#Weltlage
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samsi6 · 1 year ago
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Die Welt ist eine Mitteilung an sich selbst. Jedes Ich ist eine eigene Welt. Und mit jedem Menschen kommt und geht eine eigene Welt. Wieso haben so viele Herrschende davor keinen Respekt? Was genau bringt Menschen dazu anzunehmen, Landbesitz sei mehr wert als Menschenleben? Warum ist Weisheit für alle nicht schon längst Menschenpflicht? Na ja... Dummheit ist das einzige Element, dass im Universum häufiger ist, als Wasserstoff, meinte Frank Zappa. Und Dummheit vermehrt sich exponentiell, meinte er auch. Das erklärt die heutige Weltlage ganz gut...
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The world is a communication to itself. Each self is its own world. And with each person, their own world comes and goes. Why do so many rulers have no respect for this? What exactly makes people assume that land ownership is worth more than human life? Why hasn't wisdom for everyone already been a human duty? Well... stupidity is the only element more common in the universe than hydrogen, said Frank Zappa. And stupidity increases exponentially, he also said. That explains the current world situation quite well...
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standingonabeachatsunset · 27 days ago
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Das Vorschaubild für den Podcast beim Spiegel sieht immer so aus, als wenn Markus Feldenkirchen sagt: "Ja Mensch, ich weiß es doch auch nicht, ich versuch hier halt, bei dieser ganzen Weltlage irgendwie noch durchzuhalten."
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thomasknorra · 1 year ago
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Angesichts der Weltlage - und wir können nicht überrascht sein - sollten wir uns mit unseren Mitmenschen verbinden und unsere Regierungen darauf drängen, alle diplomatischen und demokratischen politischen Mittel auszuschöpfen, um effektiv die Aggressoren zurückzudrängen, ob das nun die Theokratie im Iran oder die Aggression Aserbeidschans oder der Hamas oder auch das Fortschreiten des Faschismus in Deutschland betrifft. Auch im weltpolitischen Zusammenhang ist jedes Festhalten an fossilen Energien von Übel.   
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korrektheiten · 5 days ago
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Auf wen es jetzt ankommt
Manova: »Auf den Straßen Deutschlands ist es verdächtig ruhig. Woran liegt das? Gut, vielleicht sind die Anlässe noch zu geringfügig, um eine neue große Protestbewegung auszulösen. Ein bisschen Freiheitsberaubung hier, ein paar Firmenpleiten da, und der Preis für ein Pfund Butter liegt bei 4 Euro im Supermarkt. Das alles ist nicht angenehm, aber man kann es überleben. Anders verhält es sich mit der Gefahr eines Atomkriegs mit Russland, die durch das unverantwortliche Verhalten Joe Bidens und die Kriegsrhetorik vieler deutscher Politiker — allen voran Friedrich Merz — heraufbeschworen wird. In der Folge dieser Fehlleistungen könnten wir alle eines furchtbaren Todes sterben. Wäre das nicht Grund genug für die Bevölkerung, sich endlich auf die Hinterbeine zu stellen? Oder warten wir noch auf einen wichtigeren Anlass, um aktiv zu werden? Der Autor analysiert in diesem Beitrag die bedrohliche Weltlage und ihre Hintergründe und fordert eine neue Massenbewegung, die aus Bürgersicht ein schlichter Akt der Notwehr wäre. http://dlvr.it/TGKZ5Q «
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leinwandfrei · 4 months ago
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Stets wider die Erwartung - ein überraschender Roman aus Irland: Die Sache mit Rachel von Caroline O'Donoghue
Erste und frühe Romane noch junger Autoren werden umweht von dem Zauber des Neuen, der Verheißung einer Überraschung, der Hoffnung auf einen neuen Stern, eine neue Stimme und den großen Wurf, welcher für die Zukunft weitere Romane und spannende Kommentare zur Weltlage wie dem Buchmarkt verspricht. Caroline O`Donoghue ist für den deutschen Leser eine neue Stimme aus dem literarisch so produktiven Irland und ihr Roman Die Sache mit Rachel wird im Sinne dieser Hoffnungen beworben. Dabei hat sie bereits eine Romantrilogie für Jugendliche und einen Debütroman mit dem Titel Promising Young Women veröffentlicht, welcher leider den Titel mit einem Film mit Carey Mulligan in der Hauptrolle teilt und daher bei der Internetrecherche etwas überstrahlt wird. Wie in ihrem Debütroman widmet sich die irische Journalistin schwierigen Themen: dem Verhalten einer Studentin gegenüber ihrem Professor, dem Abtreibungsrecht in Irland und dem Allein sein von Frauen mit den Folgen einer Fehlgeburt. Mit der Befürchtung die Schilderung einer billigen Affäre erwarten zu müssen beginnt der Roman, doch schnell wendet sich das Blatt und die junge Autorin schlägt einen anderen Weg ein. Vom Cover über die ersten Kapitel bis hin zum Ende werden falsche Erwartungen geweckt und in geschickter Weise widerlegt.
Aus der Perspektive der reifen, erfolgreichen Journalistin erinnert sich die Erzählerin an ihre ersten Jahre als Erwachsene – welche noch gar nicht so lange zurückliegen und von verschiedenen Ereignissen schlagartig beendet werden. Am Ende ihres Studiums zieht Rachel mit ihrem Arbeitskollegen James in eine heruntergekommene Wohnung und trotz dieser kargen Umgebung feiern sie nach James Outing das Leben. Die Arbeit im Buchladen klingt für Leser nach einem großen Traum, aber auch der Arbeitgeber der beiden Teilzeitkräfte muss sukzessive der Krise nachgeben und Stellen abbauen. Damit kämpfen sie auch gegen die durch die Finanzkrise verstärkte Hoffnungslosigkeit unter Uniabsolventen wie Arbeitern an. Trotz der Kürze ihrer Bekanntschaft ist ihr Leben ungewöhnlich eng verzahnt und durch die Homosexualität James‘ auch ganz frei von Romantik. Sie sind das, was nach Harry und Sally unmöglich ist: nur Freunde mit unterschiedlichen Geschlechtern.
