beccaxsue
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Hallo Schwesterchen,
hey, ich war nicht da. Ich war nicht bei dir, weder an deinem Geburtstag, noch an deinem 4. Todestag. Ich war nicht bei dir. Ich konnte nicht, mein Herz zerreißt noch immer, wenn ich dich vor mir auf der Intensivstation liegen sehe, wie du an die Dialyse angeschlossen bist, intubiert da liegst, beatmet wirst, Fentanyl und Dormicum durch deine Blutgefäße läuft. Du hast dich nicht gewehrt, du hast gewusst, worauf du dich einlässt. Du kanntest dich medizinisch aus und ließt alles zu. Du wusstest, dass du aufgeben wirst. Du hast nur auf einen von uns gewartet. Du wolltest dich noch verabschieden, aber von wem? Ich war am 21.08. nicht bei dir, das war dein 43. Geburtstag. Was glaubst du, was wir gemacht hätten? Es war ein schöner Tag, jeder dem ich begegnete sagte irgendwie, dass sie an dich denken mussten und keiner sich über den Tag freute. Keiner kann nur ansatzweise verstehen, was in mir vorgeht. Auch am 24.09. standen sie vor mir und wollten wissen, wie es ist. Als wäre es eine Sensation, zu sehen, wie es jemanden geht, der gebrochen ist, kalt, gefühllos. Ich stand neben mir, ich habe funktioniert, aber die Nacht lässt mir noch immer das Blut in den Adern gefrieren, weil ich den Satz noch heute sehe. "Marion ist gestorben." Ich bekam die Nachricht von deinem Freund. Ich habe gar nicht gefühlt, als ich diesen Satz gelesen habe. Da war einfach nichts, bestimmt 10 Minuten lang. Ich habe mit ihm weiter geschrieben und wollte ihn zu dir fahren, er wollte dich aber in Erinnerung behalten, wie du warst. Ich habe noch heute Angst, dass ich deine Stimme vergessen könnte oder dein Lachen. Aber ich höre dein Lachen heute noch. Ich vergesse dich nicht. Ich verspreche, ich vergesse dich nicht. Ich würde mir immer noch wünschen, dass wir hier zusammen sitzen, etwas trinken, reden, eine Serie schauen, ins Kino gehen und die lokalen Geschäfte unterstützen, wie du immer sagtest. Ich versuche solche Kleinigkeiten weiter zu geben. Ich möchte keine Welt ohne dich. Weißt du, ich habe die ganze Zeit überlegt, welches Tattoo ich mir für dich stechen lasse, eine Welle, eine Palme, den ganzen Scheiß. Nein. ich habe es gefunden. Ich lasse mir unser "mit dir ist es anders" stechen. Das ist es. Bei dem Gedanken wurde plötzlich mein Herz warm. Das ist es einfach. Ich weiß nicht, was ich dir noch erzählen soll, derzeit fühle ich mich einfach matt, keiner nimmt mich ernst, egal, was ich sage. Selbst der Arzt sagt, dass das alles nur psychisch ist und schon wieder wird. Wieso sollte ich das denn auch ernst nehmen? Eine Frage bleibt noch. Ich hatte das erste mal, wirkliche Suizidgedanken. Das erste mal, habe ich wirklich überlegt, welche Tabletten ich nehmen könnte oder wie die anatomischen Strukturen beim Hängen zerstört werden. Wow, das hat mir eine scheiß Angst eingejagt. Ich habe überlegt, was danach passiert, eine Beerdigung, wer vermisst mich, wie dreht die Welt sich weiter? Natürlich geht das Leben immer weiter. Aber für wen bleibt die einen Moment stehen? Naja, wie auch immer, ich funktioniere, aber hey, du fehlst hier noch immer, auch wenn ich das immer wieder wiederhole.
Mit dir ist es anders.
