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Pilot Gerd Rothenhäusler und Oberarzt Dr. Andreas Pohl verlassen das Christoph 22 – Team.
Gerd Rothenhäusler wechselt innerhalb der ADAC Luftrettung als Stationspilot zum Christoph Rheinland nach Köln, wo er schon viele Jahre seinen Lebensmittelpunkt hat. Er kam er 2009 als Stationsleiter nach Ulm und hat auf dem Christoph 22 über 2000 Flugstunden gesammelt. Als gebürtiger Oberschwabe und ehemaliger Bundeswehrpilot war er stets ein sympathischer Teamplayer in der Ulmer Crew.
Andreas Pohl wechselt ans Klinikum Weiden in der Oberpfalz, wo er ab März die ärztliche Leitung der Notfallaufnahme übernimmt und zukünftig für die DRF auf dem Christoph 80 fliegen wird. Auf dem Ulmer Hubschrauber war er seit 2000 als Notarzt eingesetzt, nachdem er 1999 vom Bundeswehrkrankenhaus Hamburg nach Ulm gekommen war. Seit Ende 2009 war er als anästhesiologischer Oberarzt am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus tätig und nicht nur für die Auslandsplanung aller Anästhesisten der Bundeswehr verantwortlich, sondern ist auch selbst mit insgesamt über 800 Tagen 13 Mal im Einsatz gewesen.
Da beide nun nicht nur den Christoph 22, sondern auch das Schwabenland verlassen, wurde Ihnen zum Abschied von Prof. Helm und Marc Rothenhäusler, der bereits vor zwei Jahren die Stationsleitung übernommen hat, neben einem großformatigen Bild des Ulmer Hubschraubers, auch ein umfangreiches schwäbisches Vesperpaket von “Gutes von hier” überreicht, um an den neuen Wirkungsstätten nicht darben zu müssen. Persönlich hatte sich Gerd noch eine ADAC-gelbe Winkekatze gewünscht, die ihm im personalisierten Christoph 22 – Design übergeben wurde.
traumateam wünscht beiden einen guten Start im neuen Job und für die Zukunft many happy landings !
Schwabenvesper zum Abschied Pilot Gerd Rothenhäusler und Oberarzt Dr. Andreas Pohl verlassen das Christoph 22 - Team. Gerd Rothenhäusler wechselt innerhalb der ADAC Luftrettung als Stationspilot zum…
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Islands Co-Trainer ist ein (halber) Oberschwabe
Darf man für das Interview mit dem Co-Trainer der isländischen Nationalelf einen Isländerpulli anziehen? Eineindreiviertel Stunden hat ein Stuttgarter Reporter Zeit, um über diese Frage nachzudenken – so lange dauert die Fahrt vom Pressehaus zur „Geberit Arena“ in Pfullendorf.
Der Weg zu dem nach einem Schweizer Sanitärhersteller benannten Stadion führt an der Starzel entlang, durch einen Ort namens Killer und vorbei an Winfried Kretschmanns Heimat Laiz. Hat man den Zielfinger Vogelsee und den Ort Bittelschiess hinter sich, steht da sogleich das Pfullendorfer Ortsschild. Jetzt noch einen Truppentransporter vom nahen Exerzierplatz der Bundeswehr überholt und schon liegt da wintergrau das Stadion unter dem oberschwäbischen Hochnebel. Dazu eisiger Wind. Da schadet ein Isländerpulli nicht. Das Lachen von Helgi Kolvidsson über das Reporteroutfit vertreibt die letzten Zweifel: „Starkes Teil!“, ruft der Isländer, der selbst eine Thermojacke mit Fellbesatz anhat, in dem der Einsneunzig-Nordmann noch imposanter wirkt als dank seiner Statur ohnehin schon. Kolvidsson hat einen sehr kräftigen Händedruck.
In Pfullendorf fing alles an
Das Stadion ist an diesem Montagmorgen verwaist, auf der Tartanbahn liegt Schnee, noch ist Winterpause in der Landesliga, Staffel III. Der einstige Drittligist SC Pfullendorf spielt gegen Teams wie Furtwangen oder Obereschach. Man kann sich die Heimspiele in dem 10 000 Besucher fassenden Stadion mit dem leicht verwitterten Holzdach als traurige Veranstaltung vorstellen. Und doch ist das der beste Ort für ein Treffen mit Helgi Kolvidsson. Hier hat vor 23 Jahren beim damaligen Regionalligisten eine Karriere ihren Anfang genommen, deren vorläufiges Highlight die Teilnahme an der Fußball-WM in Russland darstellt. In vier Wochen geht der Flieger.