In diesem ansprechenden Rahmen ist das anbiedernde Gehabe der Studentin zunächst abschreckend. Schon auf den ersten Seiten fällt die fast ausfallende, sexistische und vom (klischeehaften) männlichen Denken ausgehende Sprache der tendenziell feministisch und emanzipiert agierenden Erzählerin auf, welche nur punktuell eingesetzt wird und zu den wichtigen Wegweisern in falsche Erwartungshaltungen gehört. In Folge einer von Rachel initiierten Buchvorstellung entspinnt sich tatsächlich eine Affäre mit Folgen – zwischen James und dem von ihr bewunderten Literatur-Professor Dr. Fred Byrne. Die Erzählerin wiederum stürzt sich in eine „erwachsene“, sehr körperliche Beziehung zu einem anderen James. Sein Vorname wird ihm schnell genommen, denn für mehrere James hat sie keinen Platz in ihrem Leben. (Eine Debatte zu dieser Frage ist einer der unterhaltsamsten Abschnitte im ganzen Werk.) Die WG-Kollegen führen ein wildes, vielleicht etwas überdramatisiertes und idealisiert freies Leben als junge Erwachsene, feiern sich durch die Nächte und lernen die queere Szene der zweitgrößten (aber sehr kleinstädtischen) irischen Universitätsstadt kennen (in einer Zeit, bevor man diese Szene so nannte). Rachels eigene Interpretation ist, dass sie sich von ihren Eltern und ihrer braven Kindheit absetzen will und sich daher vulgär gibt. Und James lernt nach seinem ersten Outing gegenüber Rachel eine neue Welt kennen und erfindet sich neu. Wie viel Traurigkeit in diesen Partys steckt wird schnell klar und wie viel Verzweiflung die finanziell schwierigen Umstände im Irland der 2000er Jahre sät auch. Dennoch ist im Falle der Protagonistin die Kombination aus Feminismus und auffälliger Unterordnung unter ihrem Freund neben der auffallend offenen Freundschaft zu James dem Ersten widersprüchlich. Aber Persönlichkeiten sind nicht eindimensional, Lebensläufe selten so geradlinig wie sie auf dem Papier aussehen und Menschen eben vielschichtig. Und dies weiß die Autorin zu zeigen, auch wenn sich dies stilistisch nicht immer zu einem Ganzen fügen will. Andererseits befinden sich ihre Figuren in ihren 20ern, in der wankelmütigsten Phase des Lebens und daher sind diese Differenzen auch auf diese Weise zu erklären. 
O`Donoghue erzählt aus der Zukunft heraus. Die als Journalistin erfolgreiche und so richtig erwachsene (und hochschwangere) Rachel blickt zurück und erinnert sich an die kurze Zeit in Cork, angeregt durch Nachrichten über den schlechten Gesundheitszustand des Professors und die Frage, ob sie „ihren“ James in den USA darüber auf dem Laufenden halten muss. Ihre berufliche Aussicht macht jedem Geisteswissenschaftler in einer Zeit der schwindenden Bedeutung der humanistischen Fachbereiche Hoffnung. Ähnlich wie das Hören der Gespräche in DLF-Kultur, wo so viele Personen mit gebrochenen Lebensläufen zu Wort kommen und den fern scheinenden Erfolg zur Möglichkeit werden lassen. Die größte Szene ist zugleich auch das Finale des Romans: Rachel trifft eine schwere und moralisch richtige Entscheidung, welche zugleich ein Mittelweg ist zwischen der Weitergabe intimer Angelegenheiten und der Chance, die „Sache mit Rachel“ richtig zu stellen und ihren Ruf in ihrer Heimatstadt wieder zu korrigieren. Der schwankende Tonfall fällt dabei in beiden Ebenen auf. Rachel kann klingen, wie die erfolgreiche Journalistin (die sie ist), kann anekdotisch und lustig im Stile einer Netflix-Serie erzählen und zugleich sehr direkt bis vulgär sprechen, wie die provokante Studentin der englischen Literatur. Das größte und politisch relevanteste Thema des Romans ist aber das strenge Abtreibungsrecht in Irland und die Möglichkeiten, diese Beschränkungen durch eine Behandlung in Großbritannien zu umgehen.
Ebenso wie ihre Protagonistin weiß die Autorin hier einige Wahrheiten zu vermitteln, von denen deutsche Leser*Innen selten Kenntnis genommen haben dürften. Eine Abtreibung war in Irland bis zu einem Referendum 2018 prinzipiell verboten. Schon die erste (offiziell angebotene) Beratung kostete ordentlich Geld, hinzu kamen mehrere hundert Pfund für die Abtreibung in England selbst und die Reise- wie Unterbringungskosten. Für die aus einem von der Rezession mitgerissenen Elternhaus stammende Rachel sind diese Summen kaum aufzubringen, sie und der hilfsbereite James erwägen ihre Eltern um Geld zu bitten, aber allein die Vorstellung dieses Tabuthema anzusprechen erschreckt Rachel mehr als die Schwangerschaft selbst. Sie ist damit weitestgehend allein und bleibt es auch, als sie eine Fehlgeburt erleidet, was die ganze Situation schon fast karikiert. Das unter seltsamen Umständen erpresste Geld wird zur Startgrundlage ihres Lebens in London. Dort kann sie der großen Lüge entfliehen und zur erfolgreichen, glücklichen Rachel werden. Aber das Trauma bleibt. Für wen sie den Roman schreibt, weiß sie selbst nicht. Für die Professoren-Gattin? Für ihren einsamen James? Oder vielleicht doch für sich selbst? Ist der Bericht als Enthüllungsgeschichte, Selbstversicherung oder als Korrektur gedacht? Als Trost oder als verspätete Anklage? Ihren Humor verliert sie auf jeden Fall nicht und gebrochen wird sie auch nicht, dass ist die positive Botschaft dieser Aneinanderreihung von Katastrophen in einem sehr jungen Leben.  
All diese ernsten und durchaus geschickt präsentierten Themen werden in der deutschen Ausgabe in einem knallpinken Umschlag und dem Profil einer jungen, schlanken Frau mit leidendem Gesichtsausdruck verborgen. Die ins Auge fallende Farbe entspricht kaum dem (teilweise) nachdenklichen Tonfall, der ambivalenten Figurendarstellung und dem gerade nicht voyeuristischen Blick in das queere Leben einer irischen Großstadt. Die Sache mit Rachel ist keine Pamphlet wider die von Männern dominierte Gesellschaft, kein Plädoyer für eine feministische Lebensweise, keine Streitschrift zur Veränderung der Abtreibungsgesetze in Irland aber eine sehr vielseitige Betrachtung einer Affäre und den Folgen einer Lüge, welche auf klischeehaften Vorstellungen gebaut wird und diese unterläuft. Die nocht nicht vollendete Sprache im Bereich der Fiktion lässt sich an einigen Bruchstellen im dramatischen Aufbau erkennen und auch an etwas wechselhaften Tonfällen, einer aufgesetzt wirkenden Vulgarität. Andererseits hat es auch eine unbeherrschte, sehr mutige Dringlichkeit, welche frühen Texten häufig anzumerken ist und unweigerlich irgendwann hinter Routine und geschultem Können zu verschwinden scheint. O’Donoghue erzählt mit viel Wut von einem Missstand, welcher auch im 21. Jahrhundert ein Thema bleibt. Stilistisch kann sie (oder auch der Übersetzer) sicherlich noch feilen, aber inhaltlich widmet sie sich hochaktuellen Themen in einer stets überraschend bleibenden Weise. Damit ist es eine mitreißende, kurzweilige Lektüre und hinterlässt durchaus brennende Fragen. Es ist damit vielleicht der beste Moment, um das Debüt der irischen Autorin zu lesen.     