In Liebe.♡
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Hallo Schwesterchen,
ich habe mich schon wieder ewig nicht gemeldet. Eigentlich ist alles beim Alten. Ich hatte letzte Woche viele Dienste auf dem Markt. Unsere Band hat wieder gespielt, ich lief vorbei. Es tat weh, sehr weh. Die Leute standen wie immer auf den Bänden, das Zelt war wie immer voll. Aber es war anders, wir fehlen. Du fehlst! Ich vermisse dich noch immer, sehr. Du fehlst hier bei allem, was ich mit dir erleben könnte. Ich werde nie wieder so eine Schwester wie dich finden. Ich weiß, du wärst böse, weil ich mich seit deinem Tod abschotte, aber ich kann nicht. Ich kann keinem Menschen vertrauen, ich kann mit keinem diese Gefühl teilen. Ich weiß noch wie heute, als du neben mir saßt und sagtest, wir und so seltsam, wir können dieses Soziale mit Menschen nicht. Und dann sagtest du "mit dir ist es aber irgendwie anders". Dieses "Anders" fehlt hier. Mein Seelenverwandter ist weg und alle wollen, dass man funktioniert. Mein Kopf redet und redet, mein Körper funktioniert einfach. Ich lächelte viel, innerlich bin ich mit dir gestorben. Ich habe noch immer viele Flashbacks, viele Panikattaken, die ich aber gut überspielen kann. Man lernt, für Menschen zu funktionieren. Man lernt zu schweigen. Immer sehe ich deine Schrift, ich versuche Zettel aufzuheben, um deine Schrift zu sehen. Ich habe jeden Tag Angst, dein lachen und deine Stimme zu vergessen. Aber auch gerade jetzt höre ich dich lachen. Ich hoffe einfach, es geht dir gut, wo auch immer du bist. Ich vermisse dich! Ich habe dich sehr lieb!
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
Gerade war ein richtig blöder Moment. Ich hatte damals mit Patrick geschrieben. Damals, 2020. Willst du wissen worüber? Es ging um dich. Es ging darum, dass du Hilfe brauchtest und ich wusste, du würdest sterben. Ich war überfordert und er hat mir damals ein Lied geschickt. Hans Zimmer. Time. Schrecklich. Dann habe ich den Abschnitt gelesen, plötzlich ging es am 24.09.2020 weiter und auf einmal hab ich geschrieben, dass du tot bist. Ich musste so weinen, ich konnte mich nicht beruhigen. Weißt du, ich schlafe die ganze Zeit total beschissen, es ist Karneval, unsere Zeit. Ein Jahr heißt es, trauert man, weil man alles zum ersten Mal alleine erleben muss, den Geburtstag, den Jahrestag, Weihnachten und so was. Scheiße, ich vermiss dich. Diesen Satz hat Patrick mir auch geschrieben, aber hier hat er eine ganz andere Bedeutung. Scheiße, wieso musste das alles so kommen? Ich hab ihm geschrieben, dass ich dir jeden Tag hier geschrieben habe. Ich hab ihm so viele Sachen erzählt. Ich habe mich so leer gefühlt. Weißt du, ich funktioniere. Ich freue mich und lache, aber du hast mich mit deinem Tod verändert. I h bin nicht mehr ich, ich bin kalt, einsam und innerlich tot. Du fehlst mir einfach, einfach das zusammen rumsitzen und quatschen. Ich habe das schon viel zu oft geschrieben, aber das ist alles, was in meinem Kopf ist. Ich vermiss dich!
