte mir, sie hätte im Stall für ihren Pferd ein Desinfektions-Pulver, das auch für Katastrophen-Einsätzen geeignet war (Tosylchloramid Sodium, falls es jemanden interessiert) und sie könnte mir eine kleinere Menge einfach mitgeben. Es sei für OP-Flächen geeignet, müsste für Instrumenten auch gehen. Super! Ein Tag vor meiner Abreise bekam ich eine richtige Dose mit Gebrauchs-Anweisung geschenkt.
Zurück nach Huzurikanda: Wasser kochen ging, wir hatten gerade Strom. Pulver mischen war dann doch etwas schwieriger:
Laut Anweisung sollte ich eine 0,5% Lösung herstellen und sie 1std einwirken lassen. ‚1 Messlöffel enspricht 2g Wirkstoff.‘ 500ml Wasser, also 2,5g Pulver. Oder? Leider fehlte der angekündigte Messlöffel. Ich hatte gar keine, aber wirklich gar keine Ahnung wie viel 2,5g Pulver sei. Also die Instrumenten mit kochendes Wasser übergossen und Pulver hinterher, oh, vielleicht doch mehr eingestreut, Deckel drauf und 1 Stunde gewartet. Nach einer Stunden schauten wir nach, ob die Instrumenten noch intakt waren oder sich vielleicht aufgelöst hätten. Doch alles gut. (Ein hoch auf unseren OP-Schwestern zu Hause, die das alles für uns abnehmen!)
Der Patient kam dann überpünktlich. Wir waren vorbereitet! Patient auf der Liege gelegt, das Unterlid desinfiziert (das Mittel sowie sterile Spritzen, Fäden, Lokalanästhetika habe ich mitgebracht), betäubt, Hände desinfiziert und dann zogen wir unsere Handschuhe an. OP-Handschuhe anziehen will auch gelernt sein. Roufe riss selbstbewusst die Packung auf und griff nach einer Handschuh, nein nein, nur mit mit den nackten Händen hier fassen, mit der anderen Hand dort fassen - er kämpfte mit seinen Handschuhen, ungepudert (sie kleben auf die Haut), und ein bisschen zu klein, bekammen zwei Finger in einer Handschuh-Finger usw. Bis wir alle drei erfolgreich unsere Handschuhen angezogen haben, war der Patient eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin.
Geschafft! (Und wenn man sich fragt, warum der Patient sich so hingelegt hat, weiss ich‘s auch nicht - wir haben zu spät daran gedacht ihm anders hinzulegen.)
Roufe war mein Assistent und Sadia machte Licht mit unserer treuen Taschenlampe.
O, wohin mit der Kanüle und der Nadel? Ich habe sie in der Alu-Packung vom Faden eingewickelt und ins Müll geworfen und hoffen, dass niemand sich damit verletzt. Viel Aufwand für 2 Nähte, aber eine sehr lehrreiche Übung!
Der Patient war der Ruhe selbst - er hat weder vorher noch nachher überhaupt was gesagt.
0 notes
Text
Ich sehe was, was Google-Maps nicht sieht und das heisst Huzurikanda!
Vergeblich habe ich vor meiner Abreise nach Huzurikanda gesucht. Hier ist es: bzw. hier bin ich:
Gestern war wieder eine Fieldklinik und es kam ein älterer Herr mit einem Augen-Problem: sein Unterlid dreht sich nach innen und die Wimpern reiben auf der Hornhaut. In einem Anflug von Hybris sagte ich: das ist eine Kleinigkeit! Er soll morgen (das ist jetzt heute) mittag in die Station kommen und wie machen einen kleinen Eingriff. (Mit ein paar resorbierbare Nähte kann man das Lid nach aussen drehen, kein Schnitt nötig - etwas, das man zur Not auch bei rollstuhl - Patienten im Altersheim machen kann.) Dann kann ich ‚meinem Team‘ auch ein bisschen was zeigen. Um Mitternacht : WAS habe ich dabei gedacht! Wie soll das gehen? Ich schrieb eine kleine Things-To-Do Liste:
Es geht schon mit Händewaschen los: Jemand muss die Wasserpumpe (erst 3x pumpen, dann das Wasser nehmen) für mich betätigen, damit ich meine Hände in der Nähe des ‚Kompetenz-Zentrums‘ waschen kann. Ha! - Wasserkochen mit meinem praktischen Reise-Wasserkocher möglich. Habe ich ‚Nadelhalter‘ auf der Instrumentenliste gelesen? Habe ich einen im Schrank hier gesehen? Um Mitternacht weiss ich das nicht mehr. Zur Not durfte eine Pinzette auch klappen.... usw. Heute morgen bin ich völlig gerädert. Nach dem Frühstuck geht‘s erstmal 30 Min hinten auf einem Motorrad zum nächste ambulanten Augenstation - ich will von dem alles anschauen - danach mein grosser Auftritt!