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zimmerberg · 5 months ago
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Herr Niels Fiechter ist einer der ganz wenigen SVP-Politiker, der die Weltlage überblickt und sich dazu äussert: kompetent, sachlich!
Er wird attackiert!
-> Der Blocher schweigt!
-> Die SVP schweigt!
-> Der Köppel schweigt und mit ihm die Weltwoche!!!
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asylrecht-muss-weg · 6 months ago
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Großes Problem
1,5 % der Weltbevölkerung ist auf der Flucht dies ist ein großes Problem für das deutsche Asylsystem. Denn für solche Massen an Flüchtlingen wurde es nicht gemacht. Darum ist zu hoffen dass 0,5 % dieser Flüchtlingsmassen nach Deutschland kommen. Das würde das deutsche Asylsystem so überlasten das man es abschaffen müsste.
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kunstplaza · 7 months ago
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der-saisonkoch · 8 months ago
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Der Tag - Blogschau - Südtirol
040424 – 1 Arbeiternachrichten Mannheimer Kinderschutzverein. Beim Oberst. An dem Begriff bemerken Sie schon die Heuchelei von Völkermördern. Beim Oberst. Gleichzeitig geht der Oberst über die wilde Diskussion, was Sozialismus ist und was nicht, ein. Er nimmt das Beispiel Kuba. Ich würde mich der Stimme enthalten. Sage aber dazu nur ein kurzes Wort: In der aktuellen Weltlage, ist es klug, in…
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shape · 10 months ago
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Aufruf zur Kundgebung des Frankfurter Bündnis für Israel
am Samstag, 17. Februar 2024 um 15 Uhr auf dem Roßmarkt, Frankfurt am Main
Kein Vergessen, kein Relativieren, keine Äquidistanz – Solidarität mit Israel!
fb-event: https://www.fb.com/events/1406844703604273/
facebook: https://www.facebook.com/BfIFFM
instagram: https://www.instagram.com/frankfurterbfi
Kein Vergessen, kein Relativieren, keine Äquidistanz – Solidarität mit Israel!
Dass der Antisemitismus kein Kolloquiumsthema, sondern ein globales Übel ist, das bekämpft werden muss, bezeugt die Weltlage Anfang 2024: In etlichen Ländern wird regelmäßig für Palästina krakeelt, in den Medien hat Israelkritik Hochkonjunktur, die sogenannte internationale Gemeinschaft erhöht erpresserisch den Druck auf Israel und alle sind sich einig, dass die IDF – wahlweise der Humanität, dem Frieden oder der Verständigung zuliebe – die Waffen strecken soll. Den Stand der Dinge bezeugt auch die Tatsache, dass die Zahl erfasster antisemitischer Aktivitäten seit dem 7. Oktober deutlich gestiegen ist. Es bewahrheitet sich unter globalpolitisch verschärften Bedingungen, was der Literaturwissenschaftler Hans Mayer bereits 1981 notierte: »Aus dem bisherigen isolierten jüdischen Außenseiter inmitten einer nichtjüdischen Bevölkerung wurde ein jüdischer Außenseiterstaat inmitten einer nichtjüdischen Staatengemeinschaft.«
Kurz nach dem Massaker vom 7. Oktober schien es noch, als könnte das Appeasement gegenüber dem islamischen Judenhass an seine Grenzen stoßen. Es drängte sich der Eindruck auf, dass die Bestialität der Mörder für Erkenntnisse über das Wesen des Antisemitismus sorgt, an deren Vermittlung die antisemitismuskritischen Bildungsprogramme konstant scheitern. Doch die betulichen Kampfansagen gegen militante Jubelpalästinenser sind ebenso im Nichts verlaufen wie die Solidaritätsbekundungen für Israel, die in Deutschland ohnehin in erster Linie selbstherrlich als kollektiver Lernerfolg aus der Geschichte verbucht werden, anstatt praktische Konsequenzen zu zeitigen. Als deutlich wurde, dass Israel sich ohne Rücksicht auf Empfehlungen besorgter Beobachter gegen die Mörderbanden in Gaza wehrt, verblasste die Erinnerung an die Gräuel vom 7. Oktober.
Ein bisserl schuldig sind doch alle
Der Stimmungsumschwung in der Öffentlichkeit ist nicht als Bruch zu begreifen, vielmehr sind sie Übergänge zwischen äquidistanten Betrachtungen und brachialer Israelkritik fließend. Aus Unmut darüber, dass Migrantifa, Postkolonialisten und Traditionslinke mit dem eliminatorischen Antisemitismus offen kollaborierten, erklärte Navid Kermani, Deutschlands Spezialist für moralisch einwandfreies Bescheidwissen, am 9. November in der ZEIT, was ihn am ordinären Judenhass plagt: »Die elementarste menschliche Regung, wenn Frauen vergewaltigt, auf einen Schlag über 1400 Menschen ermordet werden, hat gefehlt. Deshalb klingt die Israel-Kritik seit dem 7. Oktober so falsch, selbst wo sie richtig ist. (…) Man wird einwenden, angesichts der Verhärtung auf beiden Seiten, des Siedlungsbaus der einen und des Terrors der anderen, kann Frieden unmöglich funktionieren. Aber hat denn die Unnachgiebigkeit funktioniert?«
Solches Geschwätz relativiert den eliminatorischen Judenhass, der im Zentrum der palästinensischen Mobilmachung für den Endsieg gegen Israel steht. Die Rede von »beiden Seiten«, wie auch die vom »Konflikt«, suggeriert, man habe es mit einem Gerangel um Land und politische Einflusssphären zu tun, das von nahöstlicher Hitzköpfigkeit befeuert wird. Dass die Hamas und ihre Unterstützer aus der Mitte der palästinensischen Gesellschaft keine rationalen Ziele verfolgen, hat der 7. Oktober bewiesen. Umso verbohrter ist die Annahme, nach ein paar von der EU moderierten Dialogeinheiten könnte alles wieder beim Alten sein. Unerschütterlich wird im Westen daran festgehalten, dass es nur einer Zähmung der Hardliner »auf beiden Seiten« bedürfe, um die Zweistaatenlösung zu verwirklichen. Das war schon vor dem 7. Oktober unrealistisch, heute gilt es zu begreifen, dass ohne die Entnazifizierung des Gazastreifens niemals irgendeine Normalisierung erreicht werden kann.