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
Heute ist Silvester. Der Tag hat eigentlich entspannt begonnen. Tja, was soll ich dir sagen. Sei froh, dass du Covid nur am Anfang mitbekommen hast. Immer in den Wintermonaten ist es ein Thema, also auch bei uns mal wieder. Ich sitze hier allein, wie seit drei Jahren. Ich möchte nirgends feiern, ich möchte nicht so tun, als würde sich morgen mein Leben verändern. Wir sind weiterhin so faul, wir sind weiterhin undiszipliniert und zahlen einen Jahresbeitrag für ein Fitnessstudio in das wir drei mal gehen. Dieser ganze Aberglaube geht mir auf die Nerven. Jetzt sind es noch 20 Minuten bis Mitternacht, alles wird taub. Ich möchte das nicht schon wieder. Letztes Jahr saß ich da, hab mir das Ferwerkt angesehen und nur geweint. Heute bin ich leer. Diese Leere ist ein Schutzmechanismus des Körpers, weil er mit den Gefühlen überfordert ist. Die ganzen Feuerwerke haben ihre Magie für mich verloren, früher sind wir fast gerannt, um die Feuerwerke zu sehen und haben die guten Plätze gewählt. Heute suche ich mir eine Beschäftigung, um nicht hinsehen zu müssen. Ich kann von hier hoch schauen, auf den bewohnten Hang, von dem man super über die Kleinstadt schauen kann. Gerade fahren etliche Autos hoch, um einen guten Blick zu haben. Der Hund der Nachbarn oben bellt, bei jedem Schuss, vermutlich hat er Todesangst und er wird zusätzlich ständig angeschriehen. Ich könnte weinen. Gizmo hat bestimmt auch Todesangst, ich hoffe dass Kerstin aufpasst und für ihn da ist. Was soll ich dir sagen? Wie immer. Ich vermisse dich! Bleib stark da oben. Hab dich lieb und frohes neues große Schwester.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
ich habe mich lange nicht gemeldet und doch täglich an dich gedacht. Tja, was soll ich dir erzählen, wo fange ich an. Du liest das niemals und ich weiß nicht, wofür ich diese Zeilen hier verfasse und was das alles bringen soll. Ich mache es einfach. Ich vermisse dich und gerade würde ich gerne umarmt werden. Gerade würde ich gerne weinen und gerade hätte ich am Liebsten jemanden hier und möchte eigentlich nicht alleine sein. Diese Depressionen sind so hart. Dieses ständige Funktionieren ist so schwer und doch mache ich das irgendwie. Dann bin ich zuhause und schlafe, ich schlafe nur. Ich denke meine Seele ist einfach so gebrochen, dafür gibt es keine Worte mehr. Aber he, ich mach weiter, ich funktioniere und frage mich mittlerweile so oft wofür? Ich sitze hier und weine. es ist Dienstag, kurz vor Weihnachten und es wird langsam dunkel draußen. Diese Dunkelheit zieht mich auch herunter. Wir waren immer Sonnenmenschen, auch wenn wir uns oft verbrannt haben. Eigentlich sollte ich die Visite schreiben. Ich kann mich überhaupt nicht konzentrieren. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr für mein Studium gemacht und ende wahrscheinlich auch als Studienabbrecher, wie viele andere. Aber bei mir liegt es an Faulheit und Konzentrationsschwäche und daran, dass ich einfach nicht mehr kann. Ich musste heute zum Gericht. Ich wurde angezeigt wegen gefährlicher Körperverletzung. Was ich getan habe? ich bin im sozialen Beruf und atme, reicht das schon? Ich helfe hilfsbedürftigen Menschen und in meiner "Freizeit" bin ich seit über 15 Jahren im DRK und leiste Sanitätsdienste und helfe auch da Menschen. Weil sich drei Personen geärgert haben, muss ich vor Gericht. Alles ist gut ausgegangen, dennoch sitzt da ein Kloß im Körper so groß wie ein Basketball und ich kann nicht mal beschreiben wo. Im Bauch, in der Brust und im Hals. Es ist vorbei. Kannst du dir vorstellen, der Arzt hat mich in den Arm genommen. Der Arzt. Alle machen sich Sorgen, Martina hat mich gefragt ob ich alles habe, ich meinte ja. Dann fragte sie, ob ich alles habe, für mich. Es geht schon irgendwie. Ich werde morgen wieder aufwachen, was eigentlich ein Privileg ist, aber in diesem Leben nur noch eine Qual ist. Ich war schon lange nicht mehr bei dir. Ich weiß nicht wie es aussieht. Ich verpasse gerade das ganze Leben, weil ich es nicht geschissen bekomme und für was? Für dieses Leben, andere machen eine Weltreise und bekommen es hin. Ich bekomme es nicht hin, ich bekomme nichts hin. Darf ich ehrlich zu dir sein, ich wäre nicht böse, wenn ich durch einen dummen Zufall zu dir kommen könnte. Ich wäre dankbar. Naja, jetzt sitze ich hier und schreibe angeblich "dir". Ich kann dir leider nichts mehr schreiben. Du wirst es nicht lesen, ich möchte dennoch nicht, dass du in Vergessenheit gerätst, davor habe ich wahnsinnige Angst. Wahnsinnige Angst dich zu vergessen. Bitte bleib immer in meinen Gedanken und in meinem Herzen, du bist doch meine große Seelenschwester. Ich hab dich sehr lieb und du fehlst mir verdammt arg! Sag deinem Papa und meinem Opa nen lieben Gruß und lass krachen da oben. Krawall und Remmidemmi.
