#adhs differentialdiagnostik
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meandadhd · 6 months ago
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Hab ich wirklich ADHS?
Vor ungefähr einem Jahr stellte mir meine Therapeutin nach 1 1/2 Jahren Therapie die Diagnose ADHS. Dazu hatte ich dort nur den ASRS-Fragebogen ausfüllen müssen. Eine Differantialdiagnostik sollte dann Klarheit bringen, ob die Diagnose auch nach eingehender Untersuchung stand hielt. An einen Termin daüfr zu kommen ist aber tatsächlich gar nicht so einfach.
Ich rief kurz nach der Diagnose in einer Klinik an und wurde auch November vertröstet. Ich sollte dann noch mal anrufen, denn da würden die Termine für 2024 vergeben. Puh! Welch Ernüchterung! 🥺 Aber aufgeben war dieses Mal wirklich keine Option.
Als ich dann am ersten Werktag im November ab 8 Uhr versuchte anzurufen, wieder Ernüchterung. Ständig besetzt. Klar, Termine für die Diagnostik sind rar, jeder wollte einen und im Laufe von 2023 werden viele schon dort angerufen haben und die gleiche Aussage bekommen haben. Irgendwann kam ich endlich durch. Wurde kurz vertröstet und dann wurde einfach aufgelegt. 😳 What?!? Wieder angerufen und versucht und versucht. Schließlich kam ich wieder durch, ich bekam Platz 122 auf der Warteliste. Die Termine wären also im Sommer/Herbst. Ach, du schei*e... Gut, aber besser als nichts. Vor kurzem bekam ich dann den ersehnten Anruf, Erstgespräch wäre am 29.05.24. Yay! Es würde endlich losgehen! Bald würde Gewissheit haben.
Das Telefonat am 29.05. ging dann gerade mal 15 Minuten. Ich hatte alles akribisch vorbereitet, die Tage zuvor meine ganze Lebensgeschichte aufbereitet und Symptome gesammelt. Man wollte kaum etwas davon wissen. Der Arzt wollte erst mal wissen woher meine Vermutung kommt? Eigentlich wollte ich erzählen, wie meine Mutter vor 20 Jahren ein Buch zufällig entdeckte und mich darin wiedererkannte, wie ich geweint habe, als ich es gelesen habe und mich endlich gesehen, nicht allein und verstanden gefühlt habe. Wie der Therapeut damals nur müde lächelte und nichts weiter passiert war. Wie ich dann 10 Jahre späte einen schweren Nervenzusammenbruch über die Frage "Warum schafft es jeder andere nur ich nicht?" hatte und das nächste Mal auf ADHS stieß, man aber in der Tagesklinik damals auch nichts davon wissen wollte. Und wie meine Therapeutin nach 1 1/2 Jahren Therapie den Verrdacht äußerte und nach dem ausgefüllten Fragebogen sagte: "Also, das ist doch eindeutig!" und wir noch weitere Tests gemacht hatten, um andere Dinge auszuschließen, und dass es auch einen Verdacht auf Autismus gab.... Ich kam gerade mal bis Nervenzusammenbruch als ich abgewürgt wurde.
Als nächstes wollte er aktuelle Symptome wissen, ich fing an aufzulisten: - ständig neue Gedanken, kann nie bei einer Sache bleiben - schnell abgelenkt durch Geräusche oder andere Reize von außen - Zeitblind, ich kann Zeit weder einschätzen noch wirklich fühölen - ich bin chaotisch und unorganisiert, mein Zimmer sieht aus wie ein Trödelladen (das habe ich schon in eine Aufsatz über mich selbst mit 11 Jahren geschrieben) - ich bin unglaublich tollpatschig - ... An der Stelle war Schluss. Er unterbrach mich. So genau wollte er es wohl doch nicht wissen, dabei war das nur ein Bruchteil der Symptome, die ich beobachtet und aufgeschrieben hatte.
Als nächstes las er ein paar Aussagen vor, die ich auf einer Skala von 0-10 einschätzen sollte. Aufmerksamkeit und Konzentration sind bei mir ein riesiges Thema und am schlimmsten ausgeprägt. Impulsivität ist bei mir mäßig ausgeprägt und leichter händelbar und hyperaktiv bin ich kaum. Was mir aufstieß war die Frage, ob ich leicht reizbar sei und schnell wütend würde. Wut ist so ein Thema bei mir. Als Kind war ich jähzornig und schmollte oft, fühlte mich oft ungerecht behandelt. Als Erwachsene kann ich nicht mehr wütend sein, selbst wenn es gerechtfertigt ist. Stattdessen bin ich verzweifelt und traurig. Aber traurig wäre eben was anderes als wütend. Stimmt bedingt. Wer wütend ist, ist oft auch traurig, bleibt aber lieber aktiv anstatt passiv traurig zu sein. So hatte ich es mal gelesen und ergibt für mich auch Sinn. Naja, gut. Mir wurden noch ein paar weitere Fragen zum Konsum von Niktoin, Alkohol oder Drogen gestellt und das war das ganze Erstgespräch. Ich sollte Folgetermine ausmachen.
Ich war wziemlich ernüchtert nach diesem ersten Gespräch. Das war alles? Mehr brauchte es nicht? Eine Freundin meinte: Vermutlich war es für die schon so eindeutig, dass sie gar nicht mehr wissen mussten, um mich ernsthaft weiter zutesten. Ja, das könnte natürlich sein. Ein paar Infos vorab wären aber doch gut gewesen. Nun, vielleicht war ich auch zu gut vorbereitet und konnte zu viele Dinge bereits beantworten, so dass man gar nicht groß tiefer nachfragen musste. Ich weiß es nicht. Die nächste große Ernüchterung kam dann allerdings als ich die Folgetermine ausmachte... August, September und Oktober! Nichts mit "es geht endlich los!" und "bals habe ich Gewissheit!". Die zugesandten Fragebögen halte ich auch für einen Witz. Da sind ja selbst die Tests auf adxs.org umfangreicher! :(
Nun ja, es ist wie es ist. 🤷‍♀️ Ich kann nichts an dem Testverfahren ändern und muss nun alles auf mich zukommen lassen. Ich hoffe, dass ich im Oktober dann endlich Gewissheit habe.
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blumenwiese-lifeblog · 2 months ago
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Erster Verdacht vor 20 Jahren. Erste Verdachtsdiagnose meiner Therapeutin Juni/Juli 2023. erster Termin zur Differentialdiagnostik Ende Mai 2024. Abschlussgespräch und Bestätigung der Diagnose Anfang Oktober 2024. Beginn möglicher ADHS-Therapien: Ausstehend…
Ich bin langsam am Ende meines Durchhaltevermögens angekommen. Ich kann einfach nicht mehr optimistisch bleiben. Ich kann einfach keine fröhliche Mine mehr zum blöden Spiel machen. Ich bin einfach an Ende angekommen. Ich hab es so satt zu warten. Alles dauert und ich sitze da und warte. Und ich kann kaum was sinnvolles machen, weil mir dazu Dopamin fehlt. Und etwas zu tun, um die Zeit rumzukriegen, macht mich wahnsinnig. Ich will keine Zeit mehr verplempern. Ich will jetzt Möglichkeiten testen, die ich noch nicht ausprobiert habe. Stattdessen warte ich auf den Arztbericht und die Zeit vergeht einfach weiter.
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