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Sambia-Notizen (XIV)
Die Victoria Fälle, Mosi oa Tunya, „der Rauch der donnert“ – ich habe sie so oft besucht wie keinen anderen Ort in Sambia in den letzten beiden Jahren (nur den Supermarkt „Melissa“ habe ich wohl häufiger besucht). Jedes Mal sah es anders aus. Jedes Mal war es besonders: der Rausch, der donnert.
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Die Vielfalt. Morgens früh vor Sonnenaufgang aufzustehen, loszufahren, nicht wissend, was genau einen erwarten wird. Safari. Ein Larifari-Wort. Aber es füllt sich mit Erinnerungen an Situationen, Stimmungen, Menschen. Auch wenn viele das Gleiche tun, bleibt es etwas Besonderes.
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Und das Geheimnis des guten schlechten Kaffees: während ich frühmorgens ein Häufchen löslichen Kaffees aufbrühe, schüttet Matthews mindenstens das dreifache der notwendigen Menge in die Kanne und übergießt den Haufen mit heißem Wasser. Schmeckt auch nicht besser, lässt aber das Herz schneller schlagen und der warme Becher wärmt die kühlen Finger.
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An der Vierländerecke Sambia–Simbabwe–Namibia–Botswana entsteht eine riesige Brücke über den Sambesi, die die Orte Kazangula (Sambia) und Kasane (Botswana) verbinden wird. Bislang stehen dort die LKW stunden- oder tagelang, darauf wartend, mit den Fähre auf die jeweils andere Seite gebracht zu werden. Fertigstellung gewiss.
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Elefanten auf der Straße. Ein afrikanisches Idyll. Diese Elefanten in Livingstone sind Straßenräuber: Es wird erzählt, dass sie vorbeikommenden Radfahrern, auflauern, diese angreifen und die auf den Rädern tansportierten Einkäufe – Gemüsesäcke, Maismehlsäcke – sich einverleiben.
Bauleni. Ein Stadtteil unweit dem unsrigen. Das Foto zeigt die Brachfläche gegenüber der Siedlung. Eine Müllkippe. Erinnert mich an die 1960er Jahre in Alvesse, die Müllkippe zwischen unserem Hof und dem Dorf.
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Diese Grüne Meerkatze sorgt für die Entsorgung übrig gebliebener Ketchup-Reste. Und entspannt sich danach.
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Sambia-Notizen (XIII)
Diese Kunst kommt von der Künstlerin Mwamba Chikwemba. Das Bild heißt „Womandhood“ und wird in ein paar Monaten in unserem Treppenhaus in Steinbach (Taunus) zu besichtigen sein.
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Der sambische Energieversorger ZESCO hat beschlossen aufgrund der mangelnden Energiekapazität ein sogenanntes „load shedding“ einzuführen. Es gab in der vergangenen Regenzeit zu wenig Regen um die Dämme in Kariba und am Kafue mit ausreichend Wasser zu füllen: etwa 90 Prozent der Energie wird aus Wasserkraft gewonnen. Deshalb wird landesweit seit dem 1. Juni für mindestens vier Stunden täglich der Strom abgeschaltet wird. In unserem Bezirk ist das von 1 Uhr nachts bis morgens etwa 6 Uhr. Das hat Nachteile. Aber die Vorteile überwiegen. Es ist sehr dunkel und sehr ruhig.
Symbolbild: Die Beschallung durch alte, scheppernde Lautsprecher ist zu jeder Zeit allgegenwärtig.
* Manchmal, wenn ich etwas trotz Wiederholung des Gesagtem nichts verstanden habe, wünsche ich mir auch im richtigen Leben Untertitel. Oder ein Hörgerät.
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Time to say goodbye! Nur noch wenige Tage bis zum Schuljahresende. Wie überall wird auch hier der Abschluss gefeiert: Überraschungsgast bei der Zeremonie für die Schulabgänger des Jahres 2019 war der erste Präsident des unabhängigen Sambias Kenneth Kaunda, Jahrgang 1924. (Fotos von AM)
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Je näher man etwas betrachtet, umso ferner erscheint es einem.
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Wenn man von der Ferne spricht und damit die Heimat meint.