In den vergangenen Wochen schickten diejenigen, die sich pflichtschuldig zu einer Verurteilung des Antisemitismus durchringen konnten, routinierte Warnungen vor »Islamfeindlichkeit« hinterher. Aktivistische Moslems ihrerseits haben sich nach dem 7. Oktober vor allem als Träger antiisraelischer Manifestationen ins Gespräch gebracht, während die Islamverbände nicht einmal willens waren, sich halbwegs glaubwürdig von den Verantwortlichen des Massakers zu distanzieren. Die Zurückhaltung hat einen Grund: Das Feindbild Israel hält die islamischen Communities in Europa zusammen. Während am laufenden Band Expertisen über Beweggründe und Psychodynamiken von alten und neuen Rechten entstehen, stellt sich kaum einer die naheliegende Frage, wie man dem wachsenden islamischen Antisemitismus begegnet. Wenn der nach dem 7. Oktober von Israelis und Juden aufgebrachte Slogan »Nie wieder ist jetzt« plötzlich auf deutschen Massendemonstrationen gegen eine halluzinierte »Wannseekonferenz 2.0« populär wird, zeigt sich, wie leicht es fällt, beim hochmoralisch geführten Kampf gegen rechts vom eliminatorischen Antisemitismus der Hamas und ihrer Unterstützer umso beharrlicher zu schweigen.
Fuck the UN
Die Suggestion, Israel übertreibe, wird durch die medial präsentierten Schuttlandschaften von Gaza inklusive der üblichen Portion Pallywood befeuert: Wenn etwas dekontextualisiert, dann die Mitleidspropaganda, die vernebelt, wer die Verantwortung trägt, nämlich die Hamas und ihre Unterstützer. Der Wahn, der zur antizionistischen Aktion drängt, ist nicht ohne Kalkül: Die Drahtzieher des Massakers wussten, dass die israelische Armee den Einfall nicht würde dulden können, sie konnten darauf spekulieren, dass die Opferinszenierung nach ein paar Tagen Krieg gelingt und die Weltöffentlichkeit sich spätestens dann problemlos gegen Israel aufwiegeln lässt. Es funktioniert: Nur drei Monate nach dem 7. Oktober muss Israel sich vor einem internationalen Gericht für den Militäreinsatz verantworten. Südafrika, dessen politisches Personal sich händeschüttelnd mit der Hamas-Führung präsentiert, hat vor dem Internationalen Gerichtshof stellvertretend für die UN-Schurkenstaaten geklagt. Der Vorwurf: Völkermord. Die leicht abgemilderte und noch beliebtere Anklage heißt: Unverhältnismäßigkeit. Der Krieg gegen eine Partei, die Israel vernichten will und nach wie vor mehr als hundert israelische Bürger als Geiseln hält, ist aber nicht nur verhältnismäßig, sondern zwingend notwendig, auch wenn es dabei unvermeidlich Menschen trifft, die mit der Hamas nicht direkt verbandelt sind. Eine wohlüberlegte Niedertracht ist in diesem Zusammenhang die Gleichsetzung von gezielten Hinrichtungen Vergewaltigungen und Entführungen israelischer Bürger mit dem Tod von Palästinensern, die von der Hamas kriegsstrategisch instrumentalisiert werden. Zaghaftigkeit, Schwäche oder Vergebung würden ein fatales Signal in einer Welt bedeuten, von der Israel wenig zu erwarten hat. Sie wird verkörpert von UN-Generalsekretär Guterres der mahnte, dass die »Angriffe nicht im luftleeren Raum« stattfanden, was nichts anderes heißt, als dass er Verständnis für »das bisschen Totschlag« (Goldene Zitronen) aufbringt.
Noch vor kurzem identifizierten viele im israelsolidarischen Milieu Baerbock und überhaupt die neuen Grünen als Träger einer relativ vernünftigen pro-israelischen Außenpolitik. Bemerkenswert ist das Vertrauen nicht nur wegen der ausgesprochen antizionistischen Geschichte der grünen Partei; es sollte sich darüber hinaus herumgesprochen haben, dass man bei dieser Regierung nie weiß, welche Gewissenlosigkeit als nächstes ansteht. Folgerichtig enthielt sich Deutschland bei der unschwer als israelfeindlich zu erkennenden Gaza-Resolution, statt einmal den Spieß umzudrehen und die UN als Drecksverein anzuklagen sowie ein Kriegsverbrechertribunal für die Hamas und ihre Freunde zu fordern. Im Dezember ließ die Ampel-Koalition wissen, sie wolle die Einreise von »radikalen« Israelis nach Deutschland erschweren. Woanders ist es allerdings noch trostloser. Länder wie Spanien, Irland und Frankreich würden die EU am liebsten zu einem Hilfswerk für Palästina aufrüsten. Die USA, deren Flottenpräsenz im Mittelmeer ein wichtiges Signal ist, drängt Israel ebenfalls zu weltöffentlichkeitswirksamen Lösungen. Ganz zu schweigen von den dezidiert antiwestlichen Bündnissen um China und Russland, bei denen der Iran immer öfter miteinbezogen wird, derweil die Mullahs laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) die Produktion von Uran hochgefahren haben, wodurch sie sich dem Bau einer Atombombe nähern. Die Gemengelage verdichtet sich zu einem Bild, das in folgender taz-Überschrift zum Ausdruck kommt: »Es muss auch ohne Israel gehen.«
Postkolonialistische Regression
Zeitgemäß ist heute nicht mehr die deutsche Rassenkunde, zeitgemäß für den eliminatorischen Antisemitismus sind die Aufwallungen im Zeichen des Postkolonialismus, der den »jüdischen Außenseiterstaat« als Avantgarde der Verderbnis und als Hauptfeind präsentiert. Der neue Antisemitismus kommt von Leuten, die darauf beharren, als empathisch, sanft und fortschrittlich wahrgenommen zu werden. Das gleiche Milieu, das sich mit seinen Vordenkern darin einig weiß, dass Hamas und Hisbollah als Befreiungsorganisationen zu gelten hätten, die sich legitimerweise verzweifelt gegen ein von weißen jüdischen Kolonialherren regiertes Apartheidsregime stemmten, ist auch immer dann zur Stelle, wenn allzu plumper oder struktureller Antisemitismus billig verurteilt werden kann. Die postkolonialistische Linke macht sich an den Hochschulen widerspruchfrei breit, ihrem zeitgeschichtlichen Verständnis nach ist Israel ein Dorn im Auge: Die unreglementierte Beschäftigung mit dem eliminatorischen Antisemitismus gilt als eurozentrische Verengung, die andere Opfergruppen vernachlässige und so den globalen Süden provoziere, in dessen Namen man unbedingt sprechen will. Begleitend zum derzeitigen polit-ökonomischen Abwrackunternehmen in den post-industriellen Gesellschaften des Westens wächst die Lust an der Verwandlung von Nationalstaaten in Stammes- und Volksgemeinschaften. In der Komplizenschaft zwischen den schwer sensiblen Delegitimierern des westlichen Erbes und den islamischen Eiferern wiederholt sich die alte deutsche Feindschaft gegen jede Zivilisation.
