#Elternpflege
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Die Marquise von O...
Allgemeines
Die Marquise von O... ist die Protagonistin der Geschichte, nach welcher die Novelle benannt wurde. Sie wird von dem Grafen von F... und der Herrin von G... an nur wenigen Textstellen mit ihrem Vornamen Julietta angesprochen, im Regelfall wird sie durch ihren Adelstitel erwähnt.
Sie ist die Tochter des Obristen von G... und der Obristin von G... und die Schwester des Forstmeisters von G... . Ihr ehemaliger Gatte, der Marquis von O..., ist vor drei Jahren auf einer Geschäftsreise nach Paris gestorben, sodass sie seitdem verwitwet ist. Über ihr Aussehen oder ihr genaues Alter wird keine Auskunft gegeben, allerdings kann aus der Tatsache, dass sie Mutter zweier Kinder ist, welche sie während ihrer ersten Ehe bekommen hat, geschlossen werden, dass ihr Alter etwa zwanzig bis dreißig Jahre beträgt. Sie lebt seit dem Tod ihres Mannes zurückgezogen bei ihren Eltern im Kommandantenhaus.
Charakter zu Beginn der Handlung
Bereits zu Beginn der Handlung wird die Marquise als Dame von vortrefflichem Ruf beschrieben, deren Kinder wohlerzogen sind. Zudem stellt sie aufgrund ihrer Beschäftigung mit Lektüre, Kunst und Erziehung sowie der Elternpflege eine für die damalige Gesellschaft ideale, angesehene und gebildete Frau dar, welche ihre geschlechtsspezifische Rolle in hohem Maße erfüllt.
Auffällig ist ihre Passivität bei geistiger Überwältigung, die sie nach dem ersten Hochzeitsantrag des Grafen von F... zeigt. Sie schweigt während der gesamten, einseitigen Konversation und lässt den Kommandanten das Gespräch übernehmen, wobei sie zudem vergisst, dem Grafen ihre intensive Dankbarkeit für ihre Rettung während des Sturms auf die Zitadelle zu zeigen, woraus geschlossen werden könnte, dass sie Schwierigkeiten damit besitzt, in unerwarteten Situation ihre Gemütsruhe zu bewahren. Die Marquise tendiert dazu, eine Konfrontation ihrer Konflikte zu vermeiden, anstatt sie zu initiieren, da sie sich nicht am Familiengespräch über den Antrag beteiligt und versucht, sich durch Handarbeiten abzulenken.
Sie verhält sich ihrem Vater gegenüber unterwürfig, indem sie ihm während eines Gesprächs, als sie ihre Gedanken äußert, einen schüchternen Blick zuwirft und nicht versucht, ihre Meinung durchzusetzen, nachdem er seine Ablehnung vehement verbalisiert, sondern ihren Blick senkt und schweigt. Hier lässt sich das typische dominant-gefügige, aggressive-zurückhaltende Verhältnis zwischen Vater und Tochter (oder allgemeiner formuliert zwischen Mann und Frau) wiederfinden, welches sich bis zur Verstoßung der Marquise durchsetzt.
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