In Liebe.♡
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Hallo Schwesterchen,
heute ist der Tag. Seit genau 3 Jahren bist du nicht mehr da. In der Nacht hattest du scheiß Angst. Du wurdest ins Koma gelegt. Du hängst an Perfusoren und wusstest genau, was getan wird, weil du selbst vom Fach bist. Wir haben dich am Nachmittag besucht, ich habe dir geschrieben, dass ich dich morgen wieder besuchen komme und du bitte nicht loslassen sollst, aber du warst okee damit. Heute Nacht vor genau drei Jahren bist du gestorben. Sie haben dich mit Morphin vollgepumpt, damit du keine Schmerzen hast. Du sahst so friedlich aus, als ich deine Hand gehalten und gedrückt habe. Ich habe viel zu fest gedrückt, ich habe mental gehört, wie du mit mir geschimpft hast und geautscht hast. Du bist tot. Einfach weg. Keiner von uns dachte, dass es weiter geht. Hubsi war heute morgen bei dir, ich komme morgen vorbei. Ich habe keinen Kontakt mehr, aber es tut verdammt weh. Ich habe dich seit genau drei Jahren immer bei mir. Ich habe die Kette am mit deinem M, die ich nie abnehme. Heute war ein warmer Tag, die Sonne war noch mal da. Du warst da. Ich sitze hier auf meinem Balkon, auf dem Boden im Schneidersitz und schreibe dir. Die Sonne blinzelte durch meine Blumen auf meinen Pullover und obwohl es schon halb 7 ist, ist es noch angenehm. Angenehm, dass wir Frostbeulen hier draußen sitzen könnten. Ich habe mir heute ein paar mal die Frage gestellt, was ich vor drei Jahren gemacht hätte, wenn ich gewusst hätte, dass du heute nach stirbst. Wäre ich da geblieben? Wäre es okee gewesen, wenn ich bei dir gewesen wäre? Hättest du weiter gekämpft? Aber dann kommen viel schlimmere Fragen wie: Wieso habe ich nicht früher was getan? Warum muss ich jetzt alleine weiter machen? Weshalb habe ich nicht früher auf dich gehört? Die Sonne ist jetzt unter gegangen und es wird kalt. Ich weiß, du bist immer da, aber du fehlst mir trotzdem so sehr! Du hast mal gesagt: "Mit dir e ist es so anders". Wir waren anders, anders besonders! He große Schwester, ich hab dich sehr lieb! Du warst einfach die perfekte große Schweter.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
hab mich ewig nicht gemeldet. Das tut mir leid. Ich vermisse dich noch immer jeden verdammten Tag, ich vermisse es, mit dir zu reden, ich vermisste es mit dir zu lachen, ich vermisse es mit dir zu feiern. Nächsten Monat sind es 3 Jahre. Ich weiß nicht, wie ich drei Jahre ohne dich ausgekommen bin. Ich hab dein Lachen immer noch im Ohr, ich hatte wahnsinnige Angst dein Lachen und deine Stimme zu vergessen. Ich erinnere mich. Ich weiß gar nicht, was ich dir erzählen soll. Ich hab jemanden kennengelernt, von dem ich dachte, dass er etwas interessantes an sich hätte. Mittlerweile finde ich ihn ziemlich uninteressant, weil er sich widerspricht. Aber he, es geht mir ja auch so gut genug. Ich gewöhne mich dran, ohne dich zu sein. Ich wünsche mit dennoch, dass wir zusammen auf meinem Balkon sitzen und die Abende zusammen verbringen. Dir würde es hier auch gefallen und du würdest mich für verrückt erklären, wenn