1971 schrieb der französische Kritiker Vladimir Jankélévitch, der den in Auschwitz Ermordeten mit seinen unversöhnlichen Polemiken gegen die läppische und vergessliche deutsch-französische Kultur der Versöhnung die Treue hielt: »Das Gefühl, das wir empfinden, heißt nicht Groll, sondern Entsetzen: Unüberwindbares Entsetzen darüber, was geschehen ist, Entsetzen über die Fanatiker, die diese Sache begangen haben, über die Willenlosen ohne Rückgrat, die sie akzeptiert haben, und über die Gleichgültigen, die sie bereits vergessen haben. Jetzt haben wir unser ›Ressentiment‹.«
Wem es wie uns heute mit Blick auf den 7. Oktober ähnlich geht, möge zur Kundgebung am 17. Februar 2024 in Frankfurt am Main kommen.
Frankfurter Bündnis für Israel
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onlinemarktplatz-de · 10 months ago
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Sinkflug setzt sich fort: Deutsche Startup-Szene sammelt 2023 nur noch sechs Milliarden Euro ein
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Der Rückgang hält an, aber es gibt Hoffnung am Horizont: Sechs Milliarden Euro sammelten die Jungunternehmen hierzulande im vergangenen Jahr ein. Das sind 39 Prozent weniger im Vergleich zum Jahr 2022, als 9,9 Milliarden Euro in die Startups flossen und 65 Prozent weniger als im Rekordjahr 2021, als die Investitionssumme bei 17,4 Milliarden Euro lag. Auch die Anzahl der Finanzierungsrunden reduzierte sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr: 861 Deals bedeuten 15 Prozent weniger Abschlüsse als 2022 (1.008). Die aktuellen Zahlen erklären sich auch durch den Rückgang großer Deals von mehr als 100 Millionen Euro: Waren es im Jahr 2022 noch 19 Mega-Investments sank die Zahl auf acht Groß-Finanzierungen im vergangenen Jahr. 2021 waren sogar 33 derartig große Finanzierungsrunden gezählt worden. Hoffnung macht allerdings unter anderem der Blick in die Halbjahreszahlen: So lag das Finanzierungsvolumen im zweiten Halbjahr mit rund 3,0 Milliarden Euro nur noch geringfügig niedriger als im ersten Halbjahr (knapp 3,1 Milliarden Euro). Das zeigt das Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in deutsche Startups. Als Startups werden dabei grundsätzlich Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind. Dr. Thomas Prüver, Partner bei EY: „Investoren agieren nach wie vor sehr zurückhaltend und legen ihr Geld selektiv an. Das Umfeld ist geprägt durch Inflation, hohe Zinsen, die schwierige geopolitische Weltlage und eine schwache Konjunkturentwicklung. Um auch in diesen schwierigen Zeiten an frisches Kapital zu kommen, reichen für Jungunternehmen gute Ideen allein nicht mehr aus. Solide und gut durchdachte Geschäftsmodelle in Verbindung mit realistischen Umsatzprognosen und der Aussicht auf Profitabilität sind in den Augen der Geldgeberinnen und Geldgeber aktuell das A und O.“ Laut Prüver hat die derzeitige Finanzierungsflaute auch etwas Gutes: „Die Startups, die heute entstehen, wachsen und frisches Geld erhalten, haben die erste Bewährungsprobe schon bestanden und sich als widerstandsfähig erwiesen.“ Etliche Startups hätten im vergangenen Jahr gezeigt, dass es durchaus möglich war, große Investitionssummen zu erhalten, erklärt Prüver. So konnte die KI-Schmiede Aleph Alpha aus Baden-Württemberg im November 463 Millionen Euro an Risikokapital sammeln. Damit geht die größte Finanzspritze des Jahres zum ersten Mal seit 2019 und erst zum zweiten Mal seit Erhebungsbeginn nicht nach Berlin. Jungunternehmen aus der Hauptstadt sind vier Mal in den Top-Ten-Finanzierungsrunden des Jahres vertreten, ebenso häufig wie Startups aus Bayern. Komplettiert wird die Liste von einem Unternehmen aus Hamburg. Startup-Hauptstadt Berlin verliert deutlich Marktanteile Dass der Vorsprung Berlins momentan schmilzt, zeigt sich auch bei den Investitionen insgesamt. Zwar erhielten Berliner Startups auch 2023 das meiste Kapital, mit fast 2,4 Milliarden Euro war es allerdings weniger als halb so viel wie noch vor einem Jahr. Berlins Marktanteil fällt von 50 auf nur noch 39 Prozent. Bayerische Startups erhielten etwas mehr als 1,7 Milliarden Euro, das sind zwar gut 600 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, dennoch steigt ihr Marktanteil von 24 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell 29 Prozent. Als einziges der Top-3-Bundesländer erhielten Startups in Baden-Württemberg 2023 mehr Risikokapital als im Jahr zuvor: Mit Zuflüssen von 736 Millionen Euro steht für 2023 damit ein Marktanteil von zwölf Prozent zu Buche (2022: sieben Prozent). Doch nicht nur regional betrachtet gibt es zum Teil deutliche Unterschiede, wie gut Deutschlands Jungunternehmen sich in diesen wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten schlagen. Prüver: „Nicht alle Branchen und Bereiche sind gleichermaßen betroffen – einige, wenn auch wenige, konnten sich auch in der angespannten Marktlage stabil am Markt behaupten und Investoren überzeugen.“ So bleiben Energie-Startups mit Einnahmen von 998 Millionen Euro nur knapp unter dem Niveau des Vorjahres. Ähnlich stabil steht der Bereich E-Commerce da, hier wurden im vergangenen Jahr 633 Millionen Euro investiert und damit nur zwei Millionen Euro weniger als 2022. Boom bei KI-Startups Dem Topthema Künstliche Intelligenz geschuldet gab es das größte Investitionsvolumen bei Software-Startups: Etwas mehr als zwei Milliarden Euro flossen im vergangenen Jahr in diesen Bereich – 1,2 Milliarden Euro und somit 38 Prozent weniger als noch 2022. Während das Investitionsvolumen im Subsektor Saas (Software as a Service) sich mit einem Rückgang von 1,9 Milliarden auf 918 Millionen Euro fast halbierte, ging es im Subsektor Künstliche Intelligenz kräftig aufwärts: Das Investitionsvolumen stieg von 220 auf 943 Millionen Euro, die Zahl der Deals erhöhte sich dabei allerdings nur leicht: von 55 auf 61 Finanzierungsrunden. Deutlich weniger Geld wurde in den Bereichen Mobility (538 Millionen Euro, minus 60 Prozent), FinTech (499 Millionen Euro, minus 62 Prozent) und Health (445 Millionen Euro, minus 50 Prozent) investiert. Prüver: „Das Jahr 2023 war aus Sicht vieler Startups geprägt von Brückenfinanzierungen, bei großen Neuinvestitionen zeigten sich die Geldgeberinnen und Geldgeber im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückhaltender. Ein Zustand, der nicht zuletzt durch die anhaltende Ungewissheit mit Blick auf die Zinspolitik und die Konjunkturentwicklung anhalten dürfte.“ Das Startup-Ökosystem hierzulande sei dabei, sich neu zu sortieren und könne gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen, so Prüver: „Neben Berlin gewinnen andere Startup-Regionen an Bedeutung und werden auch international immer sichtbarer. Zudem entwickelt sich der Technologie-Sektor zum wichtigen Wachstumsmotor – hier ist Deutschland gut aufgestellt. Übertreibungen aus den Boom-Jahren liegen jetzt hinter uns, Investoren sowie Gründerinnen und Gründer sind vorsichtiger und realistischer geworden. Einiges spricht dafür, dass die Talsohle bei der Startup-Finanzierung inzwischen erreicht ist und es in absehbarer Zeit wieder aufwärts geht.“ Lesen Sie den ganzen Artikel