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Natürlich verzichten wir nicht auf Wein. In Sambia wird keiner angebaut. Aber in Südafrika sehr viel. Und da die großen Supermarktketten fast alle südafrikanisch sind, ist es naheliegend, dass sie dort auch südafrikanische Weine verkaufen. Zu einem deutlich höheren Preis als im Mutterland. Die Qualität ist eher mittel. Die großen Weingüter dominieren im Supermarkt, von Nederburg bis KVW. Deshalb hat sich in Lusaka der „Wine Shop“ etabliert. Die Preise sind hoch, die Qualität ist gut. Hier kaufen die Expats und die vermögenden Sambier. Neuerdings auch die Chinesen. Weshalb die Preise nicht nur wegen des fallenden Kwachas steigen.
Symbolbild: Bis vor einigen Jahren gab es in Sambia nur mittelmäßigen Wein in Beuteln – oder sogenannten „Tetra Pacs“. Deshalb musste ein ordentliches Bier gebraut werden. Das gibt es immer noch.
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Typische Empfänge: hier ist es im Garten der italienischen Residenz anlässlich des Nationalfeiertags am 3. Juni. Es gibt Händeschütteln, die Nationalhymne wird gespielt – oftmals von einem Kinderchor gesungen –, Begrüßungsworte des Botschafters und eines Ministers der Nationalversammling folgen und dann – endlich! – gibt es Häppchen und Smalltalk.
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Und: Wieso wird man eigentlich von Gefühlen übermannt?
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Sambia-Notizen (XII)
Etwas passiert zum ersten Mal, Erfahrungen werden gemacht, schließlich passiert etwas wiederholt und irgendwann zum letzten Mal. Nein, noch wird kein Abschied genommen. Dafür stecken wir noch zu sehr mittendrin.
Suchbild der Parent Teacher Association der American School of Lusaka: Irgendwie und irgendwo sind wir auch dabei gewesen.
* Lusaka baut auf bzw. lässt aufbauen. Man versucht dem wachsenden Verkehr mit breiteren Straßen beizukommen. Was möglicherweise zu noch mehr Verkehr führen wird. Nun wird für neun Monate ein Verkehrsknotenpunkt – der Arcades-Kreisel – gesperrt. Dort wird eine Überführung gebaut, damit der Verkehr reibungsloser ablaufen soll. Das ist jener Kreisel, den Anja jeden Morgen durchqueren muss. Neue Wege sind zu finden.
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Ein anderer Kreisverkehr sorgte kürzlich ebenfalls für Aufregung. Die Werbung für die Firma „Hybrid Poultry Farming“ am Hybrid Kreisel (sic!). Lusakas Bürgermeister Miles Sampa wollte alle Kreisel werbefrei halten. Was angesichts der riesigen Werbeflächen rundherum etwas hilflos wirkte. Zumindest die Mitte der Kreisel aber sollte verschönert werden und nicht mehr zu Werbezwecken dienen. Der Bürgermeister hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass das dort aufgestellte riesige Huhn zu einer Art Wahrzeichen für viele Lusakis geworden ist. Die Empörung war entsprechend: Kampagnen zum Erhalt des „Hybrid-Huhnes“ wurden gestartet, Kommentare in den Foren der Zeitungen und bei den sogenannten „sozialen Medien“ waren massiv. Und hatten Erfolg. Das Hybrid-Huhn bleibt am Hybrid-Kreisel. Die Firma dankt. * Wir wohnen im Stadtteil Kabulonga in der Kabulonga Road. Eigentlich macht man sich keine weiteren Gedanken über die Bedeutung des Namens. Allerdings fragte schon vor einiger Zeit Rolf danach und krüzlich machte sich auch Nachbar Willem darüber seine Gedanken. Es ist ein Wort, das in keiner der vielen in Sambia gesprochenen Bantu-Dialekte vorkommt. Allerdings hat der „Zambian Observer“ vor einiger Zeit einen Artikel unter dem Titel „Zambian history in a minute – things they don’t teach you in school“ veröffentlicht, indem einige der in Lusaka gebräuchlichen Namen erklärt werden. Interessant sind die Kommentare zum Artikel, einige stellen ihre eigene Kenntniss über die Ableitung heutiger Straßennamen oder Stadtteile zur Verfügung. So wird auch erklärt, wo sich der Name „Kabulonga“ herleitet. Nämlich von einer frühen Bewohnerin des Stadtteiles, die als „witchdoctor“ unter dem Namen Muka Bulongo (oder Muka Buloongo) bekannt war. Woraus nach diversen Hörfehlern offenbar der Name Kabulonga abgeleitet wurde. Und mit Hörfehlern kenne ich mich aus. (Wen es interessiert: https://www.zambianobserver.com/zambian-history-in-a-minute-things-they-dont-teach-you-in-school/, auch die „Times of Zambia“ hat geforscht: http://www.times.co.zm/?p=74129.)