du wüsstest, wie viele Blumen ich hier habe. Naja, eigentlich breche ich innerlich immer wieder zusammen. Ich habe starke depressive Episoden und sollte schon Amitriptylin nehmen. Ich verstehe dich jetzt, wenn man in dem Beruf ist, hat man scheiße viel Angst vor all dem. Ich hab einfach mal ne Stunde geweint bevor ich das Zeug genommen hab. Es ist einfach anstrengend und es wird einfach immer schlimmer. Also, ich weiß nicht, was ich dir noch schreiben soll, wie immer. Ich hab dich sehr lieb, hab Spaß da oben.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
Unpassend, passend melde ich mich heute. Einen Tag vor meinem Geburtstag. Sven war heute hier. Nicht zu Besuch, er hat was gebracht. War ziemlich seltsam, wir haben uns nicht wirklich angesehen, sehr kurz, alles war sehr verhalten. Ich glaube unsere beiden Herzen haben kurz ausgesetzt, nicht weil was zwischen uns ist, sondern wegen dir. Wir haben uns seit deiner Beerdigung nicht mehr gesehen. Diese gesamte Situation war uns beiden so unangenehm, dass wir beide froh waren, als er wieder gehen konnte. Bayram war auch dabei, er hat versucht das irgendwie aufzulockern. Ich weiß nicht, ob er es gemerkt hat. Wir hätten hier alle zusammen sitzen können und ein bisschen feiern können, Platz ist genug. Ich weiß nicht, was ihm im Kopf herum ging, aber mir auf jeden Fall eine Menge. Ich kann deswegen die ganze Zeit nur an dich denken. Ich frag mich, wie es dir wohl gehen würde, wenn du noch hier wärst, ich frag mich, was du wohl machen würdest. Wärst du hier? Wären wir bei dir? Wären wir feiern? Wären wir gemeinsam älter und ruhiger geworden oder wären wir weiterhin so verrückt? Würdest du mir wie immer morgen eine Kleinigkeit schneken, die für mich so unglaublich wertvoll ist? Alles hebe ich auf und halte ich in Ehren. Ich vermisse dich immer noch! Du bekommst auch noch einen Platz auf meiner Haut, versprochen. Ich hab dich sehr lieb! Pass auf dich auf!
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
schon wieder ziemlich lange her, dass ich dir hier geschrieben habe. Nachtdienst. Langweilig. 2:53 Uhr. Weißt du, auch wenns jetzt schon zweieinhalb Jahre her ist, du fehlst schon ziemlich sehr. Fastnacht war schon, ich war nirgends, weil ich nicht mit dir hin konnte. Ich weiß, du würdest sagen, ich soll machen und lieben und leben, ich will aber irgendwie nicht. Ich arbeite, ich lerne, ich komm so durch. Ich glaube ich kann dir gar nichts erzählen, weil ich wirklich nichts mehr mache. Emotional bin ich ein Krüppel geworden, aber was sag ich schon, das waren wir beide schon vorher. Jetzt ist schon 3:00 Uhr und ich sitze hier und überlege wirklich, was ich schreiben soll. Wir würden jetzt da sitzen und auch mal schweigen. Ich glaube bis ich hier fertig geschrieben habe, ist 4:30 Uhr oder so. Hoffentlich nicht. Ich bin müde und ich bekomme wieder Fieber, ich friere. Hier sind alle ein bisschen erkältet. Ich bin fast durch, ich hab aber auch mit Medikamenten geholfen, hab nämlich absolut keine Lust krank zu sein. He, ich denk an dich! Hab dich lieb, große Schwester!