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ruhlerhof · 11 months ago
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Kreuz am Lutterbach
Dieses ist der erste Blog den ich auf der neuen Hauptseite unter https.ruhlerhof.de veröffentliche. In diesen Blog möchte ich euch ein Kreuuz zeigen, das zeitweilig am Zuggang zur Brücke über den Lutterbach im Verlauf des Fußweges stand. Die Fotos für diesen Blog habe ich zu Ostern 2022 gemacht. Ich veröffentliche jetzt die Fotos , weil sich bei mir Aufgrund der Weltlage die sich seit mienen…
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mycstilleblog · 1 year ago
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Nach dem 30. bundesweiten Friedensratschlag in Kassel
Der 30. bundesweite Friedensratschlag in Kassel fand in einer Zeit statt, in der sich die Weltlage immer bedrohlicher zuspitzt. Der Krieg in der Ukraine tritt in der Berichterstattung hinter der über den Krieg in Gaza zurück, tobt dennoch weiter. Der Krieg in Nahost hat bereits jetzt über 17.000 Tote gefordert, davon sind fast die Hälfte Kinder. Und das sind nur zwei von vielen Kriegen, die die…
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korrektheiten · 15 days ago
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Das Ende der US-amerikanischen Hegemonie
Ansage: »Aufstieg und langsamer Niedergang der USA als führende Weltmacht erklären in sehr nachdrücklicher Weise die aktuelle politische Weltlage. Europa, inklusive Deutschland, sind schon lange keine Partner mehr “auf Augenhöhe” mit den USA, höchstens noch seine Hilfskräfte. Europa steht schon längst in einem “Missbrauchsverhältnis” zu den USA. Andere Regionen und Länder sind schon länger nicht mehr […] The post Das Ende der US-amerikanischen Hegemonie first appeared on Ansage. http://dlvr.it/TG7Z4c «
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leinwandfrei · 9 months ago
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Eine modernisierte Adaption von Frankenstein - Poor Things von Giorgis Lanthimos
Einer der großen Aufreger des noch so jungen Kinojahres ist Poor Things, ein Film vom griechischen Regisseur Giorgios/Yorgos Lanthimos (The Killing of a sacred Deer, The Favourite) nach einem 1992 erschienenen Buch von Alasdair Gray (1934-2019). Erzählt wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, geschaffen von einem wagemutigen und aus ethischer Perspektive zu fragwürdigen Methoden greifendem Forscher. Angeregt durch den Missbrauch als Studienobjekt des eigenen Vaters wird er – Bella Baxters Gott - zum passionierten Wissenschaftler, der zwar fachlich anerkannt, aber sozial aufgrund seines entstellten Aussehens selbst in seinen Lehrstunden ausgegrenzt wird. Der von Willem Dafoe stoisch unberührt gespielte Forscher hat der nahezu unversehrten Leiche einer jungen, schwangeren Frau das Gehirn des ungeborenen Kindes implantiert und sie anschließend wiederbelebt. Anders als Frankensteins Monster ist Bella Baxter ihre Herkunft äußerlich nicht direkt anzusehen, wobei Emma Stone die roboterhaften Bewegungsabläufe erst am Ende des Films mit ihrer Naivität endgültig ablegt. In diesem Moment verändert sich auch ihre Kleidung sowohl farblich als auch dem Design nach. Die rokokohaften Oberteile über viele Freiräume eröffnenden kurzen Hosen und Röcken weichen einer schuluniformähnlichen Uniform in schwarz, wenn sie zur emsigen Leserin und Sozialistin sowie in der Folge davon depressiv wird. Ihr Bildungs- und Loslösungsprozess gipfelt in der Bestrafung des Ehemanns ihres Körpers, einem grausamen Mann, welcher seiner Frau die Klitoris entfernen und sie damit von ihrer (für ihn) anstrengenden Lust befreien will. Nach nur wenigen Tagen in seinem Haus weiß Bella wieder, warum die Mutter ihres Geistes unbedingt aus dieser Hölle entfliehen wollte – nachdem sie anerkennt, einen Mangel an Muttergefühlen in sich erkannt zu haben. Aber wessen Gefühle und Gedanken sind hier entscheidend, die des Gehirns des Kindes oder des physischen Wesens der toten Frau, welcher der von so vielen Männern begehrte Körper einst gehörte? Diese große Frage wagt hier niemand zu beantworten bzw. sie zu stellen ist gar nicht nötig. Die Protagonistin wird als Bella Baxter wahrgenommen, ein eigenständiger Mensch ohne Vergangenheit. Einzig die kaum sichtbaren Narben am Hinterkopf weisen auf ihre Herkunft hin, Erinnerungen an die Zeit vor ihrem Tod hat sie nicht.
Auf die kindliche Neugier und die große Abenteuerlust folgt nach einigen Zwischenstationen eine Erhebung zu wissenschaftlicher Beurteilung der eigenen Situation und philosophischer Hinterfragung der allgemeinen Weltlage. Am Ende studiert sie Medizin und lebt mit ihrem Verlobten Max McCandles (Rami Youssef), ihrer Liebhaberin, dem mit dem Gehirn einer Ziege deutlich sympathischeren Ex-Ehemann und den vielen skurrilen Kreuzungen verschiedener Haus- und Nutztiere in dem fantastischen Haus ihres Schöpfers. Bella Baxter ist zu ihrer eigenen Herrin geworden. Der Lebenswandel lässt allerdings vermuten, dass ihr sozialistische Phase wohl beendet ist und das Erfahren von Armut auf ihrer Reise mit dem Dandy Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) wenig Auswirkungen zu haben scheint. Sie wird vom gehegten Kind zur abhängigen Liebhaberin, von der Gefangenen zur Selbstständigen, von der Mätresse zur Prostituierten und darin liegt ihre Emanzipation. Eine Befreiung durch das Leben als Prostituierte scheint zunächst etwas absurd, aber es ist die erste Entscheidung, die sie selbst einzig für sich trifft und ihr ein eigenes Einkommen ermöglicht.      