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Sieht aus wie überall: Der Parkplatz der neuen Shopping Mall – nur der Bus mit der Aufschrift „Office of the Vice President“ irritiert möglicherweise.
Kürzlich eröffnete ein weiteres Einkaufszentrum in unserer Nähe. Bemerkenswert ist daran vor allem, dass direkt davor eine funktionierende Ampelanlage installiert wurde. Dort, wo man bislang auf der ohnehin viel befahrenen Chindo Road außerhalb der Hauptverkehrszeit gut vorankam, kommt es jetzt auch zu unüblichen Zeiten zu kleineren Staus. Die Besucher der Mall sollen dadurch reibungsloser ausfahren können. Das macht die Macht der Investoren.
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Verdacht auf Tropen: Ohne Tierbilder soll es nicht enden.
Die afrikanische Riesengottesanbeterin ist ein häufiger Gast im oder am Haus.
Der Pavian der sich selbst ein Denkmal setzt.
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Sambia-Notizen (XI)
Kunst kommt von Künstlern „Modzi Arts“ stellt junge Künstler aus – auch wenn sie aus Südkorea kommen. Ho Jin hat einige seiner Malereien im „Circus Zambia“ ausgestellt. Für ein paar Tage konnte man seine von Keith Harring inspirierte Pop Art bestaunen.
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Über Lusakas Nachtleben habe ich noch kaum zehn Worte geschrieben. Viel mehr werden es auch nicht: Nightlife at Kabulonga bei Gigibontà.
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Es bleibt offen! Überall um uns herum sind die Straßen aufgerissen. Mancherorts werden asphaltierte Gehwege neben der Straße gebaut. An anderer Stelle wird die Straße geteert, jedenfalls halbseitig. Hier und da ausgehobene Stellen mit allem aufgefüllt, was am Straßenrand liegen geblieben ist. Es bleibt chaotisch. *
Mal wieder am Sambesi. Diesmal in der Nsofu Lodge, die direkt an der Mündung des Kafue in den Sambesi liegt. Ein schöner Ort zum Entspannen. Aber schon am Tag nach unserer Anreise wird es abenteurlich. Was daran liegt, dass am Tag vor unserer Anreise auf dem Gelände der Lodge ein Südlicher Felsenpython gefangen wurde. Der steckt nun in einer Kiste und soll freigelassen werden.
Doch zuvor: Am Morgen entdecke ich auf der Terrasse mit Blick auf Kafue und Sambesi einen sich bewegenden, kleinen Ast. Einer mit Kopf und einem sich öffnenden Maul aus dem heraus eine orangefarbene Zunge mich anzischt. Zweifel, ob es sich um eine eine „Twig snake“ – auf deutsch „Kap-Vogelnatter“ – handelt, werden schnell beseitigt. Deren Bisse sind giftig, im schlimmsten Fall können sie zu Nierenversagen führen. Die Schlange sitzt auf dem Stuhl, von dem aus ich am frühen Morgen lange in die Landschaft geschaut habe. Jetzt schaue ich auf die Schlange. Alle rundherum sind einigermaßen aufgeregt, nur Jonathan behält die Ruhe, greift zum Netz mit dem der Pool gereinigt wird und fängt die Schlange nach mehreren Versuchen, um sie dann im Schilf wieder freizulassen.
Das nächste Spektakel ist die Freilassung des Felsenpython. Der sich jedoch nach fast zwei Tagen Kistenleben keineswegs bemüht, diese zu verlassen. Ein Huhn, als Lockmittel eingesetzt, lässt die Schlange ebenso ungerührt, wie die Versuche ihn aus der Kiste zu stochern. Erst eine Schlinge, vorsichtig um den Kopf gewunden, lässt sie in Bewegung geraten. Und dann ist sie schnell. Sehr schnell verschwindet sie im Gras und noch schneller ist sie im Kafue verschwunden. Schwerer ist es, die angenehme Entspannung des frühen Morgens wieder herzustellen. *
Dafür gibt es am Abend eine Tour auf dem Sambesi. Flusspferde und Elefanten. Und ein „sundowner“ auf einer Sandbank, wo eben noch ein Krokodil sich räkelte. * An Orten an denen es nicht viel zu tun gibt habe ich immer viel zu tun: notieren, skizzieren, fotografieren. Und Listen schreiben.