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterlichen,
ich würde ja frohes neues Jahr sagen, aber wozu? Es ist nicht froh, das Leben wird nicht auf 0 gestellt. Es beginnt nicht alles von vorne. man hat keine zig Chancen. Das ist alles Blödsinn und das wissen wir beide. Wir war dein Silvester? Ich saß auf dem Balkon, habe gefroren und mir das Feuerwerk angeschaut, ich dachte ich würde es schaffen, da ich alleine bin. Aber die Einsamkeit hat es nur verschlimmert, weil ich mit meinen Gedanken allein gelassen war und die waren verdammt präsent. Ich hab nur geweint. Die Tränen sind einfach rausgelaufen, ich konnte gar nichts machen. Ich habe wieder die Flashbacks bekommen, die Feierei kam mir in den Kopf, als wir auf den Straßen saßen und Feuerwerk geschaut haben, wir haben es geliebt. Jetzt kann ich es kaum noch ertragen, auch wenn es wirklich schön aussah und es wirklich viel war, was wir genossen hätten. Mir war es zu viel. Ich hatte das Gefühle ich konnte nicht atmen und alles war überfordern, nur das sitzen war zu viel für mich. Ich glaube, diese Situation hat mich als Mensch kaputt gemacht. Ich weiß, du würdest das nicht wollen. Du würdest mir in den Hinter treten. Ich sitze gerade am Studienkram, wenn du wüsstest wie sich das hier alles ändert und was alles passiert. Ich rede oft über dich, ich würde auch gerne so früh gehen dürfen. Einfach einschlafen, nichts und niemand zurück lassen. Ich geh dir auf die Nerven. Ich geh mir auf die Nerven. Es tut mir leid, dass ich nicht früher da war, es tut mir leid, dass ich dich nicht gerettet habe, es tut mir leid, dass ich dich habe sterben lassen. Ich hab dich sehr sehr lieb. Du bleibt für immer da. Ich lasse dich nicht in Vergessenheit geraten. Du bist die beste große Schwester, die ich mir aussuchen konnte.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
ich vermisse dich. Heute ists wieder mal besonders schwer. Ich hab das Gefühl, seit du nicht mehr da bist bricht alles zusammen. Ich fühle mich leer, ich habe manchmal Tage, an denen hab ich das Gefühl, ich schaff es nicht mal aufzustehen, Ich habe das Gefühl, dass jeder etwas von mir will und mir alles zu viel ist. Mir wächst alles über den Kopf und ich kann einfach nicht mehr. Weißt du, mir fällt nicht mal mehr ein, was ich dir schreiben kann. Das Leben macht mich mürbe. Ich bin müde vom Leben. Ich glaube, wenn du noch da wärst, könnten wir wenigstens mal abschalten und über etwas anderes reden oder etwas anderes machen. Du könntest mit Gizmo da sein, er könnte hinten toben. Wir könnten auf dem Balkon sitzen. Es wäre alles nicht so gedrückt. Diese Jahreszeit ist auch nicht gerade förderlich, ich nehme schon Vitamin D, aber irgendwie habe ich die Phasen Momenten immer häufiger. Ich sitze hier und komm nicht mal mit dem Studium voran. Tja, mir fällt wirklich nichts mehr ein und es ist egal, was ich hier schreibe. Erstens liest es keiner und zweitens kommt es niemals bei dir an. Es macht alles keinen Sinn mehr. Weißt du, ich hab dich lieb. Egal was passiert ist, ich bin nicht sauer, ich hab dich einfach nur lieb und es macht mich fertig, dass ich dir das nicht mehr sagen konnte und nicht da sein konnte.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterlichen,
uf, heute ist der 11.11. Ganz schön ungemütlich, wenn jeder in der Umgebung Karneval feiert. Mein Herz blutet, ganz leise. Ich sitzt hier und lächel und wahre die Fassade nach außen. Aber es tut verdammt weh. Heute wirrten auch wir in die fünfte Jahreszeit starten. Jeder lacht und fühlt sich wohl, alle feiern. Ich kann nicht, auch wenn du sagen würdest ich solle mein Leben genißen und weiter machen. Ich kann nicht. Mein Umfeld hat sich halt nicht geändert, ich kenne und liebe noch immer die Menschen, aber ich kann nicht mehr mit feiern. Ich vermisse dich einfach, ich vermisse dich immer, aber heute ists ziemlich schwer.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