Fürs Foto nimmt Kolvidsson auf einem der ausgeblichenen Plastiksitze Platz. „Den Schlüssel zur Umkleidekabine musste ich leider abgeben“, scherzt er. Das isländische Wetter in Pfullendorf macht ihm nichts. Er schiebt eine frische Portion Snus unter die Oberlippe, den in Skandinavien und angeblich auch bei Profifußballern beliebten Kautabak.
Der 46-Jährige ist Pfullendorfs letztes Fenster zur großen Fußballwelt, er hat unter anderem neben Jürgen Klopp in Mainz verteidigt. Doch interessanter als der Fußballer ist der Mensch, Grenzgänger und Oberschwabe gewordene Isländer Helgi Kolvidsson.
Ein skandinavisches Zischen mit Voralberger Akzent
Man kann dem Mann stundenlang zuhören und kommt doch nicht dahinter, wo sein Dialekt zu verorten ist. Kolvidsson hat dieses leichte skandinavische Zischen in der Stimme und eine klare Aussprache. Er mischt das mit einem kernigen Vorarlberger Akzent, der aus seiner Zeit bei Austria Lustenau kommen muss. Dazu ein paar schwäbische Vokabeln und immer wieder ein verschmitztes Grinsen.
Man müsse immer als erstes die Sprache der Menschen um einen herum lernen, sagt Kolvidsson. 24 Jahre war er, als er „mit der Bild-Zeitung und viel Ehrgeiz“ in Pfullendorf Deutsch gepaukt hat. Nach Oberschwaben vermittelte ihn der Ex-Bundesligaspieler Atli Edvaldsson. Der war damals Trainer beim isländischen HK Kopavogur und warb Kolvidsson vom Stadtrivalen ab – mit dem Versprechen, seine Kontakte nach Deutschland spielen zu lassen. Im Portugal-Urlaub erfuhr Kolvidsson von seinem neuen Job. Der SC Pfullendorf war schon damals keine große Nummer, „aber mir hat fürs Erste gereicht, dass ich überhaupt ganzjährig Fußball spielen konnte“, sagt der Verteidiger. Mitte der 90er war ein Hype um die isländischen Kicker noch unvorstellbar, es gab auch noch keine Fußballhallen mit Rasenbelag. Man habe im Winter eben Handball gespielt, und im Dreisprung sei er auch gut gewesen, sagt Kolvidsson.
Es waren andere Zeiten. Fußballerkarrieren enden heute eher mit 24, als dass sie anfangen. Im Profifußball ist es normal, dass jedes Jahr neue ausländische Legionäre auflaufen – damals war ein Isländer bei einem Drittligisten in der Provinz doch eher exotisch. Was also tun, um mit den verschlossenen Oberschwaben warm zu werden? „Ich bin eben unter die Leute gegangen“, sagt Kolvidsson. In seinem ersten Jahr hat er nebenher bei einer Baufirma gearbeitet. Training war ja nur dreimal die Woche – für die anderen. Kolvidsson schob Sondereinheiten. „Und trotzdem war es für mich ein Luxus, aufzustehen und zum Fußballtraining zu gehen“, erinnert sich Kolvidsson.
Was bei der Integration in Oberschwaben half: dass er sich hier verliebt hat. Seine Frau kommt aus dem nahen Bad Saulgau und arbeitete beim damaligen Hauptsponsor Alno, dem mittlerweile insolventen Küchenhersteller. Bei einer 1-Mark-Party hat es gefunkt. „Das funktioniert nur, weil sie genauso verrückt ist wie ich“, glaubt er. Im Klartext: Frau Kolvidsson musste mit ihrem Mann ziemlich oft umziehen: Nach Lustenau pendelte er noch, später ging es nach Mainz, Klagenfurt, Ulm und irgendwann zurück nach Pfullendorf.
Knochenbruch im Fuß
36 Jahre alt war Kolvidsson, als ihm ein Knochen in der Fußwurzel brach. „Die Versicherungen haben mir gekündigt, mein Vertrag lief aus, wir hatten ein Haus gebaut und meine Frau war mit dem dritten Kind schwanger. Da musst du überlegen: Was machst du jetzt?“ Die ziemlich existenzielle Not löste der damalige Vereinspräsident von Pfullendorf mit einem Anruf: „Machst du Trainer?“ Michael Feichtenbeiner, einst bei den Stuttgarter Kickers, heute Trainer der deutschen U-15, war mangels Erfolg rausgeflogen. Kolvidsson sprang ein, leitete das Training auf Krücken, gewann viele Spiele und den Südbaden-Pokal. „Das waren ganz kleine Veränderungen in der Ansprache. Faszinierend, was das bewirken kann“, sagt er über seine ersten Erfahrungen als Trainer. Mit dem ehemaligen VfB-Coach Hannes Wolf teilte er sich beim Lizenz-Lehrgang das Zimmer, trainierte in Lustenau, Wiener Neustadt und Ried. Dann kam der nächste Anruf, der nächste Karriereschritt.