* Ehe-Paare, die wir in Sambia kennengelernt haben und deren Nationalität (m/w): englisch/deutsch (3) südafrikanisch/deutsch (1) niederländisch/deutsch (1) niederländisch/ungarisch (1) deutsch/sambisch (2) deutsch/beninisch (2) deutsch/italienisch (1) italienisch/deutsch (1) deutsch/marokkanisch (1) belgisch/nigerianisch (1) amerikanisch/bolivianisch (1) niederländisch/sambisch (1) *
„Vollendung, Ruhe, höchste unerschütterliche Einigkeit mit sich ist nicht zu finden.“ (Arthur Schopenhauer)
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Termiten unter sich!
Musik von Black Santiago: Paulina
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Sambia-Notizen (X)
Tiefe Erschöpfung nach den Tagen der Erkältung. Husten, Schnupfen, Heiserkeit sind im südlichen Afrika keineswegs angenehmer als im mittleren Europa.
* An was man sich so gewöhnt: > die Stromausfälle am Abend während man das Abendessen kocht, > das Gewitter mit Starkregen direkt überm Haus, > das mittägliche Nshima, > der Lärm der Straße, der ins Haus dringt, > die Musik aus den Kirchen am frühen Sonntagmorgen, > kein Camembert in den Regalen der Supermärkte, > die mangelhafte Internetverbindung an manchen Tag nach 13 Uhr oder der komplette Ausfall desselben, > die Kakerlaken in verschiedenen Größen – die afro-amerikanischen werden bis zu 44 Millimeter lang.
* Wobei man sich alles auch wieder abgewöhnen kann.
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Geschichte wiederholt sich nicht? Viele Geschichten wiederholen sich immer wieder: Nach der Regenzeit ist die Zeit der möglichen Ausbreitung der Cholera. Jedes Jahr wird gewarnt. „Die Churches Health Association of Zambia (CHAZ)“ hat dazu einen Flyer herausgebracht, der auf einfache Weise erklärt, worauf es ankommt. (Auch wenn man zwecks Illustration das stock photo einer Mzungu-Hand verwendet hat ...)
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„Es ist sinnlos, das zu tun, was man mag; man muss auch mögen, was man tut.“ (Winston Churchill in Zum Zeitvertreib: Vom Lesen und Malen)
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An einem Samstag bin ich mit der „Camera Chat Group Lusaka“ unterwegs. Ein gut organisierter Haufen interessierter Bildermacher mit klaren Regeln und Themen für jedes Treffen, das einmal im Monat stattfindet. Diesmal ist das Thema „street photography“. Ich bin zum ersten Mal dabei. Wir treffen uns in Chainda, einem Stadtteil von Lusaka. Mit dabei ist auch Chellah Tukuta, der sich bestens in Chainda auskennt und einer der bekanntesten Fotografen Sambias ist (http://chellahtukuta.com/my-africa/). Während die anderen sofort anfangen Fotos zu machen stolpere ich durch die Gegend. Selten habe ich mir sehnlicher gewünscht, unsichtbar zu sein oder wenigstens eine dunklere Hautfarbe zu haben. Irgendwann habe ich mir ein Bild gemacht und es fällt mir leichter, ein Foto zu machen. Ich beginne mich zu unterhalten, frage, ob ich fotografieren dürfe und niemand widerspricht.
Am Ende sind es die fotografierenden Mzungus, die selbst zum Ereignis werden. Ich habe viele Fotos auf der Speicherkarte meiner kleinen kompakten Kamera und wundere mich nicht, dass sich auch meine Haut verändert hat: die Röte des Rots eines Sonnenbrandes. Auch davon habe ich noch ein paar Tage etwas.
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Sie: „Am helllichten Tag schläfst du und dann auch noch mit der Brille!“ Er: „Ja, dann sehe ich besser, was ich träume.“ Aus dem Film „Der müde Theodor“ (von 1957) mit Heinz Erhardt: ein Künstlerfilm! Regie Géza von Cziffra, Drehbuch Franz Gribitz und Peter Trenck (das ist Géza von Cziffra).
