#Thomas Cook Reisebüro Honemann
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wakusasse · 8 years ago
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Lesung Dead End - Reise in das Innere Nordamerikas am 27. Januar 2014, 20 Uhr, in Wegeners Buchhandlung, Burgdorf
http://www.wegeners-buchhandlung.de/
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Foto: Materialien zur Lesung, Richard und Ulli 
Einführung
Dead End - Reise in das Innere Nordamerikas
In den Jahren 1832 bis 1834 unternahm der Naturforscher Maximilian Prinz zu Wied, eine Reise in das Innere Nord-America, so der Titel seines Reisebuchs. Zusammen mit dem Schweizer Maler Karl Bodmer fuhr er auf Dampfbooten den Missouri hinauf bis zum Fort McKenzie am Fuß der Rocky Mountains. Neben seinen Reiseberichten und den schon bald im Druck veröffentlichten Aquarellen Bodmers brachte Maximilian Vielerlei aus Nordamerika mit: Tausende von Tier- und Pflanzenpräparaten, indianische Büffelmäntel, Trommeln, Messerscheiden und Mokassins. Einzelne Stücke der Sammlung sind die letzten Dokumente der Mandan-Indianer und ihrer Kultur, von der nur wenig überliefert ist. Mit Mandan-Indianern hatte Maximilian den Winter 1833/34 verbracht. Drei Jahre später löschte eine Pockenepidemie den Stamm fast vollständig aus. Während die naturkundlichen Sammelstücke Maximilians schon seit 1869 im Besitz des New Yorker Museums für Naturgeschichte sind und die Aquarelle Bodmers im Joslyn Art Museum in Omaha, Nebraska, zu sehen sind, befinden sich die ethnographischen Objekte im Stuttgarter Linden-Museum und im Berliner Völkerkundemuseum.
Entlang der gesamten Route gibt es heute eine Reihe von Museen, die sich ausführlich der Erinnerung an Wied und Bodmer widmen. Anders als in Deutschland sind der Prinz und der Maler in den USA sehr bekannt, begreifen die Amerikaner doch Wieds Aufzeichnungen und Bodmers Zeichnungen und Aquarelle als Teil ihrer kontinentalen Entdeckungsgeschichte. So soll mein Buch und diese Lesung auch dazu dienen, stärker zur Popularität Wieds und Bodmers beizutragen, deren Leistungen in Deutschland und der Schweiz immer noch nicht in dem Sinn gewürdigt werden, wie sie es verdient hätten. So fanden neuere Forschungen heraus, dass auch Karl Mays Indianerfiguren sich wahrscheinlich an Wieds Beschreibungen und Bodmers Zeichnungen orientierten.
Eben diese Landschafts- und Indianerbeschreibungen Wieds und die detaillierten Bildwerke Karl Bodmers über ihre Expedition setzten bei mir eine bis heute anhaltende Begeisterung für die Entdeckung Nordamerikas frei. Besonders interessierten mich die landschaftlichen Veränderungen und die Vernichtung der Naturvölker durch die Zivilisations- und Besiedlungsdynamik, über die schon Wied bereits knapp dreißig Jahre nach der Lewis-Clark-Reise zu berichten wusste.
Was erwartet einen Reisenden heute, wenn er Wieds Spuren von 1832/34 knapp 180 Jahre später folgt? Was hat sich in diesem großen Zeitraum verändert? Mit welchen Augen sind heute urbane Weichbilder, naturbelassene oder kultivierte Landschaften, die jetzigen Ureinwohner und die Nachkommen der damaligen Siedler zu sehen? Und sind überhaupt noch Zeichen, Landmarken und andere Überbleibsel der damaligen Beschreibung zu finden? Das waren Fragen, die mich brennend interessierten, als ich mit meiner Frau Elke in die USA aufbrach, um endlich meinen langjährigen Traum zu verwirklichen.
„Die Zeit ist die grundlegende Dimension unseres Daseins. Sie hat von jeher Künstler, Philosophen und Wissenschaftler fasziniert… Die Zeit, die in den großen Gesetzen der Physik – von der klassischen Dynamik über die Relativität bis zur Quantenphysik – vorkommt, kennt keinen Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft.“ Um dieses Paradox der Zeit, das wir in unserer Erinnerung als Gleichzeitigkeit von Vergangenheit und Gegenwart erleben, so authentisch wie möglich (Licht, klimatische Verhältnisse, jahreszeitliche Besonderheiten) nachempfinden zu können, beschloss ich, an den exakt gleichen Jahrestagen zu reisen wie der Prinz zu Wied und auf Verkehrsmittel zurückzugreifen, die den Transportmöglichkeiten Wieds so nahe wie möglich kommen. Dieser bewegte sich damals per Schiff, Kutsche, Raddampfer, Kielboot oder zu Fuß durch die amerikanische Landschaft.
Mein Ziel war es also, 176 Jahre später am gleichen Tag und am selben Ort zu sein wie Maximilian Prinz zu Wied und seine Begleiter in den Jahren 1832/33. Vor mir lag eine Strecke von circa 5 000 Meilen, die ich in 300 Tagen zurückzulegen gedachte. Der Reiseroute Wieds mit Überlandbussen oder der Eisenbahn zu folgen, war aber schon im ersten Teil der Reise im dichtbesiedelten Osten der USA sehr umständlich umzusetzen. Diese Art der entschleunigten Fortbewegung zwang mich, streckenweise Autos anzumieten, um meine Pläne zu verwirklichen.