heute ist dein Geburtstag, zwar nur noch ein paar Stunden, aber er ist noch. Ich hatte dich den ganzen Tag im Kopf. Einundvierzig? Den Runden hast du schon nicht mehr gefeiert, das weiß ich. Hubsi hat ein Foto von eurem Urlaub an dem See geteilt. Er war bestimmt da. Ich nicht, das tut mir leid. Aber die ganzen Heuchler waren bestimmt auch bei dir. Ich hasse die, keiner kannte dich und Hubsi und ich konnten nichts machen. Ich glaube ich bin noch immer nicht fertig mit dem Verarbeiten. Wie leicht ist es schon, seine Seelenschwester zu verlieren und sich selbst noch die Schuld daran zu geben? Keiner kann das nachvollziehen. Brauchen sie auch nicht, aber dann sollen sie mich wenigstens in ruhe lassen. Immer wenn ich dir hier schreibe, male ich mir aus, was wir wohl tun würden, würden wir auf dem Balkon sitzen, wärst du umgezogen? Würden wir noch immer so feiern? Wären wir auf den Festivals gewesen und den Märkten oder hätten wir unserer Ruhe einfach allein weiter genossen und wären zusammen seltsam geworden? Säßen wir auf der Wiese oder hätten wir nen neuen Punlt gefunden und wären wir endlich sesshaft geworden in unserem Platz? Was würdest du von der Idee des Studiums halten? Wo stünden wir? Männer, Arbeit und so weiter. Es gibt nichts besonderes in meinem Leben. Ich bin lahm und träge seit du nicht mehr da bist. Ich arbeite, ich lese, ich existiere. Mehr passiert da nicht. Nicht mehr. Ich würde ja sagen, dass es daran liegt, dass ich älter geworden bin, aber wir wissen beide, dass es daran nicht liegt. Du fehlst einfach. Wir fehlen. Und immer wieder denke ich, ich möchte ich den gleichen Tod sterben. Kurz, schmerzlos, einfach weg und den ganzen Scheiß nicht mehr ertragen. Jetzt sitz ich wieder rum und zerbreche mir den Kopf und ich weiß, du willst das nicht. Also versuch ich jetzt irgendwas zu lesen. Ich vermisse dich Schwesterchen. Sehr.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
Heute tats kurz weh. Mein Opa hat heute seinen Todestag. Ich hab mich daran gewöhnt, klar ist scheiße, aber gehört mittlerweile dazu. Viel schlimmer war, dass ich heute bei nem Dienst saß mit der kleinen. Alles gut, Benny war da, bisschen Blödsinn geredet, wies so ist, Blödsinn gemacht. Dann hat die kleine Blödsinn geredet, er kam nochmal, was schon ziemlich seltsam war, dann hat er gefragt, ob ich morgen nochmal da sei, was ich nicht bin, weil ich Nachtdienst habe. Als er ging meinte die Kleine "nimm den doch". Autsch. Das waren immer deine Worte. Auf einmal hatte ich nen richtigen Kloß im Hals und hab kurz mit den Tränen gekämpft. Richtiges Messer im Herz und das ohne Vorwarnung. Ich vermisse dich, noch immer. Und dann sind da die Momente, die hauen dir wieder voll ins Gesicht. Man schafft es zu funktionieren und dann kommt wieder ein Schlag. Tut mir leid, dass ich dich kaputt gemacht hab, tut mir leid, dass ich dich zum Arzt schleppte, tut mir leid, dass ich dafür verantwortlich bin, dass du nicht mehr da bist. Ich hab dich sehr lieb große Schwester.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
Fertig gespielt. Trotzdem noch voll, wie früher auch. Krass. Tut richtig weh. Die Melodie, die Erinnerungen, die Menschen. Ich kanns nicht mehr, ich halts nicht mehr aus. Vorhin ein junges Mädel da gehabt, psychisch am Ende, funktioniert einfach nicht. Aber ich soll funktionieren. Ich bin durch mit der Welt, mir wird des einfach zu stressig. Ich brauch dich hier. Ich pack das nicht ohen dich. Die Woche bringt mich noch um.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
los geht's. Heute ist Mittwich. Freitag wars schon schwer und ich hab geweint. Da war das erste Feuerwerk. Ich hab nicht wirklich hinschauen können. Die Erinnerung tut schon ziemlich weh. Wir sitzen auf der Straße und schauen uns das Feuerwerk an. Flashbacks. Wir sitzen da, genießen das Feuerwerk, stoßen an und es kommt noch Schimmi dazu.. danach gehen wir zu den Boombusters. Ich geh hier nirgends hin. Ich nehme den größten möglichen Umweg, ich laufe über den Friedhof, damit ich so wenig wie möglich den Markt sehe. Ich möchte alles so gut es geht vermeiden. Am Donnerstag spielen die Boombusters. Ich möchte weg, ich hätte es gern wieder alles wie vorher, kein Markt, alles zuhause. Dann werd ich mit nichts konfrontiert. Gerade war unser Feuerwerk, René hat mich gerettet und gesagt, ich solle spülen. Ablenkung geht, tut trotzdem arg weh gerade. Ich vermiss dich.