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Sambia-Notizen (IX)
Man kann einiges selber machen. Kunst, zum Beispiel. Oft ist es aber schöner, die Kunst von anderen anzuschauen. * Die Chaminuka Lodge kennen fast alle Expats. Viele wissen um die Schönheit der weitläufigen Landschaft – über 4000 Hektar –, erfreuen sich an der Vielzahl der freilaufenden Tiere, schwärmen vom guten Essen und loben die über 40 Jahre angesammelte Kunst. Die Lodge ist im Besitz von Andrew Sardanis und seiner Frau Danae. Sardanis, gebürtiger Zypriote, kam in den 1950er Jahren nach Sambia. Als Lastwagenfahrer transportierte er Waren für die Regierung durchs Land. In dieser Zeit lernte er Land und Leute kennen. Er bekam Kontakt zur Freiheitsbewegung im damals noch britisch besetzten und benamten Nordrhodesien. „I became a Zambian instead of a Rhodesien, which was the fate of most whites who came to the country before independence.“ 1964 wurde Sambia unabhängig. Sardanis kümmerte sich in der Folge um den Aufbau der Verwaltung, wurde von Präsident Kaunda zum Geschäftsführer der „Industrial Development Corporation“ ernannt und machte fürderhin Karriere und Geld. Ende der 1970er Jahre kaufte er das Land um Chaminuka, sammelte intensiv Kunst und ist mittlerweile Autor diverser Bücher zur Geschichte Sambias („Another side of the coin“, „The first 50 years“). Die Erwartungen waren also hoch. Und wurden nicht enttäuscht: Wir erlebten eine schöne Fahrt mit dem Safari-Auto, sahen viele Tiere, genossen ein gutes Mittagsbuffet und erfreuten uns an wunderbarer sambischer Kunst, von Henry Tayali, Godfrey Setti, Patrick Mumba, Patson Lombe und vielen anderen.
Unerwartete Sichtung bei der Safari! Auf dem Gelände der Chaminuka Lodge gibt es auch eine Käserei. Die Milch der Schwarzbunten scheint bestens für den den hauseigenen Käse geeignet.
Making of „walking with cheetahs“: Spazieren mit Geparden steht auch auf dem Programm der Lodge. Wir konnten nicht widerstehen.
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Geschützt vor dem Regen dem Regen beim regnen zuschauen.
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Schöne Orte gibt es in Lusaka. Auch dabei kann man Kunst schauen. Den allerbesten Espresso und Cappucino gibt es im La Bottega. Und wieder so eine Geschichte: Ein Pasticciere aus Mailand entschließt sich nach Bauleni, einem der ärmeren Stadtteile Lusakas, zu ziehen. Er eröffnet ein Café mit Konditorei, beschäftigt dort Leute aus Bauleni, zeigt ihnen, wie man feine kleine Kuchen herstellt. Eine Tischlerei gehört mittlerweile ebenso dazu, wie das Angebot, Touristen und Interessierte durch den Stadtteil zu führen, in dem er mit seiner Familie lebt. „Beauty will safe the world“ ist sein Motto.
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Anders und auch sehr, sehr schön: die erst kürzlich eröffnete 37d Gallery (mehr dazu: http://www.thestartfoundationtrust.org/). Lusaka als Metropole ist schwer denkbar. Die Geräusche einer Großstadt ohne das Gefühl in einer solchen zu leben. In der Gallerie kommt man auf den Gedanken, das es doch anders sein könnte.
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Und immer wieder gibt es begabte Nebenbeikünstler, die ihre Werke an unvermuteten Orten zeigen. Und manchmal findet sich unvermutet ein seltsam kunstvoller Einblick.
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Die Stille nach dem Schluss.
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Glückloser Gecko
Da sind sie wieder: die Termiten schlüpfen tausendfach, verlieren ihre Flügel, werden von Vögeln oder Geckos gefressen. Hier sieht man auch einen kleinen Gecko, der vergeblich versucht seine Beute zu erwischen. Übrig bleiben die abgelegten Flügel. (Und unbedingt den Ton anmachen!)
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Weihnachten grüßt von ferne. Der Weihnachtsbaum vom letzten Jahr ist wurmstichig. Mit ein wenig Farbe geht es wieder. Schöner noch ist allerdings der Frangipani, der nach etwas Regen umso mehr Blüten treibt. Und was wir zu Weihnachten bekommen? Besuch!
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Sambia-Notizen (IIX)
Es ist nicht so, dass etwas, das sich wiederholt, schlecht sein muss. Es wiederholt sich und man bekommt neue Einsichten. Das Wetter etwa hat sich verändert. Die Regenzeit hat wieder begonnen. Nicht nur wird die Luft besser, es wird wieder grüner. Und wenn es regnet kann der Eindruck entstehen, dass Lusaka doch an einem Fluss liegt.