Da Wied in New Harmony überwinterte, brach ich den ersten Teil der Reise dort ab und kehrte nach Deutschland zurück, um das Abenteuer im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder aufzunehmen. Im zweiten Teil der Reise, die von März bis September dauerte und von New Harmony bis zum Fort McKenzie am oberen Missouri im Bundesstaat Montana führte, kaufte ich mir über Ebay einen VW-Camper, um die oben genannten Schwierigkeiten zu umgehen. Die Flussreisen auf dem Ohio, Mississippi und Missouri River, die Wied unternahm, hätten heute einen logistischen Aufwand erfordert, der finanziell und organisatorisch kaum zu bewältigen gewesen wäre. Mit Hilfe des Campers gelang es uns aber, zeitlich exakt an den gleichen Tagen all jene Plätze, Orte und Besonderheiten aufzusuchen, die Wied in seinem Buch erwähnt hat. Es war an verschiedenen Stellen sogar möglich, markante Flusspassagen abzufahren oder in verschiedenen Reservaten die Nachfahren jener Indianer zu besuchen, die der Prinz beschrieben und die sein Malergefährte Karl Bodmer skizziert bzw. gemalt hat.
So stellte sich auf der gesamten Reise heraus, dass einerseits immer noch sehr viele Landmarken und Orte aus Wieds Beschreibungen vorhanden sind oder in ihrer topografischen Gestalt unverändert das Gesicht der Landschaft prägen, und andererseits Straßen, Städte, Industrievororte, Brücken, Stauseen oder Megastädte entstanden sind, wo im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts noch tierreiche Wildnis herrschte. Fotos dokumentieren nicht nur außergewöhnliche Motive, sondern stellen auch Bodmers gemalten Bildern den heutigen Istzustand gegenüber. Viele Gebäude sind noch erhalten und auch Landschaften finden sich nahezu identisch wieder.
Es sollte ein Buch entstehen, das jenseits von Pauschalreisen und den gängigen beliebten und bekannten Touristenzentren eine weniger bekannte Route durch die USA beschreibt, sich strikt an Wieds Beschreibungen und seiner Reiseabsicht orientiert und damit ein sehr spezielles, aber deswegen nicht weniger informatives Bild über ein Amerika vermittelt, das sich seit 1832 in den größtenteils verkehrsärmeren provinziellen Nischen der entsprechenden Bundesstaaten entwickelt hat. Ich begegnete den Einheimischen wie den Ureinwohnern mit der geradezu wissenschaftlichen Neugier eines Europäers und versuchte, das kulturell Andere, das für mich Fremde und Unverständliche zu beschreiben und fotografisch festzuhalten. Es ist erstaunlich, welche Parallelen, Übereinstimmungen oder krasse Gegensätze sich ergeben, wenn man Wieds Zitate meinen heutigen Beschreibungen und Fotos gegenüberstellt.
Das Buch orientiert sich chronologisch an den 20 Kapiteln, die Wied benötigte, um die oben genannte Reise zu beschreiben. Die Zitate aus Wieds Buch sind kursiv gedruckt und wurden in der Zeichensetzung unverändert gelassen. Die zitierten Texte wurden von mir nach meinen Vorstellungen zusammengefasst. Die Textpassagen arbeiten sich an Wieds Beschreibungen und Bodmers Skizzen ab und versuchen, Ähnlichkeiten und Abweichungen aufzuarbeiten oder vergleichbare Beispiele zu finden, die der heutigen Reise inhaltliche und dokumentarische Berechtigung verleihen. Dort, wo wir nicht exakt Wieds Flussfahrt oder seinen Überlandspuren folgen konnten und gezwungen waren, Umwege zu nehmen, erfolgt die Schilderung in einer knappen, tagebuchähnlichen Erzählform.
Vergangenheit und Gegenwart sollen sich textlich und fotografisch gegenüberstehen, so wie Bild und Inhalt gleichberechtigt auf ein spezielles Reiseabenteuer verweisen mögen, das im frühen 19. Jahrhundert seinen Anfang nahm und bis heute zu begeistern weiß.
Weiterführende Informationen zu vielen der in diesem Buch erwähnten Ortschaften, Personen oder historischen Ereignisse lassen sich im Übrigen beispielsweise bei Wikipedia finden.
Die Veranstaltung war mit 100 Besuchern ausverkauft.
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Foto: Lesetisch
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Foto: Publikum
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Foto: Warten auf den Beginn der Lesung
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Foto: Eröffnung der Lesung durch Gitana Wegener und dem Thomas Cook Reisebüro Honemann
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Foto: Richard und Ulli
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Fotos: Pausengespräche
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Foto: Elke erzählt....
(Fotos: Günter Krüger)
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wakusasse · 8 years ago
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Ankündigungen Lesung Dead End - Reise in das Innere Nordamerikas am 27. Januar 2014 in Wegeners Buchhandlung, Burgdorf
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