3 notes
·
View notes
Text
Field-Workshops für Public Health Care Workers
Der Workshop ist im vollen Gängen
Die 8 Teilnehmer erhalten vormittags theoretische Unterricht und Nachmittags geht‘s raus in einem Dorf. Die 8 bringen sehr unterschiedliche Erfahrungen mit und Jörg versucht sie alle auf ihren Niveau ‚abzuholen‘. Es geht um die gängige Erkrankungen hier: Durchfall bei Kinder, Lungenentzundungen, Herzinsuffizienz uA, und der Versuch, weg vom sofortigen Gebrauch Antibiotiken zu unterstutzen (die Apotheken schienen hier die Rolle des Hausarzts zu ünernehmen - ich muss nochmal nachfragen). Mein Teil ist ganz klein - sie sollen wichtige Augenerkrankungen erkennen: (nur was mit den blossen Augen erkennbar ist!) und ggf weiter an einem Augen-‘Kompetenz-Zentrum‘ wie hier weiterschicken.
Die weibliche Teilnehmer schmeissen sich im Schal (wörtlich), ziehen ihre gute Kleider an, schminken sich und ab geht‘s auf den ‚vans‘- elektro - umgebauren Dreiräder mit einem flachen Holzfläche hinten (bloß nicht hinten zuerst aufsteigen!)
Eine Van-Panne
Die Brücke für Vans ist nicht passierbar- zum Glück ist es jetzt unten trocken.
Wenn die Regenzeit kommt, ist hier ein Fluss.
Im Dorf angekommen, werden 4 Tische und Stühle aufgetrieben: 3x allg Medizin, 1x Augen. Pro Tisch 2 Teilnehmer ggf auch ein Dolmetcher. Der Bauer arbeitet unbeirrt weiter.
Am zweiten Tag haben sich die Teilnehmer mehr getraut und Leute angefasst. Sicherlich eine Überwindung z.B. für die jüngste zarte 19-jährige.
Für die Dorfbewohner war es wahrscheinlich teilweise eine Abwechselung vom Alltag. Für die Teilnehmer aber eine super Erfahrung unter Aufsicht das Gelernte anzuwenden, z.B. ganz einfache Anamnese-Erhebung.
0 notes
Text
Der grosse Unterschied zwischen der rechten und der linken Hand
....ist nämlich hier sehr wichtig! Mit der recten Hand isst man, bezahlt man und schültelt die Hand von anderen. Ich habe meine Überwindung gegenüber mit-der-(recten)-Hand-Essen aufgegeben, weil es blöd ist, als Einzige mit einem Löffel zu essen während alle Anderen genüsslich in dem Teller grapschen. Ich schaffe allerdings das alles-zusammenkneten noch nicht. Man kann tatsächlich viel besser den Teller mit der Hand leer essen als mit einem Löffel.
Tja, die linke Hand hat andere Aufgaben im Bereich der persönlichen Hygiene. Die typische Bangladeschi Toiletten sind im Boden eingelassen - wie im Nepal auch, da kommt meine Erfahrung her - und haben immer Wasser zur Hand (die linke!).
Wir als Bideschis (Ausländer) haben hier westliche Toiletten in unseren Zimmern, also kein Problem. Aber was tun wenn wir unterwegs sind? Die flache Toiletten sehen für uns nicht appetitlich aus (welche öffentliche Toiletten tun das?) aber sie sind eigentlich hygienischer als unsere öffentliche Klobrille-Toiletten mit Toilettenpapier.
Frau steht erstmal hin, ein Fuss rechts und ein Fuss links auf die geriffelten Flächen, hockt sich hin, das Sari oder Rock wird auf dem Schoss gerettet, das Geschäft erledigt, dann mit der linken Hand und dem Wasser sich sauber gemacht, aufgestanden und dann noch die gesamte Fläche und Schüssel grossz��gig mit Wasser nachgespült, da es keine Spülkasten gibt. Fertig!
Da kann man schon die Leute verstehen, die zum ersten Mal mit einer westlichen Toilette konfrontiert worden sind: wie sie auf der Klobrille mit den Füssen hinhocken und nachher sich wundern wie unhygienisch unsere Klos sind!
0 notes