* Siavonga liegt jedenfalls am Lake Kariba, dem Stausee, der nicht nur Sambia mit Wasser und Strom versorgt. Dorthin – ins Lake Kariba Inn – hat unsere erste kurze Reise im September letzten Jahres geführt. Jetzt haben wir dort abermals ein Wochenende verbracht. Zebras sind dort selbstverständlich gern gesehen.
* Ende November findet auch die „Zambian Arts and Design Show“ statt. Man schaut, isst und trinkt. Und kauft. Ich habe begonnen Schalen zu sammeln. In denen könnte man etwas sammeln, dafür allerdings sind sie viel zu schön.
Besucher der „Zambian Arts and Design Show“ sind vor allem die „Expats“
* Vermischte Nachrichten: Über die Presse in Sambia kann ich sagen, was ich will: Manche Meldungen sind zu einfach um schön zu sein.
Und: es gibt keine Fälle durch Erkrankungen mit dem Zika-Virus in Sambia. Aber: Prinz Harry war in Lusaka. * Dass der Erste Weltkriege in Sambia endete, in dem kleinen Ort Mbala im Norden des Landes, ist – wie man heutzutage so sagt – ein „fun fact“ und hier nachzulesen: https://www.sueddeutsche.de/politik/sambia-das-ende-vom-kriegsende-1.4202531. *
Zum „Weltchortag“ fand am 27. November an der American International School ein Chor-Konzert statt: “Say it with Song: The Language of Music”. Ob es diesen „Weltchortag“ gibt oder nicht, weiß ich nicht. Jedenfalls war an diesem Tag der „Tag des Streichholzes“. *
And in other news: die südafrikanische Supermarktkette „Shoprite“ hat in einzelnen Filialen begonnen, keine Plastiktüten mehr auszugeben. Man muss nun seine eigenen Einkaufskörbe mitbringen oder sich mit einer Papiertüte aushelfen lassen. Ein Anfang. Der hier am Ende steht.
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Roter Teppich für den Smalltalk
Auch in Lusaka wird der 3. Oktober in der Deutschen Botschaft gefeiert. Wo wir vor einem Jahr noch kaum jemanden kannten, treffen wir in diesem Jahr auf sehr viele Bekannte, die wir in den letzten Monaten kennengelernt haben. Reden, essen, trinken und die Nationalhymnen Sambias und Deutschlands: All one, strong and free. Danach lasst uns alle streben. Das ist es, was es am Ende ausmacht.
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Die neuen, kaum erkennbaren, Radarfallen scheinen zu funktionieren. Habe meinen ersten Traffic Offence Report bekommen. 300 Kwacha (nach momentanem Wechselkurs 22,77 Euro) für die Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit (68 km/h statt der erlaubten 60 km/h).
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Reichlich geerntet: Der Sohn spielt in der U16 der American International School und die Mannschaft gewinnt in einem Turnier der internationalen Schulen in Lusaka: erster Platz. Daheim gibt es erstmals kleine, sehr leckere Bananen und diverse Zitrusfrüchte.
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Sambia-Notizen (VII)
Im Gegensatz zu den meisten Sambiern gehen wir selten zu Fuß. Gelegentlich erledige ich Einkäufe indem ich die etwa zwei Kilometer zur Kabulonga Mall spaziere. Meistens jedoch benutze ich das Auto. Begründungen dafür gibt es genug: die „Kühlkette“ der Lebensmittel darf nicht unterbrochen werden weil es zu heiß ist (das sind gleich zwei Gründe), Getränke müssen besorgt, das Auto muss betankt werden … Da kommt ein Sonntagsausflug in den Zoo passend. Dort muss man herumlaufen. Der Munda Wanga Environmental Park ist etwas außerhalb Lusakas gelegen. Wie so viele dieser Einrichtungen ist er etwas heruntergekommen, was aber durchaus reizvoll ist. Tatsächlich sehen wir auch ein paar Tiere, Löwen gibt es und Wildkunde. Denen ist es genauso heiß wie uns. Erst am Ende entdecken wir auch noch die Gartenanlage des Parks, die außerordentlich reizvoll ist.