In Liebe. ♡
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Hallo Schwesterchen,
schon wieder so lange her. Ich hab mich zwar hier nicht gemeldet, aber nichtsdestotrotz hab ich jeden Tag an dich gedacht. Ich hoffe, dass du irgendwie zuschauen kannst. Ich weiß gar nicht, was ich dir alles erzählen soll. Ich fühle mich sehr oft einsam. Ich bin gerne allein, aber einsam sein ist doof. Ich war auf dem Markt nicht und als das Feuerwerk war, hab ich mich unter die Bettdecke verkochen. Ich hätte am Liebsten geweint, weil wir uns immer das Feuerwerk angeschaut haben. Ich bin mal gespannt wies im Juli wird. Die BoomBusters spielen wohl wieder. Ich freu mich für sie und gleichzeitig hasse ich es, zu wissen, wie alle feiern werden. Bestimmt wird auch Sven wieder da sein, was ja auch okay ist. Aber es tut einfach weh. Ich denke so oft an deine Lebenseinstellung und versuche sie mir so gut es geht auch anzueignen, lass die Leute einfach leben. Die kleine ist jetzt schon zwei Jahre. Es ist jetzt schon fast zwei jähre her, seit du entschieden hast zu gehen. Ich liebe diesen kleinen Menschen und ihre Mutter schreit sie so oft einfach an oder behandelt sie, als wäre sie schon 16. Es ist ein kleines Kind. Ich rege mich so oft darüber auf und denke, dass sie doch einfach verhüten hätte sollen, wenn sie es nicht kann. Und entschuldige, aber du kennst meine Meinung, viel arbeiten tut sie nun wirklich nicht. Gerade jetzt stell ich mir vor, wie wir auf deinem oder meinem Balkon sitzen könnten oder mit Gizmo unterwegs sein könnten und uns darüber auslassen würden. Gleichzeitig würden wir sagen, dass sie halt machen soll. bei wir wären einfach zusammen, ich weiß, du denkst, ich schaff das schon, aber es ist verdammt hart für mich. Ich Kapsel mich noch immer von jedem ab und beiß mich einfach durch. Ich lass keinen an mich ran und versuch einfach mein Ding zu machen. Ich werde bestimmt noch seltsamer als ich eh schon bin. Ich möchte mich irgendwann piercen lassen und möchte dann auch nen Termin für dein Tattoo machen. Ja, du bekommst eins, ob du das möchtest oder nicht. Da darfst du jetzt nicht mehr mitentscheiden. Weißt du, ich hab bis jetzt noch immer keinen Schluck Alkohol mehr angerührt, es wird akzeptiert, aber ich muss vereinzelt immer noch erklären wieso. Ich hab mich eingeschrieben zum studieren. Kaum zu glauben, was? Ich Versuchs halt mal, eigentlich hab ich richtig Bock drauf. Ich hoffe, das wird auch was. Pädagogik, kannst du dir das vorstellen? Ich als Pädagogin? Ich lache auch immer noch drüber, aber ich bin gespannt, ob ich überhaupt genommen werde, mal sehen. Tja, sonst weiß ich nichts mehr, außer, dass ich dich vermiss. Du hast irgendwie ein Stück von mir mitgenommen, ich kann lachen, ich kann kurz Spaß haben, aber so richtig ausgelassen wird das glaube ich nie wieder. Ich hab Fernweh hab ich dir gesagt. Ich hab das ganz schrecklich, Fernweh nach dir. Dann gibts diese Momente, in denen bin ich einfach leer. Keine Gefühle, keine Gedanken, einfach nichts, als hättest du mich mitgenommen. Ach Schwesterherz, du gibst mir ne ganz schön harte Aufgabe. Ich denk an dich, du fehlst mir und ich hab dich verdammt lieb. Ich bin trotz allem echt stolz auf dich!
In Liebe. ♡
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