In Mary Shelleys Referenzroman ist das eigentliche Monster Dr. Frankenstein und nicht sein entstelltes Geschöpf. Die Kernfrage ist hier die nach den Grenzen der Wissenschaft und Gotteskomplexen in der Forschung. Dieser Kontext wird in der Produktion nicht verlassen, aber umfunktioniert und ironisch gebrochen. In Poor Things scheint das Äußere der Protagonisten passender gewählt, dafür hat Dr. Baxter eine ganz andere Beziehung zu seiner „Kreatur“. Die Faszination für sein Studienobjekt scheint der Liebe eines Vaters gefährlich nahe zu stehen, weswegen er sich versucht, emotional von ihr zu distanzieren und diesen Mangel an Objektivität auszumerzen - erfolglos. Er stirbt erst, nachdem sie sich ausgesprochen haben. Das Bella Baxter die Protagonistin dieser Groteske ist, steht nie zur Debatte. Sie befreit sich immer wieder aus den Festungen, welche Männer um sie herum bauen – motiviert durch Angst um (oder vor) ihr, aus Eifersucht und oder Besitzdenken heraus.
Weitere Differenzen zu Shelleys Romans sind der länger gezogene Bildungsprozess, die Fokussierung auf die Sexualität als Befreiungsakt und zuletzt ihre soziale erfolgreiche Einbindung in die hier nur durch Einzelpersonen gezeigte Gesellschaft. Die Ehrlichkeit und meist sympathische Unwissenheit kann allerdings auch in eine vollständig emotionale Entscheidungsfindung kippen und in diesen Fällen können ihre Ausbrüche durchaus erschreckend ausfallen. Der Erziehungsprozess ist dementsprechend schwieriger. Emma Stone spielt diese Veränderungen zunächst subtil und zuletzt sehr souverän wie distanzierend kalt. Besonders ihr körperlicher Einsatz und ihre puppenartige Gangart spielt sie auf den Punkt und konsequent. Eleganz erreicht die „Kreatur“ dabei niemals und ihr unkonventionelles Denken bleibt bestehen. Nur durch diese Unberührtheit von gesellschaftlicher Normalität scheint ihr Ausbruch aus den typischen Geschlechter- und Besitzverhältnissen möglich zu sein.
Neben diesem „Aufstieg“ spielt Mark Ruffalo als verführerischer und letztlich besitzergreifender Liebhaber eine besonders traurige, nahezu peinliche Rolle. Nach einer rauschhaften Affäre macht ihm die intellektuell wachsende Frau zu viele Mühen und dennoch kommt er nicht von ihr los. Der geduldig wartende Verlobte ist ein Gegenbild zu diesem schmierigen Mann, welcher allerdings die Methoden und Motive seines großen Idols nie in Frage stellt und sich seinen Entscheidungen ergibt. Dennoch sieht Bella den sanften Max nachvollziehbarerweise als passenden Ehemann an. Solche Zuschreibungen sind klassischerweise eher Ehefrauen zugeordnet, eine von vielen Umkehrungen dieser fiktiven Erzählung. Zu diesem Trio (neben einigen ausgefallenen Charakteren, welchen Bella als Prostituierte gegenübersteht) stößt im letzten Abschnitt dann der gänzlich verruchte und bestialische Ex-Ehemann Alfred „Alfie“ Blessington, welcher Gewalt zum einzigen Mittel erwählt hat. Das Mittagessen hält er mit gezogener Pistole ab, den Diener ständig bedrohend und ein Regime aus Angst schaffend. Bella kann ihn überwältigen und „heilt“ ihn zusammen mit Max auf Basis der Forschung ihres „Gottes“. Duncan landet im Irrenhaus, Max wird zu Bellas Partner mit Dienerpotential und Alfie muss sein Dasein mit dem Gehirn einer Ziege fristen. Bella triumphiert über sie alle und dabei enthält der Film neben Momenten der Komik und der reinen Lebensfreude auch schmerzliche Szenen, welche aus Bellas Weltfremdheit heraus erst möglich sind.
Das Intro und Outro gestaltet der Regisseur ebenso ungewöhnlich wie die gesamte Bildsprache der Produktion Züge einer Groteske annimmt. Bella umrahmt das gesamte Projekt, womit der Fokus sofort festgelegt wird. Der Film beginnt mit einem Blick auf Bellas Hinterkopf (vor dem Selbstmord) und endet mit einem Zoom auf ihre Augenpartie, wenn sie lernend im Garten ihres Hauses sitzt. Die Kapitel der Geschichte werden mit gemäldeartigen Darstellungen von Bella in expressionistischen Umgebungen markiert. Den Anfang und den Abschluss bilden reale Gemäldeaufnahmen, welche mit den Namen der Darsteller und Akteure umrahmt sind. Dazwischen spielt der Kameramann Robbie Ryan (u.a. The Favourite; Come on,come on; I, Daniel Blake) mit ungewöhnlichen Perspektiven, an den Rändern verzerrten Blickwinkeln, Aufnahmen wie durch eine Lupe und die Höhe der Räume betonenden Verzerrungen im Wechsel mit sehr geraden Perspektiven, die auch die gefilmten Bilder in diesen opulenten Szenenaufbauten in Filmmomenten zu Gemälden werden lassen. Die Stadtdarstellungen zeigen eine zeitlose phantasierte Zukunft oder Vergangenheit von London, Lissabon, Alexandria und Paris. Hier sind Assoziationen mit Theaterkulissen nicht auszublenden. Besonders Alexandria ist eher symbolisch für mögliche Konsequenzen unserer Gegenwart: unerträgliche Hitze und eine räumlich gespaltene Gesellschaft, in welcher die Armen in einem nicht erreichbaren Graben leben.
Der Regisseur fordert sein Publikum auf allen Ebenen heraus und arbeitet mit großen Kontrasten, die nur schwer vereint aufzunehmen sind. Auditiv, visuell und narrativ weicht er von Standards ab und durch das Rücken der Erotik in den Mittelpunkt des Aufbegehrens von Bella Baxter geht er das Risiko ein, ein zimperliches Avantgarde-Publikum zu überfordern und damit abzuschrecken. Doch Emma Stone gelingt das Vereinen dieser Gegensätze auch in solchen Szenen, indem sie ungehemmt der kindlichen Naivität und Neugier ihrer Figur folgt. Schon in ihr wird die Unerfahrenheit des kindlichen Geistes mit einem vollentwickelten weiblichen Körper vereint, weswegen die Naivität und ungehemmte Steuerung nach Lust und Vorliebe gleichermaßen auftritt. Sie mag sich um Anpassung bemühen, bleibt aber von den Fängen ihrer Umgebung sehr lange unberührt. Ihre entwaffnende Stärke ist eine ehrliche Direktheit, die Folge der ausgebliebenen gesellschaftlichen Formung. Sie ist einzigartig, wie der erfolglose Versuch ihres „Vaters“ eine Nachfolgerin für sie zu schaffen deutlich zeigt. Die Lobeshymnen auf und vielfachen Auszeichnungen für Emma  Stone sind vollkommen angebracht, sie macht die übrigen Darsteller zu Statisten, obwohl diese auch sehr engagiert und treffend besetzt sind.  