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Mittlerweile ist es heiss. Sehr heiss und trocken. Das Gras im Garten ist braun, gewässert werden nur die Nutzpflanzen. Aber die Jacaranda-Bäume beginnen zu blühen. Dass ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet Südamerika ist, wissen die meisten nicht. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie importiert und zunächst vor allem in den großen Städten Südafrikas geplanzt. Auch in Lusaka verschönert der lila Blütenstand einige Straßen. Wir haben zwei Bäume im Garten. In Deutschland heißt er übrigens Palisanderholzbaum. Soviel unnützes Wissen hierzu, neuerdings fun fact genannt. Wieder so eine Wortfindung, mit der ein englisch sprechender Mensch nichts anfangen kann.
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Noch sind die Nächte angenehm, es kühlt herunter auf unter 20 Grad. Tagsüber steigt das Thermometer bis auf 32 Grad. Heute ist es mir dann mal wieder gelungen, den Einkauf zu Fuß zu erledigen. Als „Muzungu“ werde ich auf dem Weg ständig von den vorbeifahrenden Taxis angehupt. Es ist für die Sambier schwer verständlich, dass ich in der Hitze spaziergen gehen. Würde kein Einheimischer machen, wenn er es nicht müsste.
Nach dem Einkauf ins Café, das ist sehr europäisch. Und natürlich sucht man die angenehmen Tätigkeiten auch im Ausland. In Lusaka findet man einen guten bis sehr guten Espresso problemlos.
Fotos: TM, Tierfotos: AM
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Alltag in Lusaka: China
Lusaka hat keine Chinatown. Lusaka ist Chinatown. An jeder Ecke gibt es sogenannte „Home Essential“-Läden der Chinesen. Dort gibt es alles in Plastik. Der neueste Laden nennt sich „Rote Sonne“, befindet sich in der Alick Nkhata Road.
Wo viele Chinesen leben, gibt es auch viele chinesische Lebensmittel. Der „JCS Food Market“ (unten) wird auch von anderen Ausländern besucht. Also solchen, wie ich einer bin. Dort gibt es lokale Produkte: Obst, Gemüse, Gewürze.
Und natürlich könnte ich auf allerlei Gegenstände verweisen, die auch ich schon beim „Chinesen“ gekauft habe: Farbstifte, Papier, Tassen, Flaschenöffner, Schlösser – wobei letztere nicht sehr lange gehalten haben. Eines Tages kam ich mit dem älteren Sohn nach Hause und das Tor ließ sich nicht öffnen. Dem Guard gelang es nicht, den Schlüssel im Schloss zu drehen. Unser Gärtner versuchte es, vergeblich. Glücklicherweise waren zwei Handwerker im Haus, die von unserer Haushälterin zu Hilfe gerufen wurden. Auch ihnen gelang es nicht. Nun standen der Sohn und ich mit dem Auto auf der einen Seite und fünf weitere Ratlose auf der anderen Seite. Also wurden die Handwerker gebeten, das Schloss zu zertrümmern. Das gelang. Das Schloss war „Made in China“.
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Winterreise (Teil 2): Jenseits von Afrika
In Europa steigt die Temperatur über 30 Grad, selbst die Nächte bleiben tropisch warm.
In Lusaka bereiten wir uns auf eine weitere Reise vor indem wir am Abend am Kamin sitzen. Neue Gäste, neue Reisen. Ein ewiger Urlaub von vier Wochen.
Die Ziele wiederholen sich. Weil ich nicht gerne fliege bleiben die Ziele beschränkt. Angesichts der Straßenverhältnisse überlege ich mir allerdings, ob es nicht angenehmer und sicherer sei mit einem Flugzeug unterwegs zu sein. Aber die Reisen sind vortrefflich geplant. Wir fahren an den Lower Zambezi in die Gwabi Lodge.
Am zweiten Tag ist ein Kanutour geplant. Da wir schon einmal mit Kanus unterwegs waren, mache ich mir keine weiteren Sorgen. Mit vier Booten paddeln wir zunächst auf dem Kafue gegen die Strömung. Das gelingt mir noch einigermaßen. Aber als wir nach etwa fünf Kilometern den Sambesi erreichen, bemerke ich meine Links- und Rechtspaddelschwäche. Hinzu kommt das Problem geradeaus oder gar rückwärts zu navigieren. Das um uns herum eine Tierwelt existiert erscheint mir erstmals bedrohlich. Mit dem Unangenehmen ist es wie mit dem Schönen, irgendwann ist es vorbei.