An Ostern 2016 schickte der isländische Fußballverband Kolvidsson nach Budapest zum Scouten des nächsten Gegners. Drei Wochen später folgte die Einladung zur EM in Frankreich, wo die Isländer es mit Glück und Geschick ins Viertelfinale schafften und mit ihren Fans und den archaischen „Huh“-Schreien die Fußballwelt verzückten. „Wir in Island lieben eben flache Hierarchien“, sagt Kolvidsson zu seiner Blitzbeförderung.
Und die Welt liebt Island. Die EM und die Qualifikation zur WM in Russland befeuerten eine Begeisterung, über die am lautesten die Isländer selbst schimpfen. Nicht weil das Team jetzt weltweit zu Freundschaftsspielen eingeladen wird, was viel Geld in die Verbandskasse spült. Sondern, weil die Insel die vielen Touristen gar nicht mehr verkraftet. Helgi Kolvidsson kriegt das selbst zu spüren, wenn er die Sommer in seinem Ferienhaus in der Heimat verbringt. „Durch den Tourismus ist alles extrem teuer geworden, auch für Isländer“, sagt er.
Sein Haus in den Westfjorden
Doch der Anblick der Wale, die an seinem Ferienhaus in den Westfjorden vorbeischwimmen, ist immer noch gratis. Wandern, grillen, Jeep fahren auch. Dank seines Trainerjobs kommt Kolvidsson jetzt noch etwas öfter in die Heimat. „Unglaublich gern“ sei er dort, aber die oberschwäbische Landschaft habe ihm auch schon immer gefallen, der Wurstsalat auch. Mittlerweile wohnt er mit seiner Familie im Pfullendorfer Nachbarort Ostrach.
Es ist sein großes Glück, dass er das alles verbinden kann. Anders als Cheftrainer Heimir Hallgrimsson, im Hauptberuf bekanntester Zahnarzt Islands, arbeitet Kolvidsson bis heute im Profifußball: Er vertreibt Eisbäder. Da steigen die Sportler nach dem Training hinein, das acht bis zwölf Grad kalte Wasser fördert die Durchblutung. Drei Minuten reichten schon, Standard sei das heute im Profisport, sagt Kolvidsson. Umso ehrlicher kann er sich über wahrhaft schwäbische Bundesligisten aufregen, die ihr Personal gern in seine Eisbäder stecken, dafür aber nicht zahlen wollen.
Kolvidsson kann Laien nicht nur erklären, warum heute jeder Spitzensportler seine Eisbäder braucht. Er wäre auch ein Gesprächspartner für jene Puristen, die nichts halten von all den Torwart-, Fitness-, Kraft- und Leichtathletiktrainern, Teamärzten und Physiotherapeuten, die mittlerweile die Trainerstäbe im Profifußball zur Mannschaftsstärke anschwellen lassen. Kolvidsson erzählt dann, wie er einst in einem Länderspiel gegen den tschechischen Spielmacher Pavel Nedved unterging, obwohl er doch körperlich top in Form war. „Es lag nicht daran, dass ich zu wenig traininert hätte. Die Tschechen haben damals schon jeden Spieler individuell gecoacht. Heute ist das Standard.“ Auch bei der isländischen Elf. Das Team werde bei der Weltmeisterschaft „nochmal eine Schippe drauflegen“, verspricht der Co-Trainer.
Kolvidsson, der Biker
Sollte es Island dennoch nicht ins Halbfinale schaffen, wäre Kolvidsson pünktlich zu den Pfullendorfer Biker Days wieder zurück. Seit bald zehn Jahren organisieren er und ein paar Freunde das Motorradtreffen am Seepark, einem seiner liebsten Flecken in der Gegend. Ja, man kann sagen, dass da ein Isländer heimisch geworden ist in Oberschwaben. Wenn Kolvidsson heute durch Pfullendorf spaziert, muss er vielen die Hand schütteln – als Ex-Kollege, bekannter Fußballer, Bikerkumpel oder einfach nur als weit gereister Skandinavier, der mittlerweile einer von ihnen geworden ist. „Du musst dich einfach so verhalten wie die Leute hier: offen sein und hart arbeiten. Hier gilt: Geht nicht, gibt’s nicht“, sagt Kolvidsson. „Für einen Isländer also kein Problem.“
(Stuttgarter Zeitung, Reportage, 9. Mai 2018)
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