Lanthimos wirft mit dem in 11 Kategorien nominierten Poor Things einen aussichtsreichen Kandidaten ins Oscar-Rennen. Seine Produktion ist ein Beispiel für die Wirkmächtigkeit einer deutlichen Regie-Handschrift oder einem eigenwilligen Konzept, einer vom Standard abweichenden Perspektive, entgegen der so oft diagnostizierten Langeweile durch Vereinheitlichung in Hollywood. Wie auch Greta Gerwig erschafft der Regisseur eine klar erkennbar künstliche Welt, welche gerade durch den Abstand zur „Realität“ für Aussagen über diese genutzt werden kann. Das ist eine andere Seite des sogenannten „Eskapismus“, welcher doch zurück zur realen Welt führen kann. Die Inszenierung, der Stil und die Zielsetzung beider Filme ist dabei ganz individuell. Die soziale und feministische Kritik allerdings wird in Poor Things weniger von Werbezielen verdrängt und ist avantgardistischer gelöst. Als Zuschauer darf man keine einlullenden Popmomente erwarten und sich nicht von dem Etikett Komödie blenden lassen. Diese parodistisch-satirische Produktion ist äußerst gehaltvoll und verlangt, dass man sich auf unerwartete Eindrücke einlässt und unter die reich dekorierte Oberfläche zu blicken versucht.   
Dritter im Bunde der Favoriten in der Königsklasse des besten Films ist mit Oppenheimer ein für Christopher Nolan ungewöhnlich kammerspielartiger Film und dennoch ein Mainstream-Produkt, mit etwas ambivalenterer Sicht auf einen der bekanntesten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts oder zumindest einem der Väter eines der bekanntesten wissenschaftlichen Projekte dieser Zeit. Bis dato hat dieser am meisten Erfolg bei Preisverleihungen gehabt, aber vielleicht wagt die Academy ja das Ausscheren in der Königskategorie und entscheidet sich für Lanthimos‘ opulentes Gemälde einer einzigartigen und überragend gespielten Puppenfigur mit starkem Charakter.
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gesundheitlippe · 1 year ago
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Gesundheit Lippe: Klinikum Lippe im Wandel
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Dr. Johannes Hütte blickt auf ein kräftezehrendes Jahr 2022 zurück. Zwar konnte das Klinikum Lippe im Sommer eine positive Jahresbilanz für 2021 vermelden, aber die unvorhersehbaren Herausforderungen der Corona-Pandemie, die aktuelle Weltlage und Szenarien wie mögliche Blackouts und der Cyberangriff haben ihre Spuren hinterlassen.
„Eigentlich wollen doch alle nur ihren Job machen“, sagt Hütte. Damit meint er nicht nur die Pflegekräfte, die diesen Beruf ergriffen haben, um Menschen zu helfen, die aber nun schon eine ganze Zeit am Limit arbeiten. Er meint auch die Chefärzte, Führungskräfte und Verwaltungsmitarbeiter, die in den letzten Monaten immer wieder auch Krisenmanager mit hoher Frustrationstoleranz und Improvisationstalent sein mussten. Er meint eigentlich jeden Einzelnen, der rund 2.800 Mitarbeitenden des Klinikum Lippe und er sieht, was die Teams in allen Bereichen leisten.
„Wir haben schon 2021 und auch in diesem Jahr unser Krankenhaus — trotz Pandemie — gemeinsam wieder ein großes Stück nach vorn gebracht. Dass uns das unter den aktuellen Rahmenbedingungen gelungen ist, halte ich nicht für selbstverständlich. Ein großer Dank gilt daher jedem einzelnen Mitarbeiter und jeder einzelnen Mitarbeiterin. Doch wir existieren nicht in einem Mikrokosmos und müssen uns deshalb auf weitere unruhige Zeiten einstellen.“ Hütte meint damit die aktuell prognostizierten Engpässe bei der Strom- und Gasversorgung. Szenarien eines Stromausfalls oder der Zusammenbruch der Kommunikationsnetze werden von den Katastrophenschutzbehörden inzwischen als reale Bedrohung angesehen. Dazu sagt er: „Wir bereiten uns aktuell auf derartige mögliche Ausfälle vor, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in jedem Fall sicherzustellen. Schon zu Beginn der Pandemie waren wir den Entwicklungen durch gute Vorbereitung immer einen kleinen Schritt voraus. Das muss jetzt möglichst genauso laufen. Auch der im November erfolgte Cyberangriff auf die IT-Infrastruktur zeigt, dass wir durchaus vorbereitet waren. Das Aufräumen allerdings wird uns die kommenden zwei Jahre beschäftigen. “
Aber neben den allgemeinen düsteren Prognosen für die kommenden Monate hat der Klinikgeschäftsführer auch viel Positives zu berichten: „Wir sehen, dass unsere Strategie 2025 Früchte trägt. An den Zahlen, aber auch an den Baufortschritten, den technologischen Neuerungen und den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wir für uns gewinnen konnten. Natürlich denken einige Lipper beim Jahr 2022 auch an die Schließung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Lemgo. Ich möchte noch inmal betonen, dass niemand leichtfertig einen Fachbereich einfach so dicht macht — auch ich nicht. Wir haben diesen Schritt wohlüberlegt vorgenommen und haben durch die Konzentration der unfallchirurgischen und orthopädischen Leistungen am Standort Detmold nun in Lemgo wieder Kapazitäten unsere dortigen Leuchttürme weiter auszubauen. Das ist langfristig wichtig, um den Klinikstandort Lemgo zu stärken.“
In puncto Bau stehen gleich in der ersten Jahreshälfte 2023 erste Einweihungen an. „Noch sieht es so aus, als wenn wir unser Ziel erreichen und die ersten Patientinnen und Patienten im Mai 2023 bereits auf den neuen Bettenstationen versorgt werden können. Auch der Umzug der Endoskopie soll im Sommer erfolgen. Wenn man sich die aktuelle Lage im Baubereich so ansieht, gleicht das ja schon fast einem Wunder. Aber wir haben ein gutes Bau-Projektmanagement.“, berichtet Hütte. Er sagt weiter: „Auch unser Motto „Mit Herz und Hightech“ haben wir konsequent verfolgt. Wir konnten in diesem Jahr mehrere erfahrene Mediziner für den Aufbau unserer universitären Strukturen am Campus Klinikum Lippe und für die weitere Spezialisierung unserer Standorte gewinnen. Ein schlagendes Argument für gute Fachkräfte ist da sicher auch unsere Technologieoffensive, denn wer arbeitet nicht gern mit neuester Technik? Das Wichtigste ist nun, dass wir gemeinsam gut durch den Winter kommen. Wir sollten unseren eingeschlagenen Weg trotz aller Widrigkeiten motiviert und engagiert weiterverfolgen. Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt — für ein Krankenhaus mit Herz und Hightech, für unsere Patienten.“
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