Nachdem mehrere Versuche zu kentern gescheitert sind, hilft ein kühles Wasser | Foto: AM
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Das nächste Ziel ist Livingstone. Ein Ort, der mir mittlerweile gut bekannt ist. Und wieder bin ich erstaunt, wie sehr sich nach nur zwei Wochen die Victoria Fälle verändert haben. Deutlich weniger Wasser, wesentlich mehr Besucher. Dieses Mal wollen wir auch auf die Victoria Falls Bridge, die wir bisher nur von der sambischen Seite aus betrachtet haben. Die Brücke wurde 1905 innerhalb von nur 14 Monaten über der zweiten Schlucht der Fälle errichtet: ein Projekt der Kolonialzeit von Cecil Rhodes vorangetrieben. 100 Jahre später ist der Verkehr strikt begrenzt. Lediglich ein Fahrzeug darf jeweils die Brücke queren. Tatsächlich fühlt es sich als Fußgänger seltsam an, wenn ein Lastwagen über die Brücke fährt. Atemberaubender ist es allerdings, dem Treiben einer Gruppe junger Amerikaner zuzuschauen, die sich an einem Seil von der Brücke stürzen, „bungee jumping“. Mir reicht der Adrenalinschub beim Zuschauen.
Die Victoria Falls Bridge – ein Stahlkonstrukt wie aus einem anderen Jahrhundert
Mr. Livingstone vermute ich ...
Die Elefanten des nahegelegenen Mosi oa Tunya Nationalparks in Livingstone sieht man gelegentlich auch nahe der Stadt | Foto: AM
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Tags darauf sind wir früh unterwegs in den Chobe Nationalpark. Wir werden mit einem Bus abgeholt und nach Kazangula gefahren. Der Ort liegt im Vierländereck unweit der Grenzen zu Namibia, Simbabwe und Botswana. Wir überqueren den Sambesi mit einem kleinen Motorboot und kommen in Kasane, Botswana, an. Seit Oktober 2014 wird an einem Brückenprojekt gearbeitet. In naher Zukunft – möglicherweise Ende 2019 – soll der Grenzverkehr der vier Anrainerstaaten über diese Brücke führen.
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Im Chobe Nationalpark sind wir endlos im Safariauto unterwegs. Wir sehen nicht nur Tiere, wir sehen viele Tiere. Manchmal fährt man einfach nur durch schöne Landschaft, ist einigermaßen entspannt und träumt vor sich hin. Bis man plötzlich durch den per Funk durchgegebenen „lion call“ mit für nicht möglich gehaltener Geschwindigkeit dorthin gefahren wird, wo bereits alle anderen Safariautos stehen um einen schnellen Blick auf eine gemächlich durch den Busch schlendernde Löwendame zu erhaschen.
Da wo alle sind wird ein Löwe nicht weit sein ...
Der Höhepunkt ist das allerdings nicht. Bei hereinbrechender Dämmerung rasen wir durch den Busch um zu unserem Nachtlager zu gelangen. Wir schlafen in Zelten unter Bäumen, unweit des Flusses Chobe. Am nächsten Morgen vergewissern wir uns, dass der nächtliche Gang zur Toilette – immer zu zweit! – eine Herausforderung war. Das Klo ist ein in den Schlick gegrabenes Loch, das von einer Zeltplane umhüllt ist. Am Morgen wird das Loch wieder zugeschüttet, die Zeltplane abgeräumt. Das in der Nacht um uns herum eine Büffelherde weidete und Hyänen ums Lager schlichen, sieht man deutlich an den Spuren. Am Morgen sehen wir nicht nur die Büffel unweit des Lagers, auch eine der Hyänen lässt sich blicken.
Klo am Abend ...
... Camp am Morgen | Camp-Foto: AM
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Unterwegs auf staubigen Wegen um an die grünen Ufer des Kafue zu gelangen
Ein paar Tage später – nach einem kurzen Aufenthalt in Lusaka – machen wir uns abermals auf den Weg. Wieder geht es in den Kafue Nationalpark, diesmal in die Hippo Lodge. Ein entspannter Aufenthalt. Essen, trinken, schlafen, schniefen und husten. Eine Erkältung hat mich fest im Griff.
Wer sich in den kühlen Nächten und den frühen Morgenstunden im Winter im südlichen Afrika erkälten möchte, muss nur ein paar Dinge berücksichtigen: dicke Socken weglassen, feuchte Schuhe anziehen, Jacke und Pullover daheim lassen. Und am Abend im Hemd und kurzer Hose mit einem Glas Wein am Lagerfeuer sitzen bis es einem richtig kalt wird. Das ist zwar schön aber möglicherweise